Richtig anfangen zu spielen

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AncientITTI

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17. März 2018
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Hallo erstmal :bye:
Ich bin 18 Jahre alt und spiele seit fast 2 Jahren Klavier. Ich habe in meiner Kindheit 8 Jahre C-Flöte und Altflöte gespielt.

Das erste dreiviertel Jahr habe ich leider nur sehr unkonsequent geübt, bis kaum. Ich hatte mit einer Schule gearbeitet, wo nun mal die Lieder eher dafür sind die Technik zu üben statt schön zu klingen. Durch mein kaum vorhandenes üben waren auch die Ergebnisse dem entsprechend schlecht. Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich dann den Lehrer gewechselt und bin zu einem wirklich sehr guten Lehrer gekommen. Allerdings hat er mir die Möglichkeit gegeben, mir selber Lieder auszusuchen, die ich spielen möchte. Ich habe dann im Laufe der Zeit erst mit leichten Versionen von Pop-Liedern angefangen (Closer, Cheap thrills, Let it go) und dann irgendwann mit anderen Liedern aus Filmen angefangen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=gPhRvw4aIRg



View: https://www.youtube.com/watch?v=QGkJnRr63s4


Das sind zwei dieser Lieder. Ich kann sie soweit spielen, nicht komplett fehlerfrei, aber dennoch akzeptabel.
Als letztes Projekt habe ich jetzt "River flows in you" gespielt, was eigentlich auch fast fehlerfrei klappt.

Ich habe allerdings das Problem, dass ich sehr lange brauche um ein neues, auch nicht besonders schweres Lied, zu lernen. Leichte Lieder vom Blatt spielen klappt auch gar nicht. Ich habe einen Freund, welcher schon seit 10 Jahren Klavier spielt. Als er letztens bei mir war hat er sich an das Klavier gesetzt und das Lied von dem 2. Link einfach angefangen zu spielen, zwar langsam und natürlich nicht ganz korrekt aber dennoch fand ich das sehr beeindruckend. Natürlich kann man 2 Jahre spielen nicht mit 10 Jahren vergleichen aber...

Ich habe dann den Entschluss gefasst an meiner Technik und meinen Grundkenntnissen zu arbeiten und habe das auch meinem Lehrer gesagt, da ich das Gefühl habe kaum Fortschritte zu machen und immer wieder für ein neues Lied, welches nicht besonders schwer ist, ewig zu brauchen um es spielen zu können. Mein Lehrer meinte dann, dass wir in jeder Stunde erstmal zusätzlich zu dem normalen spielen immer eine neues Tonleiter mit Fingerübungen machen.

Meint ihr es lohnt sich jetzt nochmal ganz vorne anzufangen und die Grundfähigkeiten zu üben?
 
einen Freund, welcher schon seit 10 Jahren Klavier spielt. Als er letztens bei mir war hat er sich an das Klavier gesetzt und das Lied von dem 2. Link einfach angefangen zu spielen, zwar langsam und natürlich nicht ganz korrekt aber dennoch fand ich das sehr beeindruckend.

Angeber! :-D Du hast ihn hoffentlich gleich rausgeschmissen?!:lol:

...da ich das Gefühl habe kaum Fortschritte zu machen und immer wieder für ein neues Lied, welches nicht besonders schwer ist, ewig zu brauchen um es spielen zu können....

Dieses Gefühl beschleicht mich auch immer wieder mal.:-D Um das blöde Gefühl wieder loszuwerden greife ich nochmal zu Band 1 meines Lernheftes und merke dann doch einen Unterschied zu "früher".

Meint ihr es lohnt sich jetzt nochmal ganz vorne anzufangen und die Grundfähigkeiten zu üben?

Klar, das mache ich ständig.;-)
Immer wenn nix mehr gelingen will gehe ich zurück zu den Basics...
 
Mein Lehrer meinte dann, dass wir in jeder Stunde erstmal zusätzlich zu dem normalen spielen immer eine neues Tonleiter mit Fingerübungen machen.
Hallo Ancientdingsbums,

tut mir leid, Dir das mitteilen zu müssen, aber Du hast einfach keinen guten Lehrer, und wenn Du wirklich besser werden und schneller vorwärts kommen willst, wirst Du zu einem anderen Lehrer wechseln müssen. Gute Lehrer sind allerdings schwer zu finden, besonders in der Provinz.

Ein guter Lehrer sagt nicht irgendwie so was wie "na gut, wenn das so ist, kriegst Du von mir noch Fingerübungen auf" (unglaublich, was das für eine faule, gedankenlose, inkompetente Reaktion von ihm ist!), sondern der zeigt Dir von vornherein, wie Du methodisch an das Üben und Einprägen von Stücken herangehst (u.a. durch Analysieren, Zerlegen in Teilaufgaben etc.) und welche Tricks und Kniffe es gibt, um bestimmte Spielfiguren in den Stücken problemlos hinzubekommen.
 
Meint ihr es lohnt sich jetzt nochmal ganz vorne anzufangen und die Grundfähigkeiten zu üben?

Ja: Ansonsten lernst du im besten Fall vereinzelte Stücke, aber nicht das Klavierspielen.
Hasenbein ist vollumfänglich zuzustimmen.
 
Außerdem solltest Du Dich mal schlaumachen, was es an GUTEN Klavier- (und überhaupt Musik-)Stücken gibt. Diese Art von Stücken, die Du verlinkt hast, sind billig gemachte Trivialmusik, niveaumäßig vergleichbar etwa mit so etwas in der Literatur:
2w5vo91.jpg

oder so etwas in der Malerei:
2hcqptw.jpg


Zum Besserwerden in musikalischen Dingen gehört nicht nur, seine Finger geschickter zu bewegen, sondern vor allem, immer mehr von Musik zu verstehen, sowohl auf der ästhetisch-gefühlsmäßig-geschmacklichen Ebene als auch auf der rational-analytischen. Dafür ist solche Musik nicht gut geeignet, ähnlich wie man von schlechtem Essen zwar irgendwie satt wird, dies die Gesundheit jedoch nicht fördert.
 
Ich habe von schlechtem, nicht trivialem, Essen gesprochen (was soll das überhaupt sein, "triviales Essen"?).

Vielleicht ist der Vergleich ja doof, aber meine Aussage soll heißen, dass man - genauso wie man mit schlechtem Essen dem Körper wichtige Nährstoffe zu wenig gibt bzw. von manchen Nährstoffen viel zu viel - mit solchen Stücken dem Ohr bestimmte Klischees "einfüttert", die den "Klangwillen" bzw. den musikalischen Geschmack dahin konditionieren, dass man unwillig ist, sich mit anderen Dingen, die dem musikalischen und instrumentalen Fortschritt erheblich förderlicher wären, zu beschäftigen.
 

Ich finde es schön, dass du von alleine gemerkt hast, dass diese Stücke und die von dir sicherlich zu Beginn gewünschte Vorgehensweise deines Lehrers nicht dauerhaft zufrieden machen.
Also viel Spaß bei der intensiveren Beschäftigung mit Klaviermusik!
 
Ich kenne eine Reihe von Profis und keiner von denen traut sich eine derartige Ferndiagnosekompetenz zu wie das Hosenbein. ;-)
 
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