Shigeru Kawai vs. Steinway vs. Yamaha

Der CF6 ist in der Klasse bis 230 cm unglaublich gut. Das ist natürlich meine persönliche subjektive Meinung. Ich habe noch keinen B oder C gespielt, der da mithalten konnte, weder vom Klang, noch Spielgefühl und Präzision.
In der Klasse 275 cm ist das schon wieder ausgeglichener. Bei CFX oder D kommt es nur noch auf das einzelne Instrument an. Bei beiden gibt es absolut phantastische Einzelstücke. Die muss man natürlich erstmal finden. Ich hätte da wirklich Probleme mich irgendwann definitiv entscheiden zu müssen.;-)
 
Du hast bei Deiner Aufzählung übrigens die "S"-Serie vergessen. Die sind noch hochwertiger als die "CX"- Reihe, da hier noch viel mehr Handarbeit drin steckt. .
Die S Serie läuft aus und wird durch die SX Serie abgelöst. Ich habe einen CF6, die gibts erst seit 2011 oder so. Die CF Serie ist nochmal oberhalb der S bzw. SX Serie angesiedelt. Das hat mit der CX Serie nicht mehr viel zu tun. Auch tolle Instrumente, aber eine andere Liga.

Das blödeste an Yamaha ist das Wirrwarr der Modellbezeichnungen :bye:
 
Sorry für die vielleicht dumme Frage, aber was bedeutet Duplex? (Ich kann das Bild grade nicht gut vergrößern und sehe nichts Ungewöhnliches...)
Es gibt bestimmt Leute hier die dazu 1000x mehr wissen als ich, aber Duplex bedeutet, dass es Teile der Saite gibt, die harmonisch mitschwingen können. Diese Teile der Saite können entweder vorne oder hinten mitschwingen (oder beides). Dann gibts noch Varianten wie präzise gestimmte Duplex-Skalen vs nicht gestimmte. Bei Flügeln ohne Duplex sind an diesen Stellen Dämmstreifen verbaut.

Soweit ich es verstehe, sind Duplex-Skalen nicht per se gut oder schlecht und auch kein Indikator für schlechtere oder bessere Qualität o.ä. Beispielsweise haben Steinway-Flügel ein Duplex System aber manche Bösendorfer Flügel (z.B. der 200er) nicht. Es ist einfach eines von vielen Mittel für die Designer von Flügeln, den Klang zu beeinflussen.

Wenn du an deinem Flügel vorne oder hinten an der Saite zupfst und es ertönt ein Ton dann ist das Duplex ;)
 

In diesem Video gibt es einen Recht interessanten Vergleich zwischen einem Bösendorfer Imperial, einem Steinway D und einem Yamaha CFX.

Soweit man das aus youtube Videos wirklich raushören kann, gefällt mit der Steinway tatsächlich am besten.
Knapp dahinter der Yamaha.
Beim Bösendorfer fällt ganz am Anfang der Chopin Ballade auf, dass die leisen Töne gar keinen richtigen "Klang" haben. Es klingt eher "mechanisch".
 
Fazit: Es kommt auch immer auf das Stück an!
 
Bei dem Video fällt mir auf, dass keines der gezeigten Instrumente wirklich von richtig guten Klaviertechnikern präpariert wurde, insofern fällt es schwer, da eindeutige Präferenzen zu entwickeln. Bei keinem einzigen der drei stellt sich bei mir ein Wow!-Gefühl ein. Insbesondere der Bösendorfer ist sehr enttäuschend.

Und beim Yamaha kommt es wirklich darauf an, welcher Techniker sich mit dem Teil vorher beschäftigt hat. Was ich da höre, ist recht flach und eher auf Gefälligkeit ausgerichtet. Ein Pianist, der mit maximaler Dynamik auf dem CFX spielt, wird sich da nicht wohlfühlen, sondern eher auf das Bremspedal treten.

Ich sehe da ein grundsätzliches Problem bei Yamaha. Die wenigen Instrumente, die man tatsächlich in europäischen Konzerthäusern zu hören bekommt, sind üblicherweise von Yamaha-Technikern betreut, die alle von vornherein auf eine Konformität im Umgang mit dem Instrument getrimmt sind, die es kaum zuläßt, an die Grenzen des Instrumentes zu gehen.

Eine Ausnahme ist das South Bank Centre in London; die haben eigene CFXs, die vom hausinternen Techniker betreut werden - und da kann dann etwas ganz anderes bei herauskommen. Vor ein paar Wochen hat Pierre-Laurent Aimard in der QEH auf einem CFX gespielt - und das muß wohl ziemlich sensationell gewesen sein. Da steckten dann allerdings schon ein paar Tage Vorbereitung drin, die klar auf die Vorlieben und die Spielweise des Pianisten zugeschnitten waren.
 
Und gerade im Film Pianomania kann man ja sehen, was Aimard von einem Flügel und vom Klavierstimmer/Techniker erwartet...
 
Wenn ich mich recht erinnere:
einen Flügel für ein bestimmtes Stück sucht, etliche amerikanische Steinways ausprobiert um dann auf der Bühne letzlich an einem aus Hamburg aufzutreten...

Es gibt seltsame Zufälle. Ich habe vor genau 5 Minuten den Film zuende geschaut und bin dann zur Holden, um ihr genau das zu erzählen. Komme zum Rechner zurück und sehe diesen Beitrag.

Ich war erschüttert über den Bohei, den sie um den Bau der Instrumente machen, um bei allen Klangproben dann zu hören, wie miserabel gestimmt und intoniert sie alle waren. Wenn das ein Werbefilm war, dann wohl nur für Leute mit geringen Ansprüchen.
 

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