Problemschüler, 9 Jahre

...Für mich klingt es so, als hätte Ben tatsächlich große Schwierigkeiten mit dieser Übung (gehabt). Bist Du Dir sicher, sie wirklich kochrezept-artig, in einfachen, definierten, logisch aufeinander aufbauenden Schritten nachvollziehbar, vermittelt zu haben?
Ansonsten, weiß ich nicht ob man jetzt sagen könnte:"Ende gut, alles gut", oder ob Du weiter berichten möchtest wie es läuft. In beiden Fällen erstmal alles gute und weiterhin gutes Gelingen.

Schönen Gruß
Dreiklang

Ja, ich bin sicher! Ich mache den Job schon 30 Jahre....
Er sollte die Linke Hand nehmen (aufgemalt, Daumen zeigr die "richtige" Hand... es gibt immer Leute die rechts und links nicht auseinanderhalten können)
Er sollte mit dem kleinen Finder (den 5. Finger) die Taste "E" spielen (Tastatur aufgemalt, Namen drauf gemalt, Finger draufgemalt) und mit dem Daumen ein "h". Mehr war nicht zu tun. Wie kann das wochenlang so schief laufen?!?!

Sein großer Bruder studiert ab dem 1.4. in Berlin Tontechnik an der FH. schon merkwürdig, das alles.
 
ich glaube, ich war auch mal ein Ben.:p

Schule fand ich uninteressant.
Also spielte ich gerne Spielchen mit der Lehrerin.
Dritte Klasse Grundschule:

Zur Abrundung des Schreibunterrichts lernten wir die zackige altdeutsche "Sütterlin" Schreibschrift.
Das war ausnahmsweise mal ein Thema, welches mich faszinierte.
So beschloss ich fortan in dieser wundervollen Geheimschrift weiterzuschreiben.
Meine Lehrerin versuchte mich mit allen möglichen pädagogischen Tricks wieder zur alten Schrift zurückzubringen.
Und ich bemerkte, dass ich die "Alte" jetzt am Haken zappeln hatte.

Jovial lenkte ich ein und malte widerwillig die öde Rundschrift und erhielt sogar Lob für schlechte Schrift.
Ich hatte meinen Spaß mit ihr.

Irgendwann bei einem Diktat kam es mir in den Sinn, dass meine Fähigkeit im "Sütterlin" Schreiben doch arg gelitten hätte und dass es eine gute Gelegenheit sei, das Angenehme= Provokation der Lehrerin mit dem Nützlichen=Üben der Sütterlin-Schrift zu verbinden.

Als die Lehrerin diktierend durch die Reihen schritt, und ihr Blick auf mein Heft fiel, verlor sie komplett die Fassung und begann so zu schreien, wie ich es von einem Menschen zuvor nie gehört hatte.

Befriedigt ging ich nach Hause.
Das Experiment war heute gut gelaufen.

... Klavierunterricht wäre für mich bestimmt ein ideales für Terrain für Feldstudien zum Verhalten Erwachsener gewesen...:mrgreen::mrgreen::mrgreen:

Lieber Gruß, NewOldie
 
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ich glaube, ich war auch mal ein Ben.:p

Also spielte ich gerne Spielchen mit der Lehrerin.
...verlor sie komplett die Fassung und begann so zu schreien, wie...
Das Experiment war heute gut gelaufen.

Lieber Gruß, NewOldie
...und Du hast sicher keine Befürchtung, daß Deine ehemalige Lehrerin hier mitliest?:oops::razz::mrgreen:
Grüße
Toni
 
:mrgreen::mrgreen:ich kann nicht mehr:mrgreen::mrgreen:

Ich kann auch nicht mehr... *megalach*

DAS hatte ich mir so gedacht... kann hinkommen!!!


Und WAS lernt der Mensch? Dass er nur lernt wenn er selbst dafür die Verantwortung dafür übernimmt und die ganzen blöden LehrerInnen vera...scht?

Was, lieber NO, ist die "wirkliche" Lektion? Warum machen Kinder so was?!?
 
Befriedigt ging ich nach Hause.
Das Experiment war heute gut gelaufen.

Geile Geschichte, NewOldie!!! :mrgreen:

Vielleicht ist das die Quintessenz (siehe ursprüngliches Problem:
Ben soll mit der Linken Hand zwei tiefe Töne finden und spielen: Quinte E/H mit den Fingern 5=E und 1=H.
) der ganzen Geschichte. Es gehört für Kinder dazu, die Erwachsenen vor den Kopf zu stoßen und deshalb von ihnen angeschrieen zu werden. Erst wenn man einen Erwachsenen aus der Fassung bringen kann, ist man ganz Kind. :p

Grüße von
Fips
 
Was, lieber NO, ist die "wirkliche" Lektion? Warum machen Kinder so was?!?

Deswegen:

Meine Lehrerin versuchte mich mit allen möglichen pädagogischen Tricks wieder zur alten Schrift zurückzubringen.
Und ich bemerkte, dass ich die "Alte" jetzt am Haken zappeln hatte.

Daß Du das immer noch nicht gecheckt hast, erstaunt mich wirklich sehr!

Ich kann es nur gebetsmühlenartig wiederholen: Hör auf, dauernd so sehr eine "gute Lehrerin" sein zu wollen. Gerade schlaue Schüler (und Ben ist einer von denen) merken das ganz genau und reagieren wie New Oldie!

Nichts mehr "aufmalen" (das ist bei so einer einfachen Sache wie E-H greifen und bei einem 9Jährigen sowieso Quatsch) und einfach verlangen, daß er die richtige Hand nimmt (falls er es nicht tut, einfach sagen: "Hör auf, mich zu verarschen, sonst werde ich gleich dann doch mal ungemütlich".)

Über Deine ganzen pädagogischen Manipulationsversuche lacht der sich doch in Wirklichkeit nur tot. Ganz ehrlich.

Vielen Dank, New Oldie, für diesen schönen Einblick!

Gebetsmühle Teil 2: Pädagogische Kniffe und Hilfsangebote, wie Du sie bei Ben praktizierst, NUR bei Schülern, die unter ihren Problemen leiden bzw. selber darum bitten, man möge ihnen Kniffe zeigen! Bei allen anderen wirkt man als Lehrer bloß einschleimend und schwach, ggf. (wie in Bens oder New Oldies Beispiel) sogar als das ideale Opfer.

LG,
Hasenbein
 
Und WAS lernt der Mensch? Dass er nur lernt wenn er selbst dafür die Verantwortung dafür übernimmt und die ganzen blöden LehrerInnen vera...scht?

Was, lieber NO, ist die "wirkliche" Lektion? Warum machen Kinder so was?!?

Hallo Viola,

die wirkliche Lektion ist: er hat keinen Bock auf Klavierspielen.
Ich würde mit ihm raus gehen, Fußball spielen.

7 Cola-Dosen auf die Mauer stellen, das sind die Töne A bis G.
So, und jetzt schießen wir mal den Dur-Dreiklang von der Mauer...

Das Problem dabei: du musst besser Fußball spielen können als er. :p
Dann sind die Kräfteverhältnisse erst mal abgeklärt.
Ganz wichtig für Jungen.

Danach wieder ran ans Klavier, denn das Leben besteht ja nicht nur aus Spaß.:p
Vielleicht entwickelt er dann ja etwas Ehrgeiz dir als Revanche zu zeigen, dass er das am Klavier hin bekommt.

Aber, liebe Viola ich möchte nicht mit deiner Rolle tauschen mögen.
Das soll auch kein ernst gemeinter Vorschlag sein, eher eine Metapher, wie wir "Bens" eben ticken.

Lieber Gruß, NewOldie
 
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Nee, NewOldie, das stimmt ja nicht so ganz, denn so wie ich es verstanden habe, hat ja Ben sehr wohl Bock auf Klavierspielen!

Er hat nur keinen Bock auf die für ihn albernen, un-ben-mäßigen Methoden des Unterrichts!

Und deswegen verarscht er seine Lehrerin halt immer wieder, genauso wie Du es damals getan hast.

Mit nem coolen männlichen Lehrer, der einfach zu ihm sagt: "Mann oder Maus? Los, mach!", wären solche Probleme vermutlich nicht aufgetreten. Leider hatte er das Pech, an eine weibliche Superpädagogin, die sich sehr viel Mühe gibt, zu geraten.

Es ist bekannt, daß die immer stärkeren Probleme der Jungs in der Schule (und deren Abgehängtwerden durch die Mädchen, was sich bis in Berufsausbildung und Studium hineinzieht!) auch sehr stark daran liegen, daß sie vom Kinderhort an zu viel von Frauen erzogen werden und die Pädagogik zu sehr von "Frauen-Methoden" bestimmt ist! Ihre ureigenen Eigenheiten und Stärken werden viel zu wenig berücksichtigt und gefördert, und dagegen lehnen sie sich auf - durch Slackerei, Ungezogenheiten etc.

Die frühere Erziehung mit Frontalunterricht, Gehorsam, auch mal einen auf den Arsch etc. war (bei allen Nachteilen, die man nun wirklich nicht wieder herbeiwünscht) zumindest erheblich jungs-gerechter.


LG,
Hasenbein
 
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Ja, ich bin sicher! Ich mache den Job schon 30 Jahre....
Er sollte die Linke Hand nehmen (aufgemalt, Daumen zeigr die "richtige" Hand... es gibt immer Leute die rechts und links nicht auseinanderhalten können)
Er sollte mit dem kleinen Finder (den 5. Finger) die Taste "E" spielen (Tastatur aufgemalt, Namen drauf gemalt, Finger draufgemalt) und mit dem Daumen ein "h".

Ja, das ist wirklich gut dargestellt so...
Langsam wird das Dilemma für mich plastisch... diese Hilflosigkeit, ob man Loben oder nicht-Loben soll, Schimpfen oder nicht-Schimpfen, oder was man überhaupt sonst tun kann...

NO's Geschichte ist ja der Hammer ;) ... wenn ich richtig verstanden habe, lag bei NO ein gewisses Desinteresse an der Sache selbst zugrunde, verbunden mit der "Herausforderung", wie kann ich als Schüler mit meinen begrenzten Mitteln einen übermächtigen Erwachsenen auf die Palme bringen ;)

Was Ben jetzt wirklich umtreibt, darüber kann man halt nur spekulieren... vielleicht ist es auch die "Straffreiheit" der Situation "Klavierunterricht" - denn im Gegensatz zur Mutter im Familienverbund sind Deine Mittel für ernsthaftere Sanktionen ja eng begrenzt. Trotzdem finde ich es superklasse, daß Ben diese Übung jetzt gemeistert hat - ganz egal, wie einfach sie jetzt scheint. Er ist m.E. dabei, etwas "tiefer liegendes" zu lernen - was das ist, weiß ich nicht, aber was positives.

Wenn alles ein Provokationskurs ist, dann müßte Ben letztlich doch verstehen, daß Klavierunterricht auch das konkrete Ziel hat, Klavier zu lernen. Von dem her verstehe ich chiarina's Ansatz auch plötzlich viel besser - Ben offen zu vermitteln, daß er einen Erwachsenen wirklich unangenehm berührt und behandelt, würde einem kleinen Provokateur den Kern der Freude nehmen, weshalb er das letztlich macht.
(Allerdings - was ist das Leben ohne ein bischen Spaß - gilt wohl für Kinder ebenso wie für uns).

Zum Erwachsen-werden gehört auch, daß man Situationen wie "Klavierunterricht" ernst nimmt. Nichts gegen Dich, und Deine hochamüsante Geschichte, NO...;). Darüberhinaus muß ich wohl hinzufügen, daß in mir wohl ähnliche Tendenzen geschlummert haben - jetzt wo ich über dieses Thema so intensiv nachdenke. Aber irgendeine konkrete Geschichte fällt mich nicht mehr ein... (zum Glück - dann kanns nicht so schlimm gewesen sein bei mir ;))

Was mir dazu auch noch einfällt, ist: Humor... wirst Du auch versucht haben, oder, Viola? Beispiel: reden - aufstehen, und ulkig, wie ein verrückter Affe, eine kurze Tanzeinlage geben - sagen:"Willst Du das ich das so mache?". Ben dadurch eine Art Spiegel hinhalten. Wichtig: lachen bzw. schmunzeln muß er. Damit würde man zeigen, daß man auch eine andere universelle Sprache mit dem Schüler sprechen kann, nämlich den Humor. (Danach wieder die übliche Hierarchie Lehrer-Schüler herstellen)

Aber wie gesagt, aus der Ferne, und noch dazu mit meinem begrenzten Erfahrungsschatz, sinnvolle Dinge zu sagen, ist natürlich schwierig. Aber es macht mir Spaß, darüber mit zu diskutieren, und man lernt ja auch einiges.

Ach so, der Vollständigkeit halber möchte ich meine Empfehlung zur "Therapie" bei Ben offiziell zurückziehen (Danke für den Einwand, Rolf). Zu solchen Mitteln (ärztliche Hilfe) sollte man erst greifen, wenn auch ernsthafte Krankheitsbilder vorliegen.

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Hallo Hasenbein,

schön, daß wir auch die "Hardliner" hier haben. Ich verstehe Deine Argumentation(en).

... Hör auf, dauernd so sehr eine "gute Lehrerin" sein zu wollen. Gerade schlaue Schüler (und Ben ist einer von denen)

Da bin ich mir nicht unbedingt sicher - wieso nestelte er so lange herum, kontrollierte etc. und am Ende machte er es richtig? Da schien mir irgendetwas "überwunden" werden zu müssen (was, weiß ich nicht). Und: Viola hatte mit "ihrem" Konzept letztlich einen Erfolg erzielt. Ein "Zusammenstauchen" könnte die Effekte haben a) der Bub will gar nicht mehr Unterricht nehmen b) die Eltern komplementieren einen cholerischen Klavierlehrer umgehend hinaus (nix für ungut, Hasenbein!)

"Über Deine ganzen pädagogischen Manipulationsversuche lacht der sich doch in Wirklichkeit nur tot"
das kann man einfach nicht wissen, wie es liegt, meiner Meinung nach.

Gegen "Zusammenstauchen" habe ich grundsätzlich nichts, würde es aber nur in ganz ganz wenigen Fällen anwenden (etwa, ein Schüler legt es offen auf eine Machtprobe an). Dennoch muß ich Dir recht geben - auch dieses ist ein pädagogisches Hilfsmittel, auf welches nicht gänzlich bei der Pädagogik verzichtet werden kann - aus meinen Augen. Insofern hat die antiautoritäre Erziehung für mich Grenzen.

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"Leider hatte er das Pech, an eine weibliche Superpädagogin, die sich sehr viel Mühe gibt, zu geraten."
Hasenbein, bitte etwas die Bremse treten.

Schöne Grüße
Dreiklang
 
"Leider hatte er das Pech, an eine weibliche Superpädagogin, die sich sehr viel Mühe gibt, zu geraten."
Hasenbein, bitte etwas die Bremse treten.

Nö, warum?

Viola IST doch offenbar eine sehr gute Lehrerin.

Und sie gibt sich stets sehr viel Mühe, und wenn Probleme auftauchen, zieht sie nicht einfach ihren Stiefel durch, sondern überlegt total rum, bis sie was hat, was dem Schüler weiterhilft. Sie wendet sich sogar an Internetforen!

Oder, Viola? So isses doch, ne? An sich bist Du wirklich Dein Geld total wert!

NUUUUR: Für Ben ist so eine Lehrerin, wie ich zu erklären versuchte, halt tatsächlich "Pech", weil er genau so eine nicht braucht. Eine Psychologin zu Hause und dann noch in der Grundschule eine Lehrerin reicht! Mir würde das an seiner Stelle auch völlig auf den Wecker gehen, nur von verständnisvollen, psychologisch-pädagogisch geschulten Frauen umgeben zu sein! Und mir mal einen echten Mann (kann ja auch 'ne männlich daherkommende Frau sein...) wünschen, der schmucklos Klartext redet, Leistung einfach einfordert, Bullshit sofort durchschaut, aber gleichzeitig cool, fair und humorvoll ist! Ein wirkliches männliches Vorbild halt!

LG,
Hasenbein
 

denn so wie ich es verstanden habe, hat ja Ben sehr wohl Bock auf Klavierspielen!
mir leuchtet das noch nicht so ganz ein...

klein Ben dürfte halbwegs rechnen können: er ist 9, hat seit 3 Jahren Klavierunterricht - innerhalb eines Drittels seiner bisherigen Lebenszeit hat er es dahin gebracht, e und h nicht mit der linken Hand zu finden... ... hoffen wir, dass er mit lesen, schreiben, Messer und Gabel, Kickschugen und Fahrrad nicht ähnlich schlau und talentiert hantiert... ... :floet::floet::floet:
 
Nö, warum?
... Und mir mal einen echten Mann (kann ja auch 'ne männlich daherkommende Frau sein...) wünschen, der schmucklos Klartext redet, Leistung einfach einfordert, Bullshit sofort durchschaut, aber gleichzeitig cool, fair und humorvoll ist! Ein wirkliches männliches Vorbild halt!

Jetzt verstehe ich Deine Argumentation schon besser. Wobei wir eigentlich fast bei der Grundsatzfrage sind: welche Vorbilder sind für Kinder gut? Welche brauchen sie? Ich geb Dir recht: neben einem weiblichen Rollenvorbilds-Part braucht ein Junge v.a. auch ein männliches Pendant. Wie Kinder das machen, weiß ich nicht, aber ich habe mir diese Vorbilder damals "gesucht", d.h. z.B. auch manche Lehrer mir als Teil-Vorbilder "genommen".
Ob wir nun wirklich in Kindergärten/Grundschulen mehr männliche Erzieher brauchen/bräuchten? a) auch Frauen können streng sein und Autorität durchsetzen b) Frauen besitzen schon eingebaut höheres Einfühlungsvermögen c) könnte das mit dem männlichen Rollenvorbild nach hinten losgehen: wie männlich ist es, und wie sehr als Rollenvorbild taugt es wirklich, sich mit einer Horde kleiner Kinder herumzuschlagen ...? ;) (@alle Erzieher: nichts für ungut :))


Das ist etwas, das m.E. in unserem Schulsystem einfach fehlt: den Kindern die Wichtigkeit der Leistung nahezubringen (ein gutes Wort dafür ist, glaube ich, das englische "Excellence" - siehe den Film "Der Club der toten Dichter"). Und vielleicht auch, wie man das schafft: nämlich die Grundlage dieser Leistung durch häusliche Arbeit (Hausaufgaben, Lernen, ...) zu legen. Man könnte Kindern generell m.E. schon viel früher weitaus höhere Verantwortung und Ernsthaftigkeit im Leben abfordern, -
nur, das Bild einer 10-Jährigen, die sich bereits wie ein Erwachsener verhält, macht mir auch ein bischen Angst.
Und, ich weiß auch nicht, ob man Kindern etwas notwendiges wegnimmt, wenn man ihnen - ich drücke es mal salopp aus - dieses typisch "Kindische", welches sie über viele Jahre hinweg kultivieren, schon möglichst früh austreibt (aber bitte nicht mit Rohrstock und Gebrüll).

... Ihre ureigenen Eigenheiten und Stärken werden viel zu wenig berücksichtigt und gefördert,

Gut, - und welche sind das...? Die naturgegebene erhöhte Affinität zu Aggressionen, vielleicht auch zu Rücksichtslosigkeit? Das sind Eigenschaften, die m.E. nicht besonders gefördert werden müßten. In Strafanstalten, und wohl auch in exponierten Positionen der Gesellschaft, scheinen wir manchmal solche Exemplare zu haben (ich betone: manchmal!)

... hoffen wir, dass er mit lesen, schreiben, Messer und Gabel, Kickschugen und Fahrrad nicht ähnlich schlau und talentiert hantiert...

Also, mit der Schule scheints ja einigermaßen zu klappen... ;) Und ich sehe heute noch Erwachsene das Messer mit der Zunge ablecken (lt. Knigge z.B. nicht empfohlen :))

Schönen Gruß
Dreiklang
 
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Das Thema wird immer interessanter!

Ich war im Zivildienst über Monate an einer Förderschule und mir ist auch erst im Nachhinein klar geworden, dass fast alle Jungs wohl deshalb so viel mit mir machen wollten, weil ich eben einer, der ganz wenigen männlichen Bezugspersonen war. Die Lehrer waren fast alles Frauen und da war ich eben was ganz besonderes (was mir natürlich nicht gleich aufgefallen ist, weil ich halte mich ja eh für was besonderes :floet: )

Ich habe erst letztens in irgendeinem Forum Erfahrungen zu "Erziehern" gelesen. In großer Übereinstimmung berichten dort zahllose Eltern von der Begeisterung der Jungen, wenn mal ein Erzieher da ist oder wie die wechselnden Zivis immer die großen Helden der Kinder sind.

lg marcus
 
Das Thema wird immer interessanter!

Ich war im Zivildienst über Monate an einer Förderschule und mir ist auch erst im Nachhinein klar geworden, dass fast alle Jungs wohl deshalb so viel mit mir machen wollten, weil ich eben einer, der ganz wenigen männlichen Bezugspersonen war

...In großer Übereinstimmung berichten dort zahllose Eltern von der Begeisterung der Jungen, wenn mal ein Erzieher da ist oder wie die wechselnden Zivis immer die großen Helden der Kinder sind.

Das klingt echt so, als ob da was gefehlt hat...

...(was mir natürlich nicht gleich aufgefallen ist, weil ich halte mich ja eh für was besonderes )...

;) Das schadet meiner Meinung nach nicht - sofern dieser Glauben nicht außer Kontrolle gerät ;)

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Also dann doch: mehr Erzieher "an die Front"...??

Schönen Gruß, Dreiklang
 
... hoffen wir, dass er mit lesen, schreiben, Messer und Gabel, Kickschugen und Fahrrad nicht ähnlich schlau und talentiert hantiert... ... :floet::floet::floet:
Ich möchte die Erwachsenen daran erinnern, dass es in diesem Thread bereits die Mehrheitsmeinung gegeben hat, dass Ben heimlich mitliest! Insofern finde ich nicht richtig, den 9-jährigen Ben mit solcher schwerer Lektüre zu belasten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich möchte die Erwachsenen daran erinnern, dass es in diesem Thread bereits die Mehrheitsmeinung gegeben hat, dass Ben heimlich mitliest!
...dem werden seine Heldentaten bzgl. e und h und linke Hand und auch wie diese wahrgenommen werden schon nicht schaden -- und wenn überhaupt in solche Richtung gedacht werden sollte, lieber Neronick, dann müsstest Du Viola stäupen, weil diese über Ben und evtl. Bensche Familieninterna berichtet hat... ... ...
 
Der Ben wird sich wahrscheinlich gar nicht mehr wiedererkennen. Oft stimmen ja Fremd- und Eigenbild nicht überein - tja und nicht immer ist es das Eigenbild, welches verzerrt ist. ;-)
 
Hallo Viola,

falls Du es noch nicht probiert hast (ich habe nun auch nicht alle Antworten gelesen...):

Versuche es mit ihm mal mit Easy Pop von Daniel Hellwig.
Alle Jungs stehen da voll drauf (außer musikalisch hochbegabte Jungs...;-))

Wenn jemand nicht so gerne Noten liest, dann sind die Stücke auch gut nach Gehör & System zu lernen.

Probiere es doch mal aus.

Ich bin da übrigens recht strikt, ich nehme idR keine unmotivierten Schüler auf, das wissen die auch ;-)

Berichte doch mal, ob es etwas gebracht hat...

LG
 

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