Bitte hängt es Euch groß ausgedruckt an die Wand:
Zweckmäßiges Üben bedeutet OHNE FEHLER üben.
Passieren Fehler, so heißt das, dass man gerade unzweckmäßig vorgeht und möglicherweise Falsches in sein System einprogrammiert.
Das bedeutet natürlich, dass man die Aufgabenstellung so einrichten muss, dass man fehlerfrei spielen kann, d.h. Verlangsamung, Vereinfachung, nur kurze Abschnitte, nur bestimmte Stimmen, erstmal klopfen/klatschen/singen usw. usf.
Die meisten von Euch beherzigen das nicht und heulen dann rum ("Ich bin zu unbegabt / zu alt" etc.)
So wie Leute, die zu fett sind und dann, am besten noch mit dem Hamburger in der Hand, sagen: "Mein Stoffwechsel ist halt so, ich kann gar nichts gegen die Zunahme machen."
Ich kann es nur immer und immer wiederholen: In Sachen Üben machen Leute sich und anderen unfassbar viel Bullshit vor. Übe ich mit den Schülern im Unterricht gemeinsam, indem ich ihnen die zweckmäßigen Schritte vorgebe, kriegen sie es immer innerhalb kürzester Zeit hin. Ich sage ihnen dann oft: "Guck mal, das hat jetzt 11 Minuten gedauert, und Du hast es schon gut drauf, kann höchstens noch einen Tick schneller." Selbst wenn wir dann die Übeschritte aufschreiben, damit sie nicht vergessen werden, wird dann aber zu Hause nicht so geübt, geschweige denn dass gelernte Erarbeitungsstrategien, von denen der Schüler selbst erlebt hat, dass sie sehr gut funktionieren, auf andere Stücke oder Stellen übertragen werden. Nein, stattdessen immer wieder der gleiche Sermon: "Uh, das fällt mir echt schwer, ich weiß nicht, ob ich das hinkriege, diese Stelle will einfach nicht, irgendwie spiele ich diesen Ton immer wieder falsch, BLAAA BLAAA BLAAAAA..."