Argumente für Flügel gesucht

  • Ersteller des Themas hubschrauber
  • Erstellungsdatum

Hallo Susanne,

vielleicht hilft ja die Mathematik anstatt der Physik.
Investierst Du für einen Flügel 20000 € und rechnest mit einer Abschreibung in 10 Jahren von 10000 €,
dann wären das 1000 € pro Jahr. Zuzüglich 200 € Nebenkosten für Stimmen und Luftbefeuchtung.
Bist Du bei 1200 € pro Jahr, 100 € pro Monat oder 3.3 € pro Tag.
Ist sicher weniger als ein Raucher ausgibt und verglichen mit anderen Hobbies gar nicht so teuer.

Grüssle Mani
 
Hi Susanne,

wenn Du den richtigen Flügel wählst, wird der Wertverlust viel geringer sein, als von Manni angegeben. Im Idealfall kommt es, langfristig betrachtet, nicht mal zu Wertverlust.
Das Ganze gilt aber nur, wenn nix finanziert wird!
 
Na jaaa, ich finde zumindest, dass man sich fairerweise auch über die andere Seite Gedanken machen sollte: so ein Flügel ist schon ein ziemlich bestimmendes Möbelstück in einer gemeinsamen Wohnung ...

Habe darüber gestern mit meinem Liebsten philosophiert, und da kam der Vergleich mit einer Modelleisenbahn auf. Wenn ich mir vorstelle, dass für meinen Partner eine Modelleisenbahn mit den Ausmaßen eines Flügels im Wohnzimmer das Höchste wäre, hätte ich damit auch ein Problem - weil ich eben einen Flügel klasse finde, eine Modelleisenbahn aber nun mal nicht. Tja, und wenn der Physiker nun mal einen Flügel nicht klasse findet - hat er dazu alles Recht der Welt. In einem Modelleisenbahnforum sähe das sicherlich ganz anders aus :D.
 
weil ich eben einen Flügel klasse finde, eine Modelleisenbahn aber nun mal nicht. Tja, und wenn der Physiker nun mal einen Flügel nicht klasse findet - hat er dazu alles Recht der Welt. In einem Modelleisenbahnforum sähe das sicherlich ganz anders aus :D.

aber das ist doch genau falsch rum.
gerade weil du verstehst, was es einem bedeuten kann, muss man das doch respektieren und einsehen.

so wie das lärmen meiner nachbarn. ich nehm das voll und ganz hin, ohne mit der wimper zu zucken. weil ich selbst (laut) musik mache.
das letzte was mir einfallen würde wär, dass ich bei der nachbarstür klopfe und mich beschwere..
 
aber das ist doch genau falsch rum.
gerade weil du verstehst, was es einem bedeuten kann, muss man das doch respektieren und einsehen.

Natürlich, ich verstehe das ... Hab ja auch einen Flügel im Wohnzimmer stehen :D. Aber wenn das Gegenüber nun mal keinen Sinn dafür hat sehe ich auch ein, dass so ein Monster auch eine Zumutung sein kann. Je nach Größe des entsprechenden Zimmers ....
 
@ Sla019: Danke für den Link aus der Nachbarschaft ;-)

Ich zitiere gerne für Susanne und andere daraus: "Dadurch schließt sich auch der Kreis zu der im Instrumentenhandel bewährten Formel, daß man beim Verkauf von Spitzenfabrikaten auch nach jahrzehntelanger Nutzung immer noch den Preis erzielt, den man bei der Anschaffung dafür bezahlt hat."
 
Wenn ich mir vorstelle, dass für meinen Partner eine Modelleisenbahn mit den Ausmaßen eines Flügels im Wohnzimmer das Höchste wäre, hätte ich damit auch ein Problem

Da hätt' ich doch gern beides :D Wobei, eine Moba mit den Ausmassen eines Flügels in H0 wäre mir doch noch zu klein, das gibt ja nix Vernünftiges... :roll:

Doch ohne Raum kein Traum. So isses nunmal.

Wie ich mein Klavier gefunden hatte, meinte mein Mann auch, dass es optisch nicht in unser Wohnzimmer passen würde. Ich habe dann einfach ein Foto davon genommen und es mittels Photoshop in unsere gute Stube "platziert" - da fand mein Mann plötzlich auch, so schlimm wär es gar nicht. ;)

Lg, Nessie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn ich mir vorstelle, dass für meinen Partner eine Modelleisenbahn mit den Ausmaßen eines Flügels im Wohnzimmer das Höchste wäre, hätte ich damit auch ein Problem - weil ich eben einen Flügel klasse finde, eine Modelleisenbahn aber nun mal nicht. Tja, und wenn der Physiker nun mal einen Flügel nicht klasse findet - hat er dazu alles Recht der Welt. In einem Modelleisenbahnforum sähe das sicherlich ganz anders aus :D.

Der Vergleich hinkt aber schon ein bisschen. Denn ein Klavier oder ein Flügel ist etwas, was seit Jahrhunderten bei vielen Leuten in Wohnzimmern zu stehen pflegt, - und sei es nur als Möbelstück. Bei einer Modelleisenbahn ist das nicht der Fall. Das heißt, ein Klavier oder Flügel hat schon aus Traditionsgründen ein größeres Recht auf einen Platz im Wohnzimmer.

Dennoch: man könnte sich auch als Modelleisenbahnverächter dem Gedanken öffnen, vom Partner eine solche Miniaturgleisanlage in Flügelgröße im Wohnzimmer aufbauen zu lassen. Denn vielleicht können sich so neue, bereichernde Traditionen herausbilden.

;)

Grüße von
Fips
 
Wie ich schon einmal in einem anderen Faden erwähnt habe, fängt mein Digi an, mich zu nerven. Der Unterschied zum Steinway-Flügel meines KL ist halt doch arg groß.

Um erst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel Verbesserung ich mit meinem angestrebten Budget von 5000-7000€ bekommen würde, bin ich vor Weihnachten einmal beim einem örtlichen Klavierhändler vorbeigegangen und habe alle Klaviere zwischen 5T und 10T€ angespielt. Einigermaßen OK fand ich ein fast neues 118er Boston und ganz gut ein 112er Grotrian von 1970. Eine totale Enttäuschung war ein 155er Flügel von Essex, der zwar von der Spielbarkeit OK war, aber vom Klang viel schlechter als das Grotrian.

Jetzt war ich neulich bei einem Klavierbauer, der auch Gebrauchtinstrumente vertreibt. Dort habe ich unter anderem ein altes 124er Grotrian angespielt, das mit zwar vom Klang her sehr zugesagt hat, bei dem mir aber die Spielbarkeit nicht so gut gefallen hat (war irgendwie nicht so „knackig“ wie das andere Grotrian).
Dann fragte mich der Klavierbauer „Können Sie eigentlich auch einen Flügel stellen?“ Ich: „Weiß nicht, einen kleinen vielleicht.“ Daraufhin habe ich noch diverse kleine (160-170) Flügel angespielt. Das war vielleicht ein Fehler, denn einer von denen war ein Blüthner Aliquot von 1937, der mir SEHR gut gefallen hat (natürlich oberhalb meines angestrebten Budgets, aber gerade noch tragbar).

Ich habe dann eine Flügelschablone leihweise mitgenommen und zu Hause ausgelegt. Ich bin der Meinung, so ein kleiner Flügel würde gut reinpassen, aber mein Mann (völliger Musikbanause, kann nur Radio spielen) hat sein Veto eingelegt. Nach längere Diskussion (warum brauchst du schon wieder ein Klavier, du hast doch gerade erst so viel Geld für ein Digi ausgegeben), habe ich ihn immerhin davon überzeugen können, dass ich noch ein akustischen Klavier anschaffen darf. Aber zum Thema Flügel lautet die Drohung weiterhin „Wenn du hier einen Flügel reinstellst, zerlege ich ihn eigenhändig mit der Kettensäge und bringe ihn wieder raus.“:shock::shock: Ein Flügel ist für ihn Geldverschwendung und nur etwas für Zahnärzte o.ä., die nicht wissen wohin mit ihrem Geld (wir haben so ein Beispiel im Bekanntenkreis).

Letzte Woche war ich wieder bei dem Klavierbauer (musste ja die Schablone zurückgeben) und habe das Grotrian Klavier und den Blüthner Flügel nochmal angespielt. Ersteres hat mich immer noch nicht überzeugt, so dass ich es zum anderweitigen Verkauf freigegeben habe (es gab schon einen anderen Interessenten). Der Blüthner Flügel ist vorerst für mich reserviert, was mir aber nichts nützt, solange sich mein Mann quer stellt.:(

Deshalb: Wie kann ich einen musikalisch völlig unbedarften Physiker davon überzeugen, dass ein Flügel viel besser als ein Klavier ist und nicht nur etwas für Pianisten oder Angeber?

Oder soll ich den Traum vom Flügel aufgeben und nach einem Traumklavier suchen?

Viele Grüße
Susanne
(der Hubschrauber, der so gerne (einen) Flügel hätte)

Wechsle das Schlafzimmer, dies kann wunder wirken :D:
 

Update

Von den vielen guten Ratschlägen, die ich von euch bekommen habe, habe ich erst einmal die folgenden von Pianocandle befolgt.

a) Gib den Traum vom Flügel NICHT auf. Das klappt sowieso nicht.
b) Lass den Traum ruhen, lass den Blüthner los.
c) Such ein Traumklavier. Eines, das gut genug ist, deinen Flügeltraum zu besänftigen, aber keine Anstalten macht, ihn dir zu nehmen.
d) Sollte der Blüthner "Deiner" sein, dann wird er dir nachlaufen. Las es drauf ankommen, ohne damit zu spekulieren.

Deshalb möchte ich euch jetzt von meiner Suche nach meinem Traumklavier berichten:

Vor gut einer Woche war ich in Leonberg bei der Klavierfabrik Pfeiffer. Dort hat sich der Geschäftsführer persönlich sehr viel Zeit für mich genommen. Ich habe diverse Klaviere angespielt und nach einiger Zeit hatte sich mein Interesse auf folgende Klaviere konzentriert
- ein 122er Grotrian von 1984: Klang etwas basslastig, Spielbarkeit OK
- sowie 2 Pfeiffer 112er von 1967 bzw. 1970.
Dr. Pfeiffer fragte dann, wo das Klavier denn stehen solle und als ich „an einer Wand auf Parkett“ antwortete, wurde ein Mitarbeiter geholt und die 3 Klaviere nebeneinander auf Parkett und an die Wand gestellt. Damit war ein direkter Vergleich möglich und da fiel das Grotrian dann leider durch: Sehr basslastig und wenig Klang in Mittellage und Diskant. Die beiden Pfeiffer waren da viel ausgewogener und vor allem das eine hatte einen schönen glockigen Klang, ist aber auch recht teuer.

Gestern war ich nun bei einem weiteren Klavierbauer (betreut den Steinway meines KL, sollte also gut sein). Dort fielen positiv auf:
- ein 120er Schimmel: Sehr schöner Klang (viel besser als die anderen Schimmel-Klaviere, die ich bisher angespielt hatte) und der Klavierbauer meinte, die Intonation wäre noch nicht optimal. Auch optisch ist das Klavier ein Schmuckstück (endlich mal kein schwarzer Schimmel, sondern Mahagoni poliert).
- ein Yamaha UX: Viel Volumen, optisch natürlich schwarz Hochglanz. Ist ein Containerklavier, nach Aussage des KB aber definitiv kein Musikschulklavier, da es kaum abgespielt war(da es innen optisch so aussah, vertraue ich auf diese Aussage).
- ein C. Bechstein Modell 7 (138 cm) von 1901: Traumhafter Klang, super zu differenzieren, ein echter Kandidat für ein Traumklavier. Allerdings kommt da am Montag noch ein anderer Interessent und außerdem bin ich mir nicht sicher, dass dieses Klavier mit seinen Ausmaßen wirklich in unser Wohnzimmer zu bringen wäre.

Jetzt habe ich ein paar Fragen:
- Warum war das 120er Grotrian so schlecht? Gibt es „Montagsklaviere“ oder hat man sich bei einem Fremdklavier einfach keine Mühe mit der Intonation gegeben?
- Was ist zu Pfeiffer zu sagen? Mein KL meint: Gute Mittelklasse.
- Spricht etwas gegen Schimmel? Ist wohl auch gute Mittelklasse, aber gibt es da auch Ausreißer nach oben?
- Was ist von so einem Uralt-Klavier wie dem Bechstein zu halten? Es ist sehr viel gemacht worden (Resonanzboden gespänt & lackiert, Stimmstock, Saiten und Hammerköpfe neu).

Also Kandidaten für ein Vernunftklavier hätte ich jetzt, beim Traumklavier bin ich mir noch nicht so sicher.

Liebe Grüße
Susanne

PS: Einen weiteren Kandidaten für ein Traumklavier gab es noch: Ein Grotrian Steinweg 120, leider aber unverkäuflich da Meisterstück des Klavierbauers.
 
...7er von Bechstein ... mit überbordender Ausstrahlungskraft...
... andererseits: So ein Klavier könnte sich anschicken, dir den Flügel-Traum streitig zu machen. Da wäre also Konfliktpotenzial zu wittern.
Wenn du ein Traumklavier willst, das ebendies nicht tut, dann passt ein 112er Pfeiffer prima, sozusagen genial genau gut. Wenn's dir auch passt.

Danke für deine Referenz,
weiter viel Erfolg dir!

Gruß
Martin
 
Volle Zustimmung zu PCs Beitrag. Habe mal so ein altes 138er von Bechstein angespielt: Abgesehen von der Monsteroptik - ein Klangtraum! Und was das Pfeiffer angeht, ebenfalls Bestätigung von PCs Beitrag. Da hast Du also zwei - nicht vergleichbare - Kandidaten ...

Und was das Mahagoni-Schimmel angeht: Natürlich gibt es Ausreisser nach oben!
Somit hast Du nun drei ...

Und nu?

Ich schlage vor: Wiederholt - in Abständen - alle drei anspielen. Und irgendwann sollte dann der Bauch die Entscheidung treffen.
 
Also das Bechstein ist am Montag nicht verkauft worden und mein Mann hat mir erklärt, dass man an unserer Gartentreppe zur Not das Geländer abschrauben kann. Damit würde das "Monster" auch den Weg in unser Wohnzimmer finden können.

Ich schlage vor: Wiederholt - in Abständen - alle drei anspielen. Und irgendwann sollte dann der Bauch die Entscheidung treffen.

Genau das werde ich am Samstag tun und dabei meine Familie mitnehmen. Meine Kinder sind schon ganz gespannt auf das alte Klavier, in dem der Klavierbauer bei der Restaurierung noch Bombensplitter aus dem 2. Weltkrieg gefunden hat.

Mal sehen, ob ich nach dem Anspielen schlauer bin.

Liebe Grüße
Susanne
 
Bin auf Bericht gespannt, Susanne! Viel Spass!
 

Zurück
Top Bottom