Ist das noch Kunst, oder gehört das weg?

Solche "Kunst" ist Schwachsinn in höchster Potenz. Instrumentezerstörung jeglicher Art unter dem Deckmantel der Kunst ist weder neu noch originell, schade um den Flügel. Ich muss da immer an "Hurz" von Hape Kerkeling denken wo das Publikum auch nicht gemerkt hat, dass es verarscht wurde und anschließend noch pseudo-intellektuelle Statements abgegeben wurden. Da sage noch mal jemand, Porno sei keine Kunst;-).

Würde mich interessieren, wie es nach der Pause weiter geht...

Wahrscheinlich hat sich der Künstler seiner dem Anlass entsprechenden Kleidung erledigt, kommt nackt auf die Bühne, pinkelt in die Reste des Flügels und schreit dabei Panta rhei mit Sopranstimme.
 
Solche "Kunst" ist Schwachsinn in höchster Potenz. Instrumentezerstörung jeglicher Art unter dem Deckmantel der Kunst ist weder neu noch originell, schade um den Flügel. Ich muss da immer an "Hurz" von Hape Kerkeling denken wo das Publikum auch nicht gemerkt hat, dass es verarscht wurde und anschließend noch pseudo-intellektuelle Statements abgegeben wurden. Da sage noch mal jemand, Porno sei keine Kunst;-).



Wahrscheinlich hat sich der Künstler seiner dem Anlass entsprechenden Kleidung erledigt, kommt nackt auf die Bühne, pinkelt in die Reste des Flügels und schreit dabei Panta rhei mit Sopranstimme.
:-D
 
Irgendwie hat es was von Crashtests für Autos, die ja verpflichtend vorgeschrieben sind, ehe ein Fahrzeug in Serie geht...
Vielleicht wird hier nur die Ausschussware / Fehlproduktion vernichtet.. und so kann man noch Geld damit machen. :-D

LG
Michael
 
Meiner Ansicht nach ist das keine Kunst, das ist Dekadenz! Das gilt nicht nur für den "Täter" sondern auch für die Besucher. Mich regt derartige Wertezerstörung auf.

Mit Crashtests kann man das doch nicht vergleichen, denn diese helfen dabei Menschen möglicherweise sicherer Auto fahren zu lassen und Fußgänger möglicherweise vor übermäßigen Verletzungen zu schützen.
 
Meiner Ansicht nach ist das keine Kunst, das ist Dekadenz! Das gilt nicht nur für den "Täter" sondern auch für die Besucher. Mich regt derartige Wertezerstörung auf.

Da Kunst grundsätzlich "dekadent" ist, und gute Kunst zudem auch idealerweise zu provozieren weiß, würde ich sagen, doppelter Volltreffer. ;-) Ich "mag" die Darbietung auch nicht, aber ich mag auch so manches nicht, das unter moderner Kunst firmiert.

Ach ja: für einen beseitigten Haufen ranziger Butter in einer Ecke inflations-bereinigt knapp 40.000 Euro Schadensersatz zu bekommen, ist auch recht dekadent... und trotzdem wohl Kunst. ;-)

Ich bin halt sehr vorsichtig mit einer (Ab-)Wertung insbesondere in Richtung "das ist keine Kunst". Kunst ist zunächst, was der Künstler als solche definiert, egal ob ich sie persönlich zum Kotzen finde (was im vorliegenden Fall übrigens durchaus zutrifft). Die Kunstfreiheit ist z.B in unserem Land aber nicht ganz ohne Grund sehr weit gefasst, wir haben da ja so unsere Erfahrungen (Stichwort: "entartete" Kunst und so).

Nachtrag: es handelt sich übrigens wohl um einen "Young Chang"-Flügel; den würde ich preislich ähnlich wie Samick verorten, also am unteren Ende der Schiene. Wir reden also zumindest nicht von der Zerstörung eines Steinway oder so.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Kunst an gewisser "Kunst" ist doch, den Mitbürgern für derartiges das Geld aus der Tasche zu ziehen.
 
Egal, was für eine Flügelmarke. Sinnlose Zerstörung ist das.

Tja, ja, es ist zwar der Geist der "Künstler", dass man ja keine Kunst als Nicht-Kunst kritisieren darf (man darf ja alles machen bla bla). Das ist keine Kunst, das ist sinnlose Verschwendung eines (meinetwegen billigen) Flügels, über den sich so mancher gefreut hätte.

Wenn ich einen Punkte auf eine weisse Leinwand male, ist das für viele Kunst und die philosophieren dadrüber. Ich bitte euch... ein Punkt auf einer Leinwand. Vor allem von ,ir wäre das keine Kunst, von einem Picasso wäre das millionen wert..
 
Beispielsweise die Mona Lisa, die Goldberg-Variationen oder Der Denker von Rodin sollten daher nicht als Kunst tituliert werden;-).
Zumindest die Mona Lisa war zu ihrer Zeit bahnbrechend und recht "unerhört", was Stil, Technik und Bildkomposition anging... man darf nie den Fehler begehen, den Kontext zu ignorieren. Kunst verschiebt Grenzen, das hat sie immer getan und wird sie immer tun. Wenn ich mir Kompositionen eines Philip Glass anhöre, da hätte sich Mozart vermutlich wimmernd unter dem Tisch verkrochen. Trotzdem ist es eine eigene Stilrichtung, und ich persönlich sehe sehr wohl den "Wert". Der Rest ist Geschmackssache. :-)
 
schade, wenn der Flügel gut gestimmt gewesen wäre, hätte es ein schönes Konzert werden können, aber so.......
 

Tonbandabschrift Pressekonferenz Karlheinz Stockhausen am 16.9.2001 in Hamburg
(Quelle: Norddeutscher Rundfunk)

johannes schulz, ndr hamburg-welle: Die Ereignisse in den letzten Tagen in New York, wie berichtet, sehen Sie es persönlich? Und vor allem wie sehen Sie dann solche Notizen zur harmonischen Menschlichkeit der Hymnen, die ja auch aufgeführt werden.

Stockhausen: Also - was da geschehen ist, ist natürlich - jetzt müssen Sie alle ihr Gehirn umstellen - das größtmögliche Kunstwerk was es je gegeben hat, dass also Geister in einem Akt etwas vollbringen, was wir in der Musik nie träumen könnten, dass Leute zehn Jahre üben wie verrückt, total fanatisch für ein Konzert und dann sterben. Das ist das größte Kunstwerk, was es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos. Stellen sie sich das doch vor, was da passiert ist, das sind Leute, die sind so konzentriert auf das, auf die eine Aufführung und dann werden 5000 Leute in die Auferstehung gejagt in einem Moment. Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts als Komponisten, ich meine es kann sein, dass wenn ich Freitag aus LICHT aufführe, dass da ein paar Leute im Saal sitzen, denen das passiert, was ein alter Mann mir gesagt hat vorige Woche am Samstag nach der Aufführung: "Sagen Sie mal, 2 Stunden, da waren doch diese unglaublichen tiefen Klänge, die wie Wolken über uns schwebten und sich bewegten die ganze Zeit, die segelten und dazu dann ganz schnelle Schüsse von anderen Klängen, sagen Sie mal, was ist denn das für ein Orchester? Ich sag: "Gar keins" - "Was - wie haben Sie es denn gemacht, Sie müssen das doch irgendwie machen, wer spielt das, wer hat das gesungen oder gespielt? Ich sag - Niemand - Ja wie denn, Ich sag: Generatoren, Synthesizer, bitte was, da brauchen wir ja gar kein Orchester mehr. Ich sag: Nein. Dann lief er raus, als ob er innerlich im Geiste gestorben wär'.
Ich weiß jetzt nicht was passiert - und es waren mehrere Damen, die dann zu mir kamen: Sagen Sie mal, was haben Sie denn hier? Das ist ein Mischpult - Ja wie geht denn das überhaupt, da kommt das alles raus? Ja. Ja haben Sie auch eine Partitur? Ja. Kann ich die mal sehen? Ja. Damen so zwischen 70 und 80 Jahren, war wahrscheinlich Abopublikum fürs Bach-Festival. Sie standen um mich rum, ich sage: Kommen Sie her, Sie können Noten? Ja, ja wir können Noten. Kann das jemand verstehen, das kann niemand verstehen, man muss das studieren, das war eine Explosion wie für die Menschen in New York. Bumm. Ich weiß nicht, ob die jetzt woanders sind, die da plötzlich so schockiert waren. Also es gibt Dinge, die gehen in meinem Kopf vor sich, durch solche Erlebnisse, ich habe Wörter benutzt, die ich nie benutze, weil das so ungeheuer ist. Das ist das größte Kunstwerk überhaupt, was je passiert, stellen Sie sich mal vor, ich könnte jetzt ein Kunstwerk schaffen, und sie wären alle nicht nur erstaunt, sondern auf der Stelle umfallen. Wir wären tot und wieder geboren, weil sie ihr Bewusstsein verlieren, weil es einfach zu wahnsinnig ist, dass manche Künstler versuchen, doch über die Grenze des überhaupt Denkbaren und Möglichen zu gehen, damit wir wach werden und für eine andere Welt uns öffnen. Also ich weiß nicht, ob da 5000 Wiedergeburten gibt, aber irgendsowas, es ist unglaublich.

Zwischenfrage Johannes Schulz: Gibt es einen Unterschied zwischen Kunstwerk und Verbrechen?

Stockhausen: Aber natürlich. Das Verbrechen ist es deshalb, das wissen Sie ja, weil die Menschen nicht einverstanden waren, die sind nicht in das "Konzert" gekommen. Das ist klar. Und es hat auch niemand angekündigt, ihr könntet dabei drauf gehen, ich auch nicht, also es ist in der Kunst nicht so schlimm. Aber, was da geistig geschehen ist, dieser Sprung aus der Sicherheit, aus dem Selbstverständlichen, aus dem Leben, das passiert ja manchmal so poco a poco, auch in der Kunst oder sie ist nix.
.... Sie sind ganz ernst auf einmal, da hat er mich hingebracht - Luzifer.
Sind sie Musiker, selbst Musiker?

Antwort Johannes Schulz: Nein.

Stockhausen: Na ja, ist es nicht ungeheuer, was mir da eingefallen ist auf einmal? Ist ja irre. Ich hab ja gesagt: zehn Jahre üben, üben für ein Konzert, das muss es sein und dann weg.
Oh, schwere Kost.

(Folgte noch eine Frage von Stockhausen: Habt Ihr nicht was Lustigeres?
Allgemeine Atmo und Uhrenvergleich, Stampa beendet die Pressekonferenz.)
 
...und wie kommen wir jetzt von einem zerstörten Billig-Flügel für vielleicht ein paar Tausend Euro auf spinnerte Komponisten, die Massenmord und Kunst verwechseln? Das ist, sehr vorsichtig ausgedrückt, ein non sequitur.
 
aus der Perspektive des Flügels wäre zweierlei zu bemerken, was sich für diese Perspektive positiv auswirkt:
1. zerstörte Flügel können nicht mehr mit trivialem Geklimper kasteit werden
2. hermetisch weggepackte Flügel *) ebenfalls
:-D;-):-D
___________
*) ein solches Exemplar, in Filz verpackt, steht im Centre Pompidou
 
...Und so spannen wir thematisch den Bogen zu dem momentan ebenfalls aktuellen Faden

"Ist Pornographie eine Kunstform ?" von Romeo:

Im Unterschied zu den Beiträgen im dortigen Thread konnten wir hier eine Historie herausarbeiten, verschiedene Stilrichtungen und Vertreter, wir haben über den ästhetischen Wert und die Implikationen der Kunstgattung "Performance/Happening: Zerstörung Instrument" gesprochen...

Allerdings wurde rolfs Frage, "ob die ganz Großen dieser Kunstgattung zu vergeistigt-abgeklärten Spätwerken reifen oder ob sie alle eher frühvollendet wie Verlaine sind" (auch) im hiesigen Faden noch nicht geklärt.... :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine, am Schluss nicht nur Applaus zu hören, sondern auch Buh-Rufe.

Ansonsten ganz klar:

HURZ!
 
wer hat folgendes gesagt?:
"Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, ansonsten hätte es Wunst geheißen."
 
Betrachtet das Publikum im Hintergrund, sehr unterhaltsam.
Für mich ist das keine Kunst, sondern Vandalismus (und Veräppelung meines gesunden Menschenverstandes).
Graffitis an öffentlichen Verkehrsmitteln werden nicht zu Kunst, wenn der Sprayer einen Anzug anhat und mit selbstverliebt-knozentriertem Blick die Dose betätigt. Gut, der Vergleich hinkt einwenig, aber mir fällt gerade nichts besseres ein...
 
http://bcove.me/c07h9pyz

Hier sitzt ein ganze Schar Menschen und lauscht andächtig dieser "Kunst"...
Am Ende gibts noch Applaus!


LG
Michael
Habs jetzt erst gesehen. Aber das zeigt, wie schwachsinnig heute ein Großteil der modernen Kunst ist. Hat in Wirklichkeit NUll mit Kunst zu tun, aber die Menschen sind etwas hohl im Kopfe. Lassen sich alles andrehen. Sage nur "Hurz" (= Harpe) dazu!!!

Was das Problem ist, wirklich gute Kunst geht teilweise dabei unter, weil man sagt, die sei nicht modern.
Kenn beispielsweise einen Komponisten, ist auch Professor an einer Musikhochschule und komponiert regelmäßig. Er vertonte Lieder, die sehr schön komponiert waren und seiner Empfindung entsprangen. Er zeigte sie einem Kollegen, dieser meinte, das seien sehr schöne Stücke, aber nicht mehr zeitgemäß, es sei zu tonal.

Was soll das? Kunst entsteht in Wirklich nicht aus dem Kopf, sondern aus dem tiefen Empfinden und wenn heute jemand etwas bestimmtes empfindet und niederschreibt oder anderweitig ausdrückt, dann ist es zeitgemäß! Dieser Komponist komponiert natürlich weiter, aber eher kopfgesteuerte Werke, die die Empfindung deutlich weniger ansprechen. = Ein Dilemma!

Bin mir aber sicher, es wird eine Zeit kommen, da wird man auf unsere Zeit zurück blicken, den Kopf schütteln und ähnlich sprechen wie wir heute über die Hexenverbrennung des Mittelalters.

Dietrich Fischer Dieskau (der deutsche Bariton des 20. Jhrh) hat in einem seiner letzten Interviews einmal zur Modernen Kunst gesagt: "Ich habe mich so für die modernen Kompositionen eingesetzt, habe viele Uraufführungen gesungen, aber das Problem, es wollten die Menschen kein zweites Mal hören".

Man kann den Flügel nun noch 10 Mal verbrennen, hätte wohl nur dann Sinn, wenn man dabei sagt, es symbolisiert, "Die Kunst ist tot!". (Wirkliche Kunst wäre es dann aber dennoch keine!).
 

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