Mein Freund pppetc

Hat er bestimmt. Und ich wünsche ihm, dass dieser Fraden ihm ein bißchen Trost und Halt spenden kann.
 
Bei den Kontroversen der Vergangenheit ist nicht auszuschließen, dass sich auch verletzende Kommentare beimischen. Muss man sich so etwas geben?
 
Ich kann zu pppetc nichts sagen, weil ich ihn nur als Produzent von kryptischen Einzeilern kennen lernen durfte und ihn daher wohl völlig falsch eingeschätzt hatte, aber es ist immer tragisch, wenn jemand zu früh geht.
In älteren Beiträgen hat er sich sehr plausibel, detailliert und differenziert geäußert - und nicht nur einzeilig oder gar einsilbig. Da wird so manches überdauern und für die Nachwelt interessant bleiben - was von wirklicher Liebe zu Musik und dem, was Musik bewirken kann, getragen wird, kommt oftmals unbequem und keineswegs leicht verdaulich daher. Aber gerade diese Naturen sind wertvoll und bringen uns nicht nur in künstlerischer Hinsicht weiter. Ist nicht das Ringen um künstlerische Inhalte an sich schon unbequem? Viele haben diese Erfahrung in der rauen Realität des künstlerischen Alltags gemacht - und so mancher wird aus dem eigenen Erleben heraus viele schroffe Wesenszüge für sich stimmig eingeordnet haben. Jedenfalls wünsche ich es mir so.

Wer die Möglichkeit hatte, mit Stephan gemeinsam ein Stück weit einen steinigen Weg beschritten zu haben, dürfte entsprechende Erinnerungen daran mit sich tragen. Vielleicht die Ahnung, dass man niemals so ganz geht.

Mein Mitgefühl.

LG von Rheinkultur
 
Seien wir doch mal ehrlich. Es gibt doch auf alles verschiedene Sichtweisen. Und jeder Mensch trägt gute und weniger gute Eigenschaften in sich. Wobei hier noch zu klären ist, wer darüber überhaupt zu entscheiden hat_

Was wir alle miteinander jedenfalls sehr gut können, ist, die offensichtlichen, schlechten Eigenschaften eines Menschen denunzieren. Insbesondere im heutigen Zeitalter der Kommunikation, sind wir Weltmeister darin, jemanden und/oder etwas, öffentlich hinzurichten. Und während wir so im Rausch sind, im kollektiven Wahn, eine Schlechtigkeit bei jemandem ausgemacht zu haben, scheint es, als würden wir die eigene Haustüre völlig vergessen. Wenn da erst einmal jemand steht, auf den wir mit unseren sauberen Fingern zeigen können, lassen wir keine Gnade mehr walten! Dann gibt es Dauerfeuer aus allen Rohren!

Stephan hat Menschen beleidigt und verletzt. Dies öffentlich. Und ich gehöre definitiv nicht zu denen, die dies gutheißen oder nur im Ansatz tolerieren. War er deswegen ein schlechter Mensch? Wenn ja oder nein, wer hat darüber zu richten? Du oder ich?

Ich habe in meinen 43 Jahren so viele Menschen kennengelernt, die offensichtlich so super nett sind, die sich konstant zu benehmen wissen, immer gut gekleidet, gepflegt und höflich. Und was erfährt man beim Blick hinter die Kulissen? Dort, sage ich euch, finden sich häufig Eigenschaften und Verhaltensweisen, die weitaus verächtlicher und grausamer sind, als jemand anderem einfach mal "blöder Wixxer" um die Ohren zu hauen. Aber letzteres tun wir ja nicht, weil wir ja so wahnsinnig nett, höflich und respektvoll zueinander sind und auch den Vorgarten immer gut in Schuss haben. Das Auto waschen wir natürlich auch jeden Samstag, weil wir gesellschaftlich ja so super konform sind! Wir sind so sauber, so gesittet und seriös!

Die 18jährige Tochter vom Nachbarn ficken, während die eigene Ehefrau zuhause das dritte Kind erwartet, ist allerdings völlig ok! Hauptsache die Haare liegen und das Sakko glänzt blitzblank! Und ich bin zur Bäckersfrau immer super nett, wenn ich Samstags meine Schrippen hole.

Ich finde es grausam, in welch häßlicher Selbstgerechtigkeit wir alle leben. Immer wieder, wenn wieder irgendwo eine Ferkelstecherei stattfindet, denke ich mir, "wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein". Aber das vergessen wir zu gerne. Die eigenen Unzulänglichkeiten verdrängen und vergessen wir, bzw. nehmen diese überhaupt nicht als solche wahr. Wir haben selbstverständlich immer eine gute Erklärung für das eigene Verhalten. Na logisch!

Es gibt allerdings einen einzigen Punkt, in dem wir uns alle einig sein sollten. Diese gute Eigenschaft sollten wir uns zur Generaleigenschaft machen: Den Toten, lassen wir ruhen! Nehmen wir ihn als Mensch aus unserer Mitte, der genau wie wir selbst, über gute und schlechte Eigenschaften verfügte. Stephans schlechten Eigenschaften, kehrte er etwas mehr nach aussen als wir, mag sein. Das macht uns jedoch nicht zu fehlerlosen oder besseren Menschen. Wir sehen dabei lediglich besser aus! Weil wir, im Gegensatz zu Stephan, andere Menschen mit einem Lächeln im Gesicht ficken. Ist das nicht nett von uns?

Lassen wir Stephan einfach gehen. Der eine mochte ihn, der andere nicht. Die, die ihn liebten und lieben, werden sich nicht davon überzeugen lassen, dass er ein schlechter Mensch war. Und das ist gut so! Niemand von uns ist gut oder schlecht. Fakt ist, unzulänglich sind wir, je nach Höhe der Meßlatte, allesamt!

Stephan, Frevel und Pöbler, ruhe in Frieden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird ja in Internetkreisen das Thema Digitaler Friedhof diskutiert. An diesem Beispiel hier kann man schön sehen, dass dies eine notwendige Diskussion ist. Vielleicht sollte man nicht auf die große Lösung warten, sondern sich z.B. auf Mod-Ebene darüber verständigen, wie mit Todesfällen im Forum umgegangen werden soll, d.h. was passiert mit den Beiträgen, welche Art von Kondolenzfaden ist wünschenswert, werden in diesen Fäden unpassende Beiträge gelöscht, etc. Leider werden ja diese Fälle immer wiederkehren ...
 
Vielleicht sollte man nicht auf die große Lösung warten, sondern sich z.B. auf Mod-Ebene darüber verständigen, wie mit Todesfällen im Forum umgegangen werden soll, d.h. was passiert mit den Beiträgen, welche Art von Kondolenzfaden ist wünschenswert, werden in diesen Fäden unpassende Beiträge gelöscht, etc.
Zusätzlichen Regelungsbedarf kann ich eigentlich nicht erkennen. Zu der gewohnten Netiquette, wie sie für alle Beiträge relevant ist, kommt eigentlich nur der Aspekt, dass abfällige Äußerungen über verstorbene Personen generell nicht angebracht sind. Dazu braucht man kein neues Regelwerk, sondern einfach eine besonders sensible und der jeweiligen Situation angepasste Moderationsweise. Den hier tätigen Moderatoren traue ich zu, dass sie eine solche ohnehin praktizieren.

LG von Rheinkultur
 
@nils1 : wenn Ehrlichkeit und Intoleranz gegenüber Verlogenheit schlechte Eigenschaften sind, dann war Stephan eben in Deinen oder Deinesgleichen Augen schlecht.
 
Ich möchte bitte mal festhalten, dass hier bislang sehr wohlabgewogene Worte für Stephan gefunden wurde - gerade von denen, denen nun das Gegenteil unterstellt wird (@nils1 z.B.). Im Gegensatz dazu missbrauchen gerade Stephans "Freunde" - und hier nehme ich den hochgeschätzten Gomez ausdrücklich aus! - diesen traurigen Anlass für Attacken, die Ihre Ursachen ganz woanders haben. Dass R...Dingsbumms mich als Schwachkopf tituliert, hat gar nichts mit Stephan zu tun - es ist die beleidigte Leberwurst, die es nicht verkraften kann, dass man ihr leichtsinnigen Umgang mit braunem Gedankengut vorwirft. (Ein Umstand übrigens, den gerade Stephan NICHT toleriert hätte!)
 
Und ebenfalls zur Klarstellung meines Posts #35:

Doch , Stefan wurde gemobbt. Allerdings zu einer Zeit, als gewisse Leute noch nicht mal im Forum waren. Gemeinsam mit Gomez und Rolf war er das Ziel unfairer "Methoden". Aber er wurde damals vehement verteidigt. Die Beteiligten wissen von wem.
 
Stefan wurde gemobbt....war er das Ziel unfairer "Methoden". Aber er wurde damals vehement verteidigt.
Ja, das fehlt mir hier manchmal. Viele nehmen meine Gedanken an und setzen sie schweigend um, aber die Hetzer schneiden mich und versuchen mich lächerlich zu machen, weil ihnen meine Gedanken zu anstrengend sind.

Insofern stehe ich in tiefer Verbundenheit mit Stefan, den ich vielleicht gar nicht Stefan sondern pppetc nennen muss denn ich habe ihn ja nicht gekannt, aber er ist ein Clavio Schicksalsgenosse, ein großer Denker und Musiker, und umstritten ! Im Tod, auf unserer letzten grossen Reise, die wir alle ganz alleine antreten, sind wir vereint und getrennt zugleich, wir alle werden diesen Weg gehen, er ist schon vorgegangen, ich grüße ihn und wünsche ihm alles Gute ! Und auch @Gomez de Riquet , du gehörst zu denen, aber ich leide trotzdem mit dir und wünsche dir von Herzen dass du den tragischen Verlust des Freundes überwindest und bald wieder froh in die Zukunft und auf deine Musik schauen kannst !
 

Ich muß sagen, diese Nachricht schockiert mich.
Hatte ich doch insgeheim immer gehofft, diesen außergewöhnlichen Menschen irgendwann mal persönlich treffen zu können.
 
Oh, @HoeHue ist wieder mal da: Herzlich willkommen again...
 
Die vielen freundlichen und liebevollen Worte für Stephan zu lesen, ist eine Wohltat. Ich danke Euch allen ganz herzlich!

Ich hätte nicht erwartet, daß jemand die Todesnachricht selbst als anstößig empfindet. Stephan hat dieses Forum ein paar Jahre lang geprägt. Er war hier eine Realität. Auch viele Nutzer, die ihn nicht persönlich kannten, haben ihn als persönlich erlebt: als Gesprächspartner und Helfer, als Sucher und Ratgeber - und nicht als dubioses Irgendetwas im Netz. Wer keine freundlichen Worte für Stephan findet oder der "digitalen Denke" verhaftet ist - kann der nicht einfach schweigen?
 
Als ich seine Spuren hier im Forum, lang bevor ich mich angemeldet hatte, gefolgt bin, ihn erlebt habe als " den Edlen von Peppi" , als einen Menschen, der voller Hingabe seinem Peter folgt und verteidigt, der einen so herrlichen Blues spielte, den der böse Hrolf als wunderbar klangschön gespielt, bezeichnete.

Ich habe immer gehofft, dass er ins Forum zurückkommt, weil seine Persönlichkeit mich neugierig machte. Er hatte seine "Wahrheit " gefunden, meine suche ich noch .

Es macht mich traurig, dass er nun nicht mehr zurückkommen kann.
Aber seine Spuren hier im Forum werden bleiben und das macht mich froh!

Liebe Grüsse
Marion
 
Tut mir leid für Dich @Gomez de Riquet , dass der Faden so ausartet. Es tut weh, einen Freund zu verlieren, und ich wünsche Dir viel Stärke für die nächste Zeit. Verlust hinterläßt immer ein Loch im Herz, das mit der Zeit zwar kleiner wird, aber nie verschwindet...
(Hört sich kitschig an, ist es aber nicht)

Liebe Grüße von Antje

Was so manch anderen hier angeht: Ich habe mich ja zurückgehalten, aber nach dem Lesen der letzten Seiten eine Bemerkung: es wäre durchaus ein Zeichen von Empathie und Reife, einfach mal NICHTS zu schreiben. Meinungsfreiheit heißt nämlich auch, mal den Rand zu halten und sich zurückzunehmen. Besonders wenn es um ein so "sensibles" Thema geht. Aber manche haben weder Empathie noch Reife, sondern nur ihr dickes Ego.
 
Ich bin nicht mehr so oft im Forum und habe deshalb diese traurige Nachricht erst jetzt gelesen.

Stephan ist mir gleich zu Beginn meiner Forumsmitgliedschaft aufgefallen als jemand, der stark polarisiert hat. Der für die Musik gebrannt hat und für den Stellenwert, die Achtung, die ihr nach seiner Meinung nach gebührten, kämpfte - ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf andere, ohne Rücksicht auf sich. Er war wortgewaltig und überraschend zugleich. Seine Blueseinspielung im Blues-Faden - zum Träumen schön. Seine Texte - lehrreich, wenn man sich auf sie eingelassen hat. Einfach, bequem war er nicht.

Ich kann mich an einen Faden erinnern, da ging es um ein Video zu den Feuchtwanger-Übungen. Stephan weigerte sich, diese zu kommentieren. Und ich fragte mich, wie so viele andere auch, weshalb tut er das? Warum wird die Ausführung so ins Dunkle gehüllt? Warum schreibt er nicht einfach, so und so ist es richtig, so und so ist es falsch. Und dann schrieb er, dass es nicht sein Stil ist, öffentlich über Dritte seinen Kommentar abzugeben, wenn derjenige ihn nicht darum gebeten hat und er auch nicht Teil der Diskussion ist. Und das hat gesessen. Im anonymen Internet ist man ja sonst schnell dabei, über andere zu urteilen, herzuziehen, egal ob diese sich wehren können oder nicht. Ich nehme mich da nicht aus.

Und dann gab es dieses Rätsel. Clara Haskil - eine der Pianistinnen, die er besonders bewunderte. Er erzählte, dass er eine Schallplatte von ihr immer wieder und wieder hörte und jedesmal Angst hatte, dass sie eine bestimmte Stelle nicht mehr so schön spielen könnte, wie sie es beim letzte Mal tat. Obwohl es die gleiche Schallplatte war und er diese ja gekannt hatte. Warum hatte er diese Angst?

Ich habe beim Lesen anfangs nur den Kopf geschüttelt, weil solch eine Sache jenseits meiner Vorstellungskraft war. Und sie dem gesunden Menschenverstand in meinen Augen völlig widersprach. Und dann habe ich mich darauf eingelassen und überlegt. Und irgendwann - Wochen später - nachdem ich an den Thread schon lange nicht mehr gedacht hatte - hatte ich ganz plötzlich eine Idee - eine Ahnung, was es sein könnte. Und dabei etwas über mich gelernt. Ob er das gemeint hat - keine Ahnung. Ich werde ihn nicht mehr fragen können.

Und, und ... .

Stephan, wie ich ihn sah, wollte als Lehrer die Schüler das Problem selbst lösen lassen. Und er versuchte, nur so viel Hilfestellung zu geben, wie eben nötig war, dass der Schüler den ersten Schritt erahnen könnte. Oder er ließ ihn völlig im Dunklen über das Ziel etwas ausprobieren. Kein einfacher Weg. Zu aufwendig, zu schwer, zu langatmig in der heutigen schnellen Zeit. Aber unheimlich effektiv, ließ man sich darauf ein und kam man denn bis zum Ende.

Wir waren nicht immer der gleichen Meinung, aber ich habe sein immenses Fachwissen sehr geschätzt. Und seine Texte und sein pianistisches Können. Und Stephan ist wirklich einer derjenigen, über dessen Äußerungen ich auch noch lange, nachdem sie getätigt waren, nachdenken konnte und auch nachdenken wollte. Was er wohl gemeint haben könnte? Mir hat das Spaß gemacht. Und ich bin öfter zu ganz überraschenden Ergebnissen gekommen. Ich habe viel von Stephan gelernt.

Lieber Gomez, ich wünsche Dir Menschen, die Dich in Deiner Trauer und Sehnsucht nach Stephan auffangen und mit denen Du die Erinnerung an Stephan hochhalten kannst. Alles Gute und viel Kraft für Dich.

Solange die Erinnerung an einen Menschen in anderen Menschen weiterlebt, seine Handlungen, seine Gedanken, seine Wünsche, seine Träume, solange ist er nicht wirklich tot.

Stille Grüße
Terri
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin nicht mehr so oft im Forum und habe deshalb diese traurige Nachricht erst jetzt gelesen.

Stephan ist mir gleich zu Beginn meiner Forumsmitgliedschaft aufgefallen als jemand, der stark polarisiert hat. Der für die Musik gebrannt hat und für den Stellenwert, die Achtung, die ihr nach seiner Meinung nach gebührten, kämpfte - ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf andere, ohne Rücksicht auf sich. Er war wortgewaltig und überraschend zugleich. Seine Blueseinspielung im Blues-Faden - zum Träumen schön. Seine Texte - lehrreich, wenn man sich auf sie eingelassen hat. Einfach, bequem war er nicht.

Ich kann mich an einen Faden erinnern, da ging es um ein Video zu den Feuchtwanger-Übungen. Stephan weigerte sich, diese zu kommentieren. Und ich fragte mich, wie so viele andere auch, weshalb tut er das? Warum wird die Ausführung so ins Dunkle gehüllt? Warum schreibt er nicht einfach, so und so ist es richtig, so und so ist es falsch. Und dann schrieb er, dass es nicht sein Stil ist, öffentlich über Dritte seinen Kommentar abzugeben, wenn derjenige ihn nicht darum gebeten hat und er auch nicht Teil der Diskussion ist. Und das hat gesessen. Im anonymen Internet ist man ja sonst schnell dabei, über andere zu urteilen, herzuziehen, egal ob diese sich wehren können oder nicht. Ich nehme mich da nicht aus.

Und dann gab es dieses Rätsel. Clara Haskil - eine der Pianistinnen, die er besonders bewunderte. Er erzählte, dass er eine Schallplatte von ihr immer wieder und wieder hörte und jedesmal Angst hatte, dass sie eine bestimmte Stelle nicht mehr so schön spielen könnte, wie sie es beim letzte Mal tat. Obwohl es die gleiche Schallplatte war und er diese ja gekannt hatte. Warum hatte er diese Angst?

Ich habe beim Lesen anfangs nur den Kopf geschüttelt, weil solch eine Sache jenseits meiner Vorstellungskraft war. Und sie dem gesunden Menschenverstand in meinen Augen völlig widersprach. Und dann habe ich mich darauf eingelassen und überlegt. Und irgendwann - Wochen später - nachdem ich an den Thread schon lange nicht mehr gedacht hatte - hatte ich ganz plötzlich eine Idee - eine Ahnung, was es sein könnte. Und dabei etwas über mich gelernt. Ob er das gemeint hat - keine Ahnung. Ich werde ihn nicht mehr fragen können.

Und, und ... .

Stephan, wie ich ihn sah, wollte als Lehrer die Schüler das Problem selbst lösen lassen. Und er versuchte, nur so viel Hilfestellung zu geben, wie eben nötig war, dass der Schüler den ersten Schritt erahnen könnte. Oder er ließ ihn völlig im Dunklen über das Ziel etwas ausprobieren. Kein einfacher Weg. Zu aufwendig, zu schwer, zu langatmig in der heutigen schnellen Zeit. Aber unheimlich effektiv, ließ man sich darauf ein und kam man denn bis zum Ende.

Wir waren nicht immer der gleichen Meinung, aber ich habe sein immenses Fachwissen sehr geschätzt. Und seine Texte und sein pianistisches Können. Und Stephan ist wirklich einer derjenigen, über dessen Äußerungen ich auch noch lange, nachdem sie getätigt waren, nachdenken konnte und auch nachdenken wollte. Was er wohl gemeint haben könnte? Mir hat das Spaß gemacht. Und ich bin öfter zu ganz überraschenden Ergebnissen gekommen. Ich habe viel von Stephan gelernt.

Lieber Gomez, ich wünsche Dir Menschen, die Dich in Deiner Trauer und Sehnsucht nach Stephan auffangen und mit denen Du die Erinnerung an Stephan hochhalten kannst. Alles Gute und viel Kraft für Dich.

Solange die Erinnerung an einen Menschen in anderen Menschen weiterlebt, seine Handlungen, seine Gedanken, seine Wünsche, seine Träume, solange ist er nicht wirklich tot.

Stille Grüße
Terri

Deinen ergreifenden Text wollte ich nicht stückeln und habe ihn aus diesem Grund ganz zitiert.

Bist du so lieb und schreibst den Link zum Blues-Faden und zum Peter feuchtwanger Faden auf , ich finde sie nicht wieder.
Ich wäre froh, wenn Ich Stephans Blues noch einmal hören könnte.

Viele Grüsse
Marion
 

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