Stellenwert von Bach im Klavierunterricht von Jugendlichen

Magst du Stücke von Bach?

  • JA

  • NEIN

  • KENNE ICH LEIDER NICHT


Das Ergebnis kann erst nach Abgabe einer Stimme betrachtet werden.
K

KatharinaN.

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13. Jan. 2018
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Hallo, ich brauche für meine wissenschaftliche Arbeit einige Meinungen von euch zum Thema "Stellenwert von Bach im Klavierunterricht von Jugendlichen".

Dazu einige Leitfragen:
  • Wie habt ihr reagiert, wie euch der Lehrer ein Stück von Bach gegeben hat?
  • Habt ihr schon mal das Präludium C-Dur gespielt? Wie habt ihr dieses gelernt (Übemethoden)? Wie lange habt ihr gebraucht um es zu erlernen?
  • Habt ihr nach bestimmten Stücken Fortschritte in eurer Klaviertechnik gemerkt, wenn ja welche?

Wäre echt super, wenn ihr mir eure Meinung da lässt!
Danke, liebe Grüße Katharina :bye:
 
Ich weiß nicht, ob deine Anfrage hier so gut platziert ist.
In diesem Forum sind relativ wenige Jugendliche unterwegs, dafür viele Erwachsene (Neueinsteiger, Wiederanfänger, Profis, Klavierlehrer ...)
 
Ich habe als Schülerin nur wenig Bach gespielt, weil mein Lehrer mit nicht so viel davon aufgegeben hat. Mein erstes Präludium und Fuge (As-Dur WK I) war gleich verhältnismäßig anspruchsvoll, dabei meiner heutigen Meinung nach auch nicht so besonders für meine damalige Altersklasse geeignet (14, 15), und es hat mir nicht so viel Spaß gemacht. Dann habe ich das italienische Konzert (16,17) gespielt - gerne, es war aber am Limit meiner damaligen Fähigkeiten. Seitdem habe ich immer noch verhältnismäßig wenig Bach gespielt, hauptsächlich Präludien und Fugen. Obwohl ich Bach sehr liebe und mir das Spielen viel Spaß macht, scheue ich mich etwas davor- es ist viel Arbeit, und das Vorspielen empfinde ich als heikel. Vielleicht sollte ich demnächst mal wieder etwas von Bach aussuchen. Bach zu spielen liefert eine besondere Art von physischem, "motorischem" Spielgenuss, den ich sonst in dieser Form nicht erlebt habe (ein bisschen bei Mozart und Prokofiev noch, aber weniger).
 
Wie habt ihr reagiert, wie euch der Lehrer ein Stück von Bach gegeben hat?
Ich habe von klein auf Bach gespielt und er gehörte von Anfang an zu meinen absoluten Lieblingskomponisten. Bis heute hat sich das nicht geändert.

Habt ihr schon mal das Präludium C-Dur gespielt? Wie habt ihr dieses gelernt (Übemethoden)? Wie lange habt ihr gebraucht um es zu erlernen?
Das C-Dur-Praeludium habe ich nie geübt; als ich das zum ersten Mal angesehen habe, konnte ich das bereits prima vista spielen.

Habt ihr nach bestimmten Stücken Fortschritte in eurer Klaviertechnik gemerkt, wenn ja welche?
Da so gut wie immer ein Werk von Bach zu meinen Unterrichtsstücken gehörte, kann ich das kaum beantworten. Was ich mit Sicherheit daran gelernt habe, ist polyphones Spiel und Ornamentik. Vermutlich hat Bach auch meine allgemeinen technischen Fertigkeiten verbessert, aber ganz sicher hat er zu meiner musikalischen Auffassungsgabe mehr beigetragen als jeder andere Komponist.
 
Mein erstes Bachstueck war die Invention C-Dur. Ich habe sie sehr gemocht. Von den Inventionen habe ich fast alle gespielt, auch einige der dreistimmigen (Sinfonien). Aus dem ersten Band habe ich sehr viele Praeludien und Fugen gespielt (am liebsten sind mir die in cis-moll und es-moll), ebenso das Italienische Konzert, eine Franzoesische Suite und viel spaeter die groszartige vierte Partita. Auszerdem habe ich Floetensonaten "begleitet" (das Tasteninstrument hat obligate Stimmen, kein Continuo). Was ich, ein biszchen schade finde, ist die Tatsache, dasz ich aus der Barockzeit bis auf eine Scarlattisonate bis ich etwa 20 Jahre alt war, nur Bach gespielt habe. Natuerlich ist Bach groszartig, aber ich will moeglichst vielseitig sein.
Also, ja, Bach spielte eine grosze Rolle und hat mir auch Spasz gemacht bzw. macht es immer noch.
Jannis

PS: Ach, ich habe ganz vergessen, kursioserweise habe ich das Praeludium und die Fuge C-Dur aus dem ersten Band des WTK nie gespielt, wobei ich das Praeludium jetzt natuerlich einfach vom Blatt spielen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe von klein auf Bach gespielt und er gehörte von Anfang an zu meinen absoluten Lieblingskomponisten. [...]Vermutlich hat Bach auch meine allgemeinen technischen Fertigkeiten verbessert, aber ganz sicher hat er zu meiner musikalischen Auffassungsgabe mehr beigetragen als jeder andere Komponist.
Hätte von mir sein können.
 
Als Jugendlicher im Klavierunterricht habe ich Bach nicht besonders gemocht. Meine Lehrerin hat sich da aber phasenweise dann bewusst durchgesetzt, entsprechend habe ich damals dann doch einige Stücke (Inventionen, sowieo Präludien/Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier) geübt. Allerdings hatte ich nie so wirklich viel Spaß daran. Im Nachhinein war mir die Polyphonie damals wohl einfach zu kompliziert, bzw. ich mochte sie einfach nicht.

Später (so geschätzt mit 19 oder 20) hat sich das dann komplett geändert, als ich zum ersten Mal wirklich viel Freude an Bach hatte (Präludium und Fuge in d-moll aus dem WTK II) - und heutzutage liebe ich Bach und kann gar nicht genug davon bekommen.

Zum C-Dur-Präludium kann ich nicht wirklich viel sagen, das finde ich persönlich langweilig und hab das deshalb nie gespielt, und auf der damaligen Liste meiner Lehrerin stand das anscheinend auch nicht.
 
Willkommen bei Clavio, Katharina, vielleicht magst du dich erstmal vorstellen?

Immerhin möchtest für deine "wissenschaftliche Arbeit" von Menschen recht viel erzählt haben, aber von dir erfahren wir gar nichts?
 
"Stellenwert von Bach im Klavierunterricht von Jugendlichen".

Dazu einige Leitfragen:
  • Wie habt ihr reagiert, wie euch der Lehrer ein Stück von Bach gegeben hat?
  • Habt ihr schon mal das Präludium C-Dur gespielt? Wie habt ihr dieses gelernt (Übemethoden)? Wie lange habt ihr gebraucht um es zu erlernen?
  • Habt ihr nach bestimmten Stücken Fortschritte in eurer Klaviertechnik gemerkt, wenn ja welche?

1. War selbstverständlich. Aus irgendeinem Grund musste ich fast ausschließlich Bach spielen. Mein familiäres Umfeld war und ist bis heute sehr geprägt von "Barockmusik".
2. a) ja b + c) vom Blatt runter gespielt
3. Die Inventionen haben mich in puncto Geläufigkeit spürbar weitergebracht.
 
Ist schon ne Weile her bei mir...
Der KL war oldschool, C.F. Hanon und so, hat's aber nicht übertrieben. Irgendwann kam Bach an die Reihe. Ich fand den gemessen an den Noten immer bockschwer. Im Rückblick denke ich, dass ich mit dem Rhythmus nicht zurecht kam. Der KL konnte das stückweise abstellen, aber beim der nächsten Nummer tauchten die Probleme wieder auf. Als Ursache vermute ich, dass man Barock zur klassischen Musik zählt. Mit den deutlichen Unterschieden wird der Schüler allein gelassen.
Ich habe das Problem schließlich mit Boogie Woogie gelöst. Klingt komisch, aber beim Boogie lernt man Rhytmusgefühl und eigenverantwortliche Phrasierung.
 
In meinem Klavierunterricht war es eine ungeschriebene Regel, dass ich immer Stücke aus mindestens zwei (meistens eher drei) unterschiedlichen Epochen gleichzeitig in Arbeit hatte. Dadurch hatte ich sehr häufig Stücke von Bach zu spielen. Und ich muss sagen, dass ich als Jugendlicher Bach über alles gehasst habe (und dies mit einem aktuellen Alter von 18 Jahren eigentlich immer noch tue). Dies lag einerseits daran, dass mir die Musik Bachs an sich absolut langweilig vorkam (verglichen mit der deutlich spannenderen Romantik ;)), und andererseits daran, dass die Stücke von Bach für mich immer erhöhten Übeaufwand bedeuteten, da sich im Vergleich zu meinen restlichen Stücken immer technisch anspruchsvoller waren.

(ich sehe grade, ich bin der einzige, der in der Umfrage NEIN angekreuzt hat. Haben wir etwa nur Bach-fans hier im Forum?)

Das Präludium in C habe ich nie im Unterricht gespielt. Ich bin irgendwann darauf gestoßen, als ein weiterer Klavierschüler dieses Präludium spielte und ich mich auch daran versuchen wollte. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Präludium allerdings auch quasi vom Blatt spielen, und ich habe dann auch schnell das Interesse am Präludium verloren.


Ich habe nie so wirklich an bestimmten Stücken meinen Fortschritt beobachten können, mir ist eher von Zeit zu Zeit aufgefallen, dass ich mich verbessert habe, ohne das an bestimmten Stücken festmachen zu können.
 

@HektorPascal Ist schon erstaunlich, ich werde in vier monaten 19, aber noch vor ein, zwei Jahr habe ich genauso empfunden. Ich fand Geistlichkeit schon immer in gewisser Weise ein wenig unheimlich, allein schon deshalb hab ich mit Bach immer ein wenig gefremdelt, da ja vieles von ihm sehr geistlich angehaucht wirkt, auch wenn es nicht speziell für die Kirche geschrieben wurde. Die Polyphonie fand ich auch immer lästig, und das Strömende fast provokant langweilig. Mittlerweile habe ich aber aus der Romantik mehr oder weniger alles gespielt (bzw. manches nur angespielt) was ich wollte, und wenn ich z.B. gerade die Hammerklaviersonate gespielt habe gibt es kaum etwas wohltuenderes als z.B. die Goldbergvariationen rauszuholen, auch wenn ich bis auf die Arie und die ersten paar Variationen noch nicht sonderlich viel davon kann ;). Mein Verhältnis zur Polyphonie hat sich in diesen ein, zwei Jahre übrigens auch gewandelt, gerade wenn sie so kunstvoll eingesetzt wurde wie bei Bach kann sie sehr faszinierend sein. Das kam wohl echt (zumindest bei mir) mit der nach und nach abschließenden Pubertät zustande, da man sich dann etwas ausgeglichener und ruhiger mit den Dingen auseinandersetzt. Kommt bei dir ja vllt auch noch bald ;)
 
Hab ja angekreuzt, da ich die Bachstücke meiner Tocher (Querflöte) wundervoll finde. O-Ton Tochter: Bach ist geil!
Ich bin Anfänger und habe es bisher nur zum Bach Menuett für Anna Magdalena Bach gebracht. Freue mich aber schon darauf, wenn ich irgendwann auch mal so weit bin.
 
Die Polyphonie fand ich auch immer lästig, und das Strömende fast provokant langweilig. Mittlerweile habe ich aber aus der Romantik mehr oder weniger alles gespielt (bzw. manches nur angespielt) was ich wollte, und wenn ich z.B. gerade die Hammerklaviersonate gespielt habe gibt es kaum etwas wohltuenderes als z.B. die Goldbergvariationen rauszuholen, auch wenn ich bis auf die Arie und die ersten paar Variationen noch nicht sonderlich viel davon kann ;). Mein Verhältnis zur Polyphonie hat sich in diesen ein, zwei Jahre übrigens auch gewandelt, gerade wenn sie so kunstvoll eingesetzt wurde wie bei Bach kann sie sehr faszinierend sein.

Ich sag mir auch immer: Ein Glück, dass die Hammerklaviersonate nicht polyphon ist! Sonst müsste man das Mistding tatsächlich wochenlang üben, fast so lange wie eine Bach-Invention. Gruselige Vorstellung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte damit, dass die Hammerklaviersonate über 40 Minuten gefühlsmäßig extrem aufwühlend ist und Bach da echt ein angenehmer Gegensatz zu ist (auch wenn ich Beethoven über alles liebe).
 
In meinem jugendlichen Klavierunterricht habe ich C-Dur-Präludium, c-Moll-Fuge aus WTK1, einige Inventionen und das Italienische Konzert gespielt. An einige komplexe Fugen und die zugehörigen Präludien habe ich mich erst als Erwachsener rangemacht. Ohne Lehrer. Bach hat in meinem Klavierspiel sehr großes Gewicht. Ich liebe Polyphonie! Die findet sich auch in meinen Kompositionen.

Grüße
Manfred
 
Ich hatte das Präludium als Kind gelernt (und zwar mit der Methode: Akkorde greifen und danach arpeggieren, wenn ich mich recht erinnere).

Danach erwartete mein KL, dass ich die dazugehörige Fuge lerne. Ein Blick auf die Henle-HP zeigt uns: Präludium - Stufe 2; Fuge - Stufe 6.
Der KL galt damals als der beste in meiner (mittelgroßen) Geburtsstadt. Es ist mir schleierhaft, wie man solche Fehlgriffe begehen kann.

Bach hat es mir dennoch nicht verdorben. Zunächst lagen da allerdings erst einmal Jahre einer Bach-Begeisterung, die vom Chorgesang herrührt.

Inzwischen habe ich drei der Inventionen gespielt, die ich sehr mag. Inwieweit sie mich nach vorne gebracht haben, ist sehr schwer zu sagen.

Teile aus BWV 1067 habe ich mittlerweile auf der Querflöte gespielt - allerdings mit gaaaaaanz viel Luft nach oben, was Technik und Geschwindigkeit angeht.

Ich war, bin und werde immer Bach-Fan sein.

Davon einmal abgesehen fände ich es aber schön, wenn sich @KatharinaN. zwischendurch auch einmal melden würde. @FünfTon hat in dieser Hinsicht schon recht.
 
  • Wie habt ihr reagiert, wie euch der Lehrer ein Stück von Bach gegeben hat? Ich empfand es erstmal als eine fremde Welt und ziemlich schwierig. Bach wurde verordnet. Wunschstücke waren das nicht. Wir haben erstmal die Inventionen Nr. 1, 8 und 14 gemacht, dann P&F C-Dur aus dem 2. Band.
  • Habt ihr schon mal das Präludium C-Dur gespielt? Wie habt ihr dieses gelernt (Übemethoden)? Wie lange habt ihr gebraucht um es zu erlernen? Wie viele hier habe ich es nie im Unterricht gehabt. Als ich es mal probiert habe, konnte ich es schon vom Blatt spielen.
  • Habt ihr nach bestimmten Stücken Fortschritte in eurer Klaviertechnik gemerkt, wenn ja welche? Kann ich wirklich nicht beantworten. Ich erinnere mich eher an Überforderung durch die Polyphonie (ganz praktisch: drei Finger, drei Töne, alle werden zu unterschiedlichen Zeiten losgelassen und in neue Töne geführt...).
Mittlerweile mag ich Bach gern. Demnächst fange ich das Italienische Konzert an. Darauf freue ich mich schon!

lg marcus
 

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