Cembalo

Hab da mal eine Laienhafte Frage, wenn man Klavier spielen kann, kann man dann auch Cembalo spielen?

Zitat von reymund:

Hab da mal eine Laienhafte Frage, wenn man Klavier spielen kann, kann man dann auch Cembalo spielen?

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Laienhafte Antwort:
Ja.
Wer "Alle meine Entchen" auf dem Klavier spielen kann, der kann auch "Alle meine Entchen" auf dem Cembalo spielen.

Professionelle Antwort:
Nein.
Aber man tut sich leichter beim Cembalo-Lernen, wenn man schon Klavier spielen kann.

Zitat von reymund:

Hab da mal eine Laienhafte Frage, wenn man Klavier spielen kann, kann man dann auch Cembalo spielen?

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Nachdem ich ein paar Cembalostunden hatte: Definitiv Nein . Man kann spielen, aber es klingt nach nichts.

Aber natuerlich sind schon audiomotorische Regelkreise etabliert, welche sich auf grundlegend aehnliche Bewegungen beziehen. Da aber nun am Cembalo im Grunde alles (Berufenere koennen mich gerne korrigieren) Agogik und Anschlagsdauer ist, muessen nun alle auditiven "Eindruecke" in diese Aspekte uebersetzt werden. Soll heissen: Wenn sich etwas nach Crescendo anhoeren soll, muss ich am Cembalo andere Dinge machen, als wenn sich etwas am Klavier nach Crescendo anhoeren soll. Oder wenn ich eine Stimme in einem polyphonen Satz hervorheben will muss ich auch am Cembalo andere Dinge als am Klavier tun.

Man muss selbständig stimmen können.

Danke, Ihr habt mich vor einem Fehler bewahrt .

Warum? Was schreckt dich ab?

Viele Grüße
Musicanne

Zitat von reymund:

Danke, Ihr habt mich vor einem Fehler bewahrt .

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... welchen Fehler meinst du?

Darüber habe ich mir auch den Kopf zerbrochen. Zumal ich gerade erst Klavier lerne. Mein Klavierlehrer konmte mir auch weder zu-, noch abraten. Es sind von der Spieltechnik doch sehr verschiedene Instrumente. Da nun aber beide Tasteninstrumente sind, sehe ich eine latente Gefahr, dass man sich das eine oder das andere Spiel versaut, wenn man beides spielt. Würde man neben Klavier ein Streich- oder Blasinstrument lernen, stellte sich die Frage gar nicht.
Ich würde sagen, man probiert es aus und beobachtet sich selbst.

Zitat von alibiphysiker:

Man kann spielen, aber es klingt nach nichts.

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...das war bei Frau Picht-Axfeld nicht der Fall, die konnte beides
und nebenbei: wer am Klavier absichtlich auf Dynamik verzichtet, um eine Art "Clavichord-Eindruck" zu machen, der macht da dasselbe wie am Cembalo (nur etwas heikler, weil eben mehr Egalität erforderlich ist)

Ein paar Unterschiede gibt es schon. Die Technik muss schon allein wegen der viel kleineren Mensur mehr aus den Fingern kommen als am Klavier. Wenn man am Cembalo mit "großer" Technik spielt, dann verbiegt sich die Springerleiste.

Eine andere Sache ist die Stilistik bei alter Musik - da muss man tatsächlich anders spielen als am Klavier, sonst klingt das Ding wie eine Nähmaschine. Die fehlende Dynamik muss durch Artikulation und Agogik ersetzt werden, bei Bach wiederum anders als bei den Franzosen oder Italienern etc. Man kriegt das hin als Pianist, aber nicht mal so eben nebenher.

Man kann sich aber damit trösten, dass kaum ein Organist/Cembalist amständig Klavier spielen kann. Der Vergleich geht unentschieden aus.

@rolf
Hat die Picht-Axenfeld nicht auf so modernen Stahlrahmen-Eierschneidern gespielt? Darauf konnte man ja tatsächlich einhämmern wie auf ein Klavier, ohne was kaputt zu machen. Dafür klingen die Dinger aber auch richtig Scheiße.