Fingerwechsel auf derselben Taste - verstehe etwas nicht

  • Ersteller des Themas Foxedge
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Prinzipiell bin ich der Meinung, daß die KI eigentlich gescheitert ist.
Ist für mich auch nicht überraschend, da ein Gehirn kein Computer ist.

Hmmm, hast Du das letzte Jahr irgendwie verpasst?
Es gab ja quasi eine kleine Revolution.
* z.B. Spitzen-Go-Spieler besiegt in einem für Computer strategisch zu tiefen Spiel - nahm man an, in Schach sehen Menschen schon seit fast 10 Jahren keinen Stich mehr, selbst gegen miese PCs
* Gesichtserkennungsraten inzwischen besser als jeder Mensch das könnte
* Spracherkennung und verarbeitung riesen Schritte gemacht
* Bilderkennung auf riesen Level, Erkennung von Objekten, Geschehnissen etc.
* Fahrsysteme, die sich im Straßenverkehr zurechtfinden
* autonome Drohnen etc.
* träumende Computer, Musik-erstelende Computer etc. - viele interessante Experimente

Etc. etc.
Überall dort kommen Ansätze aus neuronalen Netzen aber auch KI zum Einsatz.
Der Fortschritt ist eher erschreckend, der Durchbruch auf vielen Ebenen steht bevor, wo Computer innovativer Lösungen finden als wir.

Sicher alles immer mit dem Anstrich eines Expertensystems, jedes so konstruierte System kann meist nur eine Aufgabe hervorragend bearbeiten, aber der Fortschritt ist doch klar erkennbar.

Ob nun Logik-Ansätze der KI richtiger lagen als neue neuronale Netz Strukturen und Rechenpower - wer weiß schon ob wir wirklich nach logischen Schlussketten beim Denken vorgehen oder nur massiv parallele Mustererkennung/Ausschlussverfahren im Kopf betreiben.
 
Hmmm, hast Du das letzte Jahr irgendwie verpasst?
Es gab ja quasi eine kleine Revolution.

Nein es gabe keine Revolution in der KI.
Worin es eine Revolution gab, ist die verfügbare Rechenleistung und die Menge der verfügbaren Daten.
Damit ist die Anwendung von alten statistischen Verfahren jetzt wesentlich effektiver als früher.
Mit Intelligenz und Kreativität hat das rein gar nichts zu tun.
Computer verstehen nach wie vor nichts.
 
In dem "Verständnis" von Kunst das du hier artikulierst ist es nichtmal mehr nötig "komponieren" zu können, denn das "können" ebenfalls bereits Algorithmen automatisiert:

http://www.gizmag.com/creative-artificial-intelligence-computer-algorithmic-music/35764/

Also warum tust du dir die Mühe an so etwas anachronistisches wie Komponieren lernen zu wollen?

Weil's mir Spaß macht ;-)Nach deiner Logik dürfte ich auch kein Komponieren mehr lernen, weil es bereits andere Komponisten gibt. Wenn du mit so einer Einstellung an die Sachen gehst dann gute Nacht.

Eine DAW ist im übrigen ebenfalls ein Instrument, was erlernt und gemeistert werden kann und unzählige Möglichkeiten bietet.
 
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Nein es gabe keine Revolution in der KI.
Worin es eine Revolution gab, ist die verfügbare Rechenleistung und die Menge der verfügbaren Daten.
Damit ist die Anwendung von alten statistischen Verfahren jetzt wesentlich effektiver als früher.
Mit Intelligenz und Kreativität hat das rein gar nichts zu tun.
Computer verstehen nach wie vor nichts.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Ja es gibt mehr Rechenpower. Ja, viele Grundlagen-Algorithmen der NN waren schon vor 20 Jahren bekannt.

Das macht diese Ideen doch aber nicht schlecht, schon damals hat man klar gesagt, man habe derzeit das Problem von zu wenig Rechenpower - es funktioniere derzeit mehr schlecht als recht wegen der großen Diskrepanz zum Original (Neuronen/Verbindungsanzahl etc.)

Es sind statistische Verfahren, es ist letztlich Klassifizierungs/Mustererkennung. Nur wer sagt Dir, das unser Gehirn so anders arbeitet? Das wir nach logischen Schlussketten arbeiten, das glaub ich kein Stück. Wahrscheinlich sind wir auch nur ein tief gestaffeltes NN mit geschickten Klassifizierern und einer besonden Form der Selbstorganisation.

Es ist mir deshalb völlig wurscht, ob der Uni-Forschungslehrstuhl KI mit Logik, Prolog etc. sich in den derzeitigen Entwicklungen wiederfindet. Für mich und viele andere beinhatet KI auch NN, dort sehe ich derzeit eher die Zukunft und dort gab es riesen Schritte nach vorn.


Der Go-Spieler wurde zumindest vernichtend geschlagen und das dumme NN hat ungemein innovative Züge gefunden, die wir ungemein klugen Menschen bis heute nicht 100% nachvollziehen können.

Es gibt in Forschungslaboren bereits NN mit KI-Einstreuungen, die selbständig in einer künstlichen Welt (z.B. einem Spiel) erlernen, wie man in dieser Welt sich bewegt, wie die Regeln dieser Welt sind und wie man auf ein Ziel zuarbeitet (das Spiel möglichst gut durchspielt).

Auch natürliche Spracherkennung etc. ist ja nun nicht so simpel, daran forschte man seit 40 Jahren udn macht erst jetzt einen riesen Schritt, der nur zum Teil in mehr Rechenpower begründet liegt.

Die Zeit des simplen Perceptron haben NN auch längst verlassen.


Und: Am Ende zählt das, was hinten rauskommt.
 
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es funktioniere derzeit mehr schlecht als recht wegen der großen Diskrepanz zum Original (Neuronen/Verbindungsanzahl etc.)

Wir haben keine Ahnung wie das Original funktioniert.
Wir massen uns an etwas nachbauen zu wollen, dass wir nicht verstehen.

Es sind statistische Verfahren, es ist letztlich Klassifizierungs/Mustererkennung. Nur wer sagt Dir, das unser Gehirn so anders arbeitet?

Wer sagt, dass nicht kleine grüne Männchen in deinem Klavier wohnen?
Oder vielleicht lebt auch Elvis?
 
Wir haben keine Ahnung wie das Original funktioniert.
Wir massen uns an etwas nachbauen zu wollen, dass wir nicht verstehen.

Wer sagt, dass nicht kleine grüne Männchen in deinem Klavier wohnen?
Oder vielleicht lebt auch Elvis?

*gähn*
Dein üblicher Stil, irgendwelche wilden Behauptungen aufstellen und dann bei Gegenargumenten - kommt gar nix mehr oder das nächste Thema oder als neues Stilmittel jetzt irgendein Unfug.

Wir wissen zumindest ziemlich genau, wie die kleinsten Bausteine im Gehirn funktionieren, Neuronen, Axone - graue und weiße Gehirnmasse ... Verschaltungsvorgänge, Signalweiterleitung, Myelinhülle etc. pp.
Wir kennen also die "Transistoren des Gehirns" recht gut (wilde Metapher).

Wir wissen recht gut wie die Signalvorverarbeitung im Auge funktioniert, also die Mini-Netzwerke zur Erkennung von Mustern (Balken), Bewegungsrichtungen etc. - etwas ähnliches was man in der Bilderkennung heute tut.

Wir wissen noch nicht so genau, wie die höheren Strukturierungen funktinieren - aber genau hier gab es mit den selbstorganisierenden, tiefgestaffelten, spezialiserten (Go-NN: Regelnetz und Strategienetz etc.) neuronalen Netzen halt in den letzten 2 Jahren große Sprünge nach vorn und wenn man das weiterspinnt, erkennt man durchaus Parallelen.

Lange Rede kurzer Sinn: Wir können heute viel mehr Dinge mit NN/KI angehen als vor 2-4 Jahren - Rechenpower ist ein Teilaspekt, aber warum auch nicht?
Wer das nicht selbst sieht und als Stillstand klassifiziert, dem kann ich auch nicht helfen (will ich auch gar nicht, ist alles gesagt).
 
Das menschliche Gehirn ist genauso unvollkommen, wie Computer oder KI. Ich denke an die vielen Kriege, religiöses Fanatismus, Streitereien und sonstige Gewalt. Ein menschliches Gehirn kann man auch relativ schnell wie ein Computer umprogrammieren (durch sog. Führer = Administrator in der Computersprache) und die Menschen zu Tötungsmaschine machen.

Hier ein Beispiel: man kann ein Raketensilo so programmieren, dass keine A-bestücke Rakete abgeschossen werden kann. Dann kommt das superintelligente menschliche Gehirn und schaltet alles aus …. auch nicht gerade intelligente Angelegenheit.
 
Hi @Andre73 ,

es ist richtig, wir haben einen Fortschritt bei dem, das man heute KI/AI nennt.

Übrigens überschätze die NN nicht, sie sind nur ein simples Modell von dem das man noch nicht verstanden hat. ;-)

Aber du hast recht mit "Gähn". Es ist ein "Glaubenskrieg", der nicht entschieden werden kann.
Erinnert mich auch immer an das Unverständnis der "DP-Glaubensvertreter" oder allgemeiner der Digital-Anhänger, dass nur etwas Simuliertes erzeugt wird.

Es ist eigentlich eine philosophische Frage und müsste dort beantwortet werden.

Gruß

PS:
Nur zu meinem Hintergrund:
Ich spiele neben einem akustischen Flügel auch mehrere DPs und Synthies (etwas selten in letzter Zeit) und benutze Modelling-Verstärker aber auch reine Röhrenverstärker für E-Gitarre und zum Recording auch die heutige digitale Technik der DAWs und Plugins.

Aber es hat sich bei mir im Laufe der Jahre (Jahrzehnte) eine gewisse meiner Meinung begründete Skepsis bzgl digitaler Technik aufgebaut.

Im Studium hatte ich auch mal eine Arbeit über Neuronale Netze gemacht. Ist aber schon lange her. ;-)

Schöner Faden, aber mit einem inzwischen etwas seltsamen Titel. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab jetzt nochmal eine Anfängerfrage ! :-DHab gerade die russische Klavierschule hier liegen und ein einfaches Lied vom Anfang rausgepickt und gespielt. Es ist ja so: Bei Heumann werden Fingerwechsel angesagt, jedenfalls am Anfang, so dass ich immer weiß wohin die Hand wechseln muss um in der nächsten Lage ideal zu spielen und die Stücke sind ich sage mal so aufgebaut, dass man auch lernt, wann das warum Sinn macht. (Wobei es da nicht viel zu lernen gibt, aber prinzipiell halt).

In der russischen Klavierschule die sich natürlich als Begleitwerk versteht wird das nicht erklärt, trotzdem kann ich natürlich Anhand der Finger-Nummern selbst sehen, wo die Hand hin muss.

Nun folgende Frage, vor allem an die Lehrer-Fraktion: Meint ihr es ist lerntechnisch wertvoller, wenn ich mit der russischen Klavierschule übe, und dass ich dadurch dass ich mich ohne bzw. mit weniger Anweisungen selbst zurechtfinden muss effizienter das "freie spielen" lerne, oder wäre es für jemanden ohne Lehrer ratsamer dann mit dem Buch zu arbeiten, was ihm da erstmal mehr erklärt/langsamer und deutlicher heranführt?

Jetzt mal ganz außer Acht gelassen, wie ihr Heumann findet. Nur aus der Sicht des selbst lernens ohne Lehrer, welche Methode wohl fruchtbarer ist. Mich würden da eure Meinungen interessieren.

P.S.: Also nochmal als Ergänzung, bei Heumann findet z.B. von da an wo ein Lied mehr als einen Fünf-Finger Raum pro Hand enthält ein langsamer Übergang statt, indem es erstmal z.B. nur einen Lagewechsel gibt und dieser auch benannt wird - zusätzlich zu den Nummern für die Finger. Bei der RK hatte das Anfangslied bereits 3 Lagenwechsel in der linken Hand die ich dann durch die Nummern natürlich selbst "finden" musste. Also im Prinzip weiß ich nicht, ob die RK zu rasche Fortschritte macht und ein langsames herangehen für jemanden ohne Lehrer besser geeignet ist, auch wenn die Stücke dafür anspruchsloser sind.

Vermutlich wäre die korrekte antwort: Wenn ich damit gut klarkomme, dann die RK, weil es von vorneherein diese Dinge lehrt und ich mich selbstständiger damit auseinandersetzen muss.
 

Hi @Andre73 ,
Aber es hat sich bei mir im Laufe der Jahre (Jahrzehnte) eine gewisse meiner Meinung begründete Skepsis bzgl digitaler Technik aufgebaut.

ditto bei mir.
Ich bin Informatiker und habe mich die letzten 20 Jahre intensiv mit KI Techniken auseinandergesetzt, setzte sogar selber welche mit Erfolg beruflich ein.
Durch diese intensive Beschäftigung bin ich zum entschiedenen Gegner einer Mystifizierung von Naturwissenschaft geworden.

KI wird wieder einmal extrem überschätzt.
Der nächste KI Winter wird kommen.

Lesenswert dazu:
Josef Weizenbaum, "Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft"
 
Ich hab jetzt nochmal eine Anfängerfrage ! :-DHab gerade die russische Klavierschule hier liegen und ein einfaches Lied vom Anfang rausgepickt und gespielt.

In der russischen Klavierschule die sich natürlich als Begleitwerk versteht wird das nicht erklärt, trotzdem kann ich natürlich Anhand der Finger-Nummern selbst sehen, wo die Hand hin muss.

Man nennt es nicht Fingernummern, sondern Fingersatz. Und ja, es wird vorausgesetzt, dass man selber sehr schnell lernt, zu überlegen und sinnvolle weil schlüssige bzw. praktikable Fingersätze zu nehmen. Es ist idR wirklich ziemlich klar, was am besten klappt.
Welches Lied meinst du exemplarisch?

Nun folgende Frage, vor allem an die Lehrer-Fraktion: Meint ihr es ist lerntechnisch wertvoller, wenn ich mit der russischen Klavierschule übe, und dass ich dadurch dass ich mich ohne bzw. mit weniger Anweisungen selbst zurechtfinden muss effizienter das "freie spielen" lerne, oder wäre es für jemanden ohne Lehrer ratsamer dann mit dem Buch zu arbeiten, was ihm da erstmal mehr erklärt/langsamer und deutlicher heranführt?

Ja. Ich halte sogar dann die RKS für ziemlich sinnvoll und machbar. Aber bestimmt wirst du nicht immer gleich drauf kommen, weil hier viele Infos fehlen (weil das idR ein KL macht).
Aber du lernst, wie du schreibst, im Idealfall schnelleren Fortschritt durch viel mehr selber Denken anstatt einfach ganz kleine Happen simpler Infos unzusetzen.


Bei der RK hatte das Anfangslied bereits 3 Lagenwechsel in der linken Hand die ich dann durch die Nummern natürlich selbst "finden" musste. Also im Prinzip weiß ich nicht, ob die RK zu rasche Fortschritte macht und ein langsames herangehen für jemanden ohne Lehrer besser geeignet ist, auch wenn die Stücke dafür anspruchsloser sind.

Nochmals: Wenn du angibst, welches Stück du genau meinst, dann kann man dir sicher Tipps und Antworten geben.
 
Es ist ja so: Bei Heumann werden Fingerwechsel angesagt, jedenfalls am Anfang, so dass ich immer weiß wohin die Hand wechseln muss um in der nächsten Lage ideal zu spielen und die Stücke sind ich sage mal so aufgebaut, dass man auch lernt, wann das warum Sinn macht. (Wobei es da nicht viel zu lernen gibt, aber prinzipiell halt).

In der russischen Klavierschule die sich natürlich als Begleitwerk versteht wird das nicht erklärt, trotzdem kann ich natürlich Anhand der Finger-Nummern selbst sehen, wo die Hand hin muss.

Es gibt keinen richtigen oder falschen Fingersatz.
Denn der hängt von deiner individuellen Hand und Fingern und von deinen derzeitigen und anstrebbaren technischen Möglichkeiten ab.
Hände und Finger sind extrem unterschiedlich in ihrer Geometrie und Beweglichkeit.
Daher sind Fingersätze in den Noten oder Klavierschulen nur Vorschläge.

Ich habe diese gemeinsam mit meinem Klavierlehrer immer für meinen Fall adaptiert und dabei von ihm gelernt wie man das macht und worauf es dabei ankommt.

Die Hand MUSS also nirgends zwingend wo hin, sondern was zu lernen wäre ist Fingersätze zu verstehen und selber anzuwenden.
Am Anfang kann diese Arbeit der KL für dich übernehmen und du übernimmst das dann schrittweise je nach individuellem Lernfortschritt.

Übernimmst du blind irgendwelche Fingersätze die irgendwo stehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du für dich ungünstige einlernst. Das dann wieder wegzulernen ist extrem mühsam.
 
Es gibt keinen richtigen oder falschen Fingersatz.
Denn der hängt von deiner individuellen Hand und Fingern und von deinen derzeitigen und anstrebbaren technischen Möglichkeiten ab.
Hände und Finger sind extrem unterschiedlich in ihrer Geometrie und Beweglichkeit.
Daher sind Fingersätze in den Noten oder Klavierschulen nur Vorschläge.


Sorry, das ist natürlich Quatsch. Selbstverständlich kommt es in den allermeisten Fällen sehr wohl drauf an, was man für Finger nimmt.

Wie spielst du denn Tonleitern oder Arpeggien? Wie spielst du komplexe Triller in Barockwerken?

Vor allem Anfänger sind ja selten in der Lage, anhand eines Stückes zu erkennen, was sinnvoll und praktikabel ist, vor allem in Hinblick auf eine Position/Situation, die dann vielleicht einen Takt später kommt und die man nur sinnvoll erreicht, wenn man vorher einen guten Fingersatz nimmt.

Natürlich gibt es oft mehrere mögliche Fingersätze, und vor allem fortgeschrittene Spieler nehmen dann auch FS, die je nachdem ihnen besonders gut liegen.
Auch ich nehme oft andere FS, aber ich habe sehr grosse Hände und kann je nachdem andere FS spielen. Zudem haben FS durchaus auch Auswirkungen auf Phrasierungen oder auf polyphones Spiel.

Ich ändere oft FS, auch bei Schülern. Ich gebe auch oft zwei mögliche FS an, meine Schüler werden schon früh aufgefordert, sich selber das Denken anzueignen, das es braucht, um einschätzen zu können, was gute und was schlechte FS sind.

Ja, FS in Noten sind Vorschläge, jedoch idR gut durchdachte und einigermassen allgemein machbar. Dennoch sind zB viele FS langsam gut machbar (wenn der Schüler die Stelle noch nicht schnell kann), funktioniert im Tempo dann aber nicht mehr. Da muss man schon aufpassen. Es gibt auch Herausgeber, die sind da berüchtigt (Lampe oder Theopold zum Beispiel). Da nehme ich oft andere, aber ich habe da ja auch mehr Erfahrung und Wissen als der Anfänger oder Hobbypianist.

Darum habe ich von der meisten Literatur auch mehrere (=3-5) versch. Ausgaben (zB Chopin Etüden, Beethoven Sonaten, Mozart Sonaten, Rachmaninow, Bach alles, Liszt etc. um nur einige zu nennen). Um FS vergleichen zu können.

Gewisse tricky FS werden auch "vererbt", so habe ich div. wirklich geile FS für nicht einfache Stellen von meinem Lehrer geerbt, die er schon von seiner Lehrerin hatte (zB T.17/18 der Allemande Partita BWV 825 von Bach). Da fand ich noch keinen besseren als jenen.

Gerade der Anfänger kann sehr viel falsch machen und weiss nicht, worauf er achten muss und dass es eben FS gibt, die keinen Sinn machen, weil sie nicht klappen. Es fehlt ihm die Erfahrung und das Wissen.

Bei FS muss man nicht ausschliesslich zwischen richtig und falsch unterscheiden (obwohl es falsche und richtige FS gibt!), sondern vielmehr zwischen sehr gut (einer bis wenige = funktionieren) und schlecht (alle anderen = funktionieren nicht).

Wozu gibt es sonst Fingerübungen und Etüden, wenn es nicht drauf ankommt, was man für FS nimmt? Wozu muss man denn gewisse Bewegungsabläufe mit bestimmten, erst vermeintlich komplizierten FS einüben und automatisieren?

Ich habe schon oft erlebt, dass Schüler tage-/wochenlang mit einem falschen FS geübt haben und sich wunderten, dass sie die betr. Stelle einfach nicht hinkriegen.
 
Übernimmst du blind irgendwelche Fingersätze die irgendwo stehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du für dich ungünstige einlernst. Das dann wieder wegzulernen ist extrem mühsam.

Welche Wahrscheinlichkeit ist wohl höher, ungünstige weil nicht funktionierende FS einzustudieren?
Wenn der Anfänger genau das macht, wie es im Buch steht (was idR jemand dort notiert hat, der sich dabei einiges überlegt hat und im Idealfall selber sehr gut Klavierspielen kann)?
Oder wenn der Anfänger bzw. Laie diese FS ignoriert und selber irgendwas macht, was je nachdem ziemlich nix mit sinnvollen FS zu tun hat?
 
Ist nur bedingt richtig, denn es gibt Standardfingersätze und die muss man beherrschen (z.B. bei Tonleitern).

Die allermeisten Tonleitern, die in der Literatur vorkommen, spielt man aber gar nicht mit dem sogenannten Standardfingersatz, sondern mit intelligenteren, weil musikalisch sinnvolleren und technisch bequemeren Fingersätzen.

Beispiele:
Beethoven - 32 Variationen c-Moll, Var. 18
Beethoven - 3. Klavierkonzert, 1. Satz, Beginn des Klaviersolos
Chopin - 1. Ballade, Schluss
Brahms - h-Moll-Rhapsodie

Anfängern nutzt diese Erkenntnis natürlich wenig. Höchstens, dass es relativ sinnlos ist, Tonleitern mit Standardfingersätzen auf Tempo zu üben.
 
Man nennt es nicht Fingernummern, sondern Fingersatz. Und ja, es wird vorausgesetzt, dass man selber sehr schnell lernt, zu überlegen und sinnvolle weil schlüssige bzw. praktikable Fingersätze zu nehmen. Es ist idR wirklich ziemlich klar, was am besten klappt. Welches Lied meinst du exemplarisch?

Ups, ja klar stimmt. Das war kein richtiges Lied, ist gar nicht der rede Wert. Das bestand aus 4 Takten mit einem Wiederholungszeichen in der Mitte und hatte nur ganz simple Tonabfolgen, ich hab mir nur kurz ein Lied vom Anfang des Buches rausgepickt um das Prinzip der Musikschule zu vergleichen.

Aber du lernst, wie du schreibst, im Idealfall schnelleren Fortschritt durch viel mehr selber Denken anstatt einfach ganz kleine Happen simpler Infos unzusetzen.

Denke ich auch, aber auf der anderen Seite bin ich etwas skeptisch ob das in der Reihenfolge Sinn macht, weil mir wie du sagt schon paar wichtige Infos abhanden kommen. Ich bin ja außerdem bei Heumann ja schon mittendrin und ich sehe den Vorteil echt darin, wieviel erklärt wird. Vielleicht macht es Sinn den erstmal zuende und dann die russischen Klavierschule auch komplett durchzuarbeiten?

Dann hab ich sogesehen einmal einen seichten Einstieg mit aber allen Erklärungen gehabt und kann das dann in der RK umsetzen, erweitern und vielleicht besser verstehen.
 
Hi Foxedge,
Vielleicht macht es Sinn den erstmal zuende und dann die russischen Klavierschule auch komplett durchzuarbeiten?
mMn macht das komplette Durcharbeiten mehrerer Anfänger-Schulen keinen grossen Sinn.

Nach den ersten Schritten und Kennenlernen und Begreifen der Basis-Spiel-Technik, sollte man stattdessen mit passenden, zu bewältigenden Orginal-Stücken weitermachen. Natürlich wie immer möglichst mit entsprechender Anleitung durch einen Lehrer, der auch die passenden Stücke kennt und auswählt.

Das Ziel ist ja gute Musik/Stücke zu spielen und nicht irgendwelche Übungsstücke.

Gruß
 

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