Klavier reparieren

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Mentos

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Hi,

ich werde ein altes Klavier unbekannter Marke reparieren.
Ich Schraube gerade das erste mal an einer Mechanik herum und hatte bis gestern keinerlei Erfahrung.
Das Klavier hat 3 Risse nahe beieinander im Resonanzboden.

Dazu brauche ich einige Materialien:

- Dämpferfilze
- Achsstangen
- Klaviaturbelag
- Bändchen
- Unterlegscheibchen für Klaviatur
- selbstklebende Papierstreifen um die Ausrichtung der Hämmer zu ändern
- Filz für die Pedale


Benötigtes Werkzeug/Materialien:

- Umbiegezange für Drähte
- Stahlwolle
- Feinmechaniköl
- Polierscheibe
- Poliermittel
- Messinstrument für Dicke der Achstangen
- Cutter
- Beitel
- Knochenleim/Warmleim
- Holzleim
- Sandpapier fein, mittel und grob
- Lange Schraubendreher versch. Größen
- Leiste um die Tastenhöhe zu kontrollieren
- 90 Grad Winkel

Gibt es einen Unterschied zwischen blauen und roten Dämpferfilz?

Antwort: ja die Farben sehen anders aus.

Welches Paket muss ich bei meyne kaufen?
20180120_201508.jpg 20180120_201524.jpg

Antwort:
https://b2c.meyne.com/Filz-Leder-Pa...ml?force_sid=c2817c2d247f37468d14601fc723d18f

https://b2c.meyne.com/Filz-Leder-Pa...ml?force_sid=c2817c2d247f37468d14601fc723d18f


Kann ich rostige Saiten drinnen lassen oder ist es ein Totalschaden?
Antwort: rostige Blanksaiten können mit feiner Stahlwolle auf der etwas Öl aufgeträufelt ist, abgerieben werden.

Wie kann ich die Basssaiten reinigen?

Das Klavier ist um 3 töne tiefer gestimmt als üblich, muss der Stimmstock getauscht werden?


Kann ich mit einer leinen Polierscheibe + Bohrmaschine + Tastaturpolierpaste die Tasten wieder weiß bekommen?
20180120_203726.jpg

Nein (wenn es sich um Vergilbung und nicht um Verschmutzung handelt).
Das geht am besten mit Wasserstoffperoxid (vorher etwas anrauen) und anschließender Versiegelung / Polieren.

Kennt jemand den Hersteller des Klaviers und kann mir mehr dazu sagen?

IMG-20180120-WA0000.jpeg IMG-20180120-WA0004.jpeg

Wie weit muss der Hammer von der Seite im Ruhezustand entfernt sein, welche Maße muss der Abstandhalter haben?

Mit welcher Abhängigkeit finde ich heraus ob eine Taste zu tief oder zu hoch ist?

Mit welchem Filz kann ich die Tastenhöhe einstellen?


Antwort:
https://b2c.meyne.com/Filz-Leder-Pa...ml?force_sid=c2817c2d247f37468d14601fc723d18f


Ich danke für jede Hilfe.

Weitere Bilder:

20180120_203717.jpg20180120_181549.jpg 20180120_192815.jpg
 
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Das Klavier ist höher gestimmt als üblich, muss der Stimmstock getauscht werden?
? Das passt nicht zusammen. Wenn der Stimmstock die Stimmung nicht mehr hält wird gelegentlich tiefer gestimmt. Ob der Stimmstock noch OK ist enscheidet sich ob er die Stimmung noch halten kann oder nicht. Das wirst Du aber so nicht mehr rausfinden, denn dazu müsste das Klavier noch spielbar sein.
Auf wieviel Herz ist das Klavier den gestimmt gewesen? Was ist (bei Dir) das übliche?
Hast Du vor dem Zerlegen hören können ob die Risse im Resonanzboden sich negativ auf den Klang ausgewirkt haben? Wenn nicht, dann lass es so, wenn noch Stegdruck vorhanden ist. Wenn der Boden ausgespähnt wird, muß vorher die Gußplatte runter. Das heist eigentlich das danach neu beseitet wird. So gesehen kannst Du Dir den Aufwand des reinigens der Seiten dann sparen.
Vielleicht beschreibst Du noch mal den Auffindezustand.
 
Ich würde das Klavier erstmal auf 440 Hertz und Niere überprüfen.
 
Oh sorry, das C2 ist ein A1 es wurde somit tiefer gestimmt. Das habe ich aber mit meinem Handy gemessen

Das übliche heist 440HZ. Ich weis aber nicht was Stege sind, somit kann ich nicht beurteilen ob die Risse sich bis dahin ausgebreitet haben.

Wie kann man den die Achsen der Hebeglieder wieder gängig machen, ohne das man neue achst?
 
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Oh sorry, das c2 ist ein a1 es wurde somit tiefer gestimmt. Das habe ich aber mit meinem handy gemessen

Das übliche heist 440hz. Ich weis aber nicht was stege sind, somit kann ich nicht beurteilen ob die risse sich bis dahin ausgebreitet haben.

Wie kann man den die achsen der hebeglieder wieder gängig machen, ohne das man neue achst?

1 1/2 Ton tiefer :angst:gängig machen geht meistens :super:
Bevor du weiter an deinem Projekt weiterarbeitest solltest du dir mal die Filmbeiträge von unserem leider verstorbenen Klaviermacher anschauen. Da findest du auch Hilfe zum Achsen gängig machen.
https://www.youtube.com/user/Klaviermacher/videos

Gruß
altermann
 

Die Gussplatte scheint ok zu sein. Ich habe kein Risse oder ähnliches gefunden.

Protek kostet ja ne menge für 100 gramm.
Denkst du das lohnt sich? Oder kann man das auch zur vorbeugung hernehmen?

Jetzt habe ich auch das Problem das ich die Achsen der Hämmer ein kleines wenig aufgeschraubt habe, damit das wieder leichtgängig läuft. Allerdings wackeln diese jetzt herum :blöd: naja jetzt weis ich zumindest, das man das nicht machen soll.
 
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Die Gussplatte scheint ok zu sein. Ich habe kein Risse oder ähnliches gefunden.

Protek kostet ja ne menge für 100 gramm.
Denkst du das lohnt sich? Oder kann man das auch zur vorbeugung hernehmen?

Jetzt habe ich auch das Problem das ich die Achsen der Hämmer ein kleines wenig aufgeschraubt habe, damit das wieder leichtgängig läuft. Allerdings wackeln diese jetzt herum :blöd: naja jetzt weis ich zumindest, das man das nicht machen soll

Wackeln darf es nicht.Das Plättchen muß fest geschraubt sein, die Achsen dürfen sich nur in den Achstuche bewegen. Freilich ist Protec teuer, es ist aber auch recht ergiebig. Und nein, etwas anderes würde ich nicht dahernehmen. Protec ist auch sehr nützlich für die Tastaturstifte.

LG
Henry
 
Ich weis aber nicht was stege sind, somit kann ich nicht beurteilen ob die risse sich bis dahin ausgebreitet haben.

Obacht! Jetzt bringst Du wieder was Durcheinander.
Der Steg ist die Holzleiste auf dem Resonanboden die die Schwingung der Saite überträgt.
Der Klavierbauer hat dafür so eine Schablone mit der es das messen kann.
Das problem der Risse im Resonanzboden hat nicht damit zu tun, ob die bis zum Steg gehen.
Ein Riss im Resonanzboden kann (die betonung liegt auf "kann") ein schnarrendes Geräusch oder anderes Störrendes auslösen. Auch kann der RB durch den Riss seine gewölbte Form verlieren. Dann fehlt der Stegdruck. (Ist jetzt alles nur kurz und einfach Beschrieben)

Vielleicht eignest Du Dir erst mal eine wenig Theorie an, bevor Du irgendwo weiter machst.
http://www.pian-e-forte.de/texte/dwnlds.htm
 
Obacht! Jetzt bringst Du wieder was Durcheinander.
Der Steg ist die Holzleiste auf dem Resonanboden die die Schwingung der Saite überträgt.
Der Klavierbauer hat dafür so eine Schablone mit der es das messen kann.
Das problem der Risse im Resonanzboden hat nicht damit zu tun, ob die bis zum Steg gehen.
Ein Riss im Resonanzboden kann (die betonung liegt auf "kann") ein schnarrendes Geräusch oder anderes Störrendes auslösen. Auch kann der RB durch den Riss seine gewölbte Form verlieren. Dann fehlt der Stegdruck. (Ist jetzt alles nur kurz und einfach Beschrieben)

Vielleicht eignest Du Dir erst mal eine wenig Theorie an, bevor Du irgendwo weiter machst.
http://www.pian-e-forte.de/texte/dwnlds.htm

Cool danke für den Link!
Die Holzteile auf dem RB wo die Saiten darauf verlaufen habe ich schon gesehen. Da gibt es keine Beschädigungen oder Risse etc. Wieder etwas schlauer :)
Das Klavier macht kein einziges störendes Geräusch.

Ich werde es mal mit protek probieren.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Hammer, wenn die Hammerachse nicht leichtgängig ist und nicht von der Feder bewegt werden kann, nicht auf die halbe Höhe zurückfällt. Ist das so korrekt?

Die Achsen bewegen sich überhaupt nicht in den Achstüchern. Ich habe gelesen, dass man versuchen kann die Teile im Ofen schonend zu trocknen. Ich persönlich habe aber meine Bedenken, dass das dann dauerhaft funktioniert. Anmerkung: bloß nicht machen

Mein nächster Schritt wird sein die Leichtgängigkeit aller Achsen wiederherzustellen und Teile der Filze auf den Hebegliedern auszutauschen

Immerhin habe ich es heute geschafft, dass die mechanik eines tones vom Prinzip her funktioniert hat. Jetzt fehlt noch die Genauigkeit der Arbeit und funktionierende Teile.
 
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Die Achsen bewegen sich überhaupt nicht in den Achstüchern. Ich habe gelesen, dass man versuchen kann die Teile im Ofen schonend zu trocknen. Ich persönlich habe aber meine Bedenken, dass das dann dauerhaft funktioniert.
Meine wurden mit einer heißen Zange leichtgängig gemacht (Achse in eine heiße Zange geklemmt und bewegliches Teil bewegt). Bisher dauerhaft seit 3 Jahren. Aber bei einem Ofen hätte ich auch Bedenken.
 
. Ich habe gelesen, dass man versuchen kann die Teile im Ofen schonend zu trocknen.

Klar, werf sie in den Kamin - daß Problem der hängenden Achsen hat sich dann erledigt :lol:

Trocknen ist nur sinnvoll , wenn definitiv Feuchtigkeitsschäden vorhanden sind. Dann ist allerdings das gesamte Instrument gefährdet, und kann durchaus auch bei (auch) schonender Trocknung, auseinanderfallen.

LG
Henry
 
Meine wurden mit einer heißen Zange leichtgängig gemacht (Achse in eine heiße Zange geklemmt und bewegliches Teil bewegt). Bisher dauerhaft seit 3 Jahren. Aber bei einem Ofen hätte ich auch Bedenken.
Ist das ernst gemeint und ich kann das probieren?

Klar, werf sie in den Kamin - daß Problem der hängenden Achsen hat sich dann erledigt :lol:

Trocknen ist nur sinnvoll , wenn definitiv Feuchtigkeitsschäden vorhanden sind. Dann ist allerdings das gesamte Instrument gefährdet, und kann durchaus auch bei (auch) schonender Trocknung, auseinanderfallen.

LG
Henry
Okay ich lass das lieber :super:
 

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