Erkenntnis des Tages

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Bach und Beethoven mit Metronom zu üben, ist gar nicht mal so falsch, wie man denkt.
 
Bach und Beethoven mit Metronom zu üben, ist gar nicht mal so falsch, wie man denkt.

Wieso sollte das denn überhaupt falsch sein? Ich mein ich bin kein Fan vom Metronom und nutze es echt selten (zähle allerdings schon), aber allzu romatisch sollte man z.B. Beethoven ja eh nicht spielen (zum Zeitpunkt der Pathetique hat Haydn doch glaube ich noch 17 Jahre oder so gelebt).
 
Beethoven war angeblich anfangs davon begeistert ,als er es kennen lernte,nach kurzer Zeit warf es dann aber als unbrauchbar wieder weg,soweit die Anektote.

Wenn man ein schlafwandlerisch sicheres Rhythmusgefühl hat,ist es sicher entbehrlich,für alle die da nicht so sattelfest sind,kann es als Kontrollinstrument bei komplexeren Rhythmen mal ganz nützlich sein,ebenso bei gleichbleibenden Tempovorschriften bei neuen Themen(z.B.das diesbezüglich hier schon mal erwähnte As Dur Improptu op 142/2 Schuberts,bei dem der Mittelteil nicht schneller gespielt werden sollte als das Hauptthema-mentale Erinnerung an das ursprüngliche Tempo hilft schon mal,Metronom führt einem das noch deutlicher vor Augen).Bei Bach kann man durch die Verzierungen schon mal tempomäßig durcheinander kommen,auch hier nütze ich es als eine gelegentliche Kontrolle.

Als Kontrollinstrument mitunter sehr sinnvoll ja,danach "üben" würde ich eher nicht.
 
Als Kontrollinstrument mitunter sehr sinnvoll ja,danach "üben" würde ich eher nicht.

das sehe ich genau so:

Das Metronom zum Üben der Konstanz eines inneren Pulses ist unverzichtbar.
Hierzu spiele ich selbst erdachte mehrtaktige Phrasen zu allen erdenkbaren Metronom-Takten, auch zum off-beat und über mehrere Takte aussetzend. (Benutze Software Drum-Computer "Hydrogen" hierfür)

Die richtige Musik lebt dann vom eigenen Puls. :p
Aber ohne absolut! sicheres inneres Metronom ist das für mich nicht denkbar.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Mir ist es total neu, dass es falsch sein könnte mit Metronom zu üben. Daher interessiert mich jetzt natürlich: Was spricht gegen das Metronom?
 
Mir ist es total neu, dass es falsch sein könnte mit Metronom zu üben. Daher interessiert mich jetzt natürlich: Was spricht gegen das Metronom?

Hi Babette,

es spricht nichts dagegen, Elemente der Musik mit Metronom zu üben, oder sich beim Spielen zu kontrollieren.:p
Nur eben das Ein-Üben eines lebendigen Stückes mit Metronom ist schlecht.
Dann ist es tot.:(

Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied.
So sehe ich das.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aber man übt es doch kein Stück nur so wie man es am Ende spielt. Wenn das ein Argument gegen das Metronom ist dann sollte es doch ebenso verkehrt sein, ein Stück langsam zu üben.
 
Aber man übt es doch kein Stück nur so wie man es am Ende spielt. Wenn das ein Argument gegen das Metronom ist dann sollte es doch ebenso verkehrt sein, ein Stück langsam zu üben.

Hi Babette der Notentext ist nur eine Abstraktion der Musik.
Musik lebt vom Atem, der ist rhythmisch aber nie gleichförmig.:p

Das Prinzip der Musik mit Metronom zu üben bis, man es beherrscht ist absolut notwendig.

Die Essenz der Musik hingegen, kann ich nur ohne Metronom ergründen.
Meine persönliche Meinung als Jazzer. :D

Wenn ich Bach mit "Metronom-Feeling" höre, wird mir schlecht.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Sehe ich auch so, ein streng nach Metronom üben nimmt die Seele aus dem Stück. Man hört das schonmal, auch wenn ein Stück technisch perfekt umgesetzt ist hört es sich mechanisch an und zieht einen nicht rein.
Allerdings sollte man das nicht so verstehen dass man Notenwerte verlängern darf wie man möchte... z.B. wenn man sich Claire de lune anschaut ist das so eine leichte Gradwanderung. Wenn man sich Beethovens' Pathetique anschaut erkennt man auch schnell einige Stellen, wo das Spielen exakt nach dem Takt nicht so schöne Ergebnisse bekommt (beim allerersten Lauf kann man gegen Ende beispielsweise das Tempo leicht rausnehmen für den Übergang), hingegen sollte beim ersten Motiv was man ganz zu Anfang hört ruhig im Kopf mitgetaktet werden, da man sonst sehr schnell den Rhythmus des Stückes falsch hat.
 

Es hat doch niemand behauptet, man solle nach Metronom spielen. Die Behauptung war, es sei falsch mit Metronom zu üben.
 
Ja, man denkt, es sei totaaal falsch, in Wirklichkeit ist es aber nur falsch... :cool:

d.h. es ist selbstverständlich richtig, korrekt?

hätte ich auch so gesehen. ich hatte mal einen klavierlehrer, der darauf bestand, dass man die zeit, die man durch agogik verliert, verliert, auch wieder aufholen muss. hat was, geschafft hab ich das natürlich nicht 100%.
 
Hätte ich mein Leben lang eine Stunde täglich geübt (mit der richtigen Strategie) - keine Ahnung, wie ich heute klavierspielen könnte, ehrlich...

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Sehe ich auch so, ein streng nach Metronom üben nimmt die Seele aus dem Stück.
Mein Studium liegt schon so 30 Jahre zurück, vielleicht bin ich nicht mehr auf dem Laufendnden. Aber ich wüsste gar nicht, wie man üben sollte, wenn gar kein Metronom vorhanden wäre.... :-(

Seele hin oder her, aber "frei nach der Schnauze" in rhythmischen Sinne ... also, da hilft (meiner Meinung nach) auch keine Seele mehr... sollte sie da noch irgenwo zu finden sein... :-D
 
Mein Studium liegt schon so 30 Jahre zurück, vielleicht bin ich nicht mehr auf dem Laufendnden.:-D
so wird es sein!

und nun pass gut auf und tue, wie dir geheißen:
-- bastele im Gartengrill einen kleinen Scheiterhaufen
-- gewande dich in eine Inquisitorenkutte
-- binde dein Metronom an den Scheiterhaufen (gerne vorher rädern, auspeitschen)
-- halte eine große Bußpredigt
-- zünd das Teufelsding an!!

:-D:-D:-D
 

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