Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Er kann bis heute keine Tonleiter spielen...wirklich wahr!

Es besteht ein großer Unterschied zwischen "keine Tonleitern spielen können" und "nie Tonleitern geübt" zu haben. Wer die g-Moll-Ballade, das Große Tor von Kiew und das d-Moll-Konzert spielen kann, der kann auch Tonleitern spielen, wenn er möchte. Für Glemser war nach eigener Aussagen Technik nie ein Problem. In diesem Fall gilt natürlich: Dinge die man kann, muss man auch nicht üben. Wer also entsprechende Stellen in Stücken auch so bewältigen kann oder andere Sachen, wie Doppelgriffe etc., der brauch diese Sachen auch nicht isoliert üben. Alle anderen könnten sich schon darüber Gedanken machen...

Viele Grüße!
 
@Barrat Deutschland hat einen absoluten Ausnahmsausnahmepianisten!!Ihr Kollegen aus Deutschland könnt stolz sein.Sonst kommen die Ausnahmspianisten aus Russland(Volodos)oder Südamerika(Argerich)oder auch China,Japan,Corea usw aber mit Bernd Glemser hat Deutschland einen,der diesen allen das Wasser reichen kann,sie zum Teil in vielem noch übertrifft
 
Er meint wohl, wir sollen uns freuen, dass auch aus Deutschland ein so begabter Pianist kommt. Ja, das ist schön, aber insgesamt muss ich mick recht geben. Das Herkunftsland, Alter oder Aussehen ist nicht wirklich entscheidend, sondern es zählt die Liebe zur Musik und das Können.
 
Guten Morgen
nachdem ich noch nie an einem akustischen Klavier gesessen bin, habe ich gestern dem hiesigen Bechsteinladen einen Besuch abgestattet.
Am günstigsten Modell V112 sitzend hat mich der Ton vom Hocker gehauen.
Mit Dämpfung dann zwar nicht mehr aber das soll ja auch wohl nur eine Notlösung sein.
Was mich aber gewundert hat: mein Digitalpianoverkäufer hat immer wieder auf die Wichtigkeit einer schnellen Repetitionsfähigkeit hingewiesen. Wie schnell man einen Ton hintereinander spielen kann ohne die Taste komplett loszulassen.
Genau das hab ich am Hoffmann überhaupt nicht festgestellt.
Ich musste die Tasten immer komplett loslassen, um neu anzuschlagen.
War das ein Bedienfehler? Hätte ich einfach fester anschlagen müssen?
Nach der 50. Wiederholung des Für-Elise-Beginns bin ich immer leiser geworden...aus Scham :-D
 
@mick ich jedenfalls bin stolz auf ihn,egal welches Wort ich da verwenden sollte oder nicht.ich habe ihn 2 Mal persönlich gesprochen und mir gefällt an ihm,daß er so bescheiden und menschlich ist...nicht eingebildet, das kommt bei seinem Spiel auch alles rüber
 
@Troubadix Zeig mir ein Klavierwerk,wo eine Tonleiter über 1,2,3,oder4 Oktaven parallel,wie man sie halt übt,drin ist,dann bin ich offen für Tonleitern.(Als Klavierlehrer kann ich natürlich alle Tonleitern spielen...und auch meine Schüler spielen sie,aber das hat einen anderen Grund)Mir ist noch kein solches Stück unter die Finger gekommen .Besser wäre es,Stellen aus Sonaten und Klavierkonzerten, wo Tonleitern drin sind rauszunehmen und die zu üben, dann hat man etwas geübt,das man auch braucht, was meinst du?Viele Grüße,Pruno
P.S.Ja man könnte ein Schulwerk machen,wo viele verschiedene Tonleitern aus Originalwerken,original drin sind Die zu üben hätte mehr Sinn
 
Was mich aber gewundert hat: mein Digitalpianoverkäufer hat immer wieder auf die Wichtigkeit einer schnellen Repetitionsfähigkeit hingewiesen. Wie schnell man einen Ton hintereinander spielen kann ohne die Taste komplett loszulassen.
Genau das hab ich am Hoffmann überhaupt nicht festgestellt.

Es ist normal, dass das bei einem Upright nicht so funktioniert wie bei einem Flügel (mit moderner Mechanik, nota bene).

Es hat mit der Bauweise der Mechanik zu tun. Ich habe es zwar schon öfter erklärt bekommen, aber das sollte Dir besser jemand mit mehr Ahnung erklären. ;-)

Also: Kein Bedienfehler Deinerseits, sondern konstruktionsbedingt.

Willst Du schnell repetieren, brauchst Du einen Flügel mit moderner Mechanik. :-)Falls Du die Notwendigkeit der schnellen Repetitionsfähigkeit genauso wenig kapierst wie ich lange Zeit (:denken:Hä, wovon reden die immer?:denken:) - spätestens bei Liszt begegnet sie Dir.
Ein guter Pianist bekommt das auch auf einem Klavier hin (und manche Klaviere lassen sich so einstellen, dass sie diesbezüglich etwas besser mitmachen als andere, grundsätzlich GIBT es aber ein Problem an dieser Stelle). Als lernender Laie ist der Flügel für solche Herausforderungen das geeignetere Instrument, muss man leider konstatieren...
 
@Troubadix Zeig mir ein Klavierwerk,wo eine Tonleiter über 1,2,3,oder4 Oktaven parallel,wie man sie halt übt,drin ist,dann bin ich offen für Tonleitern.(Als Klavierlehrer kann ich natürlich alle Tonleitern spielen...und auch meine Schüler spielen sie,aber das hat einen anderen Grund)Mir ist noch kein solches Stück unter die Finger gekommen .Besser wäre es,Stellen aus Sonaten und Klavierkonzerten, wo Tonleitern drin sind rauszunehmen und die zu üben, dann hat man etwas geübt,das man auch braucht, was meinst du?Viele Grüße,Pruno
P.S.Ja man könnte ein Schulwerk machen,wo viele verschiedene Tonleitern aus Originalwerken,original drin sind Die zu üben hätte mehr Sinn

Hi Pruno, meinst Du solche, mit den Originalwerken?

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oder auch

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Nachtrag: bzw. sowas ?

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Fragt mit LG, -Rev.-
 
Zuletzt bearbeitet:
@Troubadix Zeig mir ein Klavierwerk,wo eine Tonleiter über 1,2,3,oder4 Oktaven parallel,wie man sie halt übt,drin ist,dann bin ich offen für Tonleitern.

Kein Problem. Als Klavierlehrer, der als solcher sicher die Standardliteratur kennt, ist dir (neben solchen Beispielen, wie von @Revenge gezeigt, wobei besonders das erste doch recht bekannt ist) dieses Stück noch nie untergekommen?

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Tonleitern übt man auch nicht ausschließlich und stupide parallel. Da gibt es etliche Varianten und das kann hilfreich sein, wenn man sich an solche Stücke wie oben gezeigt oder an Figuren wie in einer g-Moll-Ballade, Chopin-Polonaise etc. versuchen möchte. Aber wie gesagt...Wer das auch so hinbekommt, kann problemlos darauf verzichten.

Viele Grüße!
 

Zeig mir ein Klavierwerk,wo eine Tonleiter über 1,2,3,oder4 Oktaven parallel,wie man sie halt übt,drin ist,dann bin ich offen für Tonleitern.

Weitere Werke:

Mozart - Konzert KV 488 (in Dezimen)
Beethoven - Klavierkonzert 3
Saint-Saëns - Klavierkonzerte 2 & 4
Tschaikowsky - Klavierkonzert 2
Brahms - Rhapsodie h-Moll
Brahms - Klavierkonzert 2
Liszt - Mazeppa

etc.pp. - es gibt unzählige Beispiele für sowas - man weiß gar nicht, wo man anfangen soll...
 
Weitere Werke:

Mozart - Konzert KV 488 (in Dezimen)
Beethoven - Klavierkonzert 3
Saint-Saëns - Klavierkonzerte 2 & 4
Tschaikowsky - Klavierkonzert 2
Brahms - Rhapsodie h-Moll
Brahms - Klavierkonzert 2
Liszt - Mazeppa

etc.pp. - es gibt unzählige Beispiele für sowas - man weiß gar nicht, wo man anfangen soll...

hmm..wo man anfangen soll,...

Hab mal kurz die „Fitzwilliam“ - Virginal-Bücher überflogen, am Ende von Vol. II dachte ich so:

Maan bin ich dumm, :lol::lol:ein Virginal ist ja nur so kurz wie ne Rötelmaus,:kuscheln: :herz:im Vergleich zu einem heutigen Flügel, der ja riesengroß ist, wie ein..egal, wie können da beim Virginal weiträumige Tonleitern in beiden Händen drankommen? Aber ein paar verdächtige bzw. auch in anderer Hinsicht m.E. nicht ganz uninteressante Stellen waren mir beim Querlesen doch aufgefallen:

zugrunde liegt: Virginal Book, Vol I und II, die DOVER-Bücher,

http://imslp.org/wiki/Fitzwilliam_Virginal_Book_(Various)

Schema Seitenangaben: PDF-Seite / gedruckte Seite


Volume I


Pdf 128 / gedruckte 103
139 / 114
143 und 144 / ab 118 unten
122 / 147
295 / 270 , Nummer 14, ab T 6
317 / 292, T 1 und 2
327 / 302
erstaunlich auch 402 / 377 die einhändigen
__________________________________________

Volume II

die einzelne auf Pdf 35 / gedruckt 25
47 / 37 und 48 / 38, Terzen bis 49 / 39
Terzenmaterial 98 / 89 unten ff.
166 / 157 unten, Sexten, dann Terzen
249 / 240 T 3
255 / 246 ff Meines Erachtens schönes Material, allerdings abwechselnd.
294 / 285 Terzen und Sexten, zuerst kurz 2-, dann meist einhändig
etwas „außer der Reihe“, aber auffällig m.E. auch: 296 / 287, T 14 – 16 !
383 / 374 T 3
evtl. noch sowas wie 509 / 500, weiter unten.

Ok, in den Tonarten sind die Stücke aus den Volumes nat. zeitgemäß etwas begrent, auch trifft, wie oben angedeutet, nicht jedes der erwähnten Beispiele die Anforderungen des Fragestellers, aber ich fands trotzdem spannend, später bei Scarlatti wird man bestimmt ( auch ) fündig.:-)

LG, von -Rev.-
 
@Troubadix Danke für die Literaturbeispiele,aber sieh mal,keine einzige Tl. geht schön brav auf und ab,wie sie der Lehrer aufgibt.Einige gehen hinauf,einige hinab.Dann kommt noch die Frage des Fingersatzes hinzu.Es gibt Pianisten,die spielen traumhafte Tonleitern mit folgendem Fingersatz:1234123412341234usw oder sogar:12345123451234512345.
Die Literaturbeispiele sind super,nochmals danke dafür,ich weiß um die Tonleitern in der Originalliteratur,in den Klavierkonzerten in den Vierhändigen Werken(zB.von Arenski).Auch in der Kammermusik und Klavierbegleitungen gibt es viele Tonleitern,aber keine so wie sie der Schüler brav üben muss(und nicht gern übt,was ich verstehe,denn sie sind langweilig.Deswegen sag ich,es wäre besser diese von Dir herausgefundenen zu üben und immer die,die du grad im jeweiligen Stück hast,und mit denen dann arbeiten:variieren,transponieren,verlängern,Daumenunter-und Übersatz extrahieren und üben u.s.w.
 
[...]keine einzige Tl. geht schön brav auf und ab,wie sie der Lehrer aufgibt.Einige gehen hinauf,einige hinab.[...]

Hi Pruno,

also in diesen gehen sie immer auf und ab - die Frage ist: WIE sie der Lehrer aufgibt, denk ich so vor mich hin.

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Wenn man die o.g. Werke spielt ( bzw. beim 1. Beispiel müssen wir zwar ne Kleinigkeit berücksichtigen, aber immerhin: - jedenfalls : ) , dann ist es natürlich vorteilhaft, meines Erachtens, ein Lehrer lässt sie genau so üben, wie sie auch im Werk vorkommen... .

Das geht meines Erachtens natürlich am besten, wenn man sie auch am Werk übt, denn da hat man auch gleich den Zusammenhang. ( Leimer / Gieseking und noch andere fanden die Idee übrigens auch nicht schlecht :-)- hab die englische neulich irgendwo angemerkt gehabt... ) - Insofern glaube ich, @Pruno , Deine Idee zu verstehen, und finde sie: Nicht schlecht. Natürlich gibts noch ganz viele andere Sachen - aber andererseits: Jetzt jedes einzelne Phänomen gesondert prüfen und rausextrahieren, wäre m.E. ganz schön viel Arbeit,

wegen diesen von Dir erwähnten "besonderen" Skalen hab ich mal kurz angefangen, die Scarlattisonaten durchzusehen, bin nachher fertig damit: In der Tat sieht es bis Longo 145 zumindest , etwas dürftig aus, WENNGLEICH ( !! ) gute, interessante und schöne Ansätze da sind, wie ich meine ( aber das will nix heißen ).:drink:

LG, -Rev.-
 
Es gibt Pianisten,die spielen traumhafte Tonleitern mit folgendem Fingersatz:1234123412341234usw oder sogar:12345123451234512345.

Tonleitern mit |:12345:|-Fingersatz findet man u.a. in den Busoni-Übungen. Kann man in schwieriger Literatur übrigens gut gebrauchen.

Ebenso nützlich ist es, Tonleitern in entlegenen Tonarten mit C-Dur-Fingersatz zu üben.

Oder sogar - mit teilweise umgekehrtem Fingersatz (z.B. rechts aufwärts mit 5432123454321 etc.).

Auch Tonleitern nur mit zwei unterschiedlichen Fingern - z.B. 4545... sind eine gute Übung.
 
Bisweilen findet man sogar

C-Dur, rechts, mit

mit 1 2 3 4 5 4 3 2

oder gar mit

1 2 3 1 2 3 4 5, allerdings ohne den zeitaufwändigen "Daumen-Untersatz". Üben kann man das ganz einfach, dass es nicht zum Untersatz kommt ( der ja langsam ist ):

c - d - e- dann Akkord [f(1)-a(3)-c(5) hoch], dann g(2) - a(3) - h(4) - c (5) : schnell ausführen.

( den "Akkord", egal wie er klingen mag, hab ich eingebaut, damit gewährleistet ist, dass die Resthand schon "weg" ist, und es nicht zum Untersatz kommt. )

LG, -Rev.-
 
@mick : Like! Gibt, so glaube ich neulich gesehen zu haben, auch eine reine Klavierversion.
Zusätzlich würde mir noch einfallen: Clementi, Gradus, hab ich aber nicht überprüft!

LG, OllI!
 

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