Wozu ein kleiner Flügel im Wohnzimmer?

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Gast14130

Guest
ich hätte in unserer neuen Wohnung den Platz für einen kleineren Flügel <= 180 cm
Ich habe jetzt einige Probe gespielt und mir stellt sich die ernsthaft die Frage wozu ich einen kaufen sollte.

Mein vor ca. 5 Jahren komplett renoviertes Wiener Hofmann & Czerny aufrechtes Konzert Klavier aus ca. 1930 klingt im Vergleich derart gut, dass nur ein neuer Steingräber 170 der ca. 60.000 EUR kostet bislang in die Nähe kam. Klar die Mechanik ist präziser und die doppelte Auslösung hat marginale Vorteile, aber hoch virtuos werde ich in dem Leben als Hobbyspieler so wieso nicht mehr spielen.
Schöner ist natürlich ein Flügel, aber um diesen Preis ein schönes Möbel kaufen?
 
Tja, das kannst nur Du entscheiden. :-)

Was sagt denn der Familienrat?
 
Der Familienrat sagt Hofmann behalten. Vermutlich werde ich das Hofmann einmal übersiedeln und in Ruhe weiter schauen. Denn eines weiß ich schon aus früherer Erfahrung: ich habe eine Schwäche für Vorkriegsbösendorfer. Oder ganz allgemein: den alten, fast verloren gegangenen Wiener Klang.
 

Ach so ... die Alternative lautet "Klavier verkaufen". Das wäre natürlich schade. :-( Ich dachte, der Flügel käme noch on top.

Ein Flügel im Wohnzimmer ist in vielfacher Hinsicht toll. Aber das Wohnzimmer muss dann m. E. richtig groß sein. Der Flügel schluckt optisch mehr Platz als er tatsächlich beansprucht. Ich tüftele seit Jahren an einer Idee, wie der Raum in unserem Wohnzimmer MIT Flügel geschickter aufgeteilt werden könnte. Der Flügel MUSS da stehen, wo er steht (1,90 m lang, siehe mein Userpic), weil er woanders nicht nur im Weg stände, sondern auch im Luftzug. Dummerweise harmoniert die Sitzgruppe nicht mit diesem Aufstellort. Der Raum bekommt dadurch eine einseitige Belastung.

Ein Klavier steht an der Wand und ist deutlich besser integrierbar und optisch weniger beherrschend. Falls man nicht ein wirklich riesiges Wohnzimmer hat, entsteht rasch ein optischer Drückfaktor.
 
Der Familienrat sagt Hofmann behalten. Vermutlich werde ich das Hofmann einmal übersiedeln und in Ruhe weiter schauen.
Machs doch so wie ich. Mein altes Berner Klavier habe ich unserer Kirche ausgeliehen, mit der Option es jederzeit zurückzuholen. Der Flügel ist nur zur Probe hier, mit der Hoffnung, dass meine Frau sich an den Anblick gewöhnt.
Falls man nicht ein wirklich riesiges Wohnzimmer hat, entsteht rasch ein optischer Drückfaktor.
Was definierts Du als riesig? Ich habe 35qm und da ist der Flügel zwar in der Ecke, aber dennoch dominant.
 
Ich finde dass ein guter Flügel einem guten Klavier schon weit überlegen ist, aber wenn du dein Klavier besser findest wäre es in der Tat rausgeschmissenes Geld. Da gibts doch gar nichts zu überlegen oder grübeln.
 
Da kennst du die Kirche aber schlecht. Was die einmal in den Krallen haben, rücken die nicht so leicht wieder raus.
Da habe ich keine Bedenken, ich kenn den Pfarrer persönlich, ausserdem wäre das sehr unchristlich.

dass nur ein neuer Steingräber 170 der ca. 60.000 EUR kostet bislang in die Nähe kam
Warum nicht das Steingräber 138 mit der Ferro-Magnet-Mechanik, habe das leider nie testen können, wäre auch für mich eine Otion, wenn nur nicht das liebe Geld wäre.
https://www.steingraeber.de/innovationen/sfm-pianomechanik/

Repetition wie beim Flügel am Klavier.Hat das jemand mal getestet, ist das wirklich so gut?
 

@gorgre
Wenn Dich der Flügelwahn umtreibt und weil wir den gleichen Geschmack haben (Steingräber A-170) >>> evtl 170er von Förster. Der ist klanglich nicht weit weg vom A-170, kostet aber nur die Hälfte.

@MinimalPiano
Ich kann das gar nicht sehen. Bitte steell den Flügel doch nicht so akurat parallel zur Wand. Da kriegt man ja Augenkrebs. Leicht in den Eaum drehen und schon wirds ein Schmuckstück!
 
Ich kann das gar nicht sehen. Bitte steell den Flügel doch nicht so akurat parallel zur Wand. Da kriegt man ja Augenkrebs. Leicht in den Eaum drehen und schon wirds ein Schmuckstück!
Du wirst es nicht glauben, aber der Flügel stand noch näher an der Wand und auch mehr in der Ecke. Dies weil der Bass mich fast erdrückte.:dizzy:
Ich hatte ihn schon mal testweise bisschen rumgeschoben, so dass der Klang bisschen schräger auf die gegenüberliegende Wand traf (hinter Teil etwas weg von der Wand), der Unterschied war hörbar der Bass verlor merklich an Kraft.
Die Front von der Wand weg habe ich noch nicht versucht, dachte der Schall würde zu stark von der Fensterfront zurückprallen (Vorhänge sind nur dünn), aber ich könnte es mal versuchen.
Leider kann ich den Flügel nicht so stark drehen, weil dann der Eingang zum Wintergarten verdeckt wäre, da laufen dauernd Kinder rein und raus.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen quer zur Fensterfront mit dem Deckel nach innen, aber leider ist dort ein Heizkörper und links ist dann der Kachelofen (grün auf dem Foto). Schlechter Platz. Würde ich hier alleine Leben, stände der mitten im Raum.:coolguy:
 
Ich kann das gar nicht sehen. Bitte steell den Flügel doch nicht so akurat parallel zur Wand. Da kriegt man ja Augenkrebs. Leicht in den Eaum drehen und schon wirds ein Schmuckstück!
So, habe den Rat von fisherman befolgt und den Flügel etwas gedreht, aber mehr geht leider platztechnisch nicht. Ausserdem wird er so noch geduldet.
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Zuletzt bearbeitet:
@gorgre
Wenn Dich der Flügelwahn umtreibt

ja es dämmert mir auch schön langsam, dass es sich um einen Wahn handelt.
Derzeit bin ich auf der Suche nach Therapieoptionen. Die Liebe zu meinem vorhandenen Klavier scheint ein guter Ansatz zu sein, zumal es sich derzeit besonders singend anstrengt :-)

@gorgre
und weil wir den gleichen Geschmack haben (Steingräber A-170) >>> evtl 170er von Förster. Der ist klanglich nicht weit weg vom A-170, kostet aber nur die Hälfte.

Ja Förster habe ich aufgrund von früheren Erfahrungen auch am Radar, aber leider in Wien noch keinen 170 zum Probespielen gesehen. Kennt jemand einen hier?
 
Ja Förster habe ich aufgrund von früheren Erfahrungen auch am Radar, aber leider in Wien noch keinen 170 zum Probespielen gesehen. Kennt jemand einen hier?

Da sollte es Möglichkeiten geben: Stingl in der Wiedner Hauptstraße vielleicht, und die Klaviergalerie in der Kaiserstraße hat zumindest einen Förster-Konzertflügel.

Und wirklich kompetente Beratung kann man sich in Hainburg bei https://www.klavierland.at/ holen, der auch Förster im Programm hat. Vor allem hat er immer eine interessante Auswahl an gebrauchten und aufgearbeiteten Instrumenten als Alternative.

Für die Qualität seiner Restaurierungen kann ich mich persönlich verbürgen.
 
...und Hinweis, in Hainburg gibt es - neben dem Richard-Wagner-Wohnhaus "Villa Wahnfried" in Bayreuth - einen der wenigen Steinway Centennial D zu besichtigen.

Der Chef vom Klavierland.AT hat den Flügel vor einigen Jahren mal restauriert.
Bei sowas staunen selbst österreichische Klaviermachermeister... ;-)

Deswegen habe ich bei Herrn Schneider ja auch meinen Flügel machen lassen :-)

Zu besichtigen sind aber derzeit weder das Model 3 von 1862, noch der Centennial von 1882; beide harren noch neuen Räumlichkeiten, die derzeit in Verhandlung sind. Dafür kann man aber im Austellungsraum einen D-Flügel von 1989 spielen, der früher im Musikverein stand und einfach eine sensationelle Kiste ist.
 
...ui... das erste Jahr des "Henry"-Layouts, wenn es schon ein Kreuzsaiter ist? (Die vorigen Kreuzsaiter ab 1858 waren m.W. alle in Konzerterlänge.)

Oder noch eines der vorigen, allerletzten Modelle, die noch bis 1863 gerade besaitet sind...?...

(Jetzt ist da die Annahme, dass das "Model 3" der Parlor Grand bzw. Semikonzerter um 220cm ist. So alte Prospekte habe ich nicht gesehen bzw. gibts noch gar nicht, die Prospektdruckerei kam WIMNRE etwas später...)

Der Model 3 ist ein richtiger, kreuzbesaiteter Konzertflügel, kein Parlor Grand.

Details gibt's hier:

https://www.klavierland.at/gallery
 

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