kleiner Finger

Alter Sack

Alter Sack

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7. Sep. 2011
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Wie aus meinem Nick zu entnehmen bin ich schon über 50 und habe trotz allem vor ein paar Monaten mit Klavierunterricht begonnen. Als "Alter Sack" sind die Ziele natürlich nicht mehr soo hoch und es dauert alles etwas länger.
Nun habe ich ein kleines Problem und würde gerne eure Meinung dazu hören:
Während neun Finger durch das üben langsam runder werden, macht mir doch der rechte kleine Finger zu schaffen. Obwohl ich ihn im "Normalfall" beugen kann tendiert er doch zum "Teetassenfinger": er wird steif und spreizt sich ab.
Wenn ich nun damit eine Taste spielen möchte erwische ich doch ab und zu auch die danebenliegende Taste.
Wenn ich aber bei den Übungen darauf achte den Finger zu beugen geht die Geschwindigkeit von 100 Prozent auf 15 Prozent zurück. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Mit diesem Handikap zu leben und bei entsprechenden Passagen das Handgelenk etwas zu drehen und die Taste sauber zu erwischen oder wirklich alles nur mit 15 Prozent zu üben um den Finger eventuell doch noch zu hinzubekommen.

Beim schreiben dieses Threads (mit 10 Finger) ist der kleine Rechte natürlich auch in dieser Position.

Meine KLin hatte eigentlich gehofft das sich das Problem mit der Zeit und den entsprechenden Übungen erledigt. Bei neun Fingern hatte sie Erfolg, aber bei dem rechten kleinen leider nicht. Da meine Ziele aber nicht so hoch sind und meine Motivation nach den ersten Monaten nicht den totalen Dämpfer bekommen sollen tendiert sie, wie auch ich, zur ersten Lösung. Wie seht ihr das?
 
Hallo Alter Sack,

mann, das ging mir schwer über die Tasten...... ;)

Wie ist es mit dem Daumen, ist der locker? Sollst Du die Finger rund machen? Wie ist es, wenn Du alle Finger gerader lässt?

LG
VP
 
Setz Dich auf einen Stuhl.

Dann neig Deinen Oberkörper etwas nach rechts, so daß Du den rechten Arm frei (wie ein dickes Seil) neben dem Stuhl herabhängen lassen kannst.

Laß Arm und Hand total locker, schlapp. Eventuell schüttel die Hand ein bißchen. Jetzt sollten die Finger einfach so runterhängen, ohne daß im Arm irgendwelche Muskeln tätig sind.

Nun hebe den Arm etwas an, aber ohne irgendwelche Muskeln der Finger anzuspannen, und schau Dir an, wie die Finger aussehen, wenn sie ganz entspannt sind! Sie sind leicht gekrümmt, das ist ihre "Nullstellung", d.h. weder sind Streck- noch sind Beuge-Muskeln in Aktion getreten. Auch der kleine Finger ist ein wenig gekrümmt.

In dieser Lage, ohne irgendwas anzuspannen oder an den Fingern was zu verändern, legst Du einfach aus dem Arm heraus (sozusagen als wäre der Arm ein Kran, der die "Last" Hand transportiert) die Hand auf die Tasten E - Fis - Gis - Ais - C. Daumen also auf dem E, Zeigefinger auf Fis etc. Während des Transportes dahin hängt die Hand einfach schlapp runter, das ist wichtig! Die "normale" Stellung, daß also die Hand die mehr oder weniger "gerade" Fortsetzung des Unterarms bildet und das Handgelenk nicht abgeknickt ist, entsteht erst, wenn Du die Hand mittels des Arms auf die Tasten senkst (habe ich mich verständlich ausgedrückt??). Das ist dann die entspannteste Lage der Hand auf dem Klavier ("Chopin-Lage"). Nur wenn es für bestimmte Spielsituationen erforderlich ist, krümmt oder streckt man die Finger auch mal mehr.

Alle Anweisungen, die Finger standardmäßig mehr zu krümmen, sind kontraproduktiv (ja, möglicherweise bringt Dir Deine Lehrerin was Ungünstiges bei).

Guck Dir einfach mal bei ihm hier: Wilhelm Kempff plays Beethoven's Sonata 27, Op 90, mvt. 2 - YouTube oder ihm hier: Fred Hersch - Valentine - YouTube (beides Pianisten von Weltrang, einmal Klassik, einmal Jazz) an, wie die es mit der Fingerkrümmung halten, und ob das mit dem übereinstimmt, was Dir Deine Lehrerin weiszumachen versucht, oder nicht.

Man soll nicht "Tasten anschlagen", sondern mit "Touch" Kontakt zum Instrument aufnehmen.

LG,
Hasenbein
 
Die "normale" Stellung, daß also die Hand die mehr oder weniger "gerade" Fortsetzung des Unterarms bildet und das Handgelenk nicht abgeknickt ist, entsteht erst, wenn Du die Hand mittels des Arms auf die Tasten senkst (habe ich mich verständlich ausgedrückt??). Das ist dann die entspannteste Lage der Hand auf dem Klavier ("Chopin-Lage"). Nur wenn es für bestimmte Spielsituationen erforderlich ist, krümmt oder streckt man die Finger auch mal mehr.
alles prima erklärt!!!

eine winzige Ergänzung: Ellenbogen bissle raus, damits nicht schief wird
 
Erstmal vielen Dank für eure Tips!!

@exe
Ich kann den Finger zwar krümmen aber es fühlt sich nicht gut oder natürlich an. D.h ich muß kämpfen um ihn krumm zu kriegen und kann diesen Zustand auch nicht so lange halten.
Vielleicht gibts da ja doch eine alte Verletzung an die ich mich nur nicht mehr erinnern kann.
Auf jeden Fall ein guter Hinweis!


@Hasenbein
Das eine oder andere Mal habe ich mich kritisch zu deinen Posts geäußert, wobei es mir mehr um die Form als um das Knowhow ging daß du zweifelsohne besitzt.
Hier allerdings hast du Zeit und Mühe geopfert um mir fachkundig und hilfreich bei einem Problem beizustehen. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei dir bedanken!

Ich habe deine Übung gemacht und festgestellt: In der Nullstellung haben alle Finger eine leichte Krümmung - bis auf den rechten kleinen Schlingel, der da grade "hängt".
Ich denke mal auch das die nun erreichte Krümmung meiner übrigen Finger der von dir empfohlenen "Nullstellung" entspricht. Zuvor waren sie eher steif und grade.

Ich habe auch mal einfach alle Finger gestreckt , dann langsam mit der Spannung nachgelassen - bis zur Nullstellung - und sie anschliessend gekrümmt.
Bei 9 Fingern ist der Übergang fliessend, der kleine aber hakt und krümmt sich erst deutlich nach der Nullstellung.


Gerade ist mir was aufgefallen. Ich benutzte mit der rechten Hand schon seeehr lange eine ergonomische Maus. Dabei sind die Finger ebenfalls ganz entspannt in der Nullstellung - bis auf den rechten kleinen Finger,der glatt auf den Tisch gedrückt wird. Könnte das eventuell daran liegen? Bevor ihr fragt - meinen erster PC mit Maus hatte ich Anfang der 80er Jahre.
Das wäre ja dann kein "Teetassenfinger" sondern ein "Mausfinger" ;-)
 
Alles wurscht - sofern Du wirklich alle Muskeln locker läßt, ist halt bei Dir die Nullstellung des rechten kleinen Fingers "gerade". Bei jedem sieht die natürlich etwas anders aus!

Es geht nicht um eine "empfohlene Nullstellung" (das wäre so, als würde der Hauptmann auf dem Exerzierplatz schreien: "AAAAALLE JETZT LOCKER SEIN!" :D), sondern darum, durch die Übung festzustellen, wie bei Dir die Nullstellung aussieht und sich anfühlt.

Guck Dir mal erstmal sorgfältig die Videos an.

LG,
Hasenbein
 
Lieber Alter Sack,

ich schließe mich meinen Vorgängern absolut an! Es ist nicht selten, dass sich gerade bei Anfängern, auch manchmal bei Fortgeschrittenen, Finger beim Klavier spielen abspreizen, insbesondere der Daumen oder eben der kleine Finger. Der Grund sind meistens Spannungen in der Hand, die nicht dorthin gehören. Meine Vermutung: du spielst hauptsächlich mit den Fingern, also eher "handzentriert" Klavier wie beim Tippen einer Computertastatur, anstatt Schulter, Arm, Hand und Finger als Einheit zu begreifen, deren Hebel du nutzen kannst, um mit Armgewicht zu spielen. Könnte das sein?

Die von hasenbein vorgeschlagene Übung könntest du auch dazu nutzen, um die Töne mit Armgewicht mehrmals sehr ruhig und langsam (lange Töne) anzuschlagen, wobei dir die Bewegung nur deine KL zeigen kann. Über ein Forum auf rein verbalem Wege ist das nicht möglich. Nur soviel dazu: die Finger liegen wie hasenbein sagt auf den Tasten in der Chopin-Lage. Wenn du nun eine Taste anschlägst (am Besten erst mal den dritten Finger), nimmst du nicht den kurzen Fingerhebel, sondern den viel längeren Armhebel und bewegst also den Arm wie bei den Stangen/Rädern einer Dampflok nach vorne, wobei das Handgelenk automatisch hochgeht. Die Fingerkuppe hat dabei intensiven Kontakt zur Taste - du kannst dir einen Saugnapf wie bei Fröschen vorstellen oder auch mal die Taste mit der Fingerkuppe massieren. Hand und Arm sind dabei leicht, das Armgewicht wird in den entsprechenden Finger und weiter in den Tastenboden geleitet, während die übrigen Finger ganz schlapp bleiben. Auf diesem Video ist die Bewegung in der rechten Hand einigermaßen zu sehen:

Chopin Nocturne F Major Op 15 no.1 - YouTube

Wichtig ist, auch entsprechende langsame Stücke auszuwählen, bei dem man das bei der Übung Gelernte auch anwenden und umsetzen kann.

Unter Vorbehalt (weil ich dich nicht sehen und hören kann) würde ich also als Erstes Übungen und Stücke auswählen, bei denen du lernst, mit Armgewicht zu spielen und als Zweites die erste Feuchtwanger-Übung versuchen, die u.v.a. als Ziel hat, den Umgang und Kontakt mit der Taste (Auftrieb etc.) zu erfühlen.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

chiarina
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn du nun eine Taste anschlägst (am Besten erst mal den dritten Finger), nimmst du nicht den kurzen Fingerhebel, sondern den viel längeren Armhebel und bewegst also den Arm wie bei den Stangen/Rädern einer Dampflok nach vorne, wobei das Handgelenk automatisch hochgeht.

Das wäre eine Möglichkeit; unbedingt zu empfehlen sind aber beispielsweise auch folgende zwei Variationen:

2) Arm wie die Kuppelstange bei der Dampflok; aber jetzt Handgelenk gerade lassen, Fingerspitze bleibt in Kontakt mit der gleichen Stelle der Taste -> Finger rollt sich durch die vorwärtsgehende Armbewegung beim "Anschlag" (ich hasse den Ausdruck...) des Tones auf; hier kann man also gut die lockere, reaktive Biegung der Finger lernen

3) Arm auch wieder wie bei Dampflok; Handgelenk ebenfalls gerade lassen wie bei 2); jetzt aber Finger die ganze Zeit in "Nullstellung" lassen -> was passiert zwangsläufig? Der Finger gleitet die Taste entlang beim Drücken dieser! Auch in umgekehrter Richtung machen: Beim Spielen des Tons also den Arm an sich heranziehen.
Hier lernt man mindestens zweierlei: a) daß es beim Klavier keine "Punkte" gibt, die man treffen muß, sondern man bewegungstechnisch sehr frei sein kann (im Gegensatz zu so manch anderem Instrument), b) daß man Töne sehr "smooth" klingen lassen kann, wenn der Vektor der "Anschlag"-Bewegung nicht senkrecht, sondern schräg ist. (Die Dosierung der Anschlagstärke fällt leichter, insbesondere bei leisen Tönen.)

LG,
Hasenbein
 
Ich bin auch jenseits der 50 und kenne das Problem mit dem rechten kleinen Finger.

Mir hat der Hanon sehr geholfen, aber noch mehr die Übungen aus 'Tägliche technische Studien' von Oscar Beringer.
Ich weiß nicht, ob es den Beringer heute noch zu kaufen gibt, er ist von 1903, aber die Übungen kann man sich auch sehr leicht selbst zusammenstellen.
Es handelt sich da um Übungen, die (im ersten Teil) alle im 5-Ton-Raum sind. Diese Übungen werden komplett durch alle Tonarten transponiert und der
Fingersatz bleibt immer der gleiche, also 1-2-3-4-5.
Versuch es einfach, nimm ein paar 5-Ton-Übungen und spiele sie durch alle Tonarten. Die Finger werden dadurch wirklich sehr geschmeidig und wahrscheinlich
wird dein kleiner Finger dann auch irgendwann kleinbeigeben.
 
Durch eure vielen Tipps versuch ichs jetzt noch mal ;-)
Hab auch mit meiner KLin gesprochen und sie besorgt sich zum nächsten Termin ein paar spezielle Übungen. Mal seh wie es geht.
Ich habs jetzt schon ein paar Tage probiert aber es ist wirklich sehr schwer. Keine körperlichen Schmerzen aber trotzdem das Gesicht verzogen vor lauter Anstrengung.
 
Ich habs jetzt schon ein paar Tage probiert aber es ist wirklich sehr schwer. Keine körperlichen Schmerzen aber trotzdem das Gesicht verzogen vor lauter Anstrengung.


Lieber Alter Sack,

das ist aber genau das Gegenteil von dem, was du tun solltest! :shock: Wenn du dich so anstrengst, wird sich das nicht ändern!!!

Das Gefühl sollte sein, dass gar nichts schwer ist. Es sollte sein, dass du nichts "verhindern" musst, sondern dass deine Hand ganz schlapp ist und die Musik durch die Arme ohne jede Blockaden in die Hände, in die entsprechenden Finger, in den Tastenboden fließt. Konzentriere dich also lieber nicht auf das "Negative", sondern auf das "Positive".

Man kann sich unmöglich mit verzerrtem Gesicht anstrengen, sich zu entspannen!!! :p

Entspannung kommt von innen und vielleicht könntest du es über die Atmung versuchen. In den Bauch einatmen und beim Ausatmen einen langen Ton gemütlich spielen und dabei die Hand schlapp lassen.

Lass dir bitte auch unbedingt Zeit! So schnell wird sich das nicht ändern. Das macht auch nichts. Hauptsache, die Richtung stimmt!

Liebe Grüße

chiarina
 

Hab auch mit meiner KLin gesprochen und sie besorgt sich zum nächsten Termin ein paar spezielle Übungen.

Ok, alles klar, KL ist schlecht.

Eine gute Klavierlehrerin könnte Dir HIER und JETZT zeigen, was Du anders machen bzw. üben kannst.

"besorgt sich zum nächsten Termin ein paar spezielle Übungen" heißt im Klartext: "hat keine Ahnung, was man da machen kann, guckt mal rum, ob es in irgendeinem Buch dazu irgendwas gibt".

Du siehst ja selbst, Chiarina und ich beispielsweise hätten sofort was parat. Auch andere Pianisten hier wie Rolf, pppetc usw.

Guck mal, ob es bei Dir in der Gegend einen besseren Lehrer gibt.

LG,
Hasenbein
 
Hallo beisammen,

ein toller Faden zu Handhaltung und entspanntem Spielen! Danke!

Ich habs jetzt schon ein paar Tage probiert aber es ist wirklich sehr schwer. Keine körperlichen Schmerzen aber trotzdem das Gesicht verzogen vor lauter Anstrengung.

Lieber A.S.,

ich fürchte, das ist gar nicht so gut! Es wurde bereits gesagt, ich sage es noch ein bißchen deutlicher:

Klavierspiel ist: Leichtigkeit, Klavierspiel ist: Mühelosigkeit, Klavierspiel ist: Unangestrengt-Sein. Nur in der Virtuosität kommt dann bei heftigen Passagen echte manuelle Anstrengung hinzu, aber da ist sie einfach unvermeidlich.

Das Schlimme ist, daß dieses Prinzip zwar einfach hinzuschreiben, aber unheimlich schwer zu verstehen und zu erfahren ist. Man muß zu dieser Mühelosigkeit in seinem eigenen Klavierspiel erst einmal hinfinden. Hat man es gelernt, muß man sich daran erinnern, und: auf der Basis der Mühelosigkeit sich dann langsam weiter manuell (eigentlich: "technisch", in seiner Spieltechnik) entwickeln.

Mühelosigkeit erreicht man vor allem durch aktive Entspannung, und durch langsames Spiel. Durch Spiel im Schneckentempo (!). Da geht's, da geht alles, auch die übelste Liszt-Transkription geht so. Und das ist der Weg. Der einzige.

Leider stehen uns bei dieser Sache immer zwei Dinge im Weg: a) die eigene Ungeduld ("Das muß doch alles schneller gehen! Ich will schnell vorankommen!") und b) falsche unterbewußte Bewegungsanalogien ("Wenn ich eine Bewegungsaufgabe lösen will, und sie klappt nicht, wende ich einfach mehr Kraft auf!" - funktioniert oft genug im Alltag, beim Klavierspiel aber leider überhaupt gar nicht).

Wenn Du zu Deiner inneren Langsamkeit, Mühelosigkeit, Leichtigkeit, gefunden hast, dann ist dieser Finger kein Problem mehr.
Mehr noch: dann gibt's fast gar keine Probleme mehr, und bei den Verbleibenden kann ein guter [sic!] Lehrer dann tatkräftig und effizient helfen, und ein schöner Lernerfolg ist praktisch schon garantiert.

Viele Grüße
Dreiklang

P.S.bitte nimm meinen Ton nicht persönlich. Es schien mir nur so wichtig, das deutlich zu sagen.
 
P.S.bitte nimm meinen Ton nicht persönlich. Es schien mir nur so wichtig, das deutlich zu sagen.

Welcher "Ton"? Was könnte da persönlich genommen werden??? Ich sehe nur einen überaus harmlosen Text!

Dreiklang, ich stelle immer wieder fest: So was Weicheiiges wie Dich erlebt man selten! Bist Du eigentlich ein Mann?? Merken tut man davon jedenfalls nichts...

LG,
Hasenbein
 
Lieber hasenbein,

ich hab jetzt wirklich schallend gelacht, ehrlich ... :D:D Ich kann Dich beruhigen: der Dreiklang ist auch wirklich ein "der". Bei so manchen anderen Nicknames hab ich monatelang gerätselt.

Schönen Gruß
Dreiklang

P.S. und bitte keine weitere persönliche Diskussion - mir ist es etwas peinlich, allzu sehr "im Mittelpunkt" zu stehen. Das brauch und will ich nich wirklich :cool:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mühelosigkeit erreicht man vor allem durch aktive Entspannung, und durch langsames Spiel. Durch Spiel im Schneckentempo (!). Da geht's, da geht alles, auch die übelste Liszt-Transkription geht so. Und das ist der Weg. Der einzige.
Leider stehen uns bei dieser Sache immer zwei Dinge im Weg: a) die eigene Ungeduld ("Das muß doch alles schneller gehen! Ich will schnell vorankommen!") und b) falsche unterbewußte Bewegungsanalogien ("Wenn ich eine Bewegungsaufgabe lösen will, und sie klappt nicht, wende ich einfach mehr Kraft auf!" - funktioniert oft genug im Alltag, beim Klavierspiel aber leider überhaupt gar nicht).
Wenn Du zu Deiner inneren Langsamkeit, Mühelosigkeit, Leichtigkeit, gefunden hast...

Ich danke Dir für Deine Worte, Dreiklang, dir mir gut tun und mir helfen die Anweisung meines neuen KL für das ungewohnte Schneckentempo zu verstehen.
 
Ach Kinders...
wat den nu.... da versuche ich es über einen längeren Zeitraum und merke, ohne eine konzentrierte Anstrengung bleibt der Finger einfach gerade. Also spreche ich mit meiner KLin darüber.
Ich mache ihr auch klar das die Gefahr besteht das Üben langsam einzuschränken. Mit diesem Wissen rät sie mir dann erstmal mit dem Handikap zu leben.

Aufgrund eurer Ratschläge habe ich dann doch noch mal die Motivation gefunden es laaangsaaam mit Finger zu probieren.
Nun, um langfristig keine Fehler mitzuschleppen versuche ich dann bewußt den Finger leicht zu krümmen damit er sich einer "normalen Nullstellung" nähert. Und das ist jetzt auch wieder falsch?

Selbst bei der einfachen Schüttelübung, einfach mal eine Oktave rauf oder runter: Der kleine Finger ist entspannt gerade und ich muß erst bewußt ein paar Synapsen aktivieren um den Finger leicht zu krümmen.
Also bin ich entweder entspannt und dat Ding ist gerade oder ich muß bewußt den Finger leicht krümmen. Beides geht bei diesem Finger nicht.



"Das kann doch nicht so schwer sein: Streng dich mal an und entspanne dich!!"

"ICH BIN ENTSPANNT!!!"
 
lieber Alter Sack,

ich glaube dir nicht, dass dein kleiner Finger stets so reglos und unbeweglich ist!

Das kann man sehr einfach nachprüfen: wenn du eine schwere Einkaufstüte trägst - greifen dann alle Finger zu, aber einzig der faule kleine Finger bleibt abgespreizt? Sehr wahrscheinlich ist das nicht so, sondern der Tragegriff der Tüte ist in alle vier Finger eingehängt (der Daumen hat dabei nichts zu tun)

oder wenn du einen Ball fängst: ist dabei der kleine Finger abgespreizt?

ich bin ziemlich sicher, dass du - wie alle! - die automatische und natürliche Beweglichkeit und Funktionalität der Finger gar nicht wahrnimmst (klar: wozu auch? wer denkt darüber nach und schaut zu, wie man einen Ball fängt oder eine Einkaufstüte trägt)

wenn du deine Hand flach auf eine Tischplatte legst und dir vorstellst, du würdest geschubst, aber du willst dich festhalten, dann werden alle deine Finger zugreifen (sich einwärts bewegen, wie es Liszt gesagt hat), auch der kleine Finger.

diese automatische Bewegung, eine Greif- und "Festhalte"-Bewegung kann man isolieren, d.h. mit jedem Finger ausführen - das wäre dann ein bewußtes greifen und begreifen von jedem Ton ----- probiers mal aus
 
Hallo Rolf,

ich habe nicht geschrieben das mein kleiner Finger reglos und unbeweglich ist.
Es ist vielmehr so das er bei einer absolut entspannten Haltung einfach gerade ist während alle anderen 9 Finger eine leichte Krümmung aufweisen. Um dieselbe Krümmung zu erreichen muß ich eine bewußte Bewegung vollziehen und das ist mein Dilemma nach den vielen Ratschlägen hier:

Ich soll mich entspannen und die Finger in einer Nullstellung halten. Dann ist aber einer gerade - ODER ich versuche mittels Willens- und Muskelkraft den einen Finger an die anderen anzupassen.
Dann bin ich aber nicht entspannt. Um den Finger leicht zu krümmen muß ich eine Art "Arrettierung" lösen und das kostet Kraft. Ich finde da einfach keinen Mittelweg.

Das kleine Mistding ist halt wirklich bockig, trotzallem möchte ich mich an dieser Stelle nochmal ausdrücklich für die vielen Ratschläge bedanken!
Ich lese mir das immer wieder mal durch und hoffe auf den Durchbruch. Ich bin halt wirklich noch ganz am Anfang und möchte nicht durch "Faulheit" einen vermeintlichen Mißstand akzeptieren.
 
Während neun Finger durch das üben langsam runder werden, macht mir doch der rechte kleine Finger zu schaffen. Obwohl ich ihn im "Normalfall" beugen kann tendiert er doch zum "Teetassenfinger": er wird steif und spreizt sich ab.
Wenn ich nun damit eine Taste spielen möchte erwische ich doch ab und zu auch die danebenliegende Taste.

Es ist vielmehr so das er bei einer absolut entspannten Haltung einfach gerade ist während alle anderen 9 Finger eine leichte Krümmung aufweisen. Um dieselbe Krümmung zu erreichen muß ich eine bewußte Bewegung vollziehen und das ist mein Dilemma nach den vielen Ratschlägen hier:


Lieber Alter Sack,

ich befürchte, ich verstehe dich nicht. Vielleicht reden wir die ganze Zeit aneinander vorbei?

Im ersten Beitrag schreibst du, der 5. Finger "wird steif und spreizt sich ab" (s.o.). Du schreibst von einem Teetassenfinger. Jetzt schreibst du, der Finger sei total entspannt. Ich bin verwirrt.

Denn wenn ein Finger abgespreizt ist, ist er nicht entspannt (und die Hand etc. erst recht nicht!). Wenn er steif ist, auch nicht, oder sehe ich das falsch? Ein Teetassenfinger nach meinem Verständnis liegt sogar nicht mehr auf den Tasten, sondern ragt in die Luft.

Meine erste Frage also: hat dein 5. Finger während des Spielens Tastenkontakt und liegt ganz locker auf der Taste oder hebt er sich mehr oder weniger von der Taste ab?

Sobald er sich von der Taste löst, ist automatisch eine Spannung vorhanden, die da nicht hingehört. Und wie gesagt kommt so etwas öfters vor.

Meine zweite Frage: ist dein Finger steif oder entspannt gerade?

Liebe Grüße

chiarina
 

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