... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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ich kenn' ihn leider nicht persönlich. Aber die Empfehlung, stets auf die Signale seines Körpers zu achten und im Falle von Schmerzen sofort erstmal drei Gänge zurückzuschalten beim Üben, sollte eigentlich zum Grundwissen eines jeden Klaviertreibenden gehören

Dann hast Du ihm ja sicher schon geschrieben, um diese Wissenslücke auszufüllen.
 
:cry2:...
vielleicht wird das ja seine nächste Showeinlage: Ondine, auf dem Rücken liegend? :drink:
 
Ohjemine... Repetition... ich hätte es besser als "tremoloartige Spielfigur" bezeichnen sollen, das, was am Anfang der O. gefordert ist
bin dermassen eingerostet...
 
Man muss halt wissen, wie man das Klavier durch's Dorf treibt!
Womöglich hat sich LL bei der Treibjagd 'nen Splitter eingezogen?
„mit-dem-Kopf-durch-die-Wand“ und "viel hilft viel" sind beim Klavierspiel halt recht suboptimale Strategien.

Zum Glück bin ich von Sehnenscheide & Konsorten immer verschont geblieben. Das schlimmste waren mal ramponierte Daumenaussenseiten von zu vielen fff-Oktaven. Erstaunlich schmerzhaft und lästig, ging aber dann auch schnell wieder weg.
 
Ich mag ihn. Nicht, weil er ein guter Pianist ist. Sondern weil er ein guter Clown ist.
 
Ich muss sagen, ich schätze beides an ihm. :geheim:
Habe schon mehr als einmal schallend gelacht bei seinen Darbietungen ;-)

(den meisten Pianisten düfte allerdings das Lachen vergehen - wenn man hört, was Lang Lang für ein Niveau bei der Realisierung von Klangfarben vorgibt... aber egal...)
 

Dass man im brettharten Geschäft der Klaviervirtuosen mit Kuschelpädagogik nicht allzu weit kommt – geschenkt.

Aber das hier:

yikes.gif

... ist ultrakrass. Das ist ein traumatisches Erlebnis für ein Kind, da kann es so ehrgeizig sein wie es will...
 
Ja, ich habe ja auch die Lang Lang Biografie gelesen... meines Erachtens wurde er zuweilen hart am Rand des Zerbrechens gedrillt.

Und manche Ansichten seines Vaters hätten auch in die Hose gehen können... zum Beispiel die folgende (frei aus dem Gedächtnis):

Wenn er nicht gewinnt, dann übt er eben nicht genug. Und dann übt er eben mehr - bis er wieder gewinnt.

Dass es so etwas wie eine Grenze individueller Begabung oder individuellen Talents geben könnte, scheint dem Vater nie in den Sinn gekommen zu sein...

Letztlich ist alles wohl nochmal gutgegangen...
 
Wie ist Lang Lang zu bewerten?

ich möchte mal Anton Rubinstein zitieren; "Alle können spielen...." aber nur wenige interpretieren!

und Heinrich Neuhaus mal sinngemäß:
....was nützt die virtuoseste Vortragstechnik, wenn die "Arbeit am künstlerischem Bild" Verstand und Herz nicht gleichermaßen Nahrung gibt.....

Neuhaus fordert:
eine reichhaltige breite Allgemeinbildung des Künstlers und ein "reges Interesse an allen Fragen des menschlichen Geisteslenbens.." um letztlich neben dem ästhetischen auch den philosophischen Gehalt der musikalischen Werke zu verstehen und angemessen auszudrücken
(Neuhaus gab seinen Eleven oft viele Beispiele aus Architektur, Bildhauerrei, Malerei und Poesie....
"... Klavierliteratur so zu spielen, dass sie den Hörer veranlasst, dass Leben stärker zu lieben, intensiver zu fühlen, heftiger zu wünschen und besser zu verstehen")

Es steht zu vermuten, das viele heutige Stars für obige Ansprüche keine Zeit mehr haben, diese umfänglich zu realisieren.
 
Hallo maxe,
Neuhaus fordert:
eine reichhaltige breite Allgemeinbildung des Künstlers und ein "reges Interesse an allen Fragen des menschlichen Geisteslenbens.." um letztlich neben dem ästhetischen auch den philosophischen Gehalt der musikalischen Werke zu verstehen und angemessen auszudrücken
letzten Endes (!) ist ein Künstler ein Spezialist, und ein Spezialist muss nur - und hauptsächlich - in einer Sache "gut" sein: die Sache, die er betreibt. Was Pianisten betreiben, kann man hören.
(das Sehen spielt da - genau genommen - nicht die geringste Rolle, soviel zur strittigen Mimik dieses Pianisten...)
"... Klavierliteratur so zu spielen, dass sie den Hörer veranlasst, dass Leben stärker zu lieben, intensiver zu fühlen, heftiger zu wünschen und besser zu verstehen"
Dieses Zitat gefällt mir ausgesprochen gut :super:
Könnte eigentlich vom Geist her auf auf Lang Lang zutreffen, so wie ich ihn einschätze...
Zumindest die Liebe zur klassischen Musik in den Leuten zu wecken, hat sich der hier diskutierte Künstler definitiv auf die Fahne geschrieben...
 
ist ein Künstler ein Spezialist, und ein Spezialist muss nur - und hauptsächlich - in einer Sache "gut" sein: die Sache, die er betreibt. Was Pianisten betreiben, kann man hören.
(das Sehen spielt da - genau genommen - nicht die geringste Rolle, soviel zur strittigen Mimik dieses Pianisten...)

Lieber Dreiklang, ich möchte, um einen Künstler zu beschreiben, die Worte Generalist und Holist noch unbedingt ergänzen:

-ein Künstler ist Spezialist und Generalist/Holist zugleich-

ein musikalisches Schaffen, das sich nicht mit dem menschlichen Dasein, mit dem Sein schlechthin auseinandersetzt, in welcher Form auch immer, ist eine - wenn überhaupt - unzulängliche Kunst.

Wie soll nun aber eine solche Auseinandersetzung geschehen, wenn nicht der Musikschaffende in sehr große und vielfältige Bereiche des Lebens ausreichende Einblicke sammelt, ja sie selbst durchlebt und durchdacht, durchgeistigt hat?

Es wäre doch ein zwar gestenreicher, doch hohler formalistisch-technizistischer Vortrag zu befürchten, wie wir ihn von nicht wenigen neueren Stars mitunter gewohnt sind, der ein facettenreiches lebendiges aufwühlendes "Kunstbild" nicht hervorzubringen vermag.
 

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