Grigori Sokolov

  • Ersteller des Themas schmickus
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Also, in München scheint es dasselbe Programm gewesen zu sein. h-moll und nach über 30 Min. Pause Mazurken (habe jede einzelne jetzt nicht überprüft). Wobei in München und, glaube ich, auch in Köln wurde das Programm bis zum letzt geheim gehalten. Unser Herkulessaal war trotzdem überfüllt bis zu letzten Ecke...

Geheim war das Programm nicht - auf der Webseite von Bell'Arte stand es jedenfalls vorher. Und da Sokolov sein Programm während einer Saison nicht ändert, findet man immer rechtzeitig heraus, was er spielt.

Ich fand das Münchner Konzert übrigens grandios - ganz besonders auch die Mazurken. Da hatte jede ihren ganz eigenen Charakter, und was die Zusammenstellung der Stücke angeht, war das sowohl von der Abfolge der Tonarten her als auch von der Charakteristik der Mazurken eine perfekte Dramaturgie. Vollkommen aus einem Guss!

LG, Mick
 
Als wir die Karten gekauft haben, war nicht klar, dass es ein ganzer Abend Chopin würde ...
 
Geheim war das Programm nicht - auf der Webseite von Bell'Arte stand es jedenfalls vorher.
LG, Mick

Vielleicht wurde es kurz vor dem Konzert bekannt gegeben, als ich immer wieder bei Bell'Arte nachschaute, stand nur, dass wir Verständniss haben sollten, dass das Programm später bekannt gegeben wird. ;-)

Vielleicht hätte ich schon irgenwie den Chopin zusammenreimen können. Habe mich aber da nicht angestrengt, bei jemanden wie Sokolov kommt eingentlich auf das Programm gar nicht darauf an... :girl:

Nur nach dem Konzert war ich der Meinung, dass er sich diesmal ziemlich leicht gemacht hat, mir hat das Rosinchen gefehlt. :-)

Ich bewundere ihn trotzdem und werde auch nächstes Jahr auf sein Konzert gehen. In der Hoffnung, dass es wieder was ganz Besonderes wird. Sonst wüsste ich keinen Pianisten, den ich wirklich gerne anhören möchte. (Vielleicht Vestards Shimkus, aber nur weil ich ihn kenne.)
Ansonsten ist und bleibt Sokolov der heutige Klaviergott.... :kuscheln:
 
Was wohl Libermann dazu sagen würde, dass Sokolov ständig die Hände von den Tasten entfernt? Und andauernd dieses Getrillere mit dem Daumen ...

<flitz und weg>
 
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Was wohl Libermann dazu sagen würde, dass Sokolov ständig die Hände von den Tasten entfernt? Und andauernd dieses Getrillere mit dem Daumen ...

<flitz und weg>

Unser Alt-Bundeskanzler Kohl hat mal gesagt, wichtig wäre nur was hinten rauskommt... ;-)

Also, solange Sokolov spiel wie er spielt - ist es mir Wurscht, wie er die Hände hält oder was Libermann dazu sagt oder meint. Ich weiß es nicht, ob du ihn live gesehen hast. Aber ich habe es und ich weiß es wirklich nicht mehr, was genau er mit den Händen gemacht hat... :denken:
Aber wie seine "Hammersonate" klingte, das weiß ich heute noch... und das war unbeschreiblich gut! Es war grandios! Für mich ist er Nr. 1 unter den aktiven Pianisten... :pokal:

P.S. Danke Dir, Dreiklang, für die links. Höre gerade zu... fantastisch!!!! :kuscheln:
 
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Unser Alt-Bundeskanzler Kohl hat mal gesagt, wichtig wäre nur was hinten rauskommt... ;-)

Also, solange Sokolov spiel wie er spielt - ist es mir Wurscht, wie er die Hände hält oder was Libermann dazu sagt oder meint. Ich weiß es nicht, ob du ihn live gesehen hast. Aber ich habe es und ich weiß es wirklich nicht mehr, was genau er mit den Händen gemacht hat... :denken:
Aber wie seine "Hammersonate" klingte, das weiß ich heute noch... und das war unbeschreiblich gut! Es war grandios! Für mich ist er Nr. 1 unter aktiven Pianisten... :kuscheln:

Ich war in seinen letzten 5 Münchener Konzerten. Und es war jedesmal umwerfend gut. Die op. 106 im letzten Jahr fand ich auch grandios, und auch die Schumann-Humoresque ist mir noch in bleibender Erinnerung.

Neben Sokolov finde ich Daniil Trifonov noch sehr spannend - er spielt noch mindestens 4 mal in diesem Jahr in München. Ich werde in alle Konzerte gehen. :-)

LG, Mick
 
So, eigentlich geht dieser Faden ja über Sokolov, aber jetzt werfe ich mal einen anderen Pianistennamen hier hinein: Kontantin Semilakovs. Über das Sokolov-Konzert und meine Meinung dazu habe ich mich hier ja schon ausgelassen. Höchst spannend war, dass Semilakovs bei uns gestern ebenfalls Chopins h-moll-Sonate gespielt hat, die wir am Montag von Sokolov gehört haben. Daher passt es dann doch wieder in diesen Faden.

Bei Sokolov fand ich sie eine Mischung von zerrupft und trotzdem brav und lang(weilig) - weichgespült, hatte jemand dazu gesagt. Naja, Chopin eben, habe ich gedacht, der mich als Komponist nur höchsten selten wirklich begeistern kann. Aber gestern! Semilakovs hatte eben diese Sonate auch im Programm, und ich war von Anfang bis Ende fasziniert. Was es da an Hochs und Tiefs gab, wie abrupt die Wechsel zwischen schroff und fast schon brutal sein können, wie dagegen plötzlich die schönen Melodien friedlich und versöhnlich klingen, bevor wieder eine unerwartete Wendung kommt: waoh! Während sie sich bei Sokolov (für mein Gefühl!) unendlich zog, war sie bei Semilakovs viel zu schnell zu Ende - und das lag sicherlich nicht am Tempo.

Ich frage mich oft, warum einen (mich!) viele der großen Pianisten nicht mehr wirklich berühren, währen wir bei unseren Konzerten schon das eine oder andere Aha-Erlebnis hatten. So eben wie gestern, was für mich völlig unerwartet kam (über die anderen Stücke lasse ich mich gar nicht aus, die haben keinen Sokolov-Bezug), während ein Konzert mit einem großen Namen natürlich auch vorab immer eine große Erwartung hervorruft, die dann eben auch mal enttäuscht wird.

lavendel
 

Radiohinweis:

Gestern war auf Ö1 die Sendung "Ö1 bis zwei" ganz Grigorij Sokolov gewidmet. Kann man noch bis kommenden Montag 13:00 Uhr im Web nachhören:

http://oe1.orf.at/programm/378839

Liebe Grüße
Gernot
 
Ich frage mich oft, warum einen (mich!) viele der großen Pianisten nicht mehr wirklich berühren, währen wir bei unseren Konzerten schon das eine oder andere Aha-Erlebnis hatten. So eben wie gestern, was für mich völlig unerwartet kam (über die anderen Stücke lasse ich mich gar nicht aus, die haben keinen Sokolov-Bezug), während ein Konzert mit einem großen Namen natürlich auch vorab immer eine große Erwartung hervorruft, die dann eben auch mal enttäuscht wird.

lavendel

Das Ambiente vielleicht?
Hauskonzerte haben etwas wesentlich intimeres als riesige Konzertsäle, wenn dann ein oder mehrere gute Künstler spielen, kommt in einem kleineren Raum sehr viel mehr Emotion zum Publikum, in großen Sälen verliert sich das oft. Kammermusikabende oder Klavierabende im privaten Raum haben etwas besonderes, ich versuche gerade eine Winterreise zu organisieren, die letzten Liederabende bei mir zu Hause waren hinreißend, während ich Liederabende in einem großen Konzertsaal einfach nicht mehr besuche, egal wie berühmt der Sänger ist, passt einfach nicht.

Und dann kann natürlich auch ein großer Pianist - und Sokolov ist zweifellos einer der ganz großen- einmal einen schlechten Tag haben und weniger inspiriert spielen.
 
So, eigentlich geht dieser Faden ja über Sokolov, aber jetzt werfe ich mal einen anderen Pianistennamen hier hinein: Kontantin Semilakovs. Über das Sokolov-Konzert und meine Meinung dazu habe ich mich hier ja schon ausgelassen. Höchst spannend war, dass Semilakovs bei uns gestern ebenfalls Chopins h-moll-Sonate gespielt hat, die wir am Montag von Sokolov gehört haben. Daher passt es dann doch wieder in diesen Faden.

Bei Sokolov fand ich sie eine Mischung von zerrupft und trotzdem brav und lang(weilig) - weichgespült, hatte jemand dazu gesagt. Naja, Chopin eben, habe ich gedacht, der mich als Komponist nur höchsten selten wirklich begeistern kann. Aber gestern! Semilakovs hatte eben diese Sonate auch im Programm, und ich war von Anfang bis Ende fasziniert. Was es da an Hochs und Tiefs gab, wie abrupt die Wechsel zwischen schroff und fast schon brutal sein können, wie dagegen plötzlich die schönen Melodien friedlich und versöhnlich klingen, bevor wieder eine unerwartete Wendung kommt: waoh! Während sie sich bei Sokolov (für mein Gefühl!) unendlich zog, war sie bei Semilakovs viel zu schnell zu Ende - und das lag sicherlich nicht am Tempo.

Ich frage mich oft, warum einen (mich!) viele der großen Pianisten nicht mehr wirklich berühren, währen wir bei unseren Konzerten schon das eine oder andere Aha-Erlebnis hatten. So eben wie gestern, was für mich völlig unerwartet kam (über die anderen Stücke lasse ich mich gar nicht aus, die haben keinen Sokolov-Bezug), während ein Konzert mit einem großen Namen natürlich auch vorab immer eine große Erwartung hervorruft, die dann eben auch mal enttäuscht wird.

lavendel

Semilakovs ein grossartiger Pianist !

"Selten habe ich einen jungen Pianisten in der heutigen
Zeit gehört, der so wunderbar und grossartig spielt."
Jörg Demus ;-)
 
Es war wieder soweit! Sokolov im Gewandhaus. Und was für ein Sokolov!!

1. Bach, B-Dur-Partita
2. Beethoven, Sonate op. 10/3
3. Chopin, Sonate Nr. 3

Unter den wie immer üppigen Zugaben (fast eine Stunde!) u. a. eine unfassbar schöne Darbietung von Schuberts Es-Dur-Stück D946/2...

Vom ersten Triller bis zum letzten Abgang ein erneut fan-tas-tisch-es Konzert!
 
Ja, ich freue mich auch schon auf sein Wiener Konzert Ende der Woche! :-) Als ich ihn vor zwei Jahren gehört habe, war es einmalig - im letzten Jahr war er dann leider krank (wobei es trotzdem ein nettes Ersatzkonzert gab, aber natürlich nicht ansatzweise dasselbe)...
 
Update: Auch sein Konzert im Wiener Konzerthaus heute Abend war einfach gigantisch! Selbes Programm wie oben beschrieben, dazu noch wunderschöne, lange Zugaben... Ich bin wirklich oft im Konzerthaus und habe einige Pianisten live gehört in letzter Zeit - aber so ein Erlebnis hat man nur ganz, ganz selten...

Schade nur, dass es immer wieder diese Leute im Publikum gibt, die wohl unbedingt als erste ihren Mantel an der Garderobe abholen wollen und hektisch aufspringen, sobald der letzte Ton des offiziellen Programms verklungen ist. Tja, in diesem Fall haben sie dann halt eine gute Stunde Zugaben verpasst.
 
Ich muss jetzt auch schwärmen: Sokolov war gestern in Brüssel: Er spielte Bach, Beethoven und Schubert und etwas Chopin (Mazurken) in den Zugaben. Auf der neusten CD, dem Salzburg-Recital, hört man unter anderem auch die Mazurka Nr. 2, die für mich gestern neben den Moments musicaux das absolute Highlight war. Niemand hat diese Dynamik in den Stücken wie er!

LG,
Babs
 
Liebe Christine !
Habe eben deinen Bericht vom 13. Dez. 14 gelesen . Es ist ein Graus wenn die Leute beim letzten Ton schon aufspringen und Richtung Ausgang rennen .
Jetzt hat die Phil. bei uns ein Handbuch über Benimmregeln für Konzertbesucher in die Programme gelegt . Ich finde es so traurig , dass erst die Leute schriftlich informiert werden müssen , wie man sich zu benehmen hat ,. Traurig !
Aber am Mittwoch bei Pollini sind nur einige gleich wieder Richtung Ausgang ,. Schätze mal , dass die kein Programm gekauft haben und nicht gelesen haben , wie man sich zu benehmen hat .
So das wollte ich nur mal anmerken . Liebe Grüsse
Monique
 

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