Digitalpiano kaufen? Oder in 10 Jahren Elektroschrott?

HIrnfreund

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Geliebtes Forum,

ich trage mich mit dem Gedanken ein Digitalpiano zu kaufen, einfach deshalb, weil mir der Gedanke gefällt, immer ein topgestimmtes Klavier zu haben.

Ich habe jedoch Angst, dass das Digitalpiano, sollte es bspw. in 5 oder 8 oder 10 Jahren kaputt gehen, nur noch Elektroschrott ist, weil es sich nicht mehr reparieren lässt. Hier ist ja wirklich der Vorteil beim Klavier, das, da ein rein analoges Produkt, man immer problemlos reparieren kann.

Es kommt beim Kaufpreis des Digitalpianos jetzt nicht soooo auf den Preis an, ich sag mal, bis 1500 Euro wären OK (wobei billiger natürlich auch schön wär). Mir ist wichtig ein guter Tastengefühl, Anschlag ... viele Hersteller (Kawai, Yamaha, etc.) machen ja Werbung damit, dass ich ihre höherpreisigen Modelle wie ein Flügel spielen lassen (Hammerklaviermechanik).
Ist dem wirklich so? Ich weiß, man muss selbst ausprobieren, da ich aber sehr weit draußen auf einer ostfriesischen Insel wohne, ist das nicht so leicht. Geplant wäre aber ein Trip nach Hamburg oder Hannover, wo es bspw. PPC mit einer großen Auswahl gibt.

Kann man evtl. sogar ausmachen, ob ein Hersteller nun deutlich besser ist als ein anderer? Kawai vs Yamaha vs Roland vs Korg???

Wie gesagt: Mir wäre es bei einem Digitalpiano wichtig, einen guten, nuancierten und technisch ausgefeilten Anschlag zu haben, also womit dann auch ein wirklich "ausdrucksvolles und komplexes" Spiel möglich ist. Natürlich sollte auch der Klang gut sein, also im Idealfalls sehr "flügelig" klingen. Mir ist klar, dass das aufgrund der kompakten Bauweise nicht möglich ist, wirklich vom Klang einen 3 Meter Flügel zu simulieren ... aber ihr wisst ja was ich meine. Was ich nicht brauche hingegen sind irgenwelche Spielereien wie 1000 Soundmodi wie Orgel, Gitarre, Ukulele oder dergleichen. Aufnahme auf USB Stick wäre schön.

Soweit ... das also meine Überlegungen. Falls wichtig: Ich spiele ausschließlich Klassik.

Freue mich über Feedback und ggfs. konkrete Produktvorschläge.
 
Puh, halbwegs brauchbare Mittelklasse fängt glaub erst bei 1500€ an. :konfus:
Ich spiele seit 3 Jahren auf einem Yamaha CLP535, damals 1600€, und fand es ok für mich als blutige Anfängerin.

Vorteile: Preis-Leistung, Stimmen entfällt, Üben mit Kopfhörer, Aufnahme, den Anschlag vom Clavinova mag ich auch
Nachteile: definitiv kein warmer Klavierklang und damit keine Obertöne, Pedalspiel nicht so differenziert möglich wie am akustischen Instrument (was meine KL immer wieder bemängelt), weniger ausdrucksstark, Wertverlust.

Kurzum, ich finde, die Digihersteller preisen an ihren Instrumenten Eigenschaften, die es so gar nicht gibt...

Auf welchem Instrument spielst du denn im Moment?
 
Ich habe jedoch Angst, dass das Digitalpiano, sollte es bspw. in 5 oder 8 oder 10 Jahren kaputt gehen, nur noch Elektroschrott ist, weil es sich nicht mehr reparieren lässt. Hier ist ja wirklich der Vorteil beim Klavier, das, da ein rein analoges Produkt, man immer problemlos reparieren kann.
Man kann alles reparieren. Die Frage ist nur, ob es wirtschaftlich ist. 500€-Klaviere repariert auch keiner.

Wie gesagt: Mir wäre es bei einem Digitalpiano wichtig, einen guten, nuancierten und technisch ausgefeilten Anschlag zu haben, also womit dann auch ein wirklich "ausdrucksvolles und komplexes" Spiel möglich ist. Natürlich sollte auch der Klang gut sein, also im Idealfalls sehr "flügelig" klingen. Mir ist klar, dass das aufgrund der kompakten Bauweise nicht möglich ist, wirklich vom Klang einen 3 Meter Flügel zu simulieren ... aber ihr wisst ja was ich meine.
Ja, Kawai hat da was für dich: den Novus NV10

novusnv10.jpg

Kostet allerdings rund 9000 €

Was ich nicht brauche hingegen sind irgenwelche Spielereien wie 1000 Soundmodi wie Orgel, Gitarre, Ukulele oder dergleichen.
Gibt es eh nur bei den teuren Clavinova-Ensemble-Geräten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Digitalpiano für heute 1500 Euro will in 10 Jahren sowieso niemand mehr spielen. Insofern würde ich diese Überlegung vergessen. Spiel das Ding ein paar Jahre und dann ab in den Elektronikmüll damit. Ein vernünftiges akustisches Instrument spielt man natürlich länger, aber der Wertverlust wäre sicher höher als 1500 Euro.
 
Kann man evtl. sogar ausmachen, ob ein Hersteller nun deutlich besser ist als ein anderer? Kawai vs Yamaha vs Roland vs Korg???
Natürlich, bei einem ausgiebigen Probespiel.
Spiel mit den Modellen in deiner Preisklasse von verschiedenen Herstellern. Danach kannst du wahrscheinlich ganz gut entscheiden, was dir lieber ist. Besser für irgendjemanden bedeutet nicht zwangsweise besser für dich und umgekehrt.
 
ein Digi für 1500€ kostet Dich, sollte es tatsächlich in 10 Jahren irreparabel kaputt sein (was ja nicht zwangsläufig passieren muss, es soll ja auch Digis geben, die von ihren Besitzern deutlich länger "geschunden" werden), pro Jahr 150€ plus ein paar "Extrataler" für den Stromanbieter.
Jetzt vergleiche dies einfach mal mit den Kosten, die bei einem analogen Instrument alleine nur für das regelmäßige Stimmen und sonstige Wartung anfallen!
So gesehen wäre selbst ein (ziemlich unwahrscheinlicher) Totalausfall alle 10 Jahre unter rein monetären Aspekten immer noch die deutlich günstigere Variante
 
Du kannst ja mal schauen, wie Yamaha Digitalklaviere von vor 10 Jahren so gehandelt werden. Es ist erstaunlich, wie preisstabil die sind.

Deiner Beschreibung nach möchtest Du z.B. von Yamaha die CLP-Serie (nicht die CVP-Serie).
Es wird allerdings in meinen Augen schwierig, für die 1.500€ was Brauchbares zu bekommen. Das 675 und 685 haben schon eine deutlich andere Tastatur als die niedrigeren Modelle von Yamaha.
Wenn der Klang eine große Rolle spielt, dann ist (auch wieder in meinen Augen) das 685 den Aufpreis zum 675 wert, weil es vor allem im Bassbereich nochmal eine ganz andere Hausnummer ist.

Brennbaer hat in meinen Augen Recht, dass man die Kosten über die gesamte Lebensdauer vernünftig rechnen sollte. Wertverlust, Stimmen und Transport sind die größten Kostenfaktoren. Bei den Yamahas (und ich glaube auch bei Kawai) hast Du die ersten 5 Jahre wegen der Garantie eh komplett Ruhe.

Ich würde mir das Budget sehr genau überlegen. Ich hatte ein Yamaha CLP 545, war damit aber sehr schnell nicht glücklich und es musste was Besseres her.
Eine Freundin ist dagegen mit ihrem über 15 Jahre alten Yamaha Digi jetzt noch zufrieden. Da gehen Ansprüche und Zahlungsbereitschaft einfach weit auseinander. Deswegen geht es bei Yamaha bei den digitalen von unter 500 € bis über 16.000 €,
 
Ich erkenne darin kein Gegenargument.
Auf mich wirkt das wie eine Werbeanzeige eines Klavierlehrers,
der nebenbei mit Vermittlung von Klavieren Geld verdienen will.

Es wird da ja nicht EIN Klavier, das zu einem als hoch empfundenem Preis nicht verkauft wird.
Ich kann Dir ein Beispiel geben, das mich persönlich sehr überrascht hat.
Das CLP-930 (Baujahr 2000/2001), damals etwa 3.000 Mark wird heute 18 Jahre später immer noch für 500-600 € gehandelt.

Ich habe keinerlei Überblick über den Markt für gebrauchte Klaviere und Flügel und weiß nicht, wie es da mit Wertverlust aussieht.
Auch in den ersten Jahren sind Digitalklaviere zumindest im Vergleich zu anderen elektronischen Geräten (für mich erstaunlich) wertstabil.
 
Die gebraucht Preise bei Yamaha sind oft jenseitz von gut und böse. Aber jetzt noch mal kurz erklärt wie so was mit dem Marktpreis funktioniert.
Der kommt aus Angebot und Nachfrage zusammen. Der Markpreis ist der Preis zu dem die Wahre schließlich den Besitzer wechselt. Es ist also NICHT der Preis zu dem etwas angeboten wird.
Bei ebay gibt es die funtion "beendete Angebote" bei der man ganz gut sehen kann was dann am Ende wirklich zu welchem Preis verkauft wurde.
Anbieter, wie der genante Klavierlehrer, setzen wohl mehr auf "jeden Tag steht ein dummer auf, man muss ihn nur finden". Das es vom Klavierlehrer verkauft wird, macht das Teil kein bischen besser.
Wer sich also an Anzeigen nach einem Preis orientieren will, sieht dort nur die Artikel, die NICHT verkauft wurden. Die mit dem guten Preis werden ja verkauft und man findet sie dann nicht mehr.
Das sind die Preise die sich der Verkäufer wünscht. Je länger die Anzeige dann mit diesem Preis drin steht, um so mehr ist die Preisvorstellung wohl von der Realität etfernt.
Was allgemein man allerdings sagen kann, ist das alles was älter als 10 Jahre ist, technisch einfach überholt ist.
Hier wird z. B. ein CLP-115 verkauft (im Text ganz hinten versteckt) das ist von 2003.
Also absolut überholt.
Dagegen schimpft er über die Arius Reihe. Da sieht man das er keine Ahnung hat. Das Arius YDP-163 hat z.B. schon eine GH3 Tastatur wie die Spitzenmodelle und kostet neu genausoviel wie er für den alten Staubfänger will.
 
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Sehr preisstabil, diese Anzeige ist schon gefühlte 10 Jahre drin...

Das ist ein Händler welcher auf der Klavierlehrerschiene so altes Zeug verkauft ... und diese Anzeige ist immer die gleiche nur mit verschiedenen Modellen ...
Eine Bekannte von mir hat mal über eBay komischwerrweise eine Anfrage aus dem gleichen Ort wie dieser Händler bekommen, ob sie das Clavinova nicht besser für ein Taschengeld einer kinderreiche Familie ohne Geld überlassen will ...
 

Eine Bekannte von mir hat mal über eBay komischwerrweise eine Anfrage aus dem gleichen Ort wie dieser Händler bekommen, ob sie das Clavinova nicht besser für ein Taschengeld einer kinderreiche Familie ohne Geld überlassen will ...
Frechheit:-((

Also ich verstehe hier die Diskussion nicht. Digi kaufen, nicht zu alt oder neu und nach X Jahren einfach wechseln. Kosten ja nicht die Welt.
Anders sieht es bei Silentsysteme für Flügel aus, bei mir auf dem Radar das SH von Yamaha, kostet hier 8 Riesen. Nach 10 Jahren kann man das ja nicht einfach ausbauen. Wie lange das wohl hält.:konfus:
 
Vielen Dank für alle Antworten. Dann habe ich mich wohl ein klein wenig getäuscht, ich dachte, um die 1500 Euro bekommt man schon etwas sehr brauchbares, was meinen o.g. Anforderungen entspricht. Scheint nicht der Fall zu sein.
 
Doch: Ein Kawai CN 27 oder ein CN 37 wird es doch schon für das Budget. Das ist doch schon ein ganz ordentliches Instrument
 
für 1500 Öcken wirst Du, wie Du ja schon selbst geschrieben hast, natürlich kein DP finden, welches klanglich einen Konzertflügel simulieren könnte. Wie auch, wenn die Klangausgabe über zwei "handtellergroße Tröten" realisiert wird?
Das setzt die Physik doch sehr schnell ihre Grenzen.
Über Kopfhörer klingts dann schon besser, kann aber logischerweise auch nicht mit einem akustischen Flügel verglichen werden.
Aber: in der Preisklasse findet man durchaus DPs, deren Tastatur ein ausreichend nuanciertes Spiel zulassen.
Bspw. das FP-90 von Roland, welches Rolands Top-Tastatur beherbergt.
Ebenfalls von Roland findet man das deutlich günstigere FP-30 (550€-Preisregion), welches ebenfalls über eine sehr gut spielbare Tastatur verfügt. Es wird sicherlich seine Gründe haben, warum es regelmäßig genannt wird, wenn jemand nach einem günstigen DP mit "authentischem" Spielgefühl fragt. Jedenfalls wird es immer wieder vor allem wegen seiner Tastatur lobend erwähnt, man sollte sich also vom niedrigen Preis nicht abschrecken lassen. Außerdem muss man sich vor Augen halten, dass in unterschiedlich teuren Geräten oftmals die gleiche Tastatur steckt und das "Drumherum" den Preisunterschied ausmacht.
Am Ende hilft sowieso nur das Selberausprobieren. Der eine mag eine etwas leichtere Tastatur, der andere ein etwas spürbareres "Eintauchgefühl"
 
Dann habe ich mich wohl ein klein wenig getäuscht, ich dachte, um die 1500 Euro bekommt man schon etwas sehr brauchbares, was meinen o.g. Anforderungen entspricht.

Brauchbar schon, aber Deine oben geäußerten Anforderungen wird kein Digi der Normalklasse erfüllen. Da müsstest Du wirklich den finanziellen Rahmen weiter stecken.

Die Frage, ob sich das für Dich lohnt, kannst Du nur selbst beantworten, indem Du die verschiedenen Modelle anspielst (ich weiß, das ist für Dich nicht so einfach). Tonaufnahmen bringen jedenfalls gar nichts. Wenn man bei den einschlägigen Handelshäusern die Demostücke laufen lässt, klingen sie eigentlich alle irgendwie gut, auch die niedrigpreisigen. In der Realität ist das anders. Ich habe so ein Mittelklassedigi (untere Mittelklasse). Die Demobänder hören sich toll an. Das Gerät selbst... klingt noch nicht einmal mit Kopfhörern so.

Wollte nur verdeutlichen, warum der Aufnahmeklang, den man im Internet abrufen kann, die Kaufentscheidung nicht bestimmen sollte, sondern die Haptik, das Spielgefühl, die Verarbeitung des leibhaftigen Geräts und auch solche nichtigen Kleinigkeiten ob einem z. B. die Tastenränder zu scharfkantig sind oder ähnliche Faktoren.
 
Wer auf einem guten Flügel gewohnt ist zu spielen wird sich mit keinem DP zufrieden geben. Wer aber keinen Platz hat und kein Störenfried im Etagenhaus sein möchte, muss sich mit einem DP begnügen.
Selbst hatte ich die ersten 4 Jahre auf einem Roland F-120 geübt, fand dann aber allmählich die Tastatur doch zu spielzeughaft. Jetzt auf meinem Roland DP-603 PE ist das Tastengefühl deutlich besser, allerdings auch der Preis doppelt so hoch.
 
Nach 10 Jahren kann man das ja nicht einfach ausbauen. Wie lange das wohl hält.:konfus:

Doch, kann man ausbauen und durch ein anderes frei verkäufliches System wie PnoScan oder so ersetzen. Muss man aber nicht.

Entgegen den Vermutungen halten Digis deutlich länger als ein Media Markt TV für 500 Euro.
Ich hab hier noch von keinem gelesen, der sein Digi unreparierbar verschrottet hat - oder man bemühte sich nicht um eine Reperatur. Für Elektronikinstrument-Reperatur gibt es tatsächlich noch Leute, die davon leben und meist sind nur kleine Kontaktelemente oder generische Netzteile oder Lautsprecher zu tauschen oder sowas.
Ich habe aber von Leuten gelesen (und selbst gemacht), die uralte Keyboards oder Digis aus den 90ern auf Ebay vertickt haben.

Ansonsten, 10 Jahre akustisches Instrument - wenn man es bei regemäßiger Bespielung gut erhalten will und nicth auf schräge Dinge steht, hat man schnell 2 Stimmungen+Wartung das Jahr, dann noch Vento etc. Macht mal eben schnell >2000 Euro und nicht die immer angedachten 0 Euro.
Nach 10 Jahren bekommste Dein Mittelklasse-Digi für über 25% vertickt. Eher mehr, ist einfach so. Du kannst also, wenn man es rein preislich vergleicht, was brauchbares kaufen.
 

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