Chopin Etude Op 10 Nr 1 - Ausgleich für linke Hand

arno1207

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Hallo,

ich habe seit einigen Tagen mit den Übungen aus dem Cortot angefangen.
Es ist unglaublich, was diese Übungen mit der Hand anstellen und das in kürzester Zeit, allerdings benötige ich jetzt einen Ausgleich für die linke Hand, da diese bei den Übungen praktisch arbeitslos ist. Paul Barton empfiehlt dazu Op 10 Nr 12 als Ausgleich zu verwenden, was ziemlich Anspruchsvoll - zumindest für mein Level - ist. Könnt Ihr mir eine Empfehlung - gerne eine Nummer kleiner - geben?

Meine linke Hand ist insgesamt vergleichsweise schwach. Daher ist es mir besonders wichtig, sie nicht zu vernachlässigen. Habe es schon mit Czerny versucht, mag die Stücke aber ehrlich gesagt nicht besonders, was ziemlich an der Motivation nagt.

Arno
 
Op. 10,1 ist eigentlich schwieriger als Op. 10,12. Ich schätze, für mich wäre sie die anspruchsvollste aus allen 24 Etüden. Warum ist 10,12 so schwierig für dich?
 
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Op. 10/1 ist bedeutend (!) schwieriger als op. 10/12. Wer die ersten beiden Etüden aus op. 10 kann, muss sich vor den übrigen Etüden des Zyklus' nicht fürchten.

Op. 25 hält dann auch nochmal ein paar Gemeinheiten bereit - alle drei Doppelgriffstudien sind ziemlich fies.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt habe ich gerade an mir gezweifelt, aber doch... ich finde die Läufe mit der linken Hand sehen und hören sich recht schwierig an... zugegebenermaßen habe ich mich noch nicht daran versucht.
Nicht das ich vor lauter Angst vor der linken Hand mir selbst im Weg stehe.
Op 10/1 ist natürlich auch keine Pappenstiel, ich sehe aber das ohnehin als "längere Reise" an und allein die Übungen drum herum sind diese Reise schon wert.
Ich werde dann mal versuchen Op 10/12 doch dran zu hängen, um einen Ausgleich für die linke Hand zu finden.

Im Übrigen finde ich es einfach Klasse, wie schnell, engagiert und freundlich es hier im Forum zugeht. Ich bin relativ neu hier. Vielen Dank also auch an dieser Stelle!

Arno
 
Wenn du etwas Kürzeres machen willst, könntest du das G-Dur-Prélude ansehen. Die Figuren sind allerdings unangenehmer als in der c-Moll-Etüde. Nicht am Anfang, aber wenn die Figur in der Doppeldominante kommt...
 
... Für mich sind so ziemlich (besser: wahrscheinlich) alle Etüden von Chopin unspielbar... :dizzy:

Dabei steht ein wichtiger Hinweis schon in Deiner Signatur!
Nein, im Ernst, vor 18 Monaten hätte ich auch so gedacht. Natürlich bin ich noch nicht auf diesem Niveau angekommen, aber mit stetigem Üben wird das irgendwann auch bei Dir funktionieren. Ich habe nach fast 30 Jahren wieder ernsthaft damit angefangen und trotz angeblich abnehmender Elastizität mit zunehmendem Alter sind Fortschritte erkennbar. Also ran an die Tasten! :coolguy:
 
Danke Dir, das ist sehr nett :bye:

Ich habe seit vier Jahren nach längerer Pause wieder Unterricht und komme seitdem gut voran. Habe aber auch gelernt, meinen Anspruch etwas herunter zu schrauben. Es ist halt ein Fehler, wenn man sich als Hobbypianist mit Profis vergleicht.

Solche Chopin-Etüden würde ich mit ganz viel Arbeit über einen langen Zeitraum vielleicht einigermaßen hinbekommen, aber da steht dann der Input meines Erachtens in keinem Verhältnis zum Outcome. Das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

Ich mache bald auf Anraten meiner Arbeitskollegen einen kleinen Vorspielabend bei mir Zuhause. Da gibt's dann zwei Nocturnes und ein bisschen Debussy und Schubert. Das muss reichen und ist für mich schon schwer genug, das sauber hinzubekommen. Aber damit bin ich dann auch zufrieden. :heilig:
 
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op. 10 Nr. 1
Akkordbrechungen in der rechten Hand
op. 10 Nr. 12
diatonische Passagen in der linken Hand

So sieht das aus: die beliebte Revolutionsetüde bietet der linken Hand nicht das, was die rechte Hand in op.10,1 zu tun hat.

Allerdings sind solche Akkordbrechungen wie in op.10,1 für die linke Hand viel leichter als für die rechte!!! Zahllose Begleitungsmuster in der romantischen Klaviermusik verwenden derartige Dezimenbrechungen!! Über vergleichbares in der linken Hand (Liszt Rigoletto) würde ich mir keine Gedanken machen.
 
Op. 10/1 ist bedeutend (!) schwieriger als op. 10/12.
@mick jein;-)
...wenn man begriffen hat, wie es geht, dann ist die C-Dur Etüde gar nicht mehr so schlimm und dann kann man auch alternative Fingersätze verwenden. (sie wäre immer böse, wenn die l.H. auch was zu tun hätte)
Auch die in a-moll ist gar nicht so extrem fies (vorausgesetzt dass man's begreift) - die drei mit den Doppelgriffen aus op. 25 sind die schlimmsten.
(und selbst die sind noch lange nicht so fies wie Skrjabinetüden...)
 
Ich glaube bei den Schwierigkeiten gehen die Meinungen immer stark auseinander. Und mit der Zeit ändert man seine eigene Meinung auch.

Von den Doppelgriffetuden finde ich inzwischen die Oktaven und Terzen mittlerweile am schwersten, allerdings aus völlig verschiedenen Gründen jeweils... - die mit den Sexten nicht so arg, da kann man mit viel Üben etwas schneller zum Erfolg kommen als bei den anderen.

Op. 10 No. 1 habe ich ziemlich viel geübt und finde sie nach wie vor sehr schwer. Natürlich Op. 10 No. 2 ebenfalls. Von den Op. 10 sind die beiden für mich nach wie vor die schwersten und ich würde die glaube ich nicht im Konzert spielen wollen.

LG, Joh
 
Den C-Es-A-Es Takt kann man mit dem Fingersatz 124 2124 2124 etc. spielen, abwärts (Es-As-Es-Ces) dann mit 5213 5213 etc. Habe ich am Anfang gemacht, inzwischen kann ich es auch mit dem üblichen Fingersatz. Ansonsten gibt es keinen besonderen Trick in der Etüde. Das Handgelenk muss trotz der Akzente maximal durchlässig bleiben, darauf muss man penibel achten - und das funktioniert nur, wenn der Arm so gefüht wird, dass möglichst keine Binnenspannung zwischen den Fingern spürbar wird.

Ich finde die Etüde nicht allzu schwierig, wenn man sie mf spielt (viele tun das und kompensieren das dann mit donnernden Oktaven links). Im f finde ich sie nicht ganz so leicht. :puh:
 
Ich finde die Etüde nicht allzu schwierig, wenn man sie mf spielt (viele tun das und kompensieren das dann mit donnernden Oktaven links). Im f finde ich sie nicht ganz so leicht. :puh:
@mick gehst du gerade einer Chimäre auf den Leim? Der Klang soll forte wirken! Das bedeutet aber nicht, dass restlos jedes 16tel gebolzt wird ;-)
...klar kann jeder die Etüde dämlich verkacken, indem die 16tel in der mittleren Lage zu laut gedroschen werden :-D und indem die Bässe blödsinnig gebolzt werden...

Nebenbei: je höher hier das Tempo, umso einfacher wird die Klangbalance (!) allerdings muss man dafür die Arpeggien können (was der primäre Zweck der Etüde ist)

Übrigens gibt es hier keine "Tricks" (es gibt lediglich ein paar Alternativen zu Chopins Fingersatz - die entheben einen aber nicht von der Aufgabe, zu begreifen (!) wie man die Akkordbrechungen auszuführen hat)
 
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