Vom Blatt spielen

Naja, ich spiele auch Schuberts Klaviersonate B-dur vom Blatt, aber nur nachts und mit geschlossenen Kopfhörern :D

Ich bezweifle, daß irgendein Stück, das man nicht kennt, vom Blatt gespielt gut klingt.

Die Beispiele, die ich gebracht habe, müssen aber bei entsprechenden Fähigkeiten nicht fürchterlich klingen, man kommt sogar in die Nähe des richtigen Tempos (ich bei Schuberts Klaviersonate natürlich nicht, aber die hatte ich ja auch nicht vorgeschlagen, ist eh zu lang :) ). Aber vorspielen würde ich ohne Vorbereitung nicht mal die Anfängerstücke von Bartók.
 

und die Verrückten, zu denen ich mich auch zähle, spielen dann möglichst viele Symphonien, die es entweder in hervorragender Bearbeitung 4 händig gibt oder im Falle von Brahms sogar original von ihm selbst.


Ich musste unlängst im Unterricht eine Beethoven Symphonie (die Pastorale), bearbeitet zu 4 Händen von Brahms, mit meinem Lehrer spielen.

Ich denke, dafür ist das noch ganz gut geeignet, weil ich diese vom hören kannte.


Es ist immer einfacher, Melodien zu spielen, die man schonmal gehört hat....
 
Besondere Reife

Ich musste unlängst im Unterricht eine Beethoven Symphonie (die Pastorale), bearbeitet zu 4 Händen von Brahms, mit meinem Lehrer spielen.

Ich denke, dafür ist das noch ganz gut geeignet, weil ich diese vom hören kannte.


Es ist immer einfacher, Melodien zu spielen, die man schonmal gehört hat....

Also um das zu können, musst du schon ganz schön weit sein, wenn es klingen soll - ist dies der Fall, herzlichen Glückwunsch

Kannst du mir bitte nähere Daten sagen über diese Brahms Bearbeitung - Verlag usw.

Danke Klavigen
 
Ich bezweifle, daß irgendein Stück, das man nicht kennt, vom Blatt gespielt gut klingt.
.

Hi Guendola,

da muss ich dir mal ganz entschieden widersprechen. Möglicherweise - ich muss es annehmen - kennst du persölich keinen wirklich guten Pianisten.

Ich habe es schon oft erlebt, dass solche Stücke derart gut vom blatt gespielt haben, wie es selbst Studenten nach langer Zeit kaum hinkriegen. Ab einer gewissen Komplexität gibt es da natürlich auch Grenzen und es hängt davon ab, ob das Stück im dur-moll tonalen Bereich angesiedelt ist.

Im Schwierigkeitsgrad von Haydn- udn Mozartsonaten sind jedenfalls einige in der Lage, dies prima vista mit hervorragendem Ergebnis sogleich zu spielen.
 
Kurt Herrmann: Vom Blatt spielen. Theorie-Band und drei Bände mit "Übungsmaterial". Der Theorie-Band ist ist auch für sich durchaus lesenswert, weil er viele historische Aspekte des Prima-Vista-Spiels beleuchtet. Erschienen bei Hug, Zürich.

Bei ABRSM (neuerdings von Peters, Frankfurt vertrieben) gibt es mehrere Hefte "Sight Reading" für verschiedene Schwierigkeitsstufen. Die Stücke sind kurz, eignen sich also eher zu Test-Zwecken. Ich nutze sie gerne als Einstieg in die Unterrichtsstunde, weil sie die Konzentration fördern.
 
Auf den Hinweis von @Guendola habe ich mir die Noten der Etüden (25) von
F. Burgmüller besorgt - im Internet - und festgestellt, dass diese Stücke
zum ÜBEN grundsätzlich - für mich - sehr gut sind.
Das "Vom Blatt spielen" und auch die "Geläufigkeit" wird nach meiner Meinung sehr gut gefördert. Denn es werden beide Hände entsprechend gefordert und
man spielt dabei Harmonien und ausdruckstarke Stücke, die dann auch noch entsprechend verfeinert werden können.
Für einen Beginner doch sehr wichtig.

Ich weiß nicht, wie lange Du schon "Beginner" bist, es gibt da ja solche, die es gerade erst geworden sind und andere, die sich nach 5 Jahren noch als solche bezeichnen... Von den Burgmüller-Etüden hat jede eine technische Besonderheit, die damit geübt wird und im Anschluss gekonnt sein sollte. Wenn das neue Literatur ist für Dich, wären die Etüden nach dem Blattspiel vielleicht noch eine intensivere Beschäftigung wert.

Im übrigen eignet sich doch generell alles für's Blattspiel, was irgendwann einmal gelernt und vergessen wurde, alles was ein oder zwei (vielleicht auch mehr?) Stufen unter dem aktuellen Schwierigkeitsgrad liegt. Was für den einen so durchspielbar (d.h., nicht nur die richtige Note zum richtigen Zeitpunkt in richtiger Länge), kann für den nächsten die große Herausforderung sein.
 
Ich bezweifle, daß irgendein Stück, das man nicht kennt, vom Blatt gespielt gut klingt.

Also da muss auch ich Dir leider widersprechen, Guendola.
Von einem Korrepetitor wird sogar erwartet, dass das Stück das da vom Blatt gespielt wird, auch gut klingt. Sonst ist man entweder ein schlechter Korrepetitor oder arbeitslos.
Und ganz nebenbei soll man auch noch die Solostimme mitlesen und mitdenken können um bei Solisten, die des Zählens nicht mächtig sind und z.B. diverse Pausen nicht lang genug aushalten, immer "mitspringen" zu können.
 
Schliesse mich den Vorschreibern an: Ich kenne ganz tolle Blattspieler, die können zT sogar aus Orchesterpartituren (mit versch Schlüsseln) einen einigermassen guten Klavierauszug spielen. Und ich kenne einen Pianisten, der spielt nicht nur perfekt Blatt, er transponiert auch gleich prima vista, wenn ein Sänger nicht die vorhandene Stimmlage singen will/kann.

Bewundernswert, meine Blattspielkünste sind eher besch...eiden. :D

Dafür spiele ich generell ALLES auswendig, was ich je geübt habe und im Konzert gespielt habe. Natürlich auch, weil ich eh nicht auf die Noten gucke, wenn ich mal was kann... :D
Nahm die Noten nicht mal mit, wenn ich Konzerte hatte.
 
Repetitio

Jeder Solorepetitor ist - schon alleine um seinen Berufsanforderungen zu genügen - ein Meister des Blattspiels, und zwar auf reichlich hohem Niveau und in großer Breite.

und im allgemeinen viel zu schlecht gewürdigt und auch bezahlt. Spielt er bei Proben perfekt, wird das eher gnädig abgenickt, abe wehe, es klappt mal nicht so gut - also ich wollte nur meine grösste Hochachtung vor diesen Leuten bekunden. Wer mal versucht, aus dem KLavierauszug des Rosenkavaliers was Klingendes herauszuzaubern, weiss um die anforderungen.

@Thepianist73 - meine Mutter macht auch immer dieses spiel, reist zu Konzerten und lässt die Noten zu Hause. mri stehen da immer die Haare zu Berge, weil es doch mal vorkommt, dass man eben noch mal nachsehen möchte.
 
Bevor mich noch mehr Leute bemitleiden: Ich habe es verstanden :)
 

Bewundernswert, meine Blattspielkünste sind eher besch...eiden. :D

Dafür spiele ich generell ALLES auswendig, was ich je geübt habe und im Konzert gespielt habe. Natürlich auch, weil ich eh nicht auf die Noten gucke, wenn ich mal was kann... :D
Nahm die Noten nicht mal mit, wenn ich Konzerte hatte.

Da liegt dann wohl mein großer Nachteil - ich hab ein "Auswendigspiel-Trauma" und bin deswegen umso lieber Korrepetitorin weil ich da IMMER Noten vor mir habe... :D

Und transponieren in eine andere Tonart bein Prima-Vista Spiel ist eigentlich nur Übungssache denk ich mal. Ich mache es schon seit Jahren und hab mittlerweile kein Problem mehr damit wenn ein Sänger sein Stück eine kleine Terz z.B. tiefer haben will.
 
versteckter Feminismus


Das stimmt nur zum Teil, sie hat auch ein Mädchen, nennt sich meine Schwester, und hat sich bereits im zartesten Kindesalter erfolgreich vor dem Klavierspielen gedrückt, was im Nachhinein ja gut war, denn 3 Klavierspieler in einem Haushalt bedeutet Krieg, war schon so schwierig genug.
Übrigens machen Mädchen nach meine Erfahrung durch gutes Klavierspiel eine Art "Entzickungskur", denn bei jungen Mädchen ist heute eine Zickenhaftigkeit im Unterricht zu beobachten, die den Unterricht erschwert. Wenn sie aber weiter kommen, verliert sich das meist völlig. An der Hochschule sind sie dann im Allgemeinen wieder geniessbar. Diese Ansicht vertreten übrigens auch meine weiblichen Kolleginnen.
Ihr könnt ruhig mit Tomaten werden, ihr trefft ja doch nicht
 
Und transponieren in eine andere Tonart bein Prima-Vista Spiel ist eigentlich nur Übungssache denk ich mal. Ich mache es schon seit Jahren und hab mittlerweile kein Problem mehr damit wenn ein Sänger sein Stück eine kleine Terz z.B. tiefer haben will.

Mein Gott, wenn Ihr wüßtet, wie ich Euch dafür bewundere. Hatte vor zwei drei Jahren mal angefangen sowas zu trainieren, man war das grauslig. Ich bin soo kläglich gescheitert :mad:
 
Übrigens machen Mädchen nach meine Erfahrung durch gutes Klavierspiel eine Art "Entzickungskur", denn bei jungen Mädchen ist heute eine Zickenhaftigkeit im Unterricht zu beobachten, die den Unterricht erschwert. Wenn sie aber weiter kommen, verliert sich das meist völlig. An der Hochschule sind sie dann im Allgemeinen wieder geniessbar. Diese Ansicht vertreten übrigens auch meine weiblichen Kolleginnen.
Ihr könnt ruhig mit Tomaten werden, ihr trefft ja doch nicht

Klavigen, du bist großartig!!! :D Aber ich denke, man kann das ruhig erweitern auf jede Art anspruchsvoller Tätigkeit, vorallem solcher, die im Kopf stattfindet. Da kommen dann alle recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurück, und das entzickt eben, ...........auch junge Männer :rolleyes:
 
Und wie weit sind Deine Kenntnisse seither gediehen?

Ich sagte doch, "ich bin gescheitert!" :evil:

Nein, im Ernst, habe es dann vorgezogen, wieder konventionell zu üben. Immerhin schaffe ich es mittlerweile, fast auf Anhieb zu transponieren, wenn ich z.B. eine Popsängerin derart begleite, daß ich als Begleitung über den Akkorden ein wenig "improvisiere". Das ist einfach, weil ich die Harmonien sofort transponieren kann. Naja, wenn ich ehrlich bin schreibe ich sie mir vorher noch schnell auf, aber das dauert ja nur zwei Minuten. Allerdings kommt das Begleiten von Popmusik nur sehr selten vor.

......was ich sagen wollte, das Üben des Prima-Vista Spiels und auch des Transponierens bringt schon was, aber es ist sehr anstrengend..........und wenn man dann keinen Lehrer hat, der einem ein wenig Druck macht ;)
 
na ja, es muss jeder seine Prioritäten setzen, die Zeit reicht selten für alles
 

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