Wer kennt Schloss Grabow?

Es gab mal eine Kritik über einen Pianisten welcher am Steinway spielte: "das Instrument spielt besser als der Pianist" - in der Tat macht es natürlich am wenigsten Arbeit einen Instrument wie einem Steinway schöne Klänge zu entlocken, andere Instrumente, insbesondere historische sind da ein wenig "zickiger" - wenn der Pianist "nicht so gut drauf ist" wird auch das Instrument niemanden so recht Freude bereiten ;)

Viele Grüße

Styx
 
... sondern oftmals Realität sind sehr gut und individuell klingende Instrumente mit leider nicht optimaler Spielmechanik.

hier wünschte ich mir mehr Zusammenarbeit, denn: wieso gelingt es nur wenigen, für wirklich zuverlässige, blitzschnelle und leichtgängige Mechanik zu sorgen? (und damit meine ich eine Klaviatur, welche das realisieren sehr anspruchsvoller Klaviermusik (Strawinski, Liszt etc) ohne Einbußen in Tempo und Dynamik ermöglicht - ich sag jetzt nicht, welche vier Hersteller die einzigen sind, denen solche Klaviaturen überwiegend gelingen, aber leider sind es nur vier...)

Lieber Rolf,

wenn ich anfange zu zählen und meine Nennung sowohl auf persönliches Erleben als auch auf mir bekannte solide Pianistenbiographien stütze, komme ich auf mehr als vier:
Steinway, Yamaha-Konzertflügel, Fazioli, Steingräber, Bösendorfer Imperial (z.B. Lisitsa, Peterson) , Mark Allen (Katsaris), Bechstein und Duysen um 1900, Mason & Hamlin, Baldwin (Joao Carlos Martins). Meine persönliche Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
 
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Ich kenne Schloss Grabow. Ich bin kein Klavierexperte, aber ich habe dort zwei Jahre sehr zufrieden gewohnt, bis es uns zu einsam wurde. Über den "Schlossherrn" kann ich nur positiv berichten. Er ist fair, zuvorkommend und auf Qualität bedacht. Sicher, er ist nicht der Klavierexperte, aber muss er das sein? Die Klaviere und Flügel holt er selber mit einem Lieferwagen (meist Sprinter) aus Europa, vorwiegend Österreich und England ab. Restaurierung und Instandsetzung erfolgt durch Fachleute, die durchaus auch aus Polen kommen. Es sind gebrauchte Geräte, das muss jeder beachten, es ist aber ein ehrliches Geschäft, das nicht mit teuren Speditionen oder Geschäftsräumen überfrachtet ist.
 
Warum soll man auch Klavierexperte sein wenn man mit Klavieren sein Geschäft betreibt.
Die die das Zeug dort kaufen sind ja wohl auch keine Klavierexperten und dann passt das ja wunderbar zusammen :-) .
 
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Hi,
nach 5 Jahren kann hier mal jemand eine Bewertung schreiben, der wirklich Erfahrung mit Schloss Grabow gemacht hat. Und leider nur schlechte.
Ende 2015 kaufte ich dort einen Stelzhammer Flügel für 2500€ plus Lieferkosten. Da die Beschreibung Fragen offen ließ rief ich an der in der Beschreibung hinterlassenen Nummer an, um noch einige Details zu erfragen. In der Beschreibung standen solche Sachen wie: ,,Gebaut: 1947'' aber gleichzeitig ,,Hergestellt um 1900''
Herr P. teilte mir mit dass 1947 stimmen würde, was für mich dann geklärt war. Ich fragte ihn auch in welchem zustand der Flügel ist, ob man es als Übungsinstrument verwenden kann.
Aber Herr P. versprach mir ein einwandfreies, spielbares Instrument, das keinerlei technische Mängel hat. Also Kaufte ich den Flügel für insgesamt 2900€. Als der Flügel dann 4 Wochen später ankam,
merkte man auch schon bald, dass das Gerät sich sehr schnell verstimmte und unzählige Mängel hat. Ich wartete ein paar Wochen ab, bis sich der Flügel akklimatisiert hatte um dann einen Stimmer zu holen. Als dieser kam erfuhr ich dass der Flügel irreparabel kaputt ist und sich nicht mehr stimmen lässt. Ich ließ ihn aber trotzdem stimmen has aber nicht lange gehalten hat. Durch den komplett ausgetrockneten Stimmstock hat der Flügel einen schrecklichen Klang und man kann auf dem Flügel einfach nicht mehr spielen. Teilweise lassen sich Tasten im unteren Bereich gar nicht mehr stimmen und geben ganz falsche Töne ab, wo aber der Verkäufer meinte dass dies vom Transport kommen würde und nach dem nächsten Stimmen wieder behoben wäre, was natürlich nicht stimmt. Weitere Mängel sind z.B. dass mind. 10 Tasten (überwiegend im unteren Bereich) Klemmen und sogar nicht einmal mehr von alleine wider hoch kommen. Manche Tasten gehen so schwer, dass man sie während dem spielen kaum anschlagen kann. Des weiteren ist der Filz im inneren nahezu komplett von Motten zerfressen. Ich möchte nicht wissen wo er dieses Teil gelagert hat. Da ich 1 Jahr Gewährleistung habe, habe ich vor einigen Monaten dann den Verkäufer Kontaktiert. Er machte mir nur das Angebot den Flügel gegen einen anderen zu tauschen, aber ich selbst müsste die Kosten für die Lieferung tragen. Damit war ich nicht wirklich einverstanden. Er sagte er würde sich in einer Woche mit einem Lösungsvorschlag melden. Auf diesen Anruf wartete ich vergeblich. Ich habe dann unendliche male bei ihm Angerufen aber ihn nie erreicht. Auch auf einen Brief hat er nicht reagiert und ein Brief per einschreiben kam wieder zurück. Ich Habe mir dann einen Anwalt genommen, der ihm eine Frist gesetzt hat, und wieder hat er keinerlei Reaktion gezeigt. Wahrscheinlich möchte er nur die Zeit vertreiben, bis die Gewährleistung abgelaufen ist. Die ist aber zum Glück durch das Anwaltsschreiben eingefroren. An Ebay kann ich mich leider nicht wenden, weil ich den Flügel den ich bei Ebay gefunden habe bei ihm telefonisch gekauft habe.

Also an alle! Bei Schloss Grabow oder Piano welt Berlin, wie auch immer er sich nennt handelt es sich um einen Betrüger der wertlose Flügel verkauft und dann nicht mehr erreichbar ist. Er kommt nicht mal seinen Gewährleistungspflichten nach. Auf Ebay ist alles voll mit seinen Flügeln. Aber lasst die Finger weg!!!
Als nächstes werde ich diesen Betrüger anzeigen. Und meine Anwaltskosten muss er dann auch tragen. Wenn ihr günstig einen Flügel wollt dann kauft euch lieber ein Klavier oder privat einen Flügel.
Also, lasst die Finger weg wenn ihr in Ebay etwas von Schloss Grabow sieht!!!!!!!!
 
Mir ist völlig schleierhaft, wie man einen Flügel für läppische zweieinhalbtausend Piepen kaufen kann und dann erwartet, dass man mit so einer Schrottkiste etwas Vernünftiges - zum Beispiel darauf spielen - anfangen kann.

Ein Flügel für 2500 Euro ist nichts Anderes als zu teueres Brennholz.

Ich kaufe ja auch keinen 911er für diesen Betrag in der Erwartung, jetzt 'mal sofort 'ne schöne Spritztour machen zu können.

Oh Herr, wirf Hirn vom Himmel....

CW
 
@cwtoons deine Art zu Antworten wirkt auf mich überheblich und respektlos und hilft in keinster Weise weiter. Wir wissen überhaupt nicht, ob @Klavier114477 vielleicht vor einem Jahr als blutiger Anfänger autodidaktisch Klavierspielen lernen wollte, mit seinem Keyboard unzufrieden war und dachte, er gönnt sich mal was und kauft gleich einen gescheiten Flügel. Woher soll man wissen, dass man das Instrument vorher begutachten soll - muss man bei Keyboards auch nicht (zwingend).

Außerdem gibt es für den Preis durchaus sehr gut spielbare Instrumente, wenn man z.B. einen bei @GSTLP kauft oder einen alten mit Wiener Mechanik etc.

Wenn man hinterher drüber nachdenkt fällt einem natürlich ein "wäre ich mal hingefahren", "hätte ich mal dieses und jenes getan" und so weiter. Aber Hand aufs Herz - wer hat nicht schonmal einen ähnlich dummen Fehler begangen (wie z.B. Flüge über zwielichtige Buchungsportale Kaufen und dann umbuchen wollen... :girl:)

@Pianojayjay kann vielleicht auch noch was dazu sagen.
 
Ich kann nur sagen:
A) würde ich niemals etwas kaufen, was ich nicht vorher getestet habe
B) kostet Qualität Geld, denn niemand hat etwas zu verschenken
C) ist durch das Schreiben des Anwalts die Verjährung nur gehemmt, wenn es daraufhin echte Verhandlungen gibt. Da er nicht reagiert, ist keine Hemmung eingetreten
D) musst Du die Kosten der Strafanzeige selber tragen, wenn der Anwalt sie macht. Allenfalls die Kosten der außergerichtlichen Tätigkeit und eines Verfahrens können ihm auferlegt werden. Hast du Rechtsschutz? Wenn nicht, musst du in Vorkasse treten, nicht gerade billig
E) ist die Frage, ob bei ihm was zu holen ist... Anfrage an die Schuldnerkartei gemacht?
 
Wir wissen überhaupt nicht, ob @Klavier114477 vielleicht vor einem Jahr als blutiger Anfänger autodidaktisch Klavierspielen lernen wollte, mit seinem Keyboard unzufrieden war und dachte, er gönnt sich mal was und kauft gleich einen gescheiten Flügel. Woher soll man wissen, dass man das Instrument vorher begutachten soll - muss man bei Keyboards auch nicht (zwingend).
Zustimmung. Im Prinzip erwirbt man sich solche Einsichten erst mit einschlägigen Erfahrungen, die man als Anfänger beim Stande Null gar nicht haben kann. Übrigens kann man vor allem beim Kauf von Privat durchaus enormes Glück haben und selbst für unerwartet kleines Geld komplett intaktes Instrumentarium erhalten. Wenn dieser Fall selten eintritt, ist damit nicht bewiesen, dass er unmöglich ist.

E) ist die Frage, ob bei ihm was zu holen ist... Anfrage an die Schuldnerkartei gemacht?
Ohne Rechtsberatung vorzunehmen, würde ich vermutlich mit der Klärung dieses Punktes sogar anfangen, um mich nachher nicht noch mit den Folgen einer "Drittschuldnerklausel" herumschlagen zu müssen.

LG von Rheinkultur
 

Ende 2015 kaufte ich dort einen Stelzhammer Flügel für 2500€ plus Lieferkosten. Da die Beschreibung Fragen offen ließ rief ich an der in der Beschreibung hinterlassenen Nummer an, um noch einige Details zu erfragen. In der Beschreibung standen solche Sachen wie: ,,Gebaut: 1947'' aber gleichzeitig ,,Hergestellt um 1900''
Die Instrumente von Rudolf Stelzhammer sind im Regelfall mit der alten Wiener Mechanik ausgestattet, über die hier etwas zu lesen ist:
http://www.dieklaviermachermeister.at/altersbestimmung.php

Wenn also entsprechende Instrumente angeboten werden, sollte man daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Wie soll aber dazu jemand in der Lage sein, der sich mit der Materie noch nie beschäftigt hat? Den in Beitrag #86 geschilderten unerfreulichen Vorfall kann man nicht mehr ungeschehen machen, aber man weiß beim nächsten Mal etwas besser Bescheid, bevor man auf Verdacht kauft, ein Schnäppchen machen zu können.

Außerdem gibt es für den Preis durchaus sehr gut spielbare Instrumente, wenn man z.B. einen bei @GSTLP kauft oder einen alten mit Wiener Mechanik etc.
Allerdings ist letztere auf dem technischen Stand von vor über hundert Jahren zum Lernen und Spielen nur noch eingeschränkt geeignet. Deshalb werden ja auch die erhaltenen Instrumente so preisgünstig angeboten.

LG von Rheinkultur
 
Als Chorleiter ist mir das Kloster Grabow eher geläufig, da muss man keine Klaviere kaufen gehen:



Ein Chorwerk aus der Feder des Balladen-Spezialisten Carl Loewe.

LG von Rheinkultur
 
Die Instrumente von Rudolf Stelzhammer sind im Regelfall mit der alten Wiener Mechanik ausgestattet, über die hier etwas zu lesen ist:
http://www.dieklaviermachermeister.at/altersbestimmung.php
Allerdings enthält das, was dort über die Wiener Mechanik steht, jede Menge Unsinn. Wieso soll so ein Instrument - wenn es von guter Qualität ist - für Anfänger und Einsteiger ungeeignet sein? Die schlechteren Repetitionseigenschaften z.B. brauchen einen Anfänger gar nicht kümmern, weil er keine Stücke spielen kann, in denen schnelle Repetitionen vorkommen. Außerdem ist man durch die geringere Anzahl mechnischer Teile in der Wiener Mechanik mit den Fingern "näher an der Saite", was der Ohr-Motorik-Abstimmung, die sich gerade bei Anfängern noch entwickeln muss, sicher nicht abträglich ist. Ich persönlich finde diesen "kurzen Weg" zwischen Finger und Saite auch als Fortgeschrittener oft sehr angenehm.

Auch ist es wirklich sehr einseitig davon zu sprechen, dass Instrumente mit Wiener Mechanik klanglich den modernen Anforderungen nicht mehr entsprechen würden. Damit kann eigentlich nur das Klangvolumen gemeint sein, nicht jedoch die Klangqualität. Denn nirgendwo sonst als bei den Wienern findet man Instrumente mit einer so großen Fülle an individueller Klangqualität. Es stimmt zwar, dass es jede Menge schlechte Instrumente von irgendwelchen unbedeutenden Wiener Klavierbauern gibt (es gab ja damals hunderte von ihnen), aber daneben gibt es eben auch die richtigen Perlen, deren Klangqualität überirdisch ist.

Es ist mir ein Rätsel, wieso man heutzutage die Vorteile der Wiener Mechanik gar nicht mehr sehen will und pauschal den Unsinn verbreitet, für Anfänger seien solche Instrumente ungeeignet. Im Gegenteil, - ein guter Wiener ist besonders geeignet. Für Liszt und Rachmaninov braucht man zwar, wenn, dann schon einen sehr guten, aber Anfänger spielen so etwas nicht.

Grüße von
Fips
 
Es ist mir ein Rätsel, wieso man heutzutage die Vorteile der Wiener Mechanik gar nicht mehr sehen will und pauschal den Unsinn verbreitet, für Anfänger seien solche Instrumente ungeeignet. Im Gegenteil, - ein guter Wiener ist besonders geeignet. Für Liszt und Rachmaninov braucht man zwar, wenn, dann schon einen sehr guten, aber Anfänger spielen so etwas nicht.
Pauschal sagen würde ich so etwas tatsächlich nicht. Man müsste auch bei Anfängern zwischen jenen differenzieren, die mit der Zeit immer häufiger auch auf fremden Instrumenten spielen und den Umgang mit den Unterschieden meistern müssen, und anderen, die sich mit dem Spiel auf dem eigenen Instrument für den Eigengebrauch begnügen wollen. Wenn schon pauschal, empfiehlt sich eher die Entscheidung für allgemein gebräuchliche Instrumententypen, um Umstellungsprobleme zu minimieren. Das ist wie mit antiquarischer statt aktueller Literatur im wissenschaftlichen Bereich: Längst nicht alles ist Schrott, aber die Annäherung über den Sonderfall statt über den Normalfall will eben erst einmal gemeistert sein. Das erklärt auch, weshalb Ragtime-Spezialisten so gerne (gut gewartete) alte Klaviere mit Oberdämpfer-Mechanik benutzen, um sich diesen warmen und halligen Klang zunutze zu machen, obwohl diese Instrumente sonst so oft als veraltet und unbrauchbar bezeichnet werden. Die Spezialisten kennen und beherrschen aus Erfahrung und Praxis aber die Unterschiede - was ein Einsteiger ja zwangsläufig nicht wissen kann.

LG von Rheinkultur
 
Mir ist völlig schleierhaft, wie man einen Flügel für läppische zweieinhalbtausend Piepen kaufen kann und dann erwartet, dass man mit so einer Schrottkiste etwas Vernünftiges - zum Beispiel darauf spielen - anfangen kann.

Ein Flügel für 2500 Euro ist nichts Anderes als zu teueres Brennholz.

Ich kaufe ja auch keinen 911er für diesen Betrag in der Erwartung, jetzt 'mal sofort 'ne schöne Spritztour machen zu können.

Oh Herr, wirf Hirn vom Himmel....

CW
:lol:
 

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