Welche Qualitäten muss ein(e) gute(r) KL haben...?

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Dreiklang

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Hallo zusammen,

als Spin-Off einer anderen Diskussion möchte ich hier die Frage "Welche Qualitäten muss ein(e) gute(r) KL haben...?" in dem Raum stellen.

Falls das nicht schon hinreichend diskutiert wurde.

Ich habe nur einen Faden gefunden, der in etwa in diese Richtung geht:
Was macht einen guten KL aus der Sicht eines Schülers aus?

Frohes Diskutieren
Dreiklang
 
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Wieso? @Klein wild Vögelein dein KL muss küchenpsychologisieren, lebensberaten, diätberaten, ernährungsberaten, gartenberaten, veterinärberaten, untenrumberaten, innenarchitektigberaten, frisurfingernägelfußnägelberaten - tut er/sie das nicht, taugt er/sie nix! :-D:drink:
@rolf - ok streiche "Lebensberatung & Smalltalk". Es muss eigentlich auch ohne gehen ;-)

Nebenbei: mein Zahnarzt wirbt mit einem "entspannten, auf den Patienten ausgerichteten Behandlungsumfeld". Worüber ich keineswegs unglücklich bin - und das Versprechen wird auch gehalten. Was nutzt mir ein Zahnarzt, der mir die beste Wurzelbehandlung der Welt angedeihen läßt, wenn ich dabei ungespitzt durch die Decke gehe?
 
Nein! Übrigens Pardon, ich hatte in meiner Aufzählung der nötigen Qualitätsmerkmale das megarelevante bespaßen vergessen.
Ein KL ist doch kein Clown... ? ;-)

Ich hatte einmal als KL-Vertretung in meiner Jugend eine Konzertpianistin. Abgesehen davon, daß sie ganz süß war, hatte die irgendwann mal spaßeshalber einen Lauf mit fünf Noten auf dem Flügel gespielt.

Da wurde mir schlagartig klar, daß ich vermutlich Jahre brauchen würde, um das nachzumachen - wenn überhaupt jemals...
 
Was Erwachsene angeht, ist dort die Machtposition des Lehrers einfach nicht so groß: der erwachsene Schüler steht auf eigenem festen Boden, hat eine klare Vorstellung von dem, was er will und kann einfach gehen, wenn es ihm nicht passt. Die Erziehung ist aber auch dort vorhanden und ergibt sich wie beim Unterricht mit Kindern aus der gemeinsamen Arbeit. Denn Üben ist immer auch ein "Sich-selbst-üben" - wir arbeiten an unseren pianistischen Fähigkeiten und automatisch an unseren persönlichen Fähigkeiten. Wer immer wieder schludert, bekommt das im Unterricht aufs Tapet gebracht und muss an sich und seiner Disziplin arbeiten, wenn es nicht ein fruchtloser Unterricht werden soll.
Jau... ich würde das in diesem Fall aber eher "Arbeiten am Charakter" nennen, bei Erwachsenen, denn "Erziehung".
Meine Werte und Vorstellungen von einem guten Klavierlehrers sind aber ganz klar die, dass er abseits fachlicher Qualitäten nicht nur sich selbst und seine Vorstellungen sieht, sondern die Bedürfnisse und Verschiedenartigkeit seiner Schüler erkennt, wahrnimmt und darauf reagieren kann.
Das ist zum Beispiel eine klare Antwort auf die Ausgangsfrage im Faden.

Übrigens, ein tolles und interessantes Post.
 
Zuletzt bearbeitet:
... ich würde das in diesem Fall aber eher "Arbeiten am Charakter" nennen, bei Erwachsenen, denn "Erziehung".

Lieber Dreiklang,

ehrlich gesagt mag ich generell das Wort "Erziehung" nicht - auch nicht bei Kindern - , sondern ersetze es durch "Beziehung". Die Haltung ist eine andere: Erziehung hat immer etwas von Absicht und Bevormundung. Beziehung ist viel authentischer und alles ergibt sich daraus automatisch.

Liebe Grüße

chiarina
 
Das würde ich mir von meinem Klavierlehrer verbitten.
Ich persönlich bin bei sowas ebenfalls manchmal etwas eigen... aber es kommt letztlich immer darauf an.
Anekdotenzeit...;-)

Hätte ein KL von mir in der Jugend das verlangt, was ich heute immer mal wieder freiwillig praktiziere (Technik/Geschwindigkeitsaufbau mit dem Metronom), dann hätte ich den Unterricht wahrscheinlich irgendwann hingeschmissen... :geheim::party: (und wäre heute wohl nicht hier)

Ich wollte damals genau eines: zweimal eine halbe Stunde in der Woche an den Hausaufgaben üben... ein Zwangs-Tickedings hätte mich da sicher eklatant gestört... und ansonsten setzte ich mich immer mal wieder gern ans Instrument und klimperte "so irgendwie" darauf herum, was mir gerade einfiel und Spaß machte.
Wobei ich - vermutlich - auch so einiges nebenbei lernte (Pedalarbeit, Anschlag, Klang, Akkorde (->"Dreiklänge", daher meine Userkennung) usw. :ballon:
 
Mein KL war stark sehbehindert. Noten lesen ging nur nur aus < 6 cm Abstand. Was der Schüler so zusammen klimperte, bekam er nur übers Gehör mit. Falsche Fingersätze korrigierte er z.B. nur nach akustischen Auffälligkeiten.
 

Da ich ja schon einige KL hatte, hier nun 3 sehr wichtige Eigenschaften die eine gute Klavierlehrer(in) haben sollte:

1) Den Schüler zu motivieren und vor allem nicht zu demotivieren ( Motivation bezeichnet die Gesamtheit aller Motive (Beweggründe), die zur Handlungsbereitschaft führen. Quelle: Google)
2) Gute didaktische Fähigkeiten
3) Gute fachliche Kompetenz

Zu 1) Negatives Bsp.: Ein schlechter KL kann einen Schüler nahezu vernichten, wenn er ihn öfters schlecht macht (bzw. auch wenn ihm ein negatives Gefühl vermittelt) oder auch Stücke spielen lässt die zu schwer für ihn sind.
Dies demotiviert den Schüler und führt zu einer negativen Abwärtsspirale: Der Schüler mag nicht zur Stunde gehen, hat weniger Motivation zum üben, kommt daher weniger voran, das demotiviert ihn, etc. führt bis zum Abbruch. Ein Abbruch des Klavierspiels, eines früher motivierten Spielers, ist das Ende und somit das schlimmste Ergebnis.

Positive Beispiele:
  • Gute Atmosphäre kann die Motivation fördern (Schokolade kann auch dazu beitragen).
  • KL geht auf den Schüler ein, fordert und fördert ihn kann sehr motivierend sein.
  • KL schafft immer wieder neuen Input und hält somit Motivation hoch, etc.
Dies führt zu einer positiven Aufwärtsspirale: Der Schüler ist motiviert zu üben, wird dadurch besser, dies fällt dem Schüler positiv auf, das motiviert ihn weiter zu machen, er wird noch besser etc.

zu 2) Auf meiner Uni gab es oft nur zwei Sorten von Professoren: a) Die die sehr viel fachlich in die Tiefe wussten aber didaktisch nicht so gut waren b) die die etwas weniger fachlich in die Tiefe wussten (jedoch für den Studenten weit ausreichend) aber dafür konnten sie ihr Wissen gut vermitteln. Wir haben dies öfter diskutiert unter uns Kollegen und waren uns einig dass wir von Gruppe b) deutlich mehr profitieren

zu 3) Je größer der Horizont und das Wissen des Lehrers umso besser für den Schüler. Das muss sich jetzt mit 2) nicht notwendigerweise beißen, weil ja oft der Lehrer deutlich mehr wissen sollte als der Schüler.

Es erstaunt mich etwas dass das Thema Motivation bisher in diesem Thema derart wenig angesprochen und auch manchen KLs gar nicht bewusst war/ist.

Lg
 
Mein KL hat mir noch nie Schokolade gegeben! :cry2::cry2:
Vor einem Jahr habe ich bei ihm nach 47 Jahren Pause mit dem Unterricht begonnen.
Von Beginn an hat er mir NUR Stücke präsentiert, die für mich zu schwer waren(!).
Als erstes BWV 847 und 866 aus dem WK I, dann BWV 816 aus den Französischen Suiten, BWV 971(Italienisches Konzert), jetzt folgt BWV 810 aus den Englischen Suiten. Zur "Entspannung zwischendurch" hat er mir BWV 817 aus den Französischen Suiten vorgeschlagen. Für den Herbst hat er schon ein weiteres für mich zu schweres Stück angedroht. :geheim::denken:

Alles von einem einzigen Komponisten!:cry2::super: Ist der KL ein Sadist??:konfus:
Ich bin doch kein Masochist!!:puh::denken::angst:
 
Das ist aber auch nur individuell auf Dich gemünzt.
Ich brauche zur Motivation Sachen, die Dich vermutlich wieder demotivieren und "vernichten" würden.

Auch Deine Punkte 1 und 3 sind völlig überflüssig, denn die stecken schon in guter Didaktik. Einen "guten Lehrer" mit "guten didaktischen Fähigkeiten" zu definieren ist jedoch einfach nur das gleiche mit anderen Worten. Somit ist Punkt 2 auch raus.:-)
 
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Mein KL hat mir noch nie Schokolade gegeben! :cry2::cry2:
Vor einem Jahr habe ich bei ihm nach 47 Jahren Pause mit dem Unterricht begonnen.
Von Beginn an hat er mir NUR Stücke präsentiert, die für mich zu schwer waren(!).
Als erstes BWV 847 und 866 aus dem WK I, dann BWV 816 aus den Französischen Suiten, BWV 971(Italienisches Konzert), jetzt folgt BWV 810 aus den Englischen Suiten. Zur "Entspannung zwischendurch" hat er mir BWV 817 aus den Französischen Suiten vorgeschlagen. Für den Herbst hat er schon ein weiteres für mich zu schweres Stück angedroht. :geheim::denken:

Alles von einem einzigen Komponisten!:cry2::super: Ist der KL ein Sadist??:konfus:
Ich bin doch kein Masochist!!:puh::denken::angst:
Ist dieses Posting ernst gemeint?

Wenn ja (und Du nicht Bach-Fanatiker bist, der ausdrücklich mit dem Wunsch Unterricht nimmt, ganz überwiegend Bach zu spielen), dann ist das einfach ein weiterer Kack-KL.

Das sage ich nicht wegen "zu schwer" (dazu müsste ich Dich beim Spielen erleben, außerdem kommt es sehr auf den Unterricht an, ob ein Stück "zu schwer" ist oder ob der KL methodisch was auf Tasche hat, damit der Schüler merkt, was er alles bei richtiger Vorgehensweise gut hinkriegen kann). Sondern weil man doch nicht die ganze Zeit nur Bach spielen kann! Man muss doch vielfältige Arten von Stücken, u. a. auch welche mit prominenter Pedalbenutzung oder mit anderen Begleit- und Rhythmusformen, durchnehmen.
 

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