Olga Scheps - gereifter Shootingstar

Da ich auch nicht mehr der Jüngste bin habe ich mich gefragt, was das Lied „was wollen wir trinken, sieben Tage lang“ nun mit Scooter zu tun hat. Eigentlich nix, außer irgendeiner Coverversion?
Anbei mal zur Aufklärung (wer es eh noch nicht wusste)
View: https://youtu.be/ZpRE3NvBH4g
 
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Das wirklich Interessante ist doch folgende Aussage bezüglich ihres schallisolierten Übezimmers: "... kann es Nachbarn nerven, wenn man "vier bis fünf Stunden lang Prokofiew-Sonaten übt und ein Motiv 10 000 Mal wiederholt", wie sie sagt. Womit auch klar wäre, wie hart ein Pianistenleben sein kann, trotz außergewöhnlichen Talents."

Wir diskutieren ja an anderer Stelle, ob Berufspianisten ihre Stücke einfach so vom Blatt spielen, ohne allzuviel zu üben. gefühlt 10000 mal, wenn das nicht beruhigend ist. :-D

Da sollte ich mein Übepensum anziehen. :puh:
Halt, ich spiele ja nur zum Spaß?! :konfus:
 
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Wir diskutieren ja an anderer Stelle, ob Berufspianisten ihre Stücke einfach so vom Blatt spielen, ohne allzuviel zu üben. gefühlt 10000 mal
Die Pianistin Olga Scheps spielt 10000 mal besser vom Blatt, als irgend ein Korrepetitor! Nur als Solistin arbeitet sie selbstverständlich auch an ihrem Klang, Dynamik, Agogik, der Musikalität und ich schätze auch an der Technik, um ihrem Publikum mehr zu geben, als irgend ein Berufspianist, der die Stücke nur so vom Blatt spielt. Und die momentanen Weltstarpianisten wie Olga Scheps, Yuja Wang und Khatia Buniatishvili üben auch viel, um ihrem Publikum das Beste zu geben, und spielen die Stücke nicht einfach nur so vom Blatt. Vom Blatt spielen (prima vista) können sie alle. Aber sie wollen ihrem Publikum mehr geben! Und ich persönlich schätze auch solche Pianisten sehr, die auch viel üben und an sich arbeiten!

Und Olga Scheps ist für mich eine der besten Pianistinnen auf der ganzen Welt!
Viele Grüße, Mario
 
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Die Pianistin Olga Scheps spielt 10000 mal besser vom Blatt, als irgend ein Korrepetitor! Nur als Solistin arbeitet sie selbstverständlich auch an ihrem Klang, Dynamik, Agogik, der Musikalität und ich schätze auch an der Technik, um ihrem Publikum mehr zu geben, als irgend ein Berufspianist, der die Stücke nur so vom Blatt spielt. Und die momentanen Weltstarpianisten wie Olga Scheps, Yuja Wang und Khatia Buniatishvili üben auch viel, um ihrem Publikum das Beste zu geben, und spielen die Stücke nicht einfach nur so vom Blatt. Vom Blatt spielen (prima vista) können sie alle. Aber sie wollen ihrem Publikum mehr geben! Und ich persönlich schätze auch solche Pianisten sehr, die auch viel üben und an sich arbeiten!

Und Olga Scheps ist für mich eine der besten Pianistinnen auf der ganzen Welt!

Und Du bist auf jeden Fall der süßeste Olgafan auf der ganzen Welt!
 
Fast alle Beurteilungen/Rezensionen von ausübenden Musikern lassen sich in zwei Rubriken einordnen: "Geschmack" und "Vergleich". Geschmacksurteile haben außer für den Urteilenden selbst keinerlei Bedeutung, sie sind rein subjektiv, damit zwar ohne Zweifel legitim - nur eben als Diskussionsgrundlage untauglich. - Verglichen werden Künstler mit anderen Künstlern oder Interpretationen mit anderen. Hier kann sich zunächst der Eindruck einer gewissen Objektivität ergeben. Doch auch hierbei gerät man bald in das Gebiet von Vorlieben und Abneigungen. Es gibt eben niemals die "richtige" Interpretation eines Werks. Hörgewohnheiten spielen eine große Rolle, darum sind vergleichende Urteile sehr oft an älteren Beispielen orientiert. - Einzig seriös sind eigentlich nur Urteile über das Handwerkliche, die "Technik". Wie gut jemand Klavier spielen kann, läßt sich ziemlich einwandfrei feststellen. Allerdings wird sich der echte Musikliebhaber damit nur ungern zufriedengeben. Er möchte seine Begeisterung z.B. auch mitteilen und nicht zuletzt Bestätigung erfahren.
 

Es gibt noch ein bis zwei objektive Kriterien - die Frage, wie gut jemand dem Stück und dem Komponisten gerecht wird (tut er das, was da steht, spielt er einigermaßen dem entsprechend, was man über die Spielart des Komponisten oder der Epoche weiß). Und, noch detailgenauer: Beherrscht, kennt und versteht (!) der Musiker die lernbaren Vokabeln, aus denen sich die Musik zusammensetzt?
Das ist noch etwas anderes als reine Klaviertechnik. Man kann die Revolutionsetüde im Affenzahn runterbrettern und trotzdem sauschlecht spielen.

Mit "Vokabeln" meine ich die tausend kleinen Dinge, die man vielleicht teilweise intuitiv weiß oder versteht, die aber fast jeder von einem Lehrer lernen muss. Beispiele: Wie sieht differenziertes Pedalspiel aus, sie spiele ich ein Seufzermotiv, wie klingt ein hässliches und ein kräftiges Forte, wie schaffe ich verschiedene Atmosphären in der Musik, wie spiele ich durchsichtig, wie beende ich eine Phrase, und so weiter. Schriftlich kann man das kaum erklären - aber es geht über die reine Technik (in ihrem oft verstandenen Begriff - der Fingerfertigkeit) weit hinaus.
 
Danke für Ihre bedenkenswerte Antwort. Es ist immer nützlich und wohltuend, mit jemandem vom Fach zu sprechen. Ich habe natürlich zugespitzt formuliert - Klavierspiel ist selbstverständlich mehr als reine "Fingerfertigkeit" (ein Ausdruck, den ich übrigens nicht gebraucht habe) - Dem Komponisten "gerecht" werden... Da fangen die Probleme an. Wo soll man ansetzen? Selbst wenn eigene Einspielungen vorliegen (Rachmaninow, Ravel...), müssen dies nicht die "besten" Interpretationen sein. Noch problematischer wird es, wenn man lediglich auf schriftliche Selbstzeugnisse oder auf solche von Zeitgenossen zurückgreifen kann. Harold C.Schonberg versucht es in seinem Buch über große Pianisten (der Vergangenheit). Aber wie Sie sagen: "schriftlich kann man das kaum erklären".Yuja Wang, die nicht nur eine überragende Pianistin, sondern auch eine außerordentlich reflektierende Künstlerin ist, sagt sicher zutreffend, wir sollten uns nicht einbilden, wir spielten z.B. Beethoven so wie er und andere vor 200 Jahren. Das ist meiner Meinung nach auch ohne Belang. Musik muß als "Kunst in der Zeit" stets quasi neu erschaffen werden - durch Interpreten und Hörer. - Was Sie über das Handwerk im weitesten Sinne sagen, ist natürlich völlig richtig. Auch eine so außergewöhnliche Begabung wie Yuja Wang hat sich "instinktiv" den richtigen Lehrer ausgesucht. Als sie zu Graffman kam, "konnte" sie rein technisch schon alles spielen. Aber nach 5 Jahren konnte sie es dann "richtig". - Überaus wichtig für die "richtige "Interpretation ist die Tradition, sind die "Schulen"
 
Ja, das sind sehr gute Gedanken. Das "Problem" heute ist: Man meint zu wissen, wie es korrekt gespielt würde, und teilweise stützt sich das vermutlich auch auf einigermaßen belastbare Quellen. Dazu kommt natürlich, dass man "damals" ganz andere Instrumente hatte. Chopin, Beethoven, Schubert, gar Haydn, Mozart oder natürlich Bach klingen auf einem modernen Konzertflügel sehr anders als auf den damaligen Hammerflügeln / Cembali. Nun muss man sich überlegen - nutzt man die neuen Möglichkeiten, die ein heutiger Flügel bietet? Ich finde, ja. Dadurch muss man aber z.B. Pedal- und Dynamikangaben von manchen Komponisten anders Interpretieren und lesen.

Ein weiteres Problem (und das ist wirklich eines): Durch die globalisierten Wettbewerbe erfolgt eine Art Gleichschaltung des Musizierens, denn es gewinnt immer ein Musiker, auf den sich die Jury einigen konnte. Der kleinste gemeinsame Nenner sozusagen. Querköpfe und Individualisten fallen durchs Raster, da sie vielleicht von einem Jurykopf volle Punktzahl, von jemand anderem aber nur wenig bekommen - und dadurch verlieren. Manche schaffen es trotzdem zu Bekanntheit, es gibt ein paar Beispiele.
Davon abzugrenzen sind natürlich die, die es extra anders machen, um aufzufallen (man kann z.B. Schubert-Sonaten im halben Tempo spielen; ob sie dadurch schöner werden, wage ich zu bezweifeln).
 
Einen Beethoven würde man heute wahrscheinlich unerträglich finden... aber "interessant" wäre sein Spiel doch. Schon manche Aufnahmen, die noch gar nicht so alt sind, kommen uns heute völlig "daneben" vor. Ich bin sicher: die alten Komponisten hätten mit Begeisterung die neuesten Instrumente benutzt. Sie alle waren (als echte "Handwerker") stets lebhaft an allen Neuerungen in dieser Hinsicht interessiert. Vielleicht klingt Chopin heute noch am ehesten "authentisch"... müßige Überlegungen. - Ich selbst kann Interpretationen auf "historischen" Instrumenten überhaupt nichts abgewinnen. Sie sehen es offenbar genauso. Das ist nur was für Seminare. - Zum Thema "Wettbewerbe": Es gibt bedeutende Musiker, die gar nicht erst teilgenommen bzw. jedenfalls keinen Ersten Preis gewonnen haben. Das bekannte Gegenbeispiel ist ja Van Cliburn. Und um jeden Preis "originell" sein zu wollen, führt am schnellsten ins Vergessen...
 
"Nichts abgewinnen" - so kann ich das nicht sagen. Ich liebe den strahlenden, tragenden Klang der heutigen Instrumente. Aber als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal auf einem Original Pleyel aus den 40er Jahren Chopin gespielt habe, sind mir 100 Glühbirnen aufgegangen. Ich verstehe jetzt viel besser, warum Chopin so komponiert hat wie er es hat und was seine Aussagen über das Klavierspielen bedeuten. Fingersätze, Dynamiken, Pedaleinzeichnungen ergeben plötzlich viel mehr Sinn. Und ich finde, dass diese "späten" Hammerflügel einen ganz besonders lebendigen, schönen Klang haben. Je früher man in der Zeit zurückgeht, desto weniger gefallen mir die Instrumente - so erging es offenbar auch den Komponisten damals :lol:

Wettbewerbe sind so ein Thema. Ich drücke mich auch meistens drum, aber ganz ohne kann man heutzutage nur schwer Karriere machen und an Konzerte kommen. Woher sollen die Leute schon wissen, dass ich was kann...:konfus:
 
Naja, ich wollte Ihnen natürlich nichts unterstellen. Sie kombinieren sicher plausibel die Nutzung moderner Instrumente mit daran anzupassender Spielweise. Ich habe wenig Hörerfahrungen mit alten Instrumenten.Was Sie gerade über Chopin sagen, hat viel für sich. Es geht ja immer um das "Verstehen". Dazu kann es auch beitragen, wenn man sich sozusagen in die Zeit des Komponisten versetzt. Andererseits meine ich, daß es zwar nicht in der Kunst, wohl aber in den verfügbaren künstlerischen Mitteln Fortschritte gegeben hat. Ein Debussy, Ravel, Prokofiew sind wohl ohne moderne Klaviertechnik nicht denkbar.
 
Fast alle Beurteilungen/Rezensionen von ausübenden Musikern lassen sich in zwei Rubriken einordnen: "Geschmack" und "Vergleich". Geschmacksurteile haben außer für den Urteilenden selbst keinerlei Bedeutung, sie sind rein subjektiv, damit zwar ohne Zweifel legitim
Wenn ich da mal ein wenig ungerecht sein und polemisieren darf:
Nicht so selten nehmen Künstler für sich selbst in Anspruch, dass Beurteilungen ihres eigenen Spiels ja stets subjektiv und damit bedeutungslos seien (außer sie sind gut, dann ist an diesen Beurteilungen zweifellos etwas "dran"). Wenn sie dann dagegen selbst urteilen über andere Künstler, dann ist das schon nicht bloß eine subjektive Einschätzung, sondern habe schon objektive Qualitäten.

Wie gesagt, kleine Polemik, nicht allzu ernst nehmen :)

lg marcus
 
Lieber Marcus, Der Umgang von Künstlern mit Kritik wäre eine eigene Erörterung wert. Yuja Wang: "Criticism should be to musicians what ornitology is to birds." Nicht dumm, nicht wahr? Kann man sich bei soviel innerer Sicherheit (und Können) auch leisten.
 
@toggenburg Bist du ein großer Yuja-Fan, oder warum erwähnst du sie dauernd beispielhaft? :-)
 

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