Sitzen machen! (bei Kindern)

@chiarina

Ich gebe Dir in allen Punkten recht.
Dazu möchte ich noch bemerken das es offensichtlich dennoch überwiegernd Frauen sind,die in pädagogischen Berufen arbeiten.
Auch dort ist das interesse der Männer nicht so ausgeprägt.
Was sicherlich auch an der schlechten Bezahlung liegt.

Wir erleben täglich Eltern die beruflich sehr eingesapnnt sind.
Dennoch schaffen sie sich Freiräume um Zeit für ihre Kinder zu haben.
Setzen Prioritäten,haben ein soziales Netzwerk aufgebaut.
Nimmst du heute mein Kind,nehme ich morgens Deins.(schlicht ausgedrückt)
Letztendlich wird es in 10 Jahren diese Diskussion nicht mehr geben.
Dann sind alle Schulen im verpflichtenden Ganztag.
Problematische Kinder werden inclusiv beschult.
Da macht man aus der Not eine Tugend,da braucht man keine Rampe für das Kind im Rollstuhl zu bauen.
Ich weiss,das war jetzt böse.
Aber das ist die heutige und kommende Realität.

Solange stets die gleiche politische Coleur gewählt wird,ändert sich nichts.
Denn niemand hat ein Interesse daran der Wirtschaft ans Bein zu pinkeln und familiengerechte Arbeitsmodelle zu fordern.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Brisch sagt in dem Interview, dass in gut geführten Krippen, in denen das Kind eine positive Bindung zu einer Erzieherin aufbauen kann, die Fremdbetreuung allerdings absolut positiv für die Entwicklung und Situation des Kindes ist.

Nicht "des Kindes", sondern "mancher Kinder" oder meinetwegen auch "vieler Kinder"!

Das ist ein sehr wichtiger Unterschied! Aber hier kommt wie gesagt die political correctness wieder ins Spiel, die es auch Herrn Brisch nicht erlaubt, bestimmte Dinge zu sehen und auf bestimmte Weise zu differenzieren.

Es gibt nach wie vor eine große Zahl von Kindern, für die es am besten ist, wenn sie (insbesondere im Krippen- und Grundschulalter, später ist es vergleichsweise wurscht) zu Hause aufwachsen und dort nicht "professionell", sondern von ihrer Mutter bzw. ihrem Vater betreut werden.
 
Nicht "des Kindes", sondern "mancher Kinder" oder meinetwegen auch "vieler Kinder"!

Das ist ein sehr wichtiger Unterschied!

Da stimme ich zu! Die Formulierung allerdings ist mein Fehler - es ist ja kein wörtliches Zitat - und nicht Herrn Brisch anzulasten. Ich hatte schon überlegt, statt "ist" "sein kann" zu schreiben, das war mir dann aber wieder zu unklar.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich habe ein gewisses Verständnis für (fast) alle Positionen hier. Allerdings meine ich auch, dass es in erster Linie eine ganz individuelle Entscheidung der Frau, des Mannes, der Gemeinschaft beider sein und bleiben sollte, in welche Richtung der jeweilige Weg gehen soll. Das kann nicht alles "dem Staat" aufgeladen werden. Der sollte zwar möglichst günstige Rahmenbedingungen schaffen. Er ist aber nicht verpflichtet, wie eine Vollkaskoversicherung, für alle -eigentlich ganz privaten- Lebenslagen "Rundumschutz" zu bieten. Und zwischen dem, was man möchte, und dem, was möglich ist, muss jeder seinen Weg finden, auch wenn es dabei "Reibungsverluste" gibt.

(( Aber vielleicht wird das Kinder kriegen und aufziehen künftig auch noch "outgesourced", nachdem die Kinder nach einem genetischen Onlinekatalog zuusammengestellt worden sind..... :D:D;) ))
 
Solange stets die gleiche politische Coleur gewählt wird,ändert sich nichts.
Denn niemand hat ein Interesse daran der Wirtschaft ans Bein zu pinkeln und familiengerechte Arbeitsmodelle zu fordern.
Inzwischen wird eine andere politische Couleur auch nichts an den Rahmenbedingungen ändern, wenn sie denn gewählt würde. Heute hat sich ein Politikertypus parteiübergreifend durchgesetzt, der auf Selbsterhaltung bedacht ist, da er vom Politikbetrieb lebt. In früheren Zeiten waren Nachwuchskandidaten mit Lebensleistungen außerhalb des Parteien- und Funktionärsapparats gefragter als in der Jetztzeit, in der man in die Partei eintritt, um etwas zu werden. Wer von der Vollversorgung als Berufspolitiker abhängig ist, vertritt zunächst aus dem eigenen Sicherungsbedürfnis heraus, dann aus Übersättigung und Bequemlichkeit möglichst unproblematische Positionen und Auffassungen, die allenfalls denen wehtun, die einen sowieso nicht wählen würden.

Die andere politische Couleur übernimmt recht schnell die politischen Einstellungen, die ihr den Platz an der Sonne sichern - deshalb verschwimmen auch immer weiter die Konturen des politischen Profils aller Parteien. Und deshalb kann man auch Kritikern längst nicht mehr raten, ihre Veränderungswünsche vor Ort zu realisieren und "gefälligst selber in die Parteien reinzugehen, statt zu meckern". Profilierte Persönlichkeiten mit Können und Fachwissen gehen nicht in die Politik, sondern ins Wirtschaftsleben mit weitaus besseren Karriereaussichten. In den Parteiapparaten verbleiben jene dickfelligen Naturen, die andernorts keine vergleichbaren Perspektiven haben. Veränderungsbereitschaft ist dort erst zu erwarten, wenn der Unmut innerhalb der Bevölkerung stark genug zum Ausdruck kommt und der "soziale Friede" nachhaltig gefährdet ist.

LG von Rheinkultur
 
Das kann nicht alles "dem Staat" aufgeladen werden.

Lieber gubu,

erlaube mir, dass ich widerspreche, allerdings anders, als du vielleicht zunächst mal denkst:

Es wird nämlich dem Staat aufgeladen, ob er will oder nicht! Wie ich sagte, sind unsere Kinder auch das Kapital unserer Gesellschaft, unseres Staates. Wenn so viel Kinder auffällig sind, hat das erhebliche Auswirkungen. Schon heute beklagen sich Fachbetriebe über schlecht ausgebildete Jugendliche und finden keine qualifizierten Auszubildenden mehr, Therapien in hoher Zahl mit zweifelhaftem Erfolg sind nötig.... . Um etwas wieder einzurenken bedarf es ungleich höherer Energien und damit verbundener finanziellen Ausgaben als Voraussetzungen zu schaffen, die erst gar nicht solche Auffälligkeiten zur Folge haben. Brisch zeigt auch in seinem Interview, welch hohe Kosten für den Staat entstehen, wenn 20% der Grundschulkinder auffällig sind. Der Staat sind letztlich wir, und wir müssen die schlecht schmeckende Suppe auslöffeln, die wir uns selber eingebrockt haben. Deshalb können gerne alle sagen, dass Kindererziehung privat bleiben soll, Fakt ist, dass es nicht privat bleibt. Ich bin die letzte, die hilfesuchend nach dem Staat ruft, um private Interessen durchzusetzen, aber letztlich ist der Staat derjenige, der auf gesunden, starken Nachwuchs angewiesen ist, sonst stirbt er eben aus. Soll keiner aber hinterher jammernd auf seine Rente schielen und nach dem Staat rufen..... .

Wieso ich mich so engagiere in dieser Diskussion, liegt daran, dass Kinder sich nicht wehren können. Ich möchte für Kinder sprechen und Kindern geht es oft dann gut, wenn es ihren Eltern gut geht. Dieser Hickhack um die besten Erziehungsmethoden, dieser doktrinäre Kampf darum, wie ein Kind am besten aufgehoben ist (auch unter Frauen tobt ja nicht selten der Kampf "Hausfrau gegen Berufstätige") ist schlecht und bringt keine Kommunikation untereinander zustande. Im Gegenteil fühlt sich jeder angegriffen in seinem Lebensmodell (übrigens findet sich in diesem Rahmen auch eine heftige Kritik an kinderlosen Paaren, die sich laut ihrer Vertreter ihre Rente auf Kosten der Paare mit Kindern "erschnorren", um mal nur ein weiteres völlig unkonstruktives Kampffeld zu nennen). Deshalb finde ich, dass jeder ein Recht auf sein eigenes Lebensmodell hat - Kompromisse müssen sowieso immer gemacht werden. Eine Hausfrau, die unglücklich und unausgelastet ist, ist für Kinder genauso schlecht wie eine gestresste Berufstätige, die gern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen würde. Es ist die Frage, ob das tatsächlich ein privates Problem bleiben sollte oder ob wir nicht erkennen, dass es ein gesellschaftliches Problem ist und wir alle gefordert sind.

Liebe Grüße

chiarina
 
Deshalb können gerne alle sagen, dass Kindererziehung privat bleiben soll, Fakt ist, dass es nicht privat bleibt. Ich bin die letzte, die hilfesuchend nach dem Staat ruft, um private Interessen durchzusetzen, aber letztlich ist der Staat derjenige, der auf gesunden, starken Nachwuchs angewiesen ist, sonst stirbt er eben aus. Soll keiner aber hinterher jammernd auf seine Rente schielen und nach dem Staat rufen..... .
Das Problematische beim Ruf nach dem Staat liegt in der Tatsache begründet, dass im Rufen vieler ein allgegenwärtiger Widerspruch begründet liegt. Einerseits soll in problematischen Lebenssituationen immer die Allgemeinheit, sprich der Staat, alles im gewünschten Sinne regulieren. Andererseits bedeutet die Regulierung von außen nun mal das Abgeben eigener Zuständigkeiten und Zulassen externer Eingriffsmöglichkeiten in persönliche Belange bzw. ins Privatleben, was ja dann auch wieder unerwünscht ist. Es vergessen viele, dass es Freiheit ohne Verantwortung eben nicht gibt. Oder anders formuliert: Wirft mein Handeln persönliche Vorteile (vor allem wirtschaftlicher Natur) ab, stecke ich mir liebend gerne alles in die eigene Tasche und das möglichst, ohne anderen etwas davon abgeben zu müssen. Wenn mir Nachteile entstehen, sollen sich andere darum kümmern, wobei die "anderen" gleichbedeutend mit "dem Staat" sind. Solange bereits das Anspruchsdenken vieler nicht einmal in sich stimmig ist und/oder an der Realität vorbeigeht, wird sich an den unbefriedigenden Aspekten der derzeitigen Situation nichts Grundlegendes ändern.

Wieso ich mich so engagiere in dieser Diskussion, liegt daran, dass Kinder sich nicht wehren können. Ich möchte für Kinder sprechen und Kindern geht es oft dann gut, wenn es ihren Eltern gut geht.
Das Kind wird noch nicht einmal gefragt, ob es überhaupt geboren werden will, geschweige denn, in welches Umfeld. An der Existenz als solcher lässt sich nachträglich nichts mehr ändern, am Umfeld bzw. an den Rahmenbedingungen schon.

übrigens findet sich in diesem Rahmen auch eine heftige Kritik an kinderlosen Paaren, die sich laut ihrer Vertreter ihre Rente auf Kosten der Paare mit Kindern "erschnorren", um mal nur ein weiteres völlig unkonstruktives Kampffeld zu nennen
Unkonstruktiv resp. unsachlich sind viele dieser Auseinandersetzungen in der Tat, geben aber manchem kurzsichtig argumentierendem Zeitgenossen ein Gefühl von Genugtuung und Selbstzufriedenheit, denn es fühlt sich einfach gut an zu wissen, dass immer nur die anderen an allem schuld sind. Es liegt dann eben am System und den gesellschaftlichen Verhältnissen, wenn sich Menschen falsch oder fragwürdig verhalten. Bequem und populär - aber in der eigentlichen Sache falsch. Am Stichwort "kinderlose Paare" wird das deutlich, da das Zerrbild des rücksichtlos konsumierenden Egoisten im Raum steht, der von seinem ihm unterstellten materiellen Wohlstand nichts an seine Nachfolgegeneration abgeben will. Dass Kinderlosigkeit viele Ursachen haben kann (auch fremdbestimmter Natur), lässt man dann allzu gerne unter den Tisch fallen. Umgekehrt könnte man vielfach feststellen, dass viele Kinder in solche verkorksten Verhältnisse besser nie hineingeboren worden wären. Zu diesem Thema können Bildungs- und Erziehungsbereich tätige Personen vermutlich viel Unschönes berichten - mir genügten die von meinem als Lehrer tätigen Vater mitgeteilten Erfahrungswerte schon, um mich selbst nie für den Schuldienst zu entscheiden.

LG von Rheinkultur
 
Liebe Chiarina;

Ich bin nicht der Meinung, dass man eine "Emanze" ist, nur weil man als Frau gern Kinder haben und in dem Beruf arbeiten möchte, den man aus Interesse oder sogar Leidenschaft ergriffen hat.
Das möchte ich vorab klären: Mit Emanze (abwertend) meinte ich die damailigen Frauen, die Kindererziehung und Haushalt anderen Frauen als "minderwertig" madig machen wollten, obwohl aus gesellschaftlicher Sicht DAS GEGENTEIL der Fall ist.

Zum Thema selbst: Die Problemkinder entstehen nicht durch zu wenige oder zuviele Krippenplätze, sondern durch ungeeignete Eltern (Krankheiten exkl.!!!). Früher hattten die sekundären Erzieher (Schule) die Kompetenz, diese Problemfälle in besser geeignete Bildungskanäle einzuschleußen - heute geht das nicht mehr. Heute bestimmen die UNGEEIGNETEN Eltern, wie mit ihrem Kind zu verfahren sei. Eine Lachnummer! So schafft es eine einzige Problemfamilie locker, eine ganze Schulklasse in IhrerAusbildung und in Ihrem charakterlichen und bildungsmäßigen Fortgang negativ zu beeinflussen. Und wir lassen uns das gefallen. Es ist halt politisch korrekt. Noch!

Den Staat soll man ruhig in die Pflicht nehmen - aber nicht monetär, sondern in seiner Sorgfaltspflicht gegenüber dem Erhalt von Werten und erprobten Methoden.

Die Natur hat die Frauen zu Gebärern gemacht. Dazu gehört auch die Stillzeit. Und ebenso Charakterzüge, die Frauen in den ersten Lebensjahren zu besseren Erziehern macht als Männer. Über Jahrtausende hinweg haben dennoch Frauen zusätzlich einen erheblichen Anteil an der Versorgung der Familie geleistet. Das ging deshalb, weil die Sippe "funktionierte". Lediglich in Zeiten allergrößter Not und Armut musste dieses Prinzip über Bord geworfen werden. Unselbständige Kinder (Babies) wurden dann ruhiggestellt. Anno toback mit Mohnschnullern, heute eben mit Glotze und Daddelkram. Die Ergebnisse sind ähnlich.

"Unser" Problem liegt aber eigentlich woanders. Nämlich: Alles haben wollen, zum geringsten Preis. Und das geht eben nicht. Es gibt nichts umsonst! Irgendeine Kröte muss man schlucken. Und diese Erkenntnis scheint abhanden gekommen zu sein:

Wenn ich Karriere machen will UND keine Schwiegermutter im Haus haben will UND Kinder haben will, dann muss ich eben für die Kinderbetreuung BEZAHLEN.
Wenn ich keine Schwiegermutter im Haus haben will UND Kinder haben will, dann muss ich eben auf Karriere / Einkommen / Konsum VERZICHTEN.
Wenn ich Karriere machen will UND keinen Krippenplatz bezahlen will UND Kinder haben will, dann muss ich eben die Schwiegermutter ERTRAGEN.
Usw, usf.

Irgendwo muss immer eine Leistung oder ein Verzicht erbracht werden. Und diese Dreisätze betreffen eben nicht nur das Thema Kinder & Betreuung, sondern gelten für alles im Leben. Bloß: Man darf das heute nicht mal mehr sagen! Welche Perversion!

Das betrifft natürlich genauso mich als Mann:
Wenn ich Karriere / Geld machen will UND Kinder haben will, dann muss ich auf manche Vaterfreuden VERZICHTEN.
Wenn ich meine Kinder "genießen" will UND dennoch Karriere machen will, muss ich meine Gesundheit RISKIEREN.
Wenn ich gesund bleiben will UND mich in Vaterfreuden suhlen will, muss ich auf Karriere / Geld VERZICHTEN...

Bleibt das Dillemma der biologischen Bnachteiligung der Frau. Nun, da kann man sich gerne eine Etage höher beschweren. Ich sehe aber keine Benachteiligung: Wer lebt länger? Wer erfährt Mutterglück? Wer kann sich - auch im hektischsten Hausfrauenalltag - die Zeit für eine Tasse Tee oder gar ein Schwätzchen herausschneiden? Solange Partner und Familienmitglieder FAIR und GLEICHBERECHTIGT miteinander umgehen, gibt es keine Benachteiligung eines Geschlechts. Frauen, die Ihre Gebärfunktion (schreckliches Wort) als Unglück und Benachteiligung begreifen, sollten besser keine Kinder bekommen - sie wären niemals gute Mütter.
 
Liebe chiarina, ich sehe in Deinem Beitrag #87 keinen Widerspruch zu meiner Ansicht. Nur sind die Ursachen ziemlich komplex.

Da bin ich VÖLLIG bei dem, was fisherman in # 89 schreibt !!!
 
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Liebe Chiarina, auch ich kann zw. Gubu und Dir keine Diskrepanzen feststellen.
Eine Frage von Dir darf ich noch - in Ergänzung zu #89 - beantworten: Was meine Frau nun, in Ihrem Selbstverwirklichungsjob (;-)) verdient, ist (noch?) lächerlich.
Gemäß meinem Postulat zahle ich dafür - indem ich weiter brav arbeite. Ich zahle aber gerne, weil nämlich meine Frau vorher viele Jahre "bezahlt" hat: SIE ist nachts aufgestanden, SIE hat Geweine und Kinderkrankheiten ertragen, SIE hat das "häusliche" Ding am Laufen gehalten. Hätte meine Frau mich damals - wie heute oft üblich - zum Nachtdienst vergattert, mir das Windelwechseln beigebracht (ich habs manchmal gemacht...), den Fensterputz von mir gefordert oder ähnliches - DANN würde ich heute vielleicht von ihr einen größeren Anteil am Familieneinkommen erwarten. Quid pro Quo.
 

@ Schmickus: Danke! Ich nagel mir das an die Wand ;-).
 
Rheinkultur & Fisherman: Sehr gute Beiträge! Genauso sieht es aus!
 
Und, Mädels: Ihr Verwaltungsangestellte, Verkäuferinnen, Sachbearbeiterinnen, Sekretärinnen, .... Für den Fall, dass ihr keinen wirklich wichtigen Beruf habt (Arzt, Wissenschaftler, Lehrer, Künstler, Erfinder,...) Denkt noch mal scharf nach, womit ihr wirklich eure Zeit verbringen wollt.
...aber schmickus... ts ts ts... willst du da diverse Berufe, sofern sie von Frauen ausgeübt werden, gar schmähen? ;);)
es mag trist sein, doch so manche Mutti muss als Verkäuferin oder ähnliches ein dringend nötiges Zubrot erwirtschaften, weil nun mal nicht jede Mutti mit einem Arzt, Wissenschaftler etc. verheiratet ist (oder grob gesagt: bei weitem nicht alle im Eheleben befindlichen Herren verdienen genug für Hütte, Urlaub usw.)
 
es mag trist sein, doch so manche Mutti muss als Verkäuferin oder ähnliches ein dringend nötiges Zubrot erwirtschaften, weil nun mal nicht jede Mutti mit einem Arzt, Wissenschaftler etc. verheiratet ist (oder grob gesagt: bei weitem nicht alle im Eheleben befindlichen Herren verdienen genug für Hütte, Urlaub usw.)
Roholf? Schreibst Du das nur, um mich zu "aktivieren"? Wenn Mutti hinzuverdienen muss, dann deshalb, weil man nicht bereit ist, auf etwas anderes (Hütte/Urlaub) zu verzichten. Also verzichtet man notgedrungen auf Kinderbetreuung. Bevor ein Aufschrei ertönt: Ja, es gibt die Fälle, wo WIRKLICH (!) ein Einkommen nicht reicht und ein zweites her muss, um auch nur den allergeringsten Lebensstandrad zu halten. Doch - einmal von unglückseligen Schicksalsschlägen abgesehen - so ist selbst (oder gerade) in diesen Randbereichen dies meist schon vorher absehbar gewesen: Wenn Lieschen Müller sich in Otto Maier verguckt, der eben nur ganz kleines Geld nach Hause bringt, dann ist doch alles weitere klar wie Kloßbrühe. Dann heißt das: Entweder von Luft und Liebe leben. Oder aber zweites Einkommen. Dann ist es DUMM, ein Kind in die Welt zu setzen. Klüger wäre es - wie früher gar nicht so unüblich - 8 Kinder zu haben. Ich kenne noch viele Familien, die sich nur mittels Kindergeld über Wasser hielten. Aber gerade diese Familien waren nicht die schlechtesten und die Kinder wurden AUSNAHMSLOS wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft.

Es mag hart klingen, aber viel vermeintliches Unglück resultiert aus purer Gedanken- und Verantwortungslosigkeit. Und durch diese Dummheit müssen sich diejenigen, die WIRKLICH UNVERSCHULDET in eine miserable Lebenslage gekommen sind, die berechtigten Sozialleistungen eben mit den Verantwortungslosen teilen. DAS ist die eigentliche Ungerechtigkeit.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"Unser" Problem liegt aber eigentlich woanders. Nämlich: Alles haben wollen, zum geringsten Preis. Und das geht eben nicht. Es gibt nichts umsonst! Irgendeine Kröte muss man schlucken. Und diese Erkenntnis scheint abhanden gekommen zu sein:

Wenn ich Karriere machen will UND keine Schwiegermutter im Haus haben will UND Kinder haben will, dann muss ich eben für die Kinderbetreuung BEZAHLEN.
Wenn ich keine Schwiegermutter im Haus haben will UND Kinder haben will, dann muss ich eben auf Karriere / Einkommen / Konsum VERZICHTEN.
Wenn ich Karriere machen will UND keinen Krippenplatz bezahlen will UND Kinder haben will, dann muss ich eben die Schwiegermutter ERTRAGEN.
Usw, usf.

Irgendwo muss immer eine Leistung oder ein Verzicht erbracht werden. Und diese Dreisätze betreffen eben nicht nur das Thema Kinder & Betreuung, sondern gelten für alles im Leben. Bloß: Man darf das heute nicht mal mehr sagen! Welche Perversion!

Das betrifft natürlich genauso mich als Mann:
Wenn ich Karriere / Geld machen will UND Kinder haben will, dann muss ich auf manche Vaterfreuden VERZICHTEN.
Wenn ich meine Kinder "genießen" will UND dennoch Karriere machen will, muss ich meine Gesundheit RISKIEREN.
Wenn ich gesund bleiben will UND mich in Vaterfreuden suhlen will, muss ich auf Karriere / Geld VERZICHTEN...


Lieber fishi

Da lese ich immer nur VERZICHTEN ;). Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf irgend etwas verzichtet habe, weil ich nach 15 Jahren im Beruf diesen an den Nagel gehängt habe und nun seit 11 Jahren Mutter und Hausfrau bin.

Ich habe einfach andere Prioritäten gesetzt. Und mich hat nie irgendjemand angemacht deswegen.

Lg, Nessie
 
...aber schmickus... ts ts ts... willst du da diverse Berufe, sofern sie von Frauen ausgeübt werden, gar schmähen? ;);)
es mag trist sein, doch so manche Mutti muss als Verkäuferin oder ähnliches ein dringend nötiges Zubrot erwirtschaften, weil nun mal nicht jede Mutti mit einem Arzt, Wissenschaftler etc. verheiratet ist (oder grob gesagt: bei weitem nicht alle im Eheleben befindlichen Herren verdienen genug für Hütte, Urlaub usw.)

Nicht jeder muss in einem Eigenheim wohnen.
Nicht jeder muss dreimal im Jahr in Urlaub fahren.
Usw.

Es ist eine Güterabwägung. Ich habe allerdings den sehr starken Eindruck, dass dem materiellen Zeitgeist über Gebühr nachgehechelt wird.
"Meinem Kind geht es prima, es hat das neueste Smartphone". Tausendmal gehört.
Selten höre ich: "Meinem Kind geht es prima, weil es so viel Zeit für sich hat."

Und ja, Millionen Menschen vertun Lebenszeit mit völlig unwichtigen "Berufen".
Nota bene: Ein Hoch auf das Handwerk.

Und ein Müllmann (schon mal Müllfrauen gesehen?) ist viel wichtiger als ein Casting-Consultant oder Kochsendungs-Producer oder ähnliches Geschmeiß.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe Nessie;

"Verzichten" gilt für die, die jammern. Auch Du hast auf Karriere verzichtet. Aber es fehlt Dir nix. Das ist genau mein Tenor: Güterabwägung/Prioritäten! Du verzichtest (auch wenns Dich nicht juckt) auf "Karriere", bekommst aber dafür viel Imaterielles (und weißt das augenscheinlich zu schätzen). Gut dass Du nicht angemacht wirst deswegen. Entweder liegts am veränderten Zeitgeist (was ja gut wäre, ich aber bezweifle) oder an Deinem Alter.

Ehrlich gesagt, auch wenn ich keine Emanze bin ;-), so kann selbst ich mich nicht ganz von gewissen Erwartungen lösen: Wenn meine hochtalentierte Tochter nach erfolgreichem Studium sich für die Rolle als Hausfrau und Mutter entscheiden würde, müsste ich erst mal schlucken. Dabei hat meine Frau genau das getan... Ojeh. Alles nicht so einfach...
 
Schöne und niveauvolle Diskussion!

Kleine OFF_TOPIC Randbemerkung der bitteren Art:

Dazu möchte ich noch bemerken das es offensichtlich dennoch überwiegernd Frauen sind,die in pädagogischen Berufen arbeiten.
Auch dort ist das interesse der Männer nicht so ausgeprägt.
Was sicherlich auch an der schlechten Bezahlung liegt.

"Auch", vielleicht. Andere Tätigkeiten sind noch schlechter bezahlt bei gleichzeitig heftigeren Arbeitsbedingungen.

In meinem Bekanntenkreis ist ein gelernter Erzieher. Der würde HImmel und Hölle in Bewegung setzen, nur um nicht in diesem Beruf arbeiten zu müssen.

Begründung: Als männlicher Betreuer muss man höllisch aufpassen heutzutage. Beispiel: Mädchen fällt hin, weint, will getröstet werden. Erzieherin macht das natürlich, nimmt das Kind in den Arm, alles kein Thema.

Als männlicher Betreuer habe man wohl permanent die Schere im Kopf, dass jeder Körperkontakt im Verdacht unlauterer Absichten steht.

Wer je in diesen Verdacht gerät, bekommt privat, beruflich und auch gesellschaftlich keinen Fuß mehr auf den Boden. [/OFF_TOPIC]
 

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