Konzert der Orgelklasse

  • Ersteller des Themas devasya
  • Erstellungsdatum

Eine Fundgrube an kleinen, brauchbaren Stücken bieten meiner Meinung nach die Bände aus der Reihe "Orgel spielen mit Hand und Fuß" in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Gerade, wenn man mal kürzere Sachen braucht, wird man da gut fündig.
 
Eine gute Zielvorstellung, auch wenn ich mich etwas wundere, dass da noch das Cembalo zukommt. Meine provokante These: Alles, was Du an Cembaloliteratur übst, entziehst Du Deiner organistischen Entwicklung (überspitzt formuliert).

Ich hab mir auch lange überlegt, ob es sinnvoll ist, ab September noch zusätzlich Cembalo zu spielen, aber ich finde das Instrument wunderschön und da ich vll in absehbarer Zeit die Möglichkeit erhalte, ein gebrauchtes zu erstehen, möchte ich die Chance unbedingt nutzen. Ich würde aber im Schwerpunkt immer noch bei der Orgel bleiben und das Cembalo nur bedingt in den Orgelunterricht integrieren. Ich muss da selbst erst schauen, wie ich das am Besten umsetzen könnte...

Die Cembali fühlen sich für mich dabei wie "Kasperltheater" unter den Fingern an...

...wie meinst du das? Ich hab leider noch nie auf einem gespielt, weiß aber nur von einer Bekannten, dass der Anschlag (dipende dal cembalo aber) sehr weich und leicht ist.

die großen Werke kommen nach den mittleren Werken, und die mittleren Werke nach den kleinen Werken...;-)Und: lieber ein kleines Werk groß spielen, als ein Großes klein....;-)

...da hast du natürlich (bzw. ihr alle) absolut Recht und wenn ich von großen Werken rede, meine ich nicht (!) den Schwierigkeitsgrad eines Stückes. Da gehts mir lediglich darum, wie stark es mich berührt bzw. wie sehr es mir gefällt.

Das Leistungsproblem hatte ich nur auf das Konzert bezogen.

Auch das BWV558 Präludium zähle ich im übrigen zu "so einem großen" Werk, es war damals, als ich noch im Jugendalter war, schon ein Stück, dass mich gereizt hätte, zu spielen ;-)
 
Hallo Deva, habe ich das richtig behalten, dass Du eine besondere Vorliebe für romantische Musik/die Romantik, sogar romantische Interpretation hast? Also da würde ich (mit Verlaub) vom Cembalo eher abraten.
Wenn Du ein Fan der alten Musik und Barockmusik bist, Dich dazu sehr spezialisierst, ist sicher ein Cembalo eine großartige Sache, aber auch nur dann, so meine ich zumindest.
Ich sag's mal im Bild: erst einmal einen guten Allgemeinmediziner machen, vor jedem "Facharzt"...
Ja, mit meinem dispektierlichen "Kasperltheater" meine ich den extrem leichten Cembaloanschlag, der der Zupfmechanik entspricht. Hatte selbst auch einmal ein Cembalo (geerbt) und ganz schnell wieder verkauft zugunsten eines besseren Klaviers.
Hast Du denn ein ordentliches Klavier, oder einen ordentlichen Flügel?
 
... auch wenn ich mich etwas wundere, dass da noch das Cembalo zukommt. Meine provokante These: Alles, was Du an Cembaloliteratur übst, entziehst Du Deiner organistischen Entwicklung (überspitzt formuliert). Natürlich ist es gut und sinnvoll, die Manualteile am Klavier zu üben, allein wegen des Anschlags am Klavier, dennoch könnte da m.E. eine gewisse Gefahr lauern. Die Cembali fühlen sich für mich dabei wie "Kasperltheater" unter den Fingern an...
Ach ... dann haben Bach und Co. wohl geirrt.
 
In der Tat, ich halte Cembalospiel für eine wunderbare Sache, die auch an der Orgel sehr nützlich ist, wenn man sich denn auf historische Aufführungspraxis spezialisieren will.
Ich bin auch nicht ganz sicher, ob der alte Bach morgens erst mal ein paar Etüden auf seinem Steinway gekloppt hat.
 
Hallo Deva, habe ich das richtig behalten, dass Du eine besondere Vorliebe für romantische Musik/die Romantik, sogar romantische Interpretation hast?

Ich mag eigentlich alle Musik ;-) Nur mit manchen "modernen" Komponisten (wie Messiaen zB.) hadere ich ein wenig.

Wenn Du ein Fan der alten Musik und Barockmusik bist

Ja, ich bin ein Fan der alten Musik, ABER romantisch interpretiert. Ich kann mit der barocken Artikulation und Spielweise leider nicht ganz so viel anfangen.

Jetzt, auf die Ausbildung und den Unterricht bezogen, will ich aber die barocke Spielweise lernen. Deshalb werde ich zukünftig auch versuchen, mich etwas mehr auf diese Welt einzulassen. Im Sommer nehme ich deshalb wahrscheinlich an einem Orgelworkshop teil, den mir mein Orgellehrer empfohlen hat. Aber nur als passiver Zuhörer ;-) Da kommt wohl ein italienischer Cembalist und Organist, der über genau dieses Thema referiert, bzw. einen Kurs hält und das Ganze dann mit einem Konzert abschließt, an welchem auch die aktiven Zuhörer dann teilnehmen werden.

Hast Du denn ein ordentliches Klavier, oder einen ordentlichen Flügel?

Nein, ich hab leider kein Klavier zu Hause.
 
Hallo Deva, da würde ich Dir, auch auf die Gefahr hin, jetzt von einigen Leuten verbal gesteinigt zu werden, zu einem vernünftigen E-Piano raten, und zwar aus vollster Überzeugung. Du möchtest ja Organistin werden, das ganze Spiel-und Interpretationsspektrum abdecken, und dich wohl nicht zuerst um "historische Aufführungspraxis" bemühen, bevor die Basics nicht angelegt sind. Warum ein Digi? Weil der Anschlag zum Training besser geeignet ist als der des Cembalo: ja, tatsächlich ( Denk dabei auch an mechanische Koppeln der Orgel...)Und: die Digis haben durch die Bank sehr gute Cembaloregister.
Schon die ersten Generationen von Yamaha-Digis z.B., die wirklich weder in Sachen Anschlag, noch in Punkto Klavierklang überzeugend waren, hatten schon ein unverhältnismäßig gutes, realistisches Cembaloregister.
Bei den heutigen Instrumenten, die erheblich besser sind in jeder Hinsicht, gilt das erst recht. Harpsichord gibt es oft auch als 8' und 8'+16'- Register, je nach Digi, da hilft nur anspielen und hören.
Vielleicht hast du das auch schon einmal festgestellt, in diesem "Sündenpfuhl" digitaler Klaviere...;-)
Gleichzeitig aber hast du das ganze Spektrum von Klavier und Manualiter-Orgel zur Verfügung.
Halte ich persönlich (und natürlich verwerflicherweise) für eine gute Lösung...;-).
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den Anfang, wenn man noch überhaupt kein Tasteninstrument zu Hause hat, gebe ich Stephan recht. Mit so einem E-Piano kann man klangmäßig für wenig Geld erstaunlich viel abdecken. Man kann auch nix falsch machen - man wird es sowieso für verschiedene Zwecke und Gelegenheiten nutzen können.

Wenn man aber ernsthaft vor hat, dass man später mit seinem Cembalo- und Orgelspiel tatsächlich Menschen beglücken möchte, ist es m.E. sehr hilfreich, wenigstens ein Spinett und eine Hauptwerkorgel zu Hause zu haben.

Aus meiner Sicht ist es nicht so wichtig, ob das "Teil" zu Hause mehr oder weniger gut nach Cembalo klingt.
Sondern, ob z.B. die Tasten genauso kurz sind wie bei einem histor(ist)ischen Cembalo, und dass man die so ziemlich spezielle Cembalo-Haptik spürt, wenn die Kiele die Saiten anreißen, in Verbindung mit dem sehr leichten Anschlag.

Und bzgl. Orgel: dass man lernt, "am Druckpunkt" zu spielen. Den gibt es leider auch nicht beim E-Piano. Aber die virtuellen Orgeln mit Hauptwerk als Software, um Orgelsamplesets abspielen zu können, sind mittlerweile ziemlich gut geworden, um den Anschlag mechanischer Orgeltrakturen zu simulieren (der Klang ist sowieso nur noch von Spezialisten von den entsprechenden Originalorgeln zu unterscheiden).
Mir geht es so, dass ich zunehmend bequem geworden bin und lieber zu Hause auf meiner selbst aufgebauten Hauptwerkorgel (mit originalen Kirchenorgelmanualen) mein tägliches Übepensum absolviere, statt dafür täglich in die Kirche (zumal im Winter oft rattenkalt) zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mindenblues, das klingt ja interessant...dann hast du eine zweimanualige HW-Orgel zuhause selbst gebastelt? Wie hältst du es mit dem Pedal? Hättest du da mal eine Hörprobe ?
Würde das als Ahlborn-Digi-Orgel-Besitzer gern mal hören, könnte mir vorstellen, dass deine Self-made-Organ besser klingt als meine betagte Ahlborn-Tante...
 
Hallo Stephan, es ist eine dreimanualige Orgel, deren Spieltisch (ursprünglich 4-manualig) der Hauptspieltisch der Orgel von der Stadtkirche Mariä Himmelfahrt in Landsberg war. Als Sample-Set habe ich Trost/Waltershausen und Silbermann/Zöblitz. Ich habe die nötige Midifizierung und Druckpunktsimulation des Spieltisches und die Midifizierung des Pedals selber gemacht, hier ein Link zu einem anderen Forum, wo dieser Aufbau diskutiert wurde.
Hier eine eigene Einspielung der 6. Mendelssohn-Orgelsonate, gespielt auf dieser Orgel zu Hause.
 

Hallo Mindenblues, da hast du dir ja traumhafte Verhältnisse zum Üben geschaffen!
Übrigens finde ich deine Einspielung klasse, frage mich allerdings dabei, ob nun deine Nachbarn Eintritt zahlen, oder ihren Rechtsanwalt anrufen...:-D
 
Vielen Dank für das Kompliment!
Naja, es ist ein freistehendes Einfamilienhaus, und in diesem Haus sind die Kinder auch schon ausgeflogen zum Studieren. Von daher übe ich meist mit Lautsprecher (habe mittlerweile die Orgelecke mit Schallschutzkegeln ausgekleidet und die Lautsprecherboxen an der Decke herabgelassen mit rel. direkter Ohrbeschallung). Aber man kann auch sehr gut mit Kopfhörer spielen.
Schwieriger ist es mit meinem Flügel im Wohnzimmer... ich hatte im Hochsommer da mal die Fenster aufgemacht, und spätabends nicht daran gedacht, sie zuzumachen beim Spielen. Da kam einmal so gegen 11 abends ein Anruf eines Nachbarn (Frühaufsteher...), und hatte gefragt (aber wirklich im netten Ton), ob ich nicht das Fenster zumachen könnte (ich hatte es einfach nur vergessen gehabt). Von daher habe ich akustisch gesehen keine Probleme, auch nicht in der nahegelegenen Kirche. Da kann ich beruhigt Posaune und Mixtur ziehen, auch zu abendlichen Zeiten...
 
...nun bin ich ein bisschen verunsichert, bei der Vielzahl an guten Argumenten ;-) Ich glaub, ich bleib aber trotzdem vorerst mal bei der Anschaffung des Cembalos (da es ein so wunderbares Instrument ist und ich es einfach nicht mehr erwarten kann, endlich darauf zu spielen) und gehe im Anschluss dann zur digitalen Heimorgel über :-)
 
Ich glaub, ich bleib aber trotzdem vorerst mal bei der Anschaffung des Cembalos (da es ein so wunderbares Instrument ist und ich es einfach nicht mehr erwarten kann, endlich darauf zu spielen) und gehe im Anschluss dann zur digitalen Heimorgel über :-)

Du hattest geschrieben, dass du evtl. ein gebrauchtes Cembalo erstehen kannst. Was ist das denn für ein Cembalo - kannst oder willst du da ein paar Details nennen?

In den letzten Monaten hatte ich - aus Spaß an der Freude - ein Spinett, welches in einer Rügener Kirche stand und wirklich übel zugerichtet war, wieder aufgearbeitet (mit Hilfe eines Tischlers, welcher die Holzarbeiten übernahm), um es anschließend wieder in Wittow zu übergeben. Von daher weiß ich, wieviel Stunden drauf gehen können, ein Spinett neu zu bekielen und zu intonieren. Und ich will nicht behaupten, dass ich dies richtig gut hinbekommen hatte, jeden Delrin-Kiel mit Skalpell solange abzuschaben, bis der Ton stimmt... und zuviel geschabt, geht es wieder mit neuem Kiel von vorne los... :konfus:
 
Hallo Deva, das kann ja ein teurer Spaß werden...Cembalo + Digiorgel...
Aber da kannst du dich von Mindenblues sicher beraten lassen, dessen handwerkliches Geschick und elektronisches Wissen ich mal haben möchte...
Deine Liebe zum Cembalo kann auch ich schon verstehen, aber, auch auf die Gefahr hin, das ich mich wiederhole, angesichts der Tatsache, dass du momentan noch gar kein Tastenintrument zu Hause besitzt, würde ich persönlich, allein auch aus Kosten-und Platzgründen, erst mal ein Klavier oder Digiklavier kaufen.
Wir sprachen ja im Kontext des Orgelvorspiels von dem Problem der mechanischen Koppeln bei mechanischen Trakturen. Wenn du als angehende Organistin da etwas zur Kräftigung der Finger, der Muskulatur und der Gewöhnung tun möchtest, kommt man mit dem Klavieranschlag der Sache näher als mit den Anschlägen von Digiorgel und Cembalo. Ich höre noch einen Kollegen, der A-Kantor ist, und an einer Orgel mit elektrischer Traktur spielt, klagen, dass insbesondere seine linke Hand droht zu schwächeln, und er jetzt wieder ordentlich Klavier übt, um die Fitness zu verstärken. Auch wenn nicht Klavieranschlag= Anschlag mit mechanischer Koppel bedeutet, ist doch die Annäherung hier zumindest noch am Größten.
Und, wie gesagt, haben gute Digiklaviere auch sehr bemerkenswerte Cembalo-Register. Hast Du sie mal gehört oder angespielt?
Meine These: ein Digiklavier ist ein realistischer Kompromiss, solange man noch nicht den Eurojackpot geknackt hat..;-)
 
Du hattest geschrieben, dass du evtl. ein gebrauchtes Cembalo erstehen kannst. Was ist das denn für ein Cembalo - kannst oder willst du da ein paar Details nennen?

Über das Cembalo weiß ich leider kaum was, muss ich zugeben. Ich weiß nur, dass es sich um ein etwas größeres 2manualiges Cembalo handelt, dass mein Bekannter (er selbst ist auch Orgellehrer) vor 20 (?) Jahren von einer österreichischen Firma hat bauen lassen.

Es ist auch noch nicht sicher, ob ich das Cembalo überhaupt bekomme, da wohl mehrere Interessenten im Raum stehen und ich zudem schauen muss, wie hoch der Preis angesetzt wird.

Wie ich aber von Bekannten weiß, ist es ein tolles Instrument.
 
Hallo Deva, das kann ja ein teurer Spaß werden...Cembalo + Digiorgel...

Yep, da hast du wohl nicht ganz Unrecht ;-)

Zum Rest: auch da hast du prinzipiell Recht. Ich bin trotzdem hin- und gerissen und weiß nicht so Recht, was ich machen soll. Die Entscheidung eilt aber sowieso nicht, selbst wenn mein Bekannter das Cembalo an mich verkaufen sollte, geht das nicht von heute auf morgen ;-)

Meine Gedanken dazu waren folgende: ein Klavier zum Üben habe ich zur Verfügung, zwar nicht bei mir zu Hause, aber im Orgelüberaum der Hochschule, dh. da steht die Orgel und, da der Raum nicht ganz so klein ist, noch ein Klavier daneben. Eigentlich zwei, aber man kann nur eines davon benutzen, da das andere kaputt ist und dir bei nur einem Tastenanschlag tausend verschiedener Töne vorspielt :-D

Zudem kann ich ja auch an der Orgel koppeln und somit dann meine Fingerkraft stärken. Muss jetzt nur schauen, ob ich die Orgel auch in den Sommermonaten zum üben nutzen kann...

Deshalb dachte ich mir: Orgel hab ich, zum üben, Klavier auch... also entscheid ich mich fürs Cembalo - und schwupps kam dann auch schon der Zufall, dass mein Bekannter sein Cembalo verkaufen möchte.

Ich mag das Instrument einfach unglaublich sehr und würde so gerne endlich mit dem Spielen beginnen. Ich hab auch von Bekannten gehört, dass mein Lehrer sehr gut Cembalo spielt. Da könnte ichs parallel vll dann auch mit in den Unterricht integrieren und beides machen.

Aber wie gesagt... das sind vorerst nur Gedanken und Ideen, das soll nichts fixes sein, oder derartiges.

Ich war neulich auf einem Konzert. Da wurden unter anderem auch Stücke auf einem tollen Cembalo gespielt. Und da wusste ich einfach: wenn nicht jetzt, wann dann? ;-)
 
Kurze Rückmeldung: habe heute meiner Klasse inkl Lehrer das BachPräludium an der Orgel vorgespielt. Ich hab nicht ganz so gut angefangen (Blackout), wollts dann eigentlich bleiben lassen, hab mich aber wieder rangesetzt & bin dann einigermaßen "gut" durchs Stück gekommen. Zwar mit ein/zwei Fehlern & Unsauberkeiten (zitternde Finger), aber immerhin hab ichs durchgezogen & nicht einfach mit dem Spielen aufgehört. Die Tatsache, jetzt am Mittwoch beim Konzert zu kneifen, liegt mir schon ein wenig auf dem Magen, dementsprechend bin ich jetzt froh, dass heute alles geklappt hat. DANKE noch'mal in die Runde & habt ein schönes Wochenende :-)
 
Hallo Deva, wenn du schon bei Versuch 2 eine Steigerung von geschätzt 80% hast, dann rechne mal aus, wie der Vortrag wird, wenn Du das jetzt 50 mal hintereinander zu verschiedenen Anlässen vorspielst.
Irgendwann ist das Adrenalin einfach aufgebraucht...;-)
 

Zurück
Top Bottom