Sind Klavierlehrer immer nur für ein Spielniveau geeignet?

Aus meiner Sicht ist diese Meinung, ein Lehrer könne immer nur für ein Spielniveau optimal sein, etwas ganz anderes als die Frage, ob ein Klavierlehrer im Leben ausreicht!
Habe schon angenommen, dass ein Schüler über die Tage besser wird und sich daher sein Spielniveau auch verändert/verbessert :-)

(ich z.B. würde einen Schüler, der plötzlich seine Liebe zum Jazz entdeckt, weiterempfehlen an einen entsprechend ausgebildeten Kollegen - auch wenn ich alle Stilrichtungen in meinen Unterricht einbeziehe, kann ich nicht Jazz vorrangig unterrichten)
Gutes Beispiel Danke. Da widersprichst dir selbst und merkst es gar nicht. Also warum schickst du ihn weg , wo du doch eine allumfassende Lehrerin bist?
Es kann eben nicht jeder Lehrer alle Musikrichtungen professionell unterrichten. -> daher braucht es einen anderen Lehrer

Ich habe in meinem Schülerpool ( ja, ich nehme alle, wenn ich auch nicht immer alle behalte...) einen Drogensüchtigen, einen Autisten mit - bildlich gesprochen- Ohren groß wie Scheunentore, eine 77 jährige Neuanfängerin mit ihrem 82 jährigen Ehemann, beide mit beginnender Demenz. Von denen allen lerne ich viel.
Finde ich super. Solche Menschen wie du braucht es und bringen die Gesellschaft weiter.

Hast du denn Erfahrung mit Klavierlehrern? Kennst du welche? Woraus beziehst du deine Meinung?
Spiele seit 7 1/2 Jahren Klavier und bin jetzt Ü40
Bisher hatte ich 5 Klavierlehrer (nehme jetzt die männliche Schreibweise):
1.er: Katastrophe
2.er: Konservatorium Abschluss, guter Spieler viel gelernt. Der war dann später aber didaktisch nicht mehr ausreichend. Der sagte dann oft: Das gehört mehr geübt, Must du üben. Auf die Frage wie üben wurde es dann schon ruhiger
3.er: Musiklehrerin (aus der Musikschule) eigentlich Vertretung für halbes Jahr da andere Lehrerin krank. Wieder viel dazu gelernt. In den ersten Wochen hat sich mein Können stark verbessert.
4.er: Die Musiklehrerin für die nächsten 2 1/2 Jahre: Wieder viel dazugelernt, wieder ein neuer Ansatz super. Sie gab mich dann von sich aus an eine ihrer Meinung noch Besseren ab ...
5.er: Weiß sehr viel, legt sehr viel Wert auf gute Technik. Leider sehr distanzierter Mensch (allgemein nicht nur zu mir) und wir sind per "Sie" (nervt mich) . Aber über beides werde ich wohl professionell hinweg sehen ....

Lg
 
Was hast du gegen das Siezen? Das macht einen respektvollen Umgang möglich und schützt vor allzu kumpelhafter Manier. Der Lehrer ist der Lehrer und du der Schüler. Auch wenn du noch so alt bist.
 
Als ich meiner Lehrerin die Noten von Richard Claydermann vorlegte, kam sie in 's Schwimmen. Da musste ich natürlich wechseln. Die nächste Lehrerin hielt durch bis zur Elise. Einige weitere verschlissene Lehrerinnen später pruxelte ich mit mäßigem Erfolg an der Pathetique herum und kaufte mir dann aus Frack einen Fenderbass.

CW
 
Kleiner Denkanstoß. Sollte ein und derselbe Architekt ne Pommesbude, einen Busbahnhof, einen Steingarten, ein Zweifamilienhaus und eine Autobahnbrücke planen?

Sollte ein Hautarzt am Gehirn operieren? Wohl kaum. Ich würde mir auch ungern vom Knochendoktor die Augen lasern lassen.

Warum sollte also Jerome Rose einen hochbegabten Siebenjährigen unterrichten, wenn es Lehrer gibt, die sich auf kleine Kinder spezialisiert haben? Irgendwie merkwürdig, diese ganze Diskussion hier.
Es gibt viele, die "alles" (das heißt: ein breites Spektrum, aber nicht wirklich ALLES alles) gut machen, und manche, die sich spezialisieren. Die, die alles gut machen, haben sicher auch Bereiche, in denen sie besonders herausragend oder gerne arbeiten. Das bedingt doch schon die Persönlichkeit und der Charakter. Das heißt nicht, dass sie in den übrigen Bereichen schlechte Arbeit leisten. Genauso sind die, die sich für eine Spezialisierung entscheiden, deshalb noch sehr, sehr lange nicht schlecht.

Ob man sein Klavierspielleben lang bei ein und desmselben Lehrer bleibt, ist eine ganz andere Frage, die mit der eigentlichen Überlegung hier im Faden nur bedingt (das heißt: zum Teil) zu tun hat.
 
Ich bin sowieso der Meinung dass jeder Lehrer nur für ein Spielniveau optimal sein kann
denn die Frage war ja ob, um es anders zu formulieren, ein Klavierlehrer Zeit Lebens genug ist.
Da widersprichst dir selbst und merkst es gar nicht.
;-)
Ich weiß, dein Aufzeigen des Widerspruchs bezog sich auf den Beitrag von chiarina. Aber bei ihr war das, so wie ich das sehe, eine Ergänzung zur Erklärung und kein Widerspruch, denn eine andere Stilrichtung bedeutet etwas anderes als ein anderes Spielniveau.

So wie du deine Erfahrung schilderst, hat es bei den vorhergehenden Lehrern nicht geklappt. (eine Katastrophe, didaktisch Fantasielos, Vertretung). Und für mich macht es den Anschein, du bist bei dem aktuellen Lehrer auch nicht glücklich.
Was hast du gegen das Siezen? Das macht einen respektvollen Umgang möglich
Der respektvolle Umgang hängt nicht von der Anrede ab, sondern vom Respekt, den man sich gegenseitig entgegen bringt.
 
Ob man sein Klavierspielleben lang bei ein und desmselben Lehrer bleibt, ist eine ganz andere Frage, die mit der eigentlichen Überlegung hier im Faden nur bedingt (das heißt: zum Teil) zu tun hat.

Der umgekehrte Fall ist sowieso schlimmer: Man hat eine Konstellation gefunden, die einem perfekt erscheint. Alles stimmt, das Konzept, der Kompetenzbackground, die Chemie, die Interaktion. Es ist ideal.

Was geschieht dann gern? Irgendetwas passiert, was NICHTS mit der Lehrer-Schüler-Konstellation zu tun hat, aber die Zusammenarbeit muss trotzdem beendet werden. :cry2:

Ich habe es leider soooo oft mit Trainerinnen/Trainern erlebt, dass ich "traumatisiert" bin (blödes Wort in diesem Zusammenhang, viel zu hoch gegriffen, mir fällt gerade kein besseres ein): Die Lehrpersönlichkeit verändert ihre Lebenssituation, zieht weg, wird schwanger oder erkrankt, verkracht sich mit dem Anlagenbetreiber, irgendwas in der Art.

Mir sind aus Gründen, die nichts mit dem Unterrichtsverhältnis zu tun hatten, schon so viele optimale Konstellationen weggebrochen, dass ich eine festsitzende Sorge wegen "unverschuldeter Umstände" habe.
 
Hust... gehe ich richtig in der Annahme, dass diese Lehrerpersönlichkeiten überwiegend Frauen waren?
 
Mir sind aus Gründen, die nichts mit dem Unterrichtsverhältnis zu tun hatten, schon so viele optimale Konstellationen weggebrochen, dass ich eine festsitzende Sorge wegen "unverschuldeter Umstände" habe.
Ach Quaaatsch! Erstens ist jeder seines Glückes Schmied und es gibt keine Behinderung durch Andere oder Umstände. Und zweitens setzt du dann einfach "Himmel und Hölle" in Bewegung und dann läuft die Sache. Also Barratt: Arrrschbacken zusammenkneifen und durrrch! Zum Jammern ist das Leben zu kurrrz.
 
wir sind per "Sie" (nervt mich) . Aber über beides werde ich wohl professionell hinweg sehen ....

Mich würde auch interessieren, was Dich daran nervt. Ich habe eine KL, mit der ich mich sieze, und eine Flötenlehrerin, mit der ich mich duze.
Weder das eine noch das andere sehe ich problematisch. Respekt, Höflichkeit und entspannte Arbeitsatmosphäre ist in beiden Fällen gegeben.

Und worin konkret liegt die Professionalität, darüber hinwegzusehen?
 

Und zweitens setzt du dann einfach "Himmel und Hölle" in Bewegung und dann läuft die Sache. Also Barratt: Arrrschbacken zusammenkneifen und durrrch! Zum Jammern ist das Leben zu kurrrz.

Hast recht. Es findet sich immer eine Lösung.


Vorläufig setze ich Himmel und Hölle in Bewegung, um sie spüren zu lassen, wie wichtig mir die Zusammenarbeit ist. :-)
 
Da widersprichst dir selbst und merkst es gar nicht. Also warum schickst du ihn weg , wo du doch eine allumfassende Lehrerin bist?

Lieber lexel,

ich glaube, wir reden von verschiedenen Dingen und es liegt ein Missverständnis vor, das sich am Begriff "Spielniveau" entzündet, wie @thomas 1966 schon sagte.

Zu Beginn hattest du gesagt:
"Ich bin sowieso der Meinung dass jeder Lehrer nur für ein Spielniveau optimal sein kann..."
.

Unter Spielniveau verstehe ich Anfänger bis sehr Fortgeschrittene, also ein breites Spektrum an Niveaus. Zu Beginn muss man sich als Anfänger erst einmal mit der Materie beschäftigen und erwirbt Grundlagen. Je weiter man fortschreitet, desto mehr wird man Musik in all seinen Facetten kennen und spielen lernen. Die Fähigkeiten und Bedürfnisse an den Lehrer sind also auf jedem Niveau und von Person zu Person sehr unterschiedlich.

Wenn ich meine eigenen Schüler und die anderer Klavierlehrer betrachte, ist dort genau dieses breite Spektrum an Spielniveaus anzutreffen, das mich und meine Kollegen (s. auch @walsroderpianist) bereichert. Deswegen mein Einspruch zu deiner These.

Ich habe die Diskussion hier auch ausdrücklich auf Klavierlehrer bezogen verstanden und nicht auf Professoren und Hochschuldozenten, die natürlich Studenten und nicht Kinder unterrichten, wenn man mal von Ausnahmen wie Kämmerling absieht. Und das manche Klavierlehrer sich spezialisieren und damit das tun, was sie für sich und ihre Schüler als das Beste halten, ist doch absolut positiv.
Ich bin natürlich keineswegs eine allumfassende Lehrerin:-D - mein Schwerpunkt liegt klar auf der Vermittlung der klassischen Musik. In dieser Stilrichtung aber kann ich selbstverständlich alle Spielniveaus bis zur Hochschule unterrichten und das können viele, die Klavierpädagogik studiert haben. :-)

Ich schätze also, dass, wie thomas schon sagte, das Missverständnis auf Spielniveau und Stilrichtungen beruht. Vielleicht können wir uns auch auf die Formulierung einigen, dass es sein kann, dass ein Lehrer nicht für alle Spielniveaus geeignet ist, aber nicht sein muss?

Du scheinst ja auch sehr unterschiedliche Erfahrungen mit vielen unterschiedlichen Lehrern gemacht zu haben, bei denen du das für dich Beste (wenn möglich) herausgezogen hast. Du hast den für dich optimalen Lehrer, so mein Eindruck, noch nicht gefunden und bedauerst die Distanziertheit deines momentanen Lehrer. Ich war es im Studium gewohnt, dass meine Lehrer mich duzten und ich sie siezte. Meine letzte Lehrerin siezte mich auch und begründete das damit, dass sie so besser eine Haltung der Distanz wahren könne, die für sie absolut notwendig sei, um professionell zu unterrichten. So hat halt jeder eine ganz unterschiedliche Sicht und unterschiedliche Bedürfnisse. In meinem Unterricht duzen wir uns alle und fühlen uns wohl dabei. "Jede Jeck is anders", wie der Kölner sagt. :-D

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg im Unterricht und bei möglichen Lehrerwechseln!

Liebe Grüße!

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Noten sind - für mich Noten. Ich hatte auch eine plausible argumentative Begründung dafür geliefert (und es gäbe noch andere), aber auf die bist Du nicht eingegangen, Du Schlingel
"Die Chemie muß stimmen" und vieles andere mehr findest Du mühelos über die Suchfunktion...
Eigentlich ist alles ganz einfach: ein KL bringt einem Klavierspielen (i.e. Musizieren am Klavier) bei. Man bezahlt eine Dienstleistung...
Funktioniert das, ist alles in Butter. Funktioniert es nicht, muss oder sollte man Konsequenzen irgendwelcher Art ziehen.
________
Zum Fadenthema :müde::schlafen:

Sicher gibt's KLs, die ihre Schwerpunkte haben, und solche, die universellere Fähigkeiten haben als andere. Insofern ist die Fadenfrage "Sind Klavierlehrer immer nur für ein Spielniveau geeignet?" in dieser pauschalen Form zu verneinen.

Und sicher gibt's wohl auch generelle Qualitätsunterschiede bei KL's.
 
Meine persönliche Erfahrung entspricht schon etwas den Vorgaben dieses Themas:

Zu meinem ersten richten Lehrer kam ich mit 5 Jahren und blieb bis ins Studium rein. Er war streng aber immer fair. Ein toller Pädagoge, der die Schüler immer motivieren konnte, auch in der Pubertät. Er lebte früher mir einer älteren Pianistin zusammen, für die er die Schüler vorbereitete. Nach ihrem Tod blieb es dann bei seinem Niveau, es waren Beethoven Sonaten, Chopin 2. Ballade etc. Ich wollte dann was Neues probieren und ging im Streit. Bis zu seinem Tod haben wir nicht mehr miteinander geredet. Er wollte mich nicht gehen lassen.... meine zweite Lehrerin war eine Kasachin, ich habe unglaublich viel Technik gelernt bei ihr. Dann waren 3-4 Jahre Pause wegen Examina etc und ich landete bei eine Dozentin an der Hochschule Wuppertal, @chiarina kennt sie. Das Niveau war von Anfang an so hoch wie ich es nie kannte, aber sie war vor allem musikalisch die perfekte Lehrerin für mich. Sie hat mich dann fit gemacht für die internationalen Wettbewerb....
 
Wie chiarina zu Recht schrieb, ist ganz klar zwischen Hochschuldozenten, die ja stets nur in einer (Stil -) Richtung ihre Profession ausüben sollen, und solchen Lehrern, zu denen Schüler kommen,die einfach nur wissen und erfahren wollen, was Musik und Klavierspiel überhaupt sein können, zu unterscheiden.
Meiner Meinung nach sollte man denen schon ein gewisses Spektrum offerieren. Mit der Zeit werden sich spezielle Vorlieben herausbilden, die nach Kräften zu fördern sind.
Allerdings muss man als Lehrer genau wissen, was man selbst kann und was nicht, sonst landet man statt in der Tiefe nur in der Fläche.
Das Problem ist, dass es zwar heißt, man solle die Schüler da abholen, wo sie stehen; leider kommen wir da nicht immer hin....
Vielleicht kennen einige hier das Phänomen, dass das Jungvolk ausschließlich mit dem Wunsch nach Popsongs ankommt. Und mit tödlicher Sicherheit fischen sie sich auch noch das Allerschlechteste aus den Charts raus. Leider muss man das als Lehrer irgendwie zwangsläufig schon kennen oder man lernt es kennen ( ich selbst tu mich damit schwer, weil ich beim Anhören dessen immer zunächst einen narkoleptischen Anfall bekomme). Das ist der unterirdische Teil des Spektrums; die Kunst des Lehrers ist, die helleren Seiten des Spektrums ( guck mal, diese bescheuerte Popkadenz, die in fast jedem Liedchen drin ist ,haben die Beatles fast nie verwendet, und überhaupt : hör mal was es noch so gibbet! ) zu zeigen und im günstigen Fall davon zu überzeugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
das Missverständnis auf Spielniveau und Stilrichtungen beruht.
Ich selbst meinte immer den Schüler, der ja mit seinem einzigen Lehrer (als Bsp.) sein Spielniveau natürlich auch ständig verbessert (hoffentlich). Als Anfänger ist er vlt noch ein Kind und bräuchte jemand der das gut kann, später wird er Erwachsen und bräuchte eine andere/modifizierte Lehre. Noch später dann wenn er Fortgeschritten ist, spezialisiert er sich vielleicht auf einen Musikstil.
Und natürlich der Spielniveau Unterschied von Anfänger bis Profi ist ja enorm und da bin ich eben der Meinung dass da einer nicht ausreicht.

Das kenne ich. Habe vor ein paar Wochen auch ein Pop Stück eingeschoben, auf meinen Wunsch :-)So zwischendurch einmal.

Der respektvolle Umgang hängt nicht von der Anrede ab, sondern vom Respekt, den man sich gegenseitig entgegen bringt.
Genau so sieht es aus. Ein weit verbreiteter Irrglaube dass das "Sie" mehr Respekt bringt. Aber es schafft mehr Distanz, das ist sicher richtig und genau diese Distanz will einer und einer eben nicht (ich gehöre zu letzteren dazu). Ich fühle mich einfach wohler mit dem "Du". Mit professionell hinwegsehen meine ich dass ich deshalb den Lehrer nicht wechsle.

Du hast den für dich optimalen Lehrer, so mein Eindruck, noch nicht gefunden
Das mag schon sein, aber gibt es den optimalen Lehrer überhaupt? Ich glaube aus Erfahrung man muss immer Kompromisse eingehen und für sich das Beste herausholen. Man kann von (fast) jedem Menschen etwas lernen.
 
Wie chiarina zu Recht schrieb, ist ganz klar zwischen Hochschuldozenten, die ja stets nur in einer (Stil -) Richtung ihre Profession ausüben sollen, und solchen Lehrern, zu denen Schüler kommen,die einfach nur wissen und erfahren wollen, was Musik und Klavierspiel überhaupt sein können, zu unterscheiden.
Meiner Meinung nach sollte man denen schon ein gewisses Spektrum offerieren. Mit der Zeit werden sich spezielle Vorlieben herausbilden, die nach Kräften zu fördern sind.
Allerdings muss man als Lehrer genau wissen, was man selbst kann und was nicht, sonst landet man statt in der Tiefe nur in der Fläche.
Das Problem ist, dass es zwar heißt, man solle die Schüler da abholen, wo sie stehen; leider kommen wir da nicht immer hin....
Vielleicht kennen einige hier das Phänomen, dass das Jungvolk ausschließlich mit dem Wunsch nach Popsongs ankommt. Und mit tödlicher Sicherheit fischen sie sich auch noch das Allerschlechteste aus den Charts raus. Leider muss man das als Lehrer irgendwie zwangsläufig schon kennen oder man lernt es kennen ( ich selbst tu mich damit schwer, weil ich beim Anhören dessen immer zunächst einen narkoleptischen Anfall bekomme). Das ist der unterirdische Teil des Spektrums; die Kunst des Lehrers ist, die helleren Seiten des Spektrums ( guck mal, diese bescheuerte Popkadenz, die in fast jedem Liedchen drin ist ,haben die Beatles fast nie verwendet, und überhaupt : hör mal was es noch so gibbet! ) zu zeigen und im günstigen Fall davon zu überzeugen.
Ich mache mit solchen Schülern auch deren Wunsch-Popstücke. (Natürlich nicht nur, klar.) Didaktisches Mittelfrist-Ziel dabei: Dass sie merken, dass das Zeug immer das Gleiche ist bzw. klaviermäßig nichts hergibt.

Spätestens nach wenigen Jahren sind sie dann offen bis sehr interessiert gegenüber Jazz und/oder Klassik, weil dies die einzigen Musikarten sind, die pianistisch-musikalisch wirklich gehaltvoll sind.
 

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