Jugend Musiziert

Stilblüte, bei dieser Zielstrebigkeit ist Dir unbedingt zuzustimmen. Leidensfähigkeit und -bereitschaft sind schier unabdingbare Voraussetzungen um nach dem Berufsziel Musikerin zu streben. Und sie lassen sich erlernen. Unter diesen Aspekten bist Du sicher auch bei JM gut aufgehoben. Der Wettbewerbscharakter wird Dir nichts anhaben können, weil erstens -egal wie Du abschneidest- ein "Trotzdem"" in Dir aufleuchten wird und zweitens es Dir nicht darum geht irgendwas zu gewinnen sondern in der Musik zu leben.
 
Hallo Stilblüte!

So gesehen, macht JM natürlich schon Sinn. Wenn man das Alter erreicht hat, um z.B. Aufnahmeprüfungen zu machen, geht man mit diesem Wettbewerbsdruck bestimmt anders um. Dann ist es vielleicht sogar eine gute Übung, weil man ja nicht unbedingt vorhat, zu gewinnen. Da steht das "Dabeisein" und lernen, diesem Druck gewachsen zu sein im Vordergrund.

Ich hab eigentlich immer nur von Kindern gesprochen, die für manches Ego bestimmter Lehrer regelrecht musikalisch missbraucht werden.
Ich für meinen Teil wurde nach so einem Wettbewerb, wenn ich "nur" den zweiten Platz belegte, quasi "bestraft", indem ich wochenlang nur Fingerübungen und Etüden im Unterricht spielen durfte. Pädagogisch war das sehr wertvoll..... :mad:

Aber diese Lehrer, die vor mehr als 20 Jahren noch der sog "Alten Schule" angehörten, sind zum Glück heutzutage ja nicht mehr vertreten. Hoffe ich jedenfalls.
 
@ Toccata:
ich stimme dir total zu.
Ich hatte vor ein paar Jahren auch mal eine Lehrerin, die total von ihrer extrem begabten (??) Tochter begeistert war. Sie meinte allen ernstes, "wie schade, dass sie nicht 8 Stunden am Tag üben kann, sie muss ja in die SChule..." und war sauer auf sie, wenn sie nicht gewonnen hat.
Unglaublich!!! Wer das gut findet, der hat den Sinn der Musik aber wirklich in keinster Weise verstanden...
wirklich schade...
Aber gewisse heute sehr bekannte Musiker wurden auch an den Klavierstuhl gefesselt, sowas gibt es also (leider) immer.
Bei JM hab ich aber auch schon erlebt, dass man zur Begrüßung, vor dem Spielen (!!) schon ein kleines Geschenk bekommen hat, so nach dem Motto "Dabei sein ist alles". Und Da aus den diskutierten Gründen nun immer weniger Teilnehmer dabei sind bei JM, werden die sich wohl auch mal überlegen, die Anforderungen etwas runterzuschrauben und zu normalisieren...? Hoffentlich...

liebe Grüße

Stilblüte
 
Bei JM hab ich aber auch schon erlebt, dass man zur Begrüßung, vor dem Spielen (!!) schon ein kleines Geschenk bekommen hat, so nach dem Motto "Dabei sein ist alles". Und Da aus den diskutierten Gründen nun immer weniger Teilnehmer dabei sind bei JM, werden die sich wohl auch mal überlegen, die Anforderungen etwas runterzuschrauben und zu normalisieren...? Hoffentlich...

Stimmt, das mit dem Geschenk hab ich beim letzten Wettbewerb auch erlebt. Da hab ich einige Kinder unserer Musikschule am Klavier begleitet und war ganz baff, als sie bei der Anmeldung ein Geschenk bekamen.
Das war allerdings im Burgenland, wo ich bereits geschrieben hab, dass es dort "ganz nett sei". Auch die Juroren waren sich dessen bewusst, dass dort Kinder auf der Bühne sitzen/stehen und haben auch dementsprechend agiert.
In Niederösterreich allerdings ist es nach wie vor ein Krampf (im wahrsten Sinne des Wortes...) und Anfang März hab ich wieder das zweifelhafte Vergnügen dort anwesend zu sein.

Ich glaube, dass von JM direkt die Anforderungen gar nicht mal so hoch geschraubt werden - das sind eher die Lehrer, die sich mit Hilfe ihrer Schüler gegenseitig übertreffen wollen und das Niveau somit in die Höhe treiben.
 
also ich hab mein erstes JuMu mit 16 Punkten damals für meine Verhältnisse völlig in den Sand gesetzt- wobei mein Lehrer mir auch nur so zwischen 14 und 16 zugetraut hätte. Aber für mich ablosut ehrgeizigen Menschen, der durch JuMu zum ersten Mal die Chance hatte sich mit anderen zu vergleichen, war es natürlich ein Schock mitzubekommen, wie gut manche so spielen können.
Danach hab ich dann zum ersten Mal in meinem Leben richtig geübt.
Und seit ca. nem halben Jahr später kann ich mich ruhigen Gewissens zu den Leuten zählen, die halbwegs Klavier spielen können.
Es hat mich also insofern weitergebracht, dass ich jetzt viel Klavier übe. Und erst durch das viele Üben hat mir Klavier angefangen Spaß zu machen.
 
Da ich noch recht jung bin, sind dieses Wochenende zum ersten Mal meine Schülerinnen bei JUMU dabei. Es war ein extrem hartes halbes Jahr (Klavierkammermusik mit 8-10 jährigen) und ich bin schon fix und fertig.
Ich werde auch wieder an die damalige JUMU Zeit erinnert, die ich als Kind weniger druckvoll erlebt, als Heranwachsende aber als extrem belastend empfunden habe.
Ich spüre wieder dieses Herzklopfen, die Angst, dass etwas schief geht.
Aber meinen Kindern habe ich gesagt, dass ich sie - egal was bei herauskommt - genauso "lieb habe" wie vorher und dass wir alle viel lernen konnten.

Ich bin auch etwas zwiespältig damit, aber ich denke, als Lehrer sollte man sich schon auch mit seinen Schülern stellen.
Denn ich erfahre so, ob ich richtig liege und auf dem richtigen Weg mit dem Unterricht bin, oder was denkt Ihr?

Bis Sonntag bin ich erst einmal völlig neben der Rolle (darf es mir natürlich nicht anmerken lassen).
Ich werde dann berichten...

Drückt einfach mal die Daumen, dass alles gut läuft.
Ich möchte ja auch nicht, dass die Kinder eine Enttäuschung erleben.
Deshalb hoffe ich, dass alles gut klappt und die Jury nett ist.

Liebe Grüße
und gute Nacht.

KS
 
Na dann - alles Gute und viel Erfolg bei JM! :)
Berichte halt danach mal, wie es gelaufen ist!
 
Hi!

Also ich finde Jugend musiziert gut, da ich mich immer mit anderen messen will. Allerdings wurden meine Plazierungen mit der Zeit immmer schlechter. Das heißt die Juroren werden immer strengen ;-) oder ich habe mich einfach nicht schnell genug weiterentwickelt. :-(

Dieses Jahr konnte ich leider nicht mitmachen, da es keine Kategorie für Klavier-Solo gibt, aber nächstes Jahr mache ich wieder mit.


Also ich kann den Wettbewerb nur empfehlen, allerdings sollte man auch Enttäuschungen ertregen können, wenn es nicht der erhoffte 1. Preis ist.

lg
Jabgirl
 
Hallo Ihr Lieben.

Was für ein Tag. Aufregend ohne Ende.

Jurygespräche: Bei dem kleinen Trio sehr gut, beim grösseren kam einiges an Kritik und eigentlich dachte keiner von uns, dass sie weiterkommen würden, obwohl sie wirklich gut gespielt haben.

Aber: Das "kleine" hat mehr als 23 Pkt und das "größere" ist weiter zum LW.
Genaue Punktzahl geben sie noch nicht bekannt.
Es ist sehr gut gelaufen. Wir haben uns alle sehr gefreut.
Meine kleine Pianistin (die "größere- 10") hatte Tränen in den Augen.
Dieser Moment, als ich sie in die Arme nahm, war überwältigend.

Es ist schon gut, wenn man von Fachleuten hören kann, dass man sich auf einem guten Weg befindet und die Kinder dabei noch so glücklich und zufrieden aussehen.

Gute Nacht...
 
Gratuliere!

Hallo klavier-stunde!

Ich gratuliere dir und deinen Schülern zu eurem Erfolg! :)
 

Ich höre mir hier in Hamburg und in der Umgebung von Hamburg wenn zeitlich möglich gern die Vortragenden und Preisträger von Jugend Musiziert an.
Bei vielen Gesprächen in Pausen und am Ende mit den Lehrern, Eltern und auch mit Vortragenden habe ich meistens das Gefühl, daß alles in normalen Bahnen verläuft und die Kinder nicht überfordert werden.

Ein gesundes Streben nach Leistungsverbesserung ist notwendig. Genauso, wie die evtl. Erkenntnis und Ursachenforschung, wenn dann irgendwann die nächste Steigerung auf sich warten läßt, oder daß man doch nicht der ganz große Musiker wird, um damit auch von der Musik leben zu können.

Aber vielleicht reicht es ja dann mit der Hilfe der Lehrer doch zu erfreulichen Leistungen und mindestens eigener Freude am Können zu kommen.
Es kommt ja immer darauf an, wie mit dem Erfolg oder auch Mißerfolg umgegangen wird.

Auch Tränen der Freude und des Kummers sind angebracht und nicht schädlich, es muß nur entsprechend darauf reagiert werden, weil ja auch Eltern manchmal etwas lernen müssen.

Also alle jungen Pianisten: läßt euch nicht einschüchtern und behaltet Spaß am musizieren.

Gruß Hartwig
 
aber manchen schülern macht es auch einfach spaß bei wettbewerben zu spielen (mir zum beispiel) und der unterschied zum normalen vorspiel ist, dass man hinterher eine einschätzung bekommt (bei vorspielen sagen imm alle zu jedem, dass es ja soo schön war) die nicht vom eigenen klavier-lehrer ist
außerdem werden auch tipps gegeben, die mir persönlich sehr geholfen haben

allerdings stimmt es wirklich, dass viele lehrer JuMu ausnutzen um sich selbst hervorzuheben, das zerstört die (bei uns in magdeburg zumindest) eigentlich recht freundliche stimmung.

aber es würde, meiner meinung nach, etwas fehlen, wenn es JuMu nicht gäbe
 
Hallo,

Ich habe das Glück, dass ich - wie es bei Toccata war - nicht von meinen Eltern gezwungen werde, bei JM mitzumachen. Die selbst wären gar nicht darauf gekommen, dass ich soetwas tun wollte, aber nicht im ignoranten Sinne, sondern im "er-kann-in-der-Beziehung-machen-wie-er-will-Sinne", was ich ja schon recht gut finde, mir wird Freiraum gelassen.

Ich werde 2008 zum ersten Mal bei JM mitmachen. Der Vorschlag kam von meinem Klavierlehrer (was ich persönlich besser finde, da der ja weiß, was ich kann und was er mir zutrauen kann und scheinbar traut er mir das zu, zumal ich nur einer von sieben Leuten bin, die dieses Jahr überhaupt von unserer Musikschule bei JM mitmachen, ohne prahlen oder angeben zu wollen :-D).

Bei mir entfällt dann auch das "Ach schau mal, wie toll unser Sohn ist"-Gelaber ;-)

Ich freue mich in erster Linie auf den Wettbewerb, wenn ich dann aber bedenke, dass ich bis Oktober ein jeweils ein Stück von J. S. Bach, eins von Béla Bártok und eins von Rachmaninov können muss, wo ich grade mal beim ersten Drittel von Chopins Ballade in f-moll bin, gerate ich ein wenig unter Druck und in Panik.

Aber das ist für mich nur Nebensache. Das Größte für mich ist, dass mein Klavierlehrer mir zutraut, bei JM mitzumachen, das ist mir wichtiger als ein erster, zweiter oder dritter Platz :-)

In diesem Sinne
 
Hallo AlCoFa,

dann drück ich dir mal die Daumen! :)
Das beweist wieder, dass man ab einem gewissen Alter anscheinend wirklich mit einem ganz anderen Hintergrund an die Sache herangeht.

Meinen ersten Wettbewerb spielte ich im Alter von 6 Jahren und da war ich wahrscheinlich wirklich noch zu jung. Von meinen Eltern wurde ich übrigens nicht gezwungen, bei JM mitzumachen - das war meine Lehrerin, die mich einfach einteilte und zu diversen Wettbewerben anmeldete ohne zu fragen. So gesehen wurden auch meine Eltern eingeteilt, weil sie mich mehrmals im Jahr quer durch Österreich und einige Male auch ins Ausland chauffieren mussten.
 
Ja vielen Dank, Toccata :-D,

ich finde es unmöglich, wenn einE KlavierlehrerIn ohne Einverständnis des Schülers einfach diesen bei Wettbewerben anmeldet, zumal der ja noch fast ein Kleinkind ist und sich sowieso nicht wirklich dagegen wehren kann...

Ich kann da auch wieder nur von mir sprechen, eher von meinem Klavierlehrer:

Der würde es nicht wagen, hinter meinem Rücken, ohne mein Einverständnis, beziehungsweise die meiner Eltern (die ja auch nur meiner Einverständnis, ihre Einverständnis abgäben).
 
AlCoFa:
wo spielst du bei JM mit? Welcher Regionalbezirk bzw. welches Bundesland (gegebenen Falls)?
Welche Altersklasse?
Welche Stücke?

lg Stilblüte
 
Hallo Stilblüte,

ja, werde nächstes Jahr bei JM mitmachen.

Regionalbezirk/Bundesland:

Rheinland-Pfalz (in welche Bezirke das nun aufgeteilt werden wird, weiß ich nicht...)

Altersklasse:

Ich bin Jahrgang 1992, also Altersklasse IV

Stücke:

-Johann Sebastian Bach - Fuga in Es-Dur aus Präludium und Fuga in Es-Dur aus dem Wohltemperierten Klavier II

-Franz Schubert - Impromptu no.1 op.90 in c-Moll

-Sergei Rachmaninow - Prélude in cis-Moll no.2 op.3


Seit ich nun seit heute die entgültige Auswahl der Stücke kenne, freue ich mich sehr auf den Wettbewerb :D
 
Hallo Ihr Lieben,

sicherlich ist es so, dass der Lehrer bei JUMU eine Rückmeldung bekommt über die Arbeit, die er mit den Kindern leistet.
Ich merke auch -es war ja das erste Mal für mich mit meinen Schüler/innen - dass da ein rauher Wind weht und Konkurrenzdenken im Musiklehrerbereich ganz extrem ist. Aber ich gehe nicht so weit, die Kinder "auszunutzen". Denn sie wissen ganz genau, dass sie selbst mir am wichtigsten sind und nicht das Ergebnis, welches sie liefern. Auch wenn es wichtig für mich ist, natürlich ist es wichtig, versuche ich nicht, es sie spüren zu lassen. Ich versuche, den Druck gering zu halten, deshalb liess ich meine Schülerinnen auch in einer Gruppe antreten.

Nächstes Jahr ist Solo dran. Mit graut auch schon jetzt vor dem "Gegeneinander" (gegen einige "Kolleg/innen") spielen. Aber ich versuche, einen positiven Kontakt zu den Kollegen herzustellen, was äußerst schwierig ist. Viele lehnen es ab.

Warum eigentlich?
 
mir fällt auf, dass man schüler ihrem Spiel nach den Lehrern zu ordnen kann. Manche spielen immer zu schwere Stücke, andere spielen etwas zu schnell...
Ist interessant zu beobachten.
Wahrscheinlich hat jeder Lehrer seine eigene Methode? Manche sind vielleicht der Überzeugung dass ihre die "beste" ist, und wollen nicht neben andere gestellt werden...?
Sicherlich nicht alle! Aber es gibt immer AUsnahmen...
 

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