Der Gesichtsausdruck beim Klavierspielen

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JackyJoker

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Liebe Clavioten,
ich habe Videos zu Übezwecken von mir und mein Gesichtsausdruck beim Spielen ist wirklich zum Fürchten! Ich war völlig entsetzt!
Also ich schaue eh schon trotz fidelem Gemüt oft recht zwider, aber das Spiel-Gesicht schießt wirklich den Vogel ab. Ich habe während dem Spiel auch keine Rechenleistung mehr für die Mimik über, scheint mir.
Nur bei Verspielern schaue ich versöhnlicher .
Meine Klavierlehrerin meint, ich solle mal wo etwas vorspielen u Gelegenheiten gäbe es dafür auch. Jetzt kommt da nur neben der allgemeinen Hemmung auch noch dieser Gesichtsausdruck dazu, den ich ungern präsentieren möchte (verbissen, fast angewidert, dabei fühle ich mich überhaupt nicht so.)

Naja, gibt es hierfür klassische Tipps oder auch andere, ähnliche Kaliber, die eine gute Strategie für dieses Problem gefunden haben?
Wie macht ihr das sonst? Achtet ihr neben dem musikalischen auch auf auf euren Gesichts-Ausdruck?

LG Jacky
 
Akzeptiere dich so, wie du bist. Ganz einfach! Wenn du nur noch darüber nachdenkst, wie du beim Spielen am besten aussiehst, raubt dir das die Energie und Konzentration für wichtigere Dinge.
LG,
NaMu
 
Nicht nur das: Ich achte insgesamt auf eine "bella figura"!

Spass beiseite: Dafür ist bei mir auch keine Rechenleistung mehr übrig. Maximal schaffe ich es, auf die Anspnnung von Schultern, Unterkiefer und Zunge zu achten und diese zu lockern. Wenn Du "im Gesicht verkrampfst", sit die lockere Zunge oft schon die Lösung!
 
Es gibt zwei Antworten:
1. Scheiß drauf - du sitzt sowieso nicht mit dem Gesicht zum Publikum
2. Ist nur der Gesichtsausdruck unfein, oder steckt da viel unnötige Spannung dahinter? Wenn du die im Gesicht hast, hast du sie zu fast 100% auch woanders. Das anzugehen ist ein längerer Prozess und nicht so simpel wie man denkt - wenn man die Spannung nämlich absichtlich "aufhören" will, erzeugt das häufig eine Gegenspannung woanders. Viele Pianisten haben z.B. trainiert, ihren Spielapparat weitestgehend frei zu halten, haben dafür aber Anspannung im unteren Rücken, Oberschenkeln, Nacken etc. etc.
 
Gehört evtl in den Faden „Sprüche der Klavierlehrer“ hat aber in der Mimik mit Sicherheit auch Früchte getragen
Ich zitiere @Stilblüte
„Genieß doch einfach die schöne Musik“
Das mache ich mir immer wieder bewußt, es entspannt das Üben enorm und ich bin mir sicher, daß man das sehen kann.
LG Barbara
 
Danke euch für die Rückmeldungen!

Gehört evtl in den Faden „Sprüche der Klavierlehrer“ hat aber in der Mimik mit Sicherheit auch Früchte getragen
Ich zitiere @Stilblüte
„Genieß doch einfach die schöne Musik“
Das mache ich mir immer wieder bewußt, es entspannt das Üben enorm und ich bin mir sicher, daß man das sehen kann.
LG Barbara
Wie gesagt, ich spiele vor allem für mich und meistens gefällt mir, was ich produziere und genieße durchaus, was da so passiert.
Ich werde mal was Einfacheres spielen, ob da dann auch der Blick so komisch wird.
Vermutlich hängt es auch damit zusammen, dass mein Blick immer auf die Noten gerichtet ist und selten auf die Finger.
 
Es gibt zwei Antworten:
1. Scheiß drauf - du sitzt sowieso nicht mit dem Gesicht zum Publikum
2. Ist nur der Gesichtsausdruck unfein, oder steckt da viel unnötige Spannung dahinter? Wenn du die im Gesicht hast, hast du sie zu fast 100% auch woanders. Das anzugehen ist ein längerer Prozess und nicht so simpel wie man denkt - wenn man die Spannung nämlich absichtlich "aufhören" will, erzeugt das häufig eine Gegenspannung woanders. Viele Pianisten haben z.B. trainiert, ihren Spielapparat weitestgehend frei zu halten, haben dafür aber Anspannung im unteren Rücken, Oberschenkeln, Nacken etc. etc.
Ich habe eigentlich schon immer ein recht freies Gefühl, aber das mag täuschen und ab und an meinte die Lehrerin auch, dass ich den Schultern nicht gänzlich beweglich sei. Da merke ich aber auch, dass das im Untericht anders ist als alleine daheim.
 
Mir hat mal ein Hochschuldozent erklärt, dass konzentrierete Gesichter böse wirken und deswegen ist es gut, auf lauter böse Studenten zu gucken, man müsse sich lediglich daran gewöhnen. In diesem Fall könnte es ähnlich sein.
 
„Genieß doch einfach die schöne Musik“
Das ist ein guter Ratschlag, denn dann ist man in direkter Verbindung zum eigenen Spiel. :musik:

Vermutlich hängt es auch damit zusammen, dass mein Blick immer auf die Noten gerichtet ist und selten auf die Finger.
Sei froh, wenn Du das kannst. :-)

Ja, mein konzentriertes Gesicht sieht in erster Linie böse aus.
Erstaunlicherweise findet man keine mechanische Lachhilfe. Echte Nische!
 
Liebe Clavioten,
ich habe Videos zu Übezwecken von mir und mein Gesichtsausdruck beim Spielen ist wirklich zum Fürchten! Ich war völlig entsetzt!
Also ich schaue eh schon trotz fidelem Gemüt oft recht zwider, aber das Spiel-Gesicht schießt wirklich den Vogel ab. Ich habe während dem Spiel auch keine Rechenleistung mehr für die Mimik über, scheint mir.
Nur bei Verspielern schaue ich versöhnlicher .
Meine Klavierlehrerin meint, ich solle mal wo etwas vorspielen u Gelegenheiten gäbe es dafür auch. Jetzt kommt da nur neben der allgemeinen Hemmung auch noch dieser Gesichtsausdruck dazu, den ich ungern präsentieren möchte (verbissen, fast angewidert, dabei fühle ich mich überhaupt nicht so.)

Naja, gibt es hierfür klassische Tipps oder auch andere, ähnliche Kaliber, die eine gute Strategie für dieses Problem gefunden haben?
Wie macht ihr das sonst? Achtet ihr neben dem musikalischen auch auf auf euren Gesichts-Ausdruck?

LG Jacky

Nach meiner Erfahrung schaut man auch versoehnlicher wenn man sich wohler fuehlt. Also schau vielleicht mal, ob du dich beim Spielen irgendwo noch nicht wirklich wohlfuehlst, eventuell verkrampft bist, irgendwas weh tut, etc. und versuche dieses Problem zu loesen.

Eine andere Strategie: Probleme am Klavier sind selten nur auf das Klavier begrenzt. Achte mal darauf, ob du im echten Leben auch oefters mal "unschoen" aus der Waesche guckst, und versuche deine Achtsamkeit immer (!) dahingehend zu trainieren, dass du es nicht mehr tust. Bei mir ist es z.B. so, dass ich frueher oft (und noch immer manchmal) etwas buckelig und "klein" am Klavier sitze. Aber dieses Problem ist bei mir nicht nur auf das Klavier beschraenkt: Ich laufe auch oft etwas verschrumpelt durch die Gegend, sitze krumm da, etc. Erst als ich begonnen habe wirklich immer darauf zu achten wurde es auch am Klavier besser. Ist halt ne ganzheitliche Angelegenheit dieses Klavierspiel... :-D

Liebe Gruesse!
 

Wie bereits erwähnt: mein Gesicht scheint generell oft nicht das wiederzuspiegeln, was ich eigentlich gerade denke. Meistens denke ich nichts und mein Gesicht sucht sich einfach einen „lasst uns in Ruhe“-Blick aus.
Das irritiert andere auch und wenn ich mir vorstelle, dass ich dann so schaue, wie beim Klavierspielen, dann kann ich die Leute gut verstehen

Also ja, es ist schon ein ganzheitliches Problem @alibiphysiker worüber ich mir aber im Alltag nicht viele Gedanken mache. Bei dir scheint der Leidensdruck auch überschaubar zu sein.

Ich freue mich über viele Aussagen hier und habe auch im Olga Scheps Faden wieder über die vielen Gesichter- und Gesten-Probleme gelesen und stimme dort zu, dass jedem sein Gesicht und Schwitzen und Getue gegönnt sei, wenn es denn eben nötig oder nicht abschaltbar ist.

Aber was machen denn die Profis hier? Macht ihr euch Gedanken über die Mimik? Steuert ihr und wenn ja, wie?
 
Also ja, es ist schon ein ganzheitliches Problem @alibiphysiker worüber ich mir aber im Alltag nicht viele Gedanken mache. Bei dir scheint der Leidensdruck auch überschaubar zu sein.

Ja, aber was ich aussagen wollte: Wenn es dich am Klavier wirklich stoert und du es aendern willst, kommst du glaube ich nicht drum rum, dieses "Verhalten" in allen Situationen zu ueberdenken und anzugehen und eventuelle Ursachen davon zu erkennen und diese Probleme auch zu loesen.
 
Habe statt stört, stöhnt gelesen...
Interessantes Kopfkino, aber DAS würde mich stören!
 
ich habe Videos zu Übezwecken von mir und mein Gesichtsausdruck beim Spielen ist wirklich zum Fürchten! Ich war völlig entsetzt!
...das Erkenntnisinteresse wie auch der Erkenntnisgewinn dieser filmkünstlerischen Maßnahme: nicht zu unterschätzen!! Um aber eine eventuelle Peinlichkeiten vermeidende Nutzanwendung zu erhalten, sollten zum Vergleich noch weitere Videos gemacht werden, und zwar am Töpfchen (!!) ...die höchst relevante Nutzanwendung ist: man vermeidet dann, dass eventuelle Zuhörer/Zuschauer/Videocineasten die Frage stellen "was macht er/sie/es da gerade? womöglich abscheißen?", falls sich die gefilmten sitzenden Verrichtungen mimikmäßig ähneln sollten.
;-):-D:-D:-D
sorry, ernsthaft einen Sinn solcher Gesichtsausdruck-Selfie-Vids kann ich nicht erkennen (wer heftig grimassiert, der wird selber wissen und - wenn nötig - sich das abgewöhnen)
 
Haben das noch andere missverstanden?
@rolf
Mit Übezwecken meine ich natürlich das Spielen.
Dass man auch das Gesicht sieht, ist bei diesen Videos nicht geplant gewesen.
(Vielleicht hätte ich sonst spannender in die Kamera geschaut...? Da sind wir ja fast in der Quantenmechanik. Bei einem Vorspiel schaue ich dann sicher voll cool!)
 
Haben das noch andere missverstanden?
@rolf
Mit Übezwecken meine ich natürlich das Spielen.
Dass man auch das Gesicht sieht, ist bei diesen Videos nicht geplant gewesen.
(Vielleicht hätte ich sonst spannender in die Kamera geschaut...? Da sind wir ja fast in der Quantenmechanik. Bei einem Vorspiel schaue ich dann sicher voll cool!)

Et is wie et is.

Mir wird nachgesagt, dass man mich beim Spielen nicht anschauen kann - aber mit geschlossenen Augen wäre die Musik ein Genuss.

Tja... vielleicht sollte ich femininere Abendgarderobe tragen? Ich neige zu schwarzem Blazer auf schwarze Hose. Nicht besonders sexy eben. Der Grund für dieses Outfit ist, dass ich meine Person zurück nehmen will. Die Musik ist wichtig. Nicht ich.

Aber: das Publikum will manchmal lieber „Show“. Was fürs Auge.

Da kommt jetzt David Garret ins Spiel: mit sexy Hüftschwung in Designer-Jeans präsentiert er mit wehendem Haar die Chaconne von Bach. Why not. Wenn das den Leuten hilft zuzuhören, ist es doch prima!


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Haben das noch andere missverstanden?
@rolf
Mit Übezwecken meine ich natürlich das Spielen.
...das spielen wird besser, indem du deine Mimik (Gesichtsausdruck) filmst? Das ist ein revolutionärer klavier- und überhaupt musikpädagogischer Ansatz!! Eines Tages werden die Posaunisten weder im Orchester noch am Töpfchen die Backen blähen!! :lol::lol::-D:-D:-D
 
Mir hat mal ein Hochschuldozent erklärt, dass konzentrierete Gesichter böse wirken
Ja wenn sich das nur mal rumsprechen würde! Ich werde ständig gefragt, warum ich so schlechte Laune habe.

aber das Spiel-Gesicht schießt wirklich den Vogel ab
:lol:
Ich war auch mal von meinem Kopfgewackel entsetzt. Inzwischen ignoriere ich das einfach. Wenner wackeln will, soller doch.

Tipp: Schau Dir Videos von @pianovirus an und dann relativiere dazu Dein Gesicht. :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, das Gesichtsgehampel wird doch überbewertet! In der Regel ist das Bestandteil des "Gesamtkunstwerks" und wird kaum wahrgenommen, sofern es authentisch ist. Die Grimassen von Keith Jarrett stören mich z.B. überhaupt nicht (bzw. ich nehme sie gar nicht wahr), während ein LangLang doch manchmal etwas absonderlich rüberkommt.

Sehr selten ist leider die Mimik, die NICHT, Arbeit und Inhaltsschwere sugeriert, sondern nur "Pure Freude". Das ist dann wirklich etwas besonderes! Siehe: Hiromi Uehara
 

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