J. S. Bach swingen?

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J. S. Schwach

J. S. Schwach

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15. Dez. 2017
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Anlässlich eines Artikels über das Mysterium der inegalen Noten im Barock habe ich aus Quatsch die Invention 13 geswingt wie einen Boogie.
Aus dem Quatsch wurde bald Ernst. Ich hatte noch keinen Boogie unter den Fingern (okay, so viele waren es nicht), der so leicht und natürlich swingt wie die Invention. Phrasierungen und Stimmen werden plötzlich glasklar, da braucht man fast nichts mehr zu machen.
Seitdem frage ich mich, ob das Zufall sein kann...

Hat das schon mal jemand versucht?
 
Anlässlich eines Artikels über das Mysterium der inegalen Noten im Barock habe ich aus Quatsch die Invention 13 geswingt wie einen Boogie.
Aus dem Quatsch wurde bald Ernst. Ich hatte noch keinen Boogie unter den Fingern (okay, so viele waren es nicht), der so leicht und natürlich swingt wie die Invention. Phrasierungen und Stimmen werden plötzlich glasklar, da braucht man fast nichts mehr zu machen.
Seitdem frage ich mich, ob das Zufall sein kann...

Hat das schon mal jemand versucht?

Jacques Loussier, 1959
"Play Bach " nannte sich die ersten Aufnahmen.
:-)

Grüße
Häretiker
 
Klar, kann man mal machen, die Sechzehntel als Swing-Sechzehntel zu spielen. Why not.

Mit einem Boogie hat das dann allerdings noch immer nicht das Allergeringste zu tun.
 
Ja "Play Bach", die peinlichste Veranstaltung, seit es Swing gibt. Der Burner auf Omas Tanztee. Läßt sich allenfalls toppen durch "neues geistliches Lied" oder eben den Alleinunterhalter Erwin mit seinen Stimmungshits.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schön. Dann haben wir das geklärt.
 
...der zopfige Bach kannte weder Voicings noch Turnarounds, nicht mal blue notes - wie soll der olle Opa da swingen gekonnt haben?
 
Der allerverbreiteste Irrtum, gerade hinsichtlich geswingtem Bach: man spielt irgendwie ternär und glaubt, man habe den Swing. Hat man nicht. Steht so ähnlich zwar in irgendwelchen , vielzuvielen Lehrbüchern; was die Sache schlimmer macht, weil zur Weiterverbreitung der Fake News beitragend.
Irgendwo habe ich mal gelesen, Marthita würde bei Bachs c-moll- Partita swingen; obwohl ich zu verstehen glaube, was der Verfasser damit meinte, geht die Aussage doch völlig an der Wahrheit vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
...der zopfige Bach kannte weder Voicings noch Turnarounds, nicht mal blue notes - wie soll der olle Opa da swingen gekonnt haben?

Lustigerweise ist im "Sikora: Neue Jazz-Harmonielehre" ein Abschnitt über II-V-I, Quintfallsequenzen und Co. Und als Beispiel, wo as alles meisterhaft umgesetzt ist, dient eine Violinsonate von *gedämpftertrommelwirbel* Bach. Mit der Bemerkung, dass Bach auf diesem Niveau auch improvisierte.

Grüße
Häretiker
 

Der allerverbreiteste Irrtum, gerade hinsichtlich geswingtem Bach: man spielt irgendwie ternär und glaubt, man habe den Swing. Hat man nicht. Steht so ähnlich zwar in irgendwelchen , vielzuvielen Lehrbüchern; was die Sache schlimmer macht, weil zur Weiterverbreitung der Fake News beitragend.
Irgendwo habe ich mal gelesen, Marthita würde bei Bachs c-moll- Partita swingen; obwohl ich zu verstehen glaube, was der Verfasser damit meinte, geht die Aussage doch völlig an der Wahrheit vorbei.

Könntest du das ausführen? Als konkrete Anweisungen zu inegalen Barocknoten kenne ich nur die Zeilen einiger Barockkomponisten. Wie setzt man diese Informationen um? Ich als Laie stelle den Bezug zu etwas Vertrautem her und probiere es aus. Und wenn es funktioniert, dann spricht einiges dafür, dass man es so machen kann. Vor diesem Hintergrund kann ich mit dem Begriff "Fake News" hier nichts anfangen.
 

Lieber @Sechstasten

ich stimme dir ja in vielen politischen Debatten zu,

aber ist nicht das NGL oft ein authentischer Ausdruck der jung(gebliebenen) singenden Gemeinde die in ihren sicher auch medial beeinflussten Form/Stilelementen Gott persönlicher zu loben vermag, als in älteren ihr unnahbaren und oft unverstandenen Formen??
 
Leute, jazzt doch mal die d-Moll 4. Invention mit Klarinette und Posaune sowie Jazzbesen und meinethalben noch E-Piano..... ebenso tolle Nummer
 
Zuletzt bearbeitet:
BWV 772a
eine triolisierte invention von Bach persönlich die man auch ausjazzen könnte

BWV 869
und eine ziemlich modern anmutende Harmonik in T3-5 oder T24

ich denke Bach war sehr beschwingt..... und hie und da beschwippst
 
aber ist nicht das NGL oft ein authentischer Ausdruck der jung(gebliebenen) singenden Gemeinde die in ihren sicher auch medial beeinflussten Form/Stilelementen Gott persönlicher zu loben vermag, als in älteren ihr unnahbaren und oft unverstandenen Formen??

Ich habe dvierse Male einen alternativen Gottesdient in einer Band mitgestaltet. Zu 90% waren - musikalisch betrachtet - die gewünschten NGL-Beiträge in der ganzen Band unbeliebt.

Ob das "authentisch" ist ... was weiß ich!? Ich bin Hobbymuiker und Atheist. :-) Klingen für mich oft mehr nach als gewollt denn gekonnt. Wir haben uns trotzem allesamt redlich bemüht, daraus musik zu machen: challenge accepted!

Grüße
Häretiker
 
Ich oute mich: ich finde Jaques Loussier klasse und überhaupt nicht peinlich!

Schön finde ich auch Johannes Schenk mit Charlie Mariano: As Time Goes Bach.

 
Jaques Loussier ist für mich irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Wobei ich seine Bearbeitungen von Werken von Vivaldi, Debussy und Satie noch "grenzwertiger" als seine früheren Bachsachen finde. Das Modern Jazz Quartet hat mal ein schönes Album mit dem Titel Blues On Bach aufgenommen, das ich immer mal wieder gerne anhöre. Auch die Bach-Bearbeitungen von Eugen Cicero höre ich gerne, die swingen auch;-). Es gibt eine Vielzahl von Jazzmusikern, die sich mit der Musik von Bach intensiv beschäftigt haben und noch beschäftigen, aktuelles Beispiel ist da Brad Mehldau.
 

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