Ballade von Debussy - ein unbekanntes Stück???

pawa

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Kennt eigentlich jemand die Ballade von Debussy? Ich spiele dieses traumhaft schöne Stück seit einer Woche mit großer Begeisterung. Ich selbst habe dieses Stück vorher nicht gekannt. Obwohl ich mehrere CDs mit Klavierstücken von Debussy habe, die Ballade ist nirgends drauf. Aus reinem Zufall habe ich die Ballade entdeckt. Stilblüte hat mir empfohlen, mir mal Debussys "Pour le Piano" anzuschauen. Dann habe ich mir den Band 1 von Henles gesammelten Klavierwerken von Debussy gekauft und beim Durchblättern diese Ballade gefunden.

Ich finde die Ballade eines der schönsten Stücke, die ich je von Debussy gehört habe. Und trotzdem scheint sie ziemlich unbekannt zu sein. Im Forum habe ich keinen einzigen Beitrag über Debussys Ballade gefunden. In der Werksübersicht von Wikipedia ist sie gar nicht enthalten, in Reklams Klaviermusikführer nimmt sie gerade mal ein paar Zeilen ein. Und wenn man in YouTube nach Videos sucht, so findet man zwar einige, aber kein einziger mir bekannter namhafter Pianist hat eine Aufnahme veröffentlicht.

Weiß jemand mehr über dieses wunderschöne Stück? Hat es jemand schon gespielt? Grüße an alle, Patrick.
 
Ich liebe die Musik von Debussy sehr und habe die Ballade vor einigen Jahren auch mal "durch gespielt". Irgendwie hat sie mir nicht so gefallen wie die meisten anderen Werke von ihm. Aber Geschmäcker sind ja verschieden und vielleicht sollte ich sie mir nochmals anschauen. Dass sie nicht so bekannt ist wie die meisten anderen Klavierwerke seiner Zyklen, diese Tatsache teilt sie ja mit den meisten seiner frühen Einzelwerke.
 
Ich habe es mir gerade mal angehört, da ich es vorher auch nicht kannte. Ich stimme dir zu - es ist ein schönes Stück und es wundert mich auch, dass es scheinbar wenig bekannt ist. Vielleicht ist sie schwierig in ein Programm einzugliedern? Vielen Dank jedenfalls für diesen Tipp! Möglicherweise werde ich mich damit auch mal beschäftigen, denn Debussy mag ich auch sehr.
 
Ich mag das Stück auch sehr gerne! Dass es trotz seiner Schönheit so wenig bekannt ist mag mit einigen seiner Eigenschaften zusammen hängen:
Es ist nicht wirklich leicht und das hört man nicht!
Es ist auf eine sehr ästhetische Art entspannt (man hört noch etwas Fauré) und nicht so kurz und prägnant wie die Arabeske.
Die Erwartungen, die man an eine Ballade hat (Chopin, Brahms, ...) werden nicht erfüllt!
Einige Stellen (etwa die 'exotischen' Gongs gegen Ende) werden als fremd empfunden.
Wie schon gesagt, ich liebe das Stück, habe es auch schon einige Male unterrichtet und werde es sicher bald Mal üben und vielleicht spielen.
Wunderschön ist die Aufnahme mit Bavouzet!
 
Das Bessere ist der Feind des Guten - das ist sicher ein Grund, warum diese Ballade selten gespielt wird. Debussy hat nun mal jede Menge gehaltvollerer Klaviermusik komponiert als diese "slawische" Ballade.

Bachs aufs Klavier übertragene Violinsonaten, Beethovens und Mozarts Variationenzyklen (von wenigen Ausnahmen abgesehen), Schuberts frühe und mittlere Sonaten, Brahms' erste Klaviersonate etc. sind ja auch nicht schlecht - aber weil es eben von diesen Komponisten so viele vollendete Meisterwerke gibt, rücken die Werke automatisch ein wenig in den Hintergrund.

Debussys Ballade finde ich für ihren doch recht eng begrenzten musikalischen Gehalt einfach zu lang. Sicher, sie ist nett anzuhören, aber viel mehr auch nicht. Mit gleichem Aufwand lassen sich die Arabesken und auch einige der Préludes einstudieren - wer braucht da die Ballade? Wenn ich überhaupt eines der frühen Klavierwerke von Debussy lernen sollte, dann eher das pianistisch interessantere Nocturne.
 
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Ich habe vor einigen Monaten Debussys Ballade gelernt und seitdem spiele ich sie regelmäßig, weil sie mir unglaublich gut gefällt. Auch jeder Zuhörer, dem ich die Ballade vorspiele, ist begeistert von diesem wunderschönen Stück.

Debussys Ballade finde ich für ihren doch recht eng begrenzten musikalischen Gehalt einfach zu lang

@mick, ich stimme dir zu, das mit der Länge ist ein Problem. Obwohl die Ballade eigentlich eine langsame, ruhige Melodie hat, wirkt das Stück sehr lebendig, weil die Melodie bunt untermalt wird. Und eigentlich ist es ein sehr kurzweiliges Stück bis auf das zähe Ende, das jeden Zuhörer fast zum einschlafen bringt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Stück mehr Anerkennung finden würde, wenn es nach der fulminanten Phase im zweiten Teil enden würde und nicht allmählich auf ruhigste und leiseste Art ausklingen würde.
 
Und eigentlich ist es ein sehr kurzweiliges Stück bis auf das zähe Ende, das jeden Zuhörer fast zum einschlafen bringt. Ich könnte mir vorstellen, dass das

Ich finde eigentlich die letzte Seite die interessanteste. Mit diesem leisen Anklang an spätere Stücke von Debussy (Glocken, Exotische Klänge)!
Nur darf man zusätzlich zum komponierten Ritardando nicht noch extra langsamer werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich finde ich die letzte Seite auch schön, ja sogar wunderschön. Aber sie steht eben im Kontrast zum ganzen vorigen Stück und ist halt sehr langsam, sehr ruhig und extrem leise. Nicht unbedingt das, was ein Publikum oder Zuhörer wünscht. Aber wenn man es für sich selbst spielt - traumhaft!
 

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