"Lac de Wallenstadt"

Nachdem du "Au lac de Wallenstadt" spielen wolltest, dachte ich, daß du keine Probleme mit Oktaven hast.

Da läuft es doch sehr sanft fürs Handgelenk. Bei der Comptine ist es sehr statisch.

Wenn es dir nicht gelingt, halte besser noch mal Rücksprache mit deinem KL.

Es gelingt, aber schmerzt. Aber es wird zwar besser aber ein ungutes Gefühl habe ich dabei schon.

Die Comptine ist sehr repetitiv, immer die gleichen Muster

OK, das stimmt, es wiederholt sich alles irgendwann.

Ich vermute mal, daß dir das Stück spätestens nach einer Woche wahnsinnig auf den Geist gehen wird - das Bach Präludium dagegen ist ständige Veränderung und bleibt immer spannend.

Ich hoffe, es klingt nicht schon wieder unbescheiden, aber in Anbetracht dessen, dass ich nach drei Stunden üben das Stück sehr langsam spielen kann werde ich in einer Woche wohl den Bach üben. Oder früher falls mein linkes Handgelenk sich nicht an die Comptine gewöhnt. Ich will kein Risiko eingehen. Das Präludium ist ein wunderschönes Stück.

Voll Entsetzen habe ich heute in einem YT Video gelesen - es gibt eine lange Version... ich habe die kurze noch nie bis zum Schlußakkord geschafft.

Kurz, lang? Meine Version hat 49 Takte. Ist das jetzt die kurze oder lange Version? Warum nicht geschafft? Weil sie so wenig anspruchsvoll ist?

EDIT: Vorhin ist mir der Grund eingefallen, warum mein KL mir kein weiteres Stück gegeben hat. Er hat gestern gesagt, er habe es nicht gemacht wegen seiner Bedenken, dass ich dann nicht drei sondern fünf Stunden am Tag üben würde.
 
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Als ich in Euren Rückmeldungen nach etwas gesucht habe bin ich auf diese mathematische Vermutung gestoßen:

Du sagst, dass Du 3 Stunden am Tag übst (am WE manchmal 4-5 Stunden) und das Du in den 4,5 Monaten nur an der Elise gearbeitet hast. Wenn man also die Zeit zusammenzählt, hast Du 540-600 Stunden am Klavier zugebracht um ein Stück zu lernen

Wie ich schon vorher geschrieben habe übt ja niemand nur ein Lied am Klavier sondern macht auch Fingerübungen etc. Und anfangs habe ich keine drei Stunden pro Tag am Klavier verbracht. Aber ich kann es Euch genau "sagen". Seit dem Kauf des Keyboards im Winter 2010 habe ich insgesamt 577 Stunden an den beiden Tasteninstrumenten verbracht, davon entfallen auf das Klavier seit Mitte August 2011 (also Elise, Tonleiterübungen, Arpeggien, Akkorde, Kadenzen, Hanon...) 330 Stunden.

Die Comptine lasse ich in Ruhe, mein linkes Handgelenk macht das nicht mit.

Sehe ich es richtig, dass die Schwierigkeit bei Bachs erstem Präludium nicht in den Noten liegt sondern darin einen fließenden Klang zu erzeugen?
 
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Da läuft es doch sehr sanft fürs Handgelenk. Bei der Comptine ist es sehr statisch.

Leicht läuft alles, wenn man es kann - die Comptine ist jedenfalls im Vergleich zu "Au lac de Wallenstadt" ein Kinkerlitzchen.

Es gelingt, aber schmerzt. Aber es wird zwar besser aber ein ungutes Gefühl habe ich dabei schon.

Nein gelingt nicht, da es eben nicht schmerzen darf! Finger weg, sobald das spielen auch nur unangenehm wird und mit KL Rücksprache halten.

Kurz, lang? Meine Version hat 49 Takte. Ist das jetzt die kurze oder lange Version? Warum nicht geschafft? Weil sie so wenig anspruchsvoll ist?

Wenn du die Originalversion spielst ist deine die kurze, die längere wurde von einem Tiersen-Jünger "weiterkomponiert", für den es wohl nicht genug Comptine geben kann. :roll:

Ich schaffe es nicht, das Stück fertig anzuhören - je nachdem wie ich drauf bin, schalte ich irgendwann auf Durchzug, oder ich werde so genervt, daß ich die Wiedergabe stoppe. Spielen würde ich das Ding nie, mir ging der erste Teil der Elise schon massiv auf die Nerven.

Vorhin ist mir der Grund eingefallen, warum mein KL mir kein weiteres Stück gegeben hat. Er hat gestern gesagt, er habe es nicht gemacht wegen seiner Bedenken, dass ich dann nicht drei sondern fünf Stunden am Tag üben würde.

Komisch, meinem KL wäre es am liebsten, ich würde 8 Stunden am Tag üben. :floet:

Aber egal, wichtig ist es nicht nur zu üben, sondern auch mit dem Klavier herumzuspielen und selbst Sachen auszuprobieren - so wird einem das Instrument vertrauter und man kann dabei Sachen, die man in der Theorie gelernt hat, auch mal in die Praxis umsetzen.

LG, PP
 
Sehe ich es richtig, dass die Schwierigkeit bei Bachs erstem Präludium nicht in den Noten liegt sondern darin einen fließenden Klang zu erzeugen?

Ich weiß nicht, was du unter einem fließenden Klang verstehst, meinst du legato, oder daß es nirgends mehr holpert?

Die Schwierigkeit ist eher musikalischer Art - wie kann man die Melodie herausheben, wie kann man das Stück interessant gestalten, wo muß Spannung aufgebaut werden, wo sind die Ruhepunkte. Um das herauszufinden ist es am besten, das Stück zuerst mal akkordisch durchzuspielen und dabei genau auf den Klang achten. Hilfreich kann es auch sein, wenn man sich mal eine Aufnahme des Ave Maria von Gounod anhört oder auch mal selbst mitsingt, aber Achtung, Gounod hat hier einen Takt eingeschoben.

Hier sind ein paar Interpretationen, da kannst du ja mal ein bisserl hineinhorchen und schauen, wie es die Meister machen.

Samuil Feinberg - meine derzeitige Lieblingsversion
Rosalyn Tureck
Glenn Gould
Edwin Fischer
Friedrich Gulda
Svyatoslav Richter
Kenneth Gilbert - Cembalo - da kannst du mal hören, wie man ohne Dynamik Spannung erzeugen kann

LG, PP
 
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Schön,

finde auch den Feinberg am besten, Rosalyn schläft ein, Gould klingt nach Etüde, die auf den Unterschied von legato und staccato abzielt, Gulda ist ein Tick zu schnell, Richter ein wenig zu glatt.

Zusätzlich zu den guten Hinweisen von PP habe ich bei Bach öfter den Eindruck, harmonisch irgendwo hindurchzufliegen, oder hinabzufallen oder nach oben zu schweben, z.B. so: Datei:Fractal-zoom-1-15-rupture.ogg
 
die Comptine ist jedenfalls im Vergleich zu "Au lac de Wallenstadt" ein Kinkerlitzchen.

In der Tat – das fällt mir sogar auf.


Geht nicht – Weihnachtsferien. Aber ich habe die Comptine vorgestern weggelegt und bin jetzt mit dem Präludium von Bach zugange. Denn Schmerzen sind – egal ob am Klavier oder sonst wo – ein Hinweis dass man aufhören muss und etwas falsch macht. Werde meinen KL nach dem Ferien fragen.

für den es wohl nicht genug Comptine geben kann

Es hat mich ein wenig gewundert, dass mein KL sie mir gegeben hat. Mir ist etwas klassisches lieber, daher finde ich den Tipp mit Bachs Präludium sehr hilfreich – vor allen Dingen, weil ich meinen KL derzeit ja nicht fragen kann.

Komisch, meinem KL wäre es am liebsten, ich würde 8 Stunden am Tag üben.

Er will mich wohl vor mir selber beschützen. Ich bin ziemlich ehrgeizig und will es so gut wie möglich machen und wenn ich einmal für etwas Feuer gefangen habe, dann bin ich recht hartnäckig. Nun ja, ihr habt es ja schon gemerkt: "Au Lac de Wallenstadt". Ich freue mich schon auf den Tag, wo ich es spielen kann.

Ich weiß nicht, was du unter einem fließenden Klang verstehst, meinst du legato, oder daß es nirgends mehr holpert?

Ich meine damit einen gleichmäßigen fließenden Klang, also das alles wie aus „einem Guß“ klingt. Es hört sich bei mir ein wenig an wie Rosalyn Tureck für mein Gefühl spiele ich es nicht sanft genug. Feinbergs Interpretation irritiert mich ein wenig. Drei Videos konnte ich wegen der GEMA nicht abspielen. Schade, Glenn Goulds Version hätte ich gerne gehört.

Die ogg-Datei kann ich starten, aber hören kann ich leider nichts.
 
Ich meine damit einen gleichmäßigen fließenden Klang, also das alles wie aus „einem Guß“ klingt. Es hört sich bei mir ein wenig an wie Rosalyn Tureck für mein Gefühl spiele ich es nicht sanft genug. Feinbergs Interpretation irritiert mich ein wenig. Drei Videos konnte ich wegen der GEMA nicht abspielen. Schade, Glenn Goulds Version hätte ich gerne gehört.

Na dann können wir alle bald bei dir Nachhilfe nehmen! :D:D:D

Nur das mit der fehlenden Sanftheit kann ich nicht nachvollziehen - Rosalyn Tureck ist bekannt für ihr klares und subtiles Spiel. Mir gefällt ihre Interpretation sehr.

Hier ein Tip von Hasenbein, wie man die Videos zu laufen bringt:

Firefox: Erweiterung "Greasemonkey" installieren.

Dann mal nach dem Greasemonkey-Userscript "Youtube auto proxy player" suchen und das installieren.

Ab da werden alle gesperrten Youtube-Videos über eine Spezial-"Umleitung" angezeigt.

LG, PP
 
Na dann können wir alle bald bei dir Nachhilfe nehmen!

Ich spiele blind und flüssig erst die ersten 14 Takte von Bachs Präludium. Ich kann es doch weniger gut beurteilen, aber die Bemerkung in Bezug auf Rosalyn Tureck kam von meiner Freundin (sie spielt seit 20 Jahren Klavier). Sie hat gestern gesagt, dass es sich so anhöre wie Rosalyn Tureck. Wir haben uns die Videos gemeinsam angeschaut/angehört.

Ich kann doch nichts dafür, dass es bei mir so gut läuft. Aber es freut mich gewaltig! Es ist für mich wie ein Geschenk. Muss ich demnächst aufpassen, was ich hier schreibe?

Hier ein Tip von Hasenbein, wie man die Videos zu laufen bringt

OK, danke. Dann muss ich mal meinen Windows-Rechner bemühen.
 

Ich kann doch nichts dafür, dass es bei mir so gut läuft. Aber es freut mich gewaltig! Es ist für mich wie ein Geschenk. Muss ich demnächst aufpassen, was ich hier schreibe?

Liebe Marlene,

Klar muß man aufpassen, was man schreibt, wenn es einem nicht egal ist, wie man bei anderen rüberkommt.

Wenn jemand, der gerade mal 10 Monate Tastenerfahrung hat, schreibt, daß er fast wie Rosalyn Tureck klingt, ist das halt sehr verdächtig. ;)

Rosalyn Tureck ist ein absolutes Ausnahmetalent - Begabungen wie sie, findet man (jetzt mal ins Blaue spekuliert) einmal unter 20 Millionen. Aber auch Rosalyn Tureck hat sich das, was sie konnte, nicht in 10 Monaten erarbeitet - sondern in jahre- und jahrzehntelanger intensivster Auseinandersetzung mit der Musik.

Es funktioniert auch nicht, sich hinter Aussagen von Experten zu "verstecken", denn jeder muß das, was er an Feedback erhält, für sich selbst bewerten und auf Plausibiliät prüfen. Leider ist das für einen Anfänger nicht immer leicht. Ich selbst habe es für mich so gelöst, daß ich nur sehr konkrete positive Aussagen zu dem, wie ich z. B. eine bestimmte Stelle spiele, ernst nehme - allgemein gehaltenem Lob stehe ich sehr skeptisch gegenüber,.... ganz anders bei kritischen Anmerkungen, die nehme ich alle für bare Münze. :D

Also nix für ungut, aber großem Talent Tatata kann ich nichts abgewinnen, da erlaube ich mir schon das eine oder andere Mal ein bisserle Spöttelei. :p

LG, PP
 
Sehe ich es richtig, dass die Schwierigkeit bei Bachs erstem Präludium nicht in den Noten liegt sondern darin einen fließenden Klang zu erzeugen?

Ich glaube eher, dass die Schwierigkeit von Bach darin liegt, das Stück intellektuell zu erfassen. Seinen Aufbau und seine Struktur zu verstehen und es dann zum Klingen zu bringen. Das ist etwas, das scheinbar die Wenigsten wirklich beherrschen. Die meisten Menschen scheinen diese Stücke als Etüden zu betrachen, was ich wirklich schade finde.
 
An alle RAW Fans: Interessant ist, dass bei diesem Präludium der 23ste Takt fehlt.

Gruss Rudl
 
Achso, ich dachte er Takt wurde nachträglich als folgerichtige Fortführung eingeschoben, und Bach hat Ihn absichtlich weggelassen. So kann man sich täuschen.

RAW ist Robert Anton Wilson, unter anderem grosser Beethoven Mystiker.

Gruss RUdl
 
Was ist ein Beethoven-Mystiker? Ein Befindlichkeitsschwafelsack?
 

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