Hey man.

@Gomez de Riquet Gab es nicht tatsächlich einen Pianisten, der immer lautstark seine eigenen Konzerte während des Spielens kommentiert hat? "Oh, das ist mir aber gut gelungen jetzt" - Ich habe das mal gehört, weiß leider nicht mehr sicher, wer es mir erzählt hat. Es muss ein Pianist der älteren Generation gewesen sein. Stelle ich mir sehr lustig vor!
Kostprobe gefällig?:



LG von Rheinkultur
 
Nicht nur Text, Noten dazuerfunden hat er auch noch :D
 
Nicht nur Text, Noten dazuerfunden hat er auch noch :D
Das war vor gut hundert Jahren recht weit verbreitet:



Allerdings ist es bei den Pachmann-Aufnahmen mitunter schwierig, kreative Bestandteile und tatsächlich falsche Töne voneinander abzugrenzen. Unverkennbar ist jedoch, dass sich der Umgang mit dem Notentext im Laufe der Jahrzehnte gewandelt hat - und die Größen früherer Zeiten würden mit Sicherheit heute anders vortragen. Es ist davon auszugehen, dass die großen Meister durchweg mindestens in ihren Glanzzeiten über eine brillante Technik verfügten; viele der erhaltenen Aufnahmen entstanden also in höherem Lebensalter, nicht selten mit erkennbaren gesundheitlichen Einschränkungen oder aber vor dem Hintergrund einer anderen Prioritätensetzung, indem die Künstler inzwischen vorrangig eher als Komponisten, Dirigenten oder lehrend tätig waren als pianistisch. Insofern sind derartige historische Aufnahmen mit gebotener Vorsicht hinsichtlich ihrer Aussagekraft zu genießen.

LG von Rheinkultur
 
Ich frage mich, warum die Leute meinen, dass man Wertschätzung und Gefallen nur über Lärm ausdrücken kann.

Ich freue mich sehr über einen enthusiastischen Applaus. Genauso freue ich mich aber über die knisternde Spannung die entsteht, wenn ich genau merke, dass man mir aufmerksam zuhört.
Wo schließt das eine das andere aus? Bei einem tollen Konzert sind sie sogar beide von Nöten. Habe ich z.B.bei Hilary Hahn dieses Jahr erlebt. Kein einziger Huster, während des Spiels absolute Stille und nach Bach Fuge? in der Sonate lauter sehr langer Zwischenapplaus. Vor Pause noch mal auf Bühne. Nach normalen Zugaben wurde sie 3mal! zurück auf Bühne geholt und spielte noch Extra Zugabe.
 
Hallo, neues von Kevin

Ich soll euch schöne Grüße ausrichten.
Da er auf Bildungsreise durch Europa unterwegs ist, kann er weiterhin nicht an dieser Interaktion partizipieren.
Da ist er also unterwegs, und wir bleiben hier im Forum zurück.
Ich bin sein Mentor und habe ihn noch hinterhergerufen, ob er nicht noch eine lateinische Sentenz für mich und das einfache Volk hat, worauf er mit einem müden, gutmütigen Lächeln sagte,"Ich weiß doch wo ich herkomme" . VIDEO MELIORA PROBOQUE / DETERIORA SEQUOR .

Was bleibt mir noch zu sagen übrig? Also ich klatsche immer wenn die anderen klatschen, bis jetzt.
 
Nun, es hat durchaus einen Sinn, zwischen den einzelnen Sätzen nicht zu applaudieren.
Mehrere Sätze bilden zusammen ein Werk, es besteht ein Zusammenhang, eine Entwicklung. Für mich ist die Stille (der Raum) zwischen den Sätzen daher elementar, um eine Spannung und Offenheit für den folgenden Satz herzustellen.
Nach besonders tiefen Erfahrungen im Konzert finde ich Applaus störend. Im Idealfall begibt man sich während des Konzertes mit dem Spieler auf eine Wanderung und es beleibt ein sehr inniges, tiefes und friedliches Gefühl zurück (innere Größe), welches jeder individuell weiterspinnt.
 

und die Jazzer machen dann ... Zirkus? fragt provokant der Fish ;-)
 
Als ob der Konzertsaal nicht auch ein einziger Zirkus wäre. :-)
 
Als ob der Konzertsaal nicht auch ein einziger Zirkus wäre. :-)

Wer dazu das passende Stück braucht, spiele Dieter Schnebels "Concert sans orchestre" für einen Pianisten und Publikum. Auch andere Komponisten wie Mauricio Kagel haben sich mit "instrumentalem Theater" beschäftigt und sogar Elemente aus der Welt von Zirkus und Varieté musikalisch thematisiert:





Mehr Zirkus auf der Bühne geht nicht.

LG von Rheinkultur
 

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