Johann Sebastian Bach

Hallo Hugo,

welches Violinkonzert meinte Debussy denn?
Das erste in a-moll? Auf jeden Fall hat dies ein Andante.
Elio
 
Hallo...
wie kann man bachsche Musik als geklimper bezeichnen, Bach einer der größten Genies seiner Zeit und seine Kichenmusik untermalt jeden Gottesdienst in einer sehr festlichen nund unerreichbaren Weise. Man erinnere sich nur an die bekannte Toccaata und Fuge in d-moll (BwV 565) Fantasie ind G und an banale trotz geniale Stücke aus dem Orgelbüchlein oder auch an seinen pravorösen Kantaten oder auch Passionen. Und seine Brandenburgischen Konzerte , Violinkonzerte, und und und das sind Momente, für die es sich lohnt zu leben. :wink:

musische Grüße akura89
 
@Elio

Ja, Debussy meinte das Violinkonzert in a-moll.
 
ich kann nicht verstehen, wie sich hier so viele für bach begeistern können. sicher - es gibt einige gute sachen wie goldberg variationen und diverse suiten, usw

aber mir ist das ganze meist zu exakt und vorhersehbar komponiert, als das es mich wirklich fesseln und mitreißen könnte.

ich hab es bis jetzt glücklicherweise geschafft, mich bis jetzt mit ausnahme von einigen inventionen weitgehend vor bach zu drücken.

da lobe ich mir die vor heiterkeit und beschwingtheit sprühenden haydn sonaten.

g
 
Ach johnP...
was sillst du denn mit Haydn. Beethoven hat das das perfketioniert, was Haydn angefangen hat. Also ist Haydn schon lange überholt worden.

akura89
 
es scheint mir doch von mangelnder Haydn Erfahrung zu zeugen, wenn man denkt, dass Beethoven Haydn perfektioniert hat und dieser somit "überholt" ist.

Ich kann nur sagen, dass Beethoven nach wenigen frühen Sonaten, die Haydn Sonaten noch recht ähneln, sehr schnell einen eigenen ganz anderen Stil entwickelt hat, der sich in vielen Bereichen wesentlich von Haydn unterscheidet.

soviel dazu
johnP
 
Das stimmt schon (…) bei Bach hört man selten ein Pedal oder bei den Bach-Interpreten. Ich finde im Besonderen die Englischen und Französischen Suiten lohnenswert. Wobei ich als eher Jazz-Orientierter Spieler, sagen kann, dass früher viele Jazzpianisten auf Bach geschworen haben, gerade das elementare an seiner Musik kann sehr sehr Machtvoll und musikalisch sein.

Wenn man den Swing & Bebop mit Bach vergleicht, dann würde man höchsten die Phrasierung im Jazz und die eher chromatischen Geschichten noch zusätzlich zu Bach addieren und man bekäme praktisch, sowie theoretisch zur Erfindung des Jazz.

Folgender Pianist ist sehr lohnenswert:

„Donald Shirley“ sucht mal auf amazon.com ein Album und kauft es!!!

Hier habe ich auch eine Hörprobe gefunden:

i cant get started with you

Gerade der Höhepunkt ist doch absolut Bach-typisch.
:D
 
Die Aussage Bach sei langweilig kann ich überhaupt nicht verstehen. Man muss sich nur einmal sein Italienisches Konzert F-dur BWV 971 anhören. Gelnn Gould hat dieses Konzert wie kein anderer gespielt. Der 3.Satz ( ein Presto) wird von ihm trotz sehr hohen Tempos in einem Gleichmaß gespielt, das seines gleichen sucht.
Allein diese 3 Minuten Bachscher Komposition zeigen das genaue Gegenteil auf , nämlich dass Bach keineswegs nur langweilige Musik geschrieben ist.

MfG Chopinliebhaber
 
für Bach braucht man eine gewisse musikalische Reife

Ich bin davon überzeugt dass man um Bach richtig verstehen zu können eine gewisse musikalische Reife brauch. Obwohl ich jemanden kenne, der schon seit 30 Jahren Klavier spielt und noch immer nichts mit Bach anfangen kann.
Ich würde das Italienische Konzert von Bach oder das Bradenburgische Konzert vorschlagen um vielleicht den Zugang zu Bach zu erlangen. Toccata ist meiner Meinung nach auch in keinster Weise langweilig.

mfg Ingrid20000
 
Bach/Haydn langweilig ? Du kennst doch sicher die toccata & fuge in d-moll, also ich finde das is eines der interessantesten/emotionalsten stücke das jemals komponiert wurde (gibt auch ne Klaviertranskription von Busoni). Oder Bach's chaconne welches ursprünglich für violine komponiert wurden (gibt aber auch eine großartige klaviertranskription von Busoni). Von Haydn kann ich da auch die sonate nr. 49 empfehlen (auch alles andere als langweilig). Bei Mozart hab ich auch Probleme mich anzufreunden aber es gibt ne hammer Umschreibung vom Türkischen Marsch von Arcadi Volodos, das solltet ihr euch ma anhören :>
 
Bei Bach geht es nicht um musikalische Reife, man muss es vielmehr anders formulieren: "Bach geht musikalisch wieder an die Anfänge zurück und klingt gerade deshalb so wunderbar, schon fast kindisch könnte man seine Werke nennen, dies natürlich immer im Vergleich zu dem was nach ihm kam."

Wer diesen Schritt nicht gefunden hat, wird wohl an intellektuelleren Geschichten interessiert sein, aber: jeder findet irgendwann zu Bach, ob am Anfang oder am Schluss, dass ist egal.
 

vielleicht ist es auch für manchen ein problem, dass einem bach mittlerweile so oft irgendwo entgegendudelt, wo er nix zu suchen hat. e.g. im kaufhaus oder als handymelodie... und dann oft noch beliebig runtergespielt.. das kann einem schon die sache verleiden.

mit seinen großen kirchenmusiken kann ich auch nicht soviel anfangen, aber die solo-partiten für geige und cello...!!! tut sie euch mal an, am besten im dunklen zimmer oder mit kopfhörer - wahnsinn! und ich wette, ihr hättet nicht gedacht, dass das bach ist.....
 
also ich spiele Bach (außer dieses erste Präludium) nur ohne Pedal....
 
Also bei mir war es auch so, dass ich mich umso mehr für die Musik von Bach begeistern konnte, je mehr ich mich mit Jazz beschäftigte und Jazz hörte.
Ich vermute da auch einen musikalischen Zusammenhang, den mir ein Kenner bestimmt bestätigen kann ;)
Elio
 
bach hat werke wie das Wohltemperierte Klavier, die Partiten und diese ganze "klavier"musik damals für Tasteninstrument geschrieben! Das heißt es war nicht festgelegt ob man auf Cembalo, Clavichord oder Orgel spielte (auch wenn natürlich nicht immer alle Stücke für alle instrumente gleich geeignet sind). Die Spielweise und Interpretation der einzelnen Stück hing dann also auch ganz erheblich vom Instrument ab. Deswegen denke ich, dass Bach mit Pedal heute durchaus vertretbar ist, das Pedal gehört zu dem modernen Flügel/klavier einfach dazu, genauso wie z.B. die Bebung (eine Art Vibrato) beim Clavichord.
Natürlich nur in Maßen und innerhalb der Grenzen des guten Geschmacks...Pedal Marke Debussy wäre doch ein Graus ;-)
 
ich finde es erfrischend, wenn jemand mal ganz unvoreingenommen in die trübe suppe der bachverehrung reinhaut, wie der gast am anfang diese threats getan hat. die reaktionen darauf sind in der regel immer die gleichen, die goldbergvariationen sind dann epochal, natürlich dann (na, welche wohl?) die späte gouldeinspielung, die bachkantaten werden an irgendeiner unmaßgeblichen stelle als "himmel-pur" bezeichnet (es wird wohl auch mal gerne mit lüftelmalerischen begriffen gearbeitet, bei denen man ins zweifeln gerät, ob bachs musik wirklich auch das sprachvermögen fördert). auf die ultimative bachkeule muss dann meinst auch nicht lange gewartet werden, bwv 565, toccata und fuge in d-moll, ein stück von dem jedwedes gotische kirchengemäuer in europa schon durchrüttelt sein dürfte. händereibend ist dann meine freude, wenn sich jemand bezüglich dieses stückes zu aussagen wie etwa "unnachahmlich bachisch" versteigt, wobei bachs urheberschaft stark in zweifel gezogen werden darf (diesen pseudokontrapunkt und überlange unisonopassagen findet man komischer weise in keinem anderen werk von bach, haben jüngere bachforscher glaubwürdig dargelegt und es dem durchaus mittelmäßigen johann-peter kellner in die schuhe geschoben).
nur soviel: es gibt für mich keinen komponisten, den ich bach vorziehen würde, und vielleicht gerade darum sträubt es sich in mir, wenn ich aussagen wie, das wohltemperierte clavier sei das genialste überhaupt, höre; behauptungen, mit denen man nicht viel falsch machen kann, die aber leider auch so gut wie nichts mitteilen.

meint

nutzniesser
 
Netter Beitrag, schön zu lesen. Willkommen im Forum Nutzniesser. :)
 
thanx peter,
wegen meiner nörgelei hatte ich eher mit teer und federn gerechnet :-)
 
Also jetzt gebe ich auch mal meinen Senft (wie man in Franken sagt) dazu:

Bach mag ich gern hören in passender Stimmung - aber auch nicht endlos. Superspannend finde ich, ihn spielend zu entdecken (was aufgrund meiner bescheidenen Fähigkeiten nur langsam vonstatten geht) und ich kann mich immer wieder über die vertrackten Harmonien begeistern, die sich plötzlich durch ein, zwei Töne in reinstes Wohlgefallen auflösen. Da ist keine Note zu viel und keine zu wenig. Was Bach bisweilen für Dissonanzen elegant untergebracht hat, haben sich später weder Haydn noch Mozart getraut.

Diese beiden finde ich extrem langweilig. Mozart speziell - perfekt ausgearbeitet und gerade darum äußerst vorhersehbar. In Mozart-Konzerten bin ich schon eingeschlafen, was mir sonst nie passiert. Mit Beethoven gehts dann für mich wieder los - für mich beginnt die Musikgeschichte so richtig erst bei ihm. Und Bach ist zeitlos und schwebt über allem...

Liebe Grüße
Henning
 
Ich finde, dass Bach alles andere als langweilig ist. Ich als Kirchenmusiker bin davon überzeugt, dass ziemlich alle Werke von Bach dem Gottesdienst einen festlichen Charakter verleihen. Gut, es gibt Organisten, die immernoch davon überzeugt sind, ein strenges Legato zu spielen bzw. nicht mal bei größeren Werken die Registratur zu ändern. Aber gerade davon lebt die Musik: Würde Bach einige unserer heutigen Organisten hören, würde er im Dreieck springen. Da steckt eigentlich nichts mehr lebendiges dahinter. Wie man aber so schön sagt: "Barocke Musik spricht, klassische Musik malt".

Wirklich schöne (nicht geklimperte) Bach-Stücke für Orgel - ich zähle nur ein paar auf - sind folgende: Toccata F-Dur BWV 540; Toccata in d-Moll BWV 538; Präludium d-moll (aus den kleinen Präludien und Fugen); der Tag, der ist so Freudenreich; Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter; Adagio BWV 546 (eher ruhig); sowie das bekannte Air. Die Liste ließe sich beliebig erweitern.
Und auch schöne Klavier bzw. Cembalowerke von Bach: Aus dem Wohltemperierten Klavier das c-Moll, das g-Moll Präludium, das B-Dur Präludium... Damit will ich nicht sagen, dass Mozart und Konsorten nicht auch schön sind, aber selbst Mozart konnte ein ganzes Jahr nicht komponieren, als er von Bach hörte. Bach selbst war ja imstande eine dreistimmige Fuge zu improvisieren (als wäre das eine Kunst bei all den A-Musikern heutzutage :)).
An Nutzniesser: Nur weil die Toccata (BWV 565) Unisono beginnt, und die Fuge einige angebliche Pseudokontrapunkte aufweist, bedeutet das noch lange nicht, dass Bach nicht der Urheber dieses Werkes ist. Kennst du die dorische Toccata BWV 538? Gleich der zweite Ton ist ein Cis, obwohl dorisch nur weiße Tasten beinhaltet. Es ist fast schon verboten (tut zumindest dem Klang einen abbruch) die gewöhnlichen Harmonien bei dorisch (d-moll beispielsweise) zu benutzen. Und in dorisch findet sich ja auch keine schwarze Taste. Seltsamerweise hat dies der dorischen Toccata von Bach keinen Abbruch getan, obwohl das Stück nicht ausschließlich für weiße Tasten komponiert wurde. Was ich eigentlich damit sagen will: Dorische Toccata klingt auch gut, ohne dass das dorische eigentlich eingehalten wurde. Bach schrieb ja auch viele Oktavparallelen und Quintparallelen in seinen Werken. Aber es klingt gut. Und niemand kommt auf die Idee das zu revidieren, obwohl diese Parallelen überhaupt nicht erlaubt sind. Was die Behauptung (aus diversen Quellen) angeht, in Bachschen Werken gäbe es kein Arpeggio (wie in der Toccata BWV 565), muss ich leider berichtigen: Das F-Dur Präludium BWV 556 ist fast ausschließlich Arpeggio geschrieben. =)

Liebe Grüße
 

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