Martin Stadtfeld

Ist die Szene nur gestellt oder war Lang Lang wirklich Schüler von Barenboim?
Und wenn ja, besteht dann das Publikum aus Musikstudenten?
 
Schulfernsehen für Snitzy... :D

Meisterhaft beeindruckte Grüße
Tosca
 
Hacon, das war nur ein kleiner ironischer Seitenhieb, der sich auf eine inzwischen abgeschlossene Diskussion über die Rollenverteilung zwischen Klavierlehrer und -schüler in einem anderen Thread bezog. ;)

Gruß
Tosca
 
Ist die Szene nur gestellt oder war Lang Lang wirklich Schüler von Barenboim?
Ob er langjähriger Schüler war, weiß ich nicht, aber das ist ja auch "nur" ein Kurs. Was sollte da gestellt sein? Dass Lang Lang noch "lang"e nicht komplett ist, wurde hier ja schon mehrfach festgestellt. Ich denke, er nimmt immer noch viel Unterricht bei den alten Meistern. Ich habe noch weitere Vidoes von dem Kurs gesehen, aber die sind auf Youtube irgendwie weg (" isn't there a longer version of this masterclass?"..." there was one months earlier, but youtube took it down").
 
Soll das etwa heißen, dass Lang Lang schon Konzertpianist war, als er da Unterricht genommen hat?
Ich hätte nicht gedacht, dass Konzertpianisten noch Unterricht nehmen.
 
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass z.B. Peter Feuchtwanger, der ja so ein "alter Meister"(->Beitrag von Peter) ist, auch einige "Geheimschüler" hat. Das sind Pianisten, die Konzerte geben und Aufnahmen machen, aber nicht wollen, dass jemand weiß, dass sie noch Unterricht nehmen.

Aber ob das nur ein kleiner Teil der Konzertpianisten tut, kann ich auch nicht sagen.

marcus
 
Hat schon mal jemand gehört, daß ein Profi-Fußballer ohne Trainer auskommt?

Es gibt immer etwas, woran man besser mit einem Lehrer oder Mentor arbeiten kann. Mit dem Alter fangen dann auch die Knochen an zu klappern und was weiß ich was noch alles.

Ich glaube kaum, daß ein reifer Konzertpianist mit allem Zufrieden ist, was er erreicht und ich glaube auch nicht, daß er sich immer nur mit dem zufrieden stellen wird, was ihm selbst zur Weiterentwicklung einfällt.

Der entscheidende Punkt ist aber wohl, daß man immer einen beschränkten Horizont hat.
 
unterricht

diese jungen Konzertpianisten sind besonders schlau und wissen genau, wo sie noch entwicklungsbedarf haben.
Bei einem Meister wie Barenboim kann jeder noch was lernen.

Auf richtigen Meisterkursen trifft man immer bereits ausgebildete und auftretende Konzertpianisten, die gerne von der Erfahrung ihrer älteren Kollegen profitieren. Dies ist ein ganz normaler vorgang.

Mein Klavierprof. Joachim Volkmann hat, als er bereits Professor war, an einem Meisterkurs in Italien bei Edwin Fischer teilgenommen und hat immer davon gesprochen, wieviel er dort noch dazu gelernt hat.

Wenn man dieses Video und auch andere mit Barenboim und LangLang aufmerksam sieht, fällt auf, mit welcher Bereitwilligkeit Langlang den TRaschlägen des Meisters folgt und wie er aber auch in der Lage ist, diese spontan umzusetzen.
 
Martin Stadtfeld gehört auch zu den Konzertpianisten, die "noch" studieren, übrigens bereits seit 13 Jahren an der Musikhochschule
 

Hat schon mal jemand gehört, daß ein Profi-Fußballer ohne Trainer auskommt?
Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Es stimmt natürlich schon, dass gerade junge Profi-Fußballer vom Trainer profitieren. Allerdings ist der Trainer viel mehr dazu da, eine Mannschaft aus vielen Spielern zu formen , einen Zusammenhalt zu schaffen und Motivation aufzubauen.
Ich würde einen Fußballtrainer eher mit dem Dirigenten eines Orchesters vergleichen.

Der Grund meiner Verwunderung war vielmehr der, dass -jetzt mal abgesehen von gewissen Forumsmeinungen- Lang Lang als einer der allerbesten Pianisten der Welt gilt.

Martin Stadtfeld gehört auch zu den Konzertpianisten, die "noch" studieren, übrigens bereits seit 13 Jahren an der Musikhochschule
Bei dem kann ichs mir auch gut vorstellen. Du meinst doch aber, dass der Meisterkurse belegt, nicht dass er wirklich noch studiert, oder?

Um mal eins klarzustellen: Ich gehe keineswegs davon aus, dass Konzertpianisten es nicht mehr nötig hätten, Unterricht zu nehmen.
Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie es tatsächlich tun.
 
Allerdings ist der Trainer viel mehr dazu da...
Da Unterschätzt du den Wirkungsbereich von Trainern aber gewaltig. Aber wenn du mit dem Beispiel nichts anfangen kannst, denke mal an die Einzelsportarten, z.B. Boxen, Leichtathletik oder so.

Ich gehe keineswegs davon aus, dass Konzertpianisten es nicht mehr nötig hätten, Unterricht zu nehmen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie es tatsächlich tun.
Eigentlich braucht man fürs Klavierspielen eine gewisse Portion Intelligenz...
Und nötig haben sie es nur dann, wenn sie sich nicht selbstgefällig in ihrem Ruhm wälzen und in kauf nehmen, langsam wieder in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Ich wüßte jetzt aber kein Beispiel.
 
Bei dem (Martin Stadtfeld) kann ichs mir auch gut vorstellen. Du meinst doch aber, dass der Meisterkurse belegt, nicht dass er wirklich noch studiert, oder?

Nein keine gelegentlichen Meisterkurse, er studiert seit 13 Jahren an der Musikhochschule Frankfurt, Meisterklasse von Lev Natochenny, und ist auf dessen Website sowie dessen Newsletter/Einladungen zu Klassenkonzerten/Informationen über Schülererfolge - soweit darin von ihm die Rede ist - auch als Student genannt.
 
Da bin ich erst mal sprachlos.
 
habe neuerdings zufällig eine doku im fernsehen über ihn gesehen.

ein lieb, nett und harmlos aussehender junger mann, der sehr eingenommen von sich ist.
er hat gestelzt aber recht inhaltsarm daher geredet und wurde beim spielen gezeigt mit so einem softpornofilter der 70er jahre schmuddelfilme hinterlegt. passte irgendwie aber auch ein bisschen zum gezeigten spiel: seicht und etwas schmierig.

hm... war nicht gerade der appitizer um mehr von ihm hören zu wollen.

bach goldberg von ihm sind sehr gut, allerdings seltsam neutral, uninspiriert und schlußendlich leider ohne interpretatorischen belang. man könnte sagen: landesklasse, zur bundesliga ist es noch ein weiter weg.

er ist eher ein medienstar, denn ein herausragender pianist. das wäre mein fazit.
 
habe neuerdings zufällig eine doku im fernsehen über ihn gesehen
Ich habe die Dokumentation neulich auch gesehen, aber ich muss sagen, ich hab da einen ganz anderen Eindruck bekommen.

er hat gestelzt aber recht inhaltsarm daher geredet
Finde ich überhaupt nicht. Ich wüsste nicht, was da inhaltsarm war. Gut, es hat sich vielleicht alles bisschen philosophisch angehört, aber ich finde, er hat nichts anderes gemacht, als über Musikalität zu sprechen, und ich fand es sehr interessant, wie er darüber denkt.

wurde beim spielen gezeigt mit so einem softpornofilter der 70er jahre schmuddelfilme hinterlegt
War ne angenehme Atmosphäre, weiß nicht, was dagegen spricht.

hm... war nicht gerade der appitizer um mehr von ihm hören zu wollen.
Ich bin eher nicht so der Bach-Fan( hab aber auch noch nicht viel von ihm gehört), aber das, was er da gespielt hat, hat mich angeregt, mehr von Bach zu hören.

Ist meine Meinung.
 
dann hat es ja einen effekt. wunderbar!

ich empfehle dann bach/klavier für fortgeschrittene mit folgenden interpreten:

klassiker:
edwin fischer / rosalyn tureck / Samuil Feinberg / glenn Gould / Swjatoslaw Richter

zeitgenossen:
Ewgenij Koroljov / Grigorij Sokolow

gibts natürlich noch viele mehr.
 

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