Mögt ihr - Ballett...?

ich mag Ballett:


  • Umfrageteilnehmer
    25
In den letzten Jahrzehnten scheint es neben den seit jeher beliebten Klaviertranskriptionen von Ballettmusik immer mehr auch den umgekehrten Trend zu geben, Ballette zu schon existierender Klaviermusik zu choreographieren.


(ab 5:33 :love:)

Aurélie Dupont, oben in Le Parc, habe ich letzten September live in Paris sehen dürfen, in John Neumeiers Kameliendame (basierend, wie La Traviata auf dem Roman des jüngeren A. Dumas, drei Stunden Musik ausschließlich von Chopin). Es war ein unvergessliches Erlebnis, wenn man als Klavierliebhaber für einen Abend über die Todsünde hinwegsehen kann, etwa das ganze 2. Klavierkonzert zu hören, wobei nicht nur das Orchester, sondern auch der Solist in den Orchestergraben verbannt sind.



Goldberg-Variationen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein letztes Werk für heute, auch wenn angesichts der früheren Beiträge in diesem Faden zu befürchten steht, dass ich, Pardon, Perlen vor die Säue werfe... ;-)

Chopiniana (Mikhail Fokin, 1909; bei uns besser als Les Sylphides bekannt) hatte ich ja schon einmal im Rätselfaden angesprochen. Die Musik stammt ebenfalls ausschließlich von Chopin, hier aber anders als in der oben erwähnten Kameliendame in Orchesterbearbeitungen von Glasunow.



"Mit Les Sylphides beginnt die Geschichte des handlungslosen, abstrakten Balletts des 20. Jahrhunderts. [...] Die romantische Stimmung der Musik reflektiert Alexandre Benois' Bühnenbild, dessen Sujet - eine mondbeschienene Waldlichtung mit Ruine - dem 'ballet blanc' des 19. Jahrhunderts entlehnt ist. Auf diese weißen Akte verweist auch das Kostüm der Tänzerinnen. Doch in diesem traditionell anmutenden Rahmen entfaltet sich eine Choreografie des 20. Jahrhunderts." (Reclams Balletführer)

Natalia Bessmertnova (1941 - 2008), Mazurka (op. 33/2)

 
Auch ein Faden, der mal wiederbelebt werden könnte. :-D
@Nora
...oh wie ich mich wundere...
...ausgerechnet du...Ballett...
Du weißt doch, dass das aus der Oper nicht wegzudenkende Ballett einzig den Zweck hatte, den wohlsituierten Bildungsbürgern gleichermaßen gelenkige wie spärlich bekleidete Weibsen vorzuführen! Wagners Tannhäuser in der Pariser Oper: ja Kruzifix, man schrie danach, dass da ein Ballett reinmüsse - zack lieferte der Wagner Richard eins (Bacchanal), und was für eins: es spielt - horribile dictu - im Venusberg... und dann der Offenbach, die Sau, mit seinem CanCan... oder erst die "Ratten" ins Straussens Fledermaus...
Kurzum: von dir, @Nora , hätte ich eine flammende, feministisch-korrekte Verdammung des Ballettunwesens erwartet!
;-);-):drink::drink::drink::drink:
 
Eine historische "Trump-grab-them-by-the-pussy-Fraktion" hat das Ballett erfunden? Iiiih, wieso hat mir das vor rolf keiner gesagt? :lol:

Lieber noch als historische Ballettaufführungen mag ich alles, was in Richtung Tanztheater geht. Zum Beispiel "Das Gewicht der Schwämme" von Guilherme Botelho.

"Der ursprünglich aus Brasilien stammende Choreograf erschafft ein modernes Bewegungstheater von seltener Ausdruckskraft. Inspirationsquelle für seine Tanzstücke ist der Alltag, das ganz normale Leben, wie man es auf der Straße beobachten kann. Seine Werke haben einen unverwechselbaren Stil, der sich durch poetische Skurrilität, eigenwillige Verspieltheit und die individuelle Körpersprache der einzelnen Tänzer auszeichnet. Botelho ist immer auf der Suche nach unerforschten und ungewohnten Blickwinkeln. Seine großen Themen sind das Verdrängte und das Ungesagte, das alltägliche Zusammenleben sowie der Tanz als Kommunikationsmittel."

Das Stück von Scriabin, das im Trailer angespielt wird, hat mir so gut gefallen, dass ich es anschließend selbst gespielt habe.


View: https://www.youtube.com/watch?v=AgGrqH1F8tg
 
Ah, definitiv mein Thema!
Mein Leben ist der Tanz und das Ballett.
Und so oft ich es auch verfluche (wie im Moment, wenn ich erkältet bin und trotzdem unterrichten muss), ohne Tanz könnte ich nicht leben.

Ich liebe Ballett in der klassischen Urform, mit pompösen Kulissen und vielen Darstellern, klassischen Tutus etc.
Und ich mag sehr gerne modernes Ballett, wie dieses hier:




Oder so

Was ist nicht mag ist experimenteller, moderner Tanz, bei dem die Tänzer (fast) nackt wie Irre über die Bühne rennen.

Und ja, ich steh auf knackige Männerhintern in Ballettstrumpfhosen. Wer nur auf das Suspensorium guckt hat keine Zeit das derrière zu begutachtet. :heilig:

Das Ballett ist natürlich auch der Grund für meine Vorliebe für das Klavier (auch wenn ich mit meinen Spinnenfingern vermutlich besser zur Geige passen würde).

Bei meinen jungen Schülerinnen ist es mir sehr wichtig, dass sie beim Improvisieren ganz stark auf die Musik achten. Die Musik soll ihnen sagen wie sie tanzen sollen.


Ich selbst hab bei jedem Stück das ich spiele oder höre sehr schnell einen Tanz oder eine Geschichte im Kopf und finde es immer ganz spannend zu sehen, ob mein KL das ähnlich sieht. :girl:

Trotz aller Liebe zum Ballett würde ich allen ehrgeizigen Schülerinnen davon abraten, Tänzerin zu werden.
Ich kenne keinen anderen Beruf in dem man so früh anfangen muss alles zu geben, wenig Privatleben zu haben, den Körper, die Familie, die Freunde für den Traum zu tanzen hinten anstellen muss. Um dann mit spätestens 35 , also in dem Alter, in dem andere anfangen Karriere zu machen, am Ende einer meist spärlichen Laufbahn zu stehen, mit wenig Geld und keiner Ahnung wie man ein Leben eigentlich führt.

Tanzen als Hobby ist klasse, als Beruf das Letzte!

Lg
 
Oh, noch ein Link einer Ausnahmetänzerin!
Alessandra Ferri war bis 2005 Primaballerina, hat dann aufgehört und startet seit einem Jahr im Alter von 50 Jahren noch einmal durch!

Ich finde diesen Hologramm Tanz einfach toll.
 
Hatte ich hier eigentlich schon geantwortet?

Ja! Fünf Stunden pro Woche auf drei Tage verteilt :-)
Im Sommer ist mein erster Auftritt :-)
 
Alessandra Ferri war bis 2005 Primaballerina, hat dann aufgehört und startet seit einem Jahr im Alter von 50 Jahren noch einmal durch!

Phantastisch. Es ist faszinierend, wie Balletttänzer*innen die Masselosigkeit ihrer irdischen Hülle zu suggerieren verstehen.

Wobei mir die natürlicheren Bewegungen der älteren (sensationell erhaltenen) Ferri besser gefallen als die arg künstlichen des Hologramms. ;-)

Die Musik soll ihnen sagen wie sie tanzen sollen.

Das versuchte unsere Ballettlehrerin uns auch zu vermitteln. Ich hatte im Grundschulalter eine Zeit lang Unterricht in der hiesigen Ballettschule. Ich war aber nur in der Vorschule (gemischte Kindergruppe), da wurden noch keine Elemente des klassischen Balletts vermittelt (keine Spitzenschuhe), sondern eher dazu ermutigt, die Musik durch den Körper fließen zu lassen, ihre Impulse zu erspüren und rauszulassen. An die Stange ging es nur, um auszuprobieren, wie der Körper sich verrenken kann, ohne kaputt zu gehen. :lol:

Eigentlich hat das Spaß gemacht und war gut fürs Körpergefühl. Eigenartiger Weise kann ich mich noch heute an den Namen der Lehrerin erinnern, an ihre Stimme, ihre Handpauke und - noch sonderbarer - an gewisse Übungen.

Und leider auch an den dämlichen Fummel, den die Mädchen tragen mussten, ein elastisches Trikot mit einem angenähten Röckchen.
Angry.png


Sie hat bis vor kurzem praktiziert, hier mit Foto (auch die schrecklichen Trikots sind zu sehen):

http://archiv.rhein-zeitung.de/on/08/12/18/magazin/szeneregional/t/rzo513126.html
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Umfrage fehlt die Option "nein überhaupt nicht", daher kann ich nicht abstimmen. :konfus:
 

Phantastisch. Es ist faszinierend, wie Balletttänzer*innen die Masselosigkeit ihrer irdischen Hülle zu suggerieren verstehen.

Wobei mir die natürlicheren Bewegungen der älteren (sensationell erhaltenen) Ferri besser gefallen als die arg künstlichen des Hologramms. ;-)



Das versuchte unsere Ballettlehrerin uns auch zu vermitteln. Ich hatte im Grundschulalter eine Zeit lang Unterricht in der hiesigen Ballettschule. Ich war aber nur in der Vorschule (gemischte Kindergruppe), da wurden noch keine Elemente des klassischen Balletts vermittelt (keine Spitzenschuhe), sondern eher dazu ermutigt, die Musik durch den Körper fließen zu lassen, ihre Impulse zu erspüren und rauszulassen. An die Stange ging es nur, um auszuprobieren, wie der Körper sich verrenken kann, ohne kaputt zu gehen. :lol:

Eigentlich hat das Spaß gemacht und war gut fürs Körpergefühl. Eigenartiger Weise kann ich mich noch heute an den Namen der Lehrerin erinnern, an ihre Stimme, ihre Handpauke und - noch sonderbarer - an gewisse Übungen.

Und leider auch an den dämlichen Fummel, den die Mädchen tragen mussten, ein elastisches Trikot mit einem angenähten Röckchen.
Angry.png


Sie hat bis vor kurzem praktiziert, hier mit Foto (auch die schrecklichen Trikots sind zu sehen):

http://archiv.rhein-zeitung.de/on/08/12/18/magazin/szeneregional/t/rzo513126.html


Ich mag Tanztrikots und Röckchen (und meine Schülerinnen auch :-)).

Danke für den Artikel! Sehr Interessant !
 
Ich konnte zur Ästhetik des Balletts auch noch keinen Zugang finden.
Vor dem Klavier war ich jahrelang im orientalischen Tanz, und meine Lehrerin da meinte einmal, das Schönheitsideal im Ballett sei das von (schwulen) Männern. Das sind wohl zwei sehr konträre Schönheitsideale... Dennoch nehme ich den Hut vor professionellen Tänzern, es ist wie beim Klavier, sieht locker-flockig aus, ist aber härteste Knochenarbeit :puh:
 
Ich selber tanze Ballett und ich liebe es, auch wenn ich nicht in das Ideal der Ballerina passe. Aber das ist mir egal.
Ich schaue es mir auch gerne an, bei Leuten, die etwas professioneller sind als ich ;)
 
Das alberne Gehopse finde ich sehr gut
 

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