Habe ich ein Defizit oder ist das so schwer?

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fluffyUnicorn

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Hallo ;)

erstmal kurz zu mir, bin Quereinsteiger und habe bisher noch kein Instrument gespielt. Habe mir vor ca. 4 Monaten ein gebrauchtes Keyboard (genauer ein Synthesizer, was auch immer das heißt, es klingt bombastisch) gekauft, war mehr oder weniger ein Spontankauf aber sitze seit dem regelmäßig mit begeisterung dahinter und lerne fleißg bei Youtube neue Lieder zu spielen (immer auswendig).

Da ich sonst niemand kenne der was mit Klavier / Keyboardspielen am Hut hat kann ich nicht sagen wo ich im Moment stehe aber viele Stücke klappen schon sehr gut, zb. "Für Elise" kann ich inzwischen (für meine Ohren) fast perfekt spielen, auch Debussy's "Claire de Lune" klappt bis zum schnellen Mittelteil schon sehr gut so wie einige andere Sachen von Bach und Mozart.

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Leider gibt es da aber doch etwas was mir einfach absolut nicht gelingen will, nähmlich immer dann wenn die Hände unterschiedliche Dynamiken spielen müssen. Das ist mir schon am Anfang aufgefallen das das nicht so recht klappt aber da dachte ich mir "das wird schon noch", wurde aber irgendwie doch nicht :cry:

Schönes Beispiel ist der Walzer aus Schwanensee, ansich völlig simpel und getrennt gespielt alles kein Problem, versuche ich aber beide Hände gleichzeitig zu spielen hörts komplett auf. Sobald ich mit der rechten Hand 1-2 Noten gespielt habe ist die linke Hand schon raus.

Gleiches bei Yann Tiersen "Die fabelhafte Welt der Amelié" (Comptine de irgendwas), da musste ich an der linken Hand schon etwas mehr beißen aber auch das kann ich inzwischen fehlerfrei fast doppelt so schnell spielen wie nötig, trotzdem gerät die linke sofort raus wenn ich versuche mit der rechten die simple Melodie am Anfang dazu zu spielen!?

So langsam fang ich an zu zweifeln ob es an mir liegt oder ist das wirklich so schwer? Ich weiß leider auch überhaupt nicht wie ich da üben kann, ich hab schon monoton minutenlang nur die linke Hand immer und immer wieder gespielt aber es bringt nichts, sobald die rechte dazu kommt wars das, kompletter Fingerkontrollverlust :confused:

Kann es sein das man da irgendwelche Defizite haben kann? Vllt. bin ich ja auch nur zu ungeduldig aber bis jetzt hat eigentlich alles gut geklappt nach etwas Übung bzw. ich sah schnell verbesserungen bloß dieses Problem (gibt es einen Namen dafür?) erscheint mir inzwischen wie eine unüberwindbare Mauer weil ich einfach nicht verstehe was überhaupt das Problem ist.

Vielleicht wisst ihr mit etwas Erfahrung einen guten Rat?
Auf jeden Fall schonmal danke fürs lesen :kuss:
 
Hallo!

Also ich bin ja selbst noch Anfänger, aber da ich auf einem anderen Instrument schon mehrjähriger Erfahrung hab' gebe ich auch meinen Senf dazu.

Mein Tipp, wenn du es wirklich lernen willst, dann würde ich mir einen guten Lehrer besorgen. Beim Klavierspielen (und auch auf jedem anderen Instrument) kann man sich nämlich sehr leicht auch Fehler antrainieren und die kriegt man dann schwer wieder raus...

Ausserdem kann Dir ein guter Lehrer auch besser Tipps geben für deinen derzeitigen Stand, er schaut dir auf die Finger, dann Dich verbessern und sucht für dich passende Übungen oder Stücke aus...

Es ist am Anfang schwierig alles gleich zu beherzigen, man muß sich erst mal dran gewöhnen daß beide Hände voneinander unabhängig werden...das wird auch mit Lehrer etwas dauern, Klavier lernt man leider nicht in 4 Wochen oder 4 Monaten...ich schätze bis man aus dem gröbsten raus ist, vergehen zumindest 3-4 Jahre soweit ich das beurteilen kann...außer man ist ein Wunderkind und übt täglich 10 Stunden :D

Ich würde mir auch überlegen ein Instrument mit Anschlagsdynamik zu besorgen, ein Keyboard ist meines Wissens nach kein wirklicher Klavierersatz..

Ich selbst besitze auch "nur" ein Digitalpiano, irgendwann wird es hoffentlich ein "richtiges" Klavier werden, aber ein Keyboard ist bei mir von Anfang an ausgeschieden...

Andere können dir vielleicht noch mehr sagen, wie gesagt ich bin selbst noch Anfängerin...

LG, Adora
 
(...) und lerne fleißg bei Youtube neue Lieder zu spielen (immer auswendig).

Da ich sonst niemand kenne der was mit Klavier / Keyboardspielen am Hut hat kann ich nicht sagen wo ich im Moment stehe aber viele Stücke klappen schon sehr gut, zb. "Für Elise" kann ich inzwischen (für meine Ohren) fast perfekt spielen, auch Debussy's "Claire de Lune" klappt bis zum schnellen Mittelteil schon sehr gut so wie einige andere Sachen von Bach und Mozart.


Erstmal Respekt, dass Du soviel Eigeninitiative aufbringst!
Aber hast Du Dir alle Stücke, Die Du spielst, per Abhören aus Youtube beigebracht? Dass mag ja beim Anfang der Elise noch gehen, aber spätestens bei Clair de Lune ist doch Schluss, oder?
Ist doch unheimlich mühselig, da die einzelnen Harmonien richtig rauszuhören -erst recht als Neueinsteiger mit keinerlei Vorkenntnissen. Welche Stücke von Bach & Mozart kannst Du denn, bzw. hast Du Dir so angeeignet?

Leider gibt es da aber doch etwas was mir einfach absolut nicht gelingen will, nähmlich immer dann wenn die Hände unterschiedliche Dynamiken spielen müssen. Das ist mir schon am Anfang aufgefallen das das nicht so recht klappt aber da dachte ich mir "das wird schon noch", wurde aber irgendwie doch nicht (...) ansich völlig simpel und getrennt gespielt alles kein Problem, versuche ich aber beide Hände gleichzeitig zu spielen hörts komplett auf. Sobald ich mit der rechten Hand 1-2 Noten gespielt habe ist die linke Hand schon raus.


Meinst Du jetzt, dass Du mit beiden Händen nicht gleichzeitig unterschiedlich laut spielen kannst, oder kannst Du einfach nicht mit beiden gleichzeitig richtig spielen.


So langsam fang ich an zu zweifeln ob es an mir liegt oder ist das wirklich so schwer? Ich weiß leider auch überhaupt nicht wie ich da üben kann, ich hab schon monoton minutenlang nur die linke Hand immer und immer wieder gespielt aber es bringt nichts, sobald die rechte dazu kommt wars das,

Das ist der falsche Ansatz. Wenn man beide Hände einzeln geübt hat und jeweils kann, darf man nicht stunden lang monoton einzeln weiterüben! Du musst dann anfangen, die beiden Hände ganz langsam zusammensetzen um dich an die unterschiedlichen Fingerbewegungen zu gewöhnen und sie abzuspeichern. Danach kannst Du das Tempo steigern. Es bringt gar nichts, wenn Du die eine Hand doppelt so schnell spielen kannst wie vorgesehen, Du musst beide Hände kombinieren lernen - also geimeinsam üben.
Und das optimalerweise so früh wie möglich, denn je früher Du gemeinsam übst, desto schneller kannst Du beide Hände zusammen spielen, egal, wenn Du da am Anfang vielleicht mehr Fehler machst.

Kann es sein das man da irgendwelche Defizite haben kann?

Ja, diese defizite hat jeder, der falsch übt ;) . Wenn Du wirklich weiterkommen willst, solltest Du Dir einen Lehrer suchen, der kann Dich bei solchen Problemen optimal unterstützen!

Grüße,
Ragtimer
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Erstmal vielen Dank für eure Vorschläge, ein Klavier oder Klavierunterricht kommt zur Zeit aber (noch) nicht in Frage.

Aber hast Du Dir alle Stücke, Die Du spielst, per Abhören aus Youtube beigebracht?
Um gottes willen, nein! :D Es gibt auf Youtube auch Videos wo man Leute spielen sieht und solche Videos die ähnlich wie Guitar Hero funktionieren. Bei letzterem gucke ich mir die Noten ab und lerne sie auswendig, danach versuche ich es erstmal selbst zu spielen und gucke danach wie andere das Spielen und vergleiche es mit meinen Spiel und übernehme ggf. Dinge die mir Sinnvoll erscheinen.

Ich weiß, das ist vermutlich nicht so optimal als es gleich richtig zu lernen aber ich bin da etwas eigenbrödlerisch veranlagt und möchte es immer erstmal selbst schaffen anstatt "vorgeschrieben" zu bekommen wie ich es machen soll. Nennt es Naivität, nennt es verschenktes Potenzial, nennt es künstlerische Freiheit aber so mache ich das nunmal, sonst würde ich es nicht machen ;)

Meinst Du jetzt, dass Du mit beiden Händen nicht gleichzeitig unterschiedlich laut spielen kannst, oder kannst Du einfach nicht mit beiden gleichzeitig richtig spielen.
Beide gleichzeitig richtig spielen zu können. Mit der Anschlagsdynamik habe ich keine großen Probleme (mehr) da das Keyboard ein halbgewichtete Tastatur hat die mir sehr gut von der Hand geht / in der Hand liegt (wie sagt man?).

Das ist der falsche Ansatz. Wenn man beide Hände einzeln geübt hat und jeweils kann, darf man nicht stunden lang monoton einzeln weiterüben! Du musst dann anfangen, die beiden Hände ganz langsam zusammensetzen um dich an die unterschiedlichen Fingerbewegungen zu gewöhnen und sie abzuspeichern. Danach kannst Du das Tempo steigern. Es bringt gar nichts, wenn Du die eine Hand doppelt so schnell spielen kannst wie vorgesehen, Du musst beide Hände kombinieren lernen - also geimeinsam üben.
Und das optimalerweise so früh wie möglich, denn je früher Du gemeinsam übst, desto schneller kannst Du beide Hände zusammen spielen, egal, wenn Du da am Anfang vielleicht mehr Fehler machst.
Das klingt alles sehr gut, vielen Dank, werde versuchen das umzusetzen. Das mit dem langsam spielen habe ich bei den anderen Sachen schon probiert, da ging es aber bei diesem Problem irgendwie nicht. Werde ich wohl also noch langsamer spielen müssen, wenns nur nicht so frustrierend wäre, ich komm mir jedesmal wie ein motorisch gestörtes Einhörnchen vor.

Mit dem monotonen wiederholen hatte ich gehofft das es sich irgendwie verinnerlicht und die Hand es irgendwann von selbst spielt, bei Akkordfolgen funktionierte das immer sehr gut. Ist zwar stinklangweilig aber ich habe so teilweise ganze Lieder an einem Tag auswendig gelernt (nicht das spielen).

Ich kann ja bei vielen Stücken problemlos mit 2 Händen gleichzeitig spielen ( zb. Bach, Air on the G-String) aber sobald sie die Dynamik der Hände stark voneinander unterscheidet wie dem Walzer aus Schwanensee ist es wie eine Blockade obwohl es im vergleich zu den anderen Sachen die ich schon spielen kann so fürchterlich banal erscheint :?

Aber wenn ihr sagt das das normal ist bin ich ja erstmal beruhigt und noch mehr motiviert :bongo:
 
Hallo Unicorn,

erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Es gibt auf Youtube auch Videos wo man Leute spielen sieht und solche Videos die ähnlich wie Guitar Hero funktionieren. Bei letzterem gucke ich mir die Noten ab und lerne sie auswendig

Meinst du so etwas?
http://www.youtube.com/watch?v=arNmJy0mWWg

Ich halte das für eine äußerst schlechte Lernmethode. Es gibt beim Klavierspielen recht viel zu beachten, das man in solchen Filmchen nicht erfährt; allein damit, die Tasten in der richtigen Reihenfolge anzuschlagen ist es nicht getan und häufig sind es nicht einmal die Original-Stücke, die gezeigt werden, sondern irgendwelche Anfängerversionen.

Ich kann ja bei vielen Stücken problemlos mit 2 Händen gleichzeitig spielen ( zb. Bach, Air on the G-String) aber sobald sie die Dynamik der Hände stark voneinander unterscheidet wie dem Walzer aus Schwanensee ist es wie eine Blockade obwohl es im vergleich zu den anderen Sachen die ich schon spielen kann so fürchterlich banal erscheint :?

Ich weiß nicht, was du ausdrücken willst mit stark voneinander abweichender Dynamik. Du sagst ja, du könnest bei vielen Stücken problemlos mit beiden Händen gleichzeitig spielen.

Ich nehme mal an, Triolen-Achtel und Achtel meinst du nicht, oder?

Wenn es links Viertelnoten gibt und rechts z.B. Achtel, und man kann das noch nicht, dann ist Zählen recht hilfreich. (Wenn man’s kann übrigens auch.) Also taktweise: „Eins-und-zwei-und-drei-und-vier-und“. Die youtube-Filme haben allerdings den Nachteil, dass der Anfänger möglicherweise gar nicht weiß, wo der Takt anfängt und aufhört und welche Länge die einzelnen Töne haben sollen.

und möchte es immer erstmal selbst schaffen anstatt "vorgeschrieben" zu bekommen wie ich es machen soll.

Such dir einen Lehrer. Man merkt selbst nicht, was alles verkehrt ist (außer den falschen Tönen natürlich). Jemanden unterrichten und jemandem Vorschriften zu machen haben herzlich wenig miteinander gemein.

Abgesehen davon find ich’s cool, wenn meine Klavierlehrerin mir Vorschriften macht. (Immerhin hat sie den kaum bestreitbaren Vorteil, dass sie spielen kann und ich nicht.) An meinem Ego kratzt das jedenfalls nicht. :D :D :D

Viele Grüße,
Nuri
 
aber es gibt schon nen paar leute auf youtube, die es recht gut erklären....
hier is beispielweise nen daydream tutorial http://www.youtube.com/watch?v=jKrl8V5VQdY ... er erklärt im prinzip auch sehr gut die theorie da hinter...

oder der typ erklärt in 30 minuten den maple leaf rag... auch recht detailiert http://www.youtube.com/watch?v=W6qPyhTaiK8

also mansche videos sind vielleicht garnichtmal so schlecht wie viele denken, auch wenn sie vielleicht keinen klavierlehrer ersetzen, ich hab dadurch viele stücke gelernt...

sind beides auf jeden fall leute die für mein befinden sehr gut spielen können, und wie dynamisch einzelne stellen gespielt werden, höre ich ja am klang vom orginal stück...
 
:shock: :shock: leute ... man kann sich sowas natürlich ab und an reinziehen, aber holt euch nen lehrer, bevor es zu spät ist ... ein instrument kostet eben geld und zeit. wenn man etwas richtig können will, muss man manchmal auch etwas mehr investieren ...

"Für Elise" kann ich inzwischen (für meine Ohren) fast perfekt spielen, auch Debussy's "Claire de Lune" klappt bis zum schnellen Mittelteil schon sehr gut so wie einige andere Sachen von Bach und Mozart.
Ein schlummerndes Wunderkinder? Würdest du bitte mal eine Aufnahme machen und sie dir selbst anhören und uns vielleicht bereitstellen? Bin zu gespannt was du unter Clair de Lune und Für Elise verstehst. Für Elise ist sicherlich nicht das schwerste Stück, auch Clair de Lune nicht, aber die haben schon Biss an manchen Stellen. Ich glaube manchmal schlägt Naivität auch in generelle Dummheit um, habe ich doch schon so viele an meinem Klavier ertragen müssen, die mir 5 Takte aus Für Elise hingeklascht haben und meinten sie könnten es spielen .... :cry:
 
Liebe Leute.

Denkt mal bitte einen Moment in Ruhe nach.

Es KÖNNTE doch sein, daß Ihr den Eindruck, diese Youtube-Fritzen könnten spielen und hätten Ahnung, DESWEGEN habt, WEIL Ihr Anfänger seid und weder Ahnung noch das feine Gehör dafür habt, oder?

Die verlinkten Beispiele haben alle schwere Mängel - es wird sehr unmusikalisch / mechanisch gespielt bzw. grobe Fehler gezeigt - bei dem "Daydream"-Video kann man nur lachen, weil in den darüber mitlaufenden Noten sehr grobe Fehler drin sind, die bei der Eingabe übers Keyboard ins Notenprogramm entstanden sind, und der Typ hat sich nicht mal die Mühe gemacht, die rauszueditieren!

BITTE, investiert ein paar müde Euros und sucht Euch einen Lehrer! Dieses Youtube-Zeugs ist eine Seuche, ein Krebsgeschwür!

LG,
Hasenbein
 
Ich bin immer wieder erstaunt, was manche nach 4 Monaten spielen....

Ich habe im November begonnen und wenn ich lese welche Probleme du hast, dann kommt mir das sehr bekannt vor. Ich konnte aber mit meiner KL daran arbeiten. Ich denke, dass du es einfach weiter üben musst- wenn du nicht Klavierstunden nehmen willst dann eben allein. Aber vielleicht versuchst du das an einfacheren Stücken? Deine genannten Stücke "darf" ich nach ca. 2 Jahren mal versuchen- vorher macht das einfach null Sinn, weil einem das Grundwissen fehlt, vielleicht kommst du deshalb nicht weiter?
 
das kann ich nur unterschreiben...

lg Adora

Ich bin immer wieder erstaunt, was manche nach 4 Monaten spielen....

Ich habe im November begonnen und wenn ich lese welche Probleme du hast, dann kommt mir das sehr bekannt vor. Ich konnte aber mit meiner KL daran arbeiten. Ich denke, dass du es einfach weiter üben musst- wenn du nicht Klavierstunden nehmen willst dann eben allein. Aber vielleicht versuchst du das an einfacheren Stücken? Deine genannten Stücke "darf" ich nach ca. 2 Jahren mal versuchen- vorher macht das einfach null Sinn, weil einem das Grundwissen fehlt, vielleicht kommst du deshalb nicht weiter?
 
Hi fluffyUnicorn,

um deine Eingangsfrage mal im Grundsatz zu beantworten:

Klavierspielen ist einfach zu lernen, aber schwierig zu meistern!

Das sollte dich auf der einen Seite beruhigen, ja es ist wirklich ein bißchen schwerer als Guitar Hero, auf der anderen Seite solltest du dir über eines im Klaren sein:

Tasten runterdrücken kann jedes kleine Kind und Erfolgserlebnisse stellen sich demnach auch relativ schnell ein. In der Tat kann man also über diverse Tutorials auf youtube etwas klanglich auf dem Instrument wiedergeben, was aus Anfängersicht eine Euphorie auslösen kann, welche die irrige Vorstellung wachsen lassen kann, dass dies ja durchaus ein gangbarer, alternativer Weg zum Unterricht sein könnte.

Aber der entscheidene Punkt ist, dass du ein solides Fundament brauchst um eine schönes und großes Haus darauf zu bauen!!
Die Qualität dieses Fundaments bestimmt die Qualität von allem was darauf aufsetzt. Du wirst mit absolut hoher Wahrscheinlichkeit, eher früher als später, an Grenzen stoßen, technisch wie musikalisch, und dich möglicherweise bis dahin in eine Sackgasse manövriert haben, aus der es nur noch schwer ist herauszukommen und die jede weitere Entwicklung stark behindern, bis unmöglich machen wird.

Wenn dich Currywurst mit Pommes dauerhaft satt macht, reicht der Wurstverkäufer auf youtube aus, willst du die große, weite und spannende Welt der Köstlichkeiten tiefer erkunden, gehe zu einem Klavierlehrer!

Die Wahl bleibt dir überlassen, viel Spaß weiterhin!

Grüße
Musicus
 

Wenn dich Currywurst mit Pommes dauerhaft satt macht, reicht der Wurstverkäufer auf youtube aus, willst du die große, weite und spannende Welt der Köstlichkeiten tiefer erkunden, gehe zu einem Klavierlehrer!

Ja, wenn der Youtube-Krempel wenigstens Currywurst mit Pommes wäre - dann wäre ich ja schon zufrieden, denn man könnte wenigstens satt davon werden, und mal isses ja ganz lecker!

Dieses Zeug da ist aber allerhöchstens vergammelte Pampe, die selbst der Hund verschmäht!

LG,
Hasenbein
 
Auch wenn mich der allgemeinen Stimmung anschließe, sollte man hier auf einen Neuling nicht so verbal "einprügeln", nur weil er sich an Youtube-Videos orientiert. Das ist sicher alles andere als optimal, aber wenn zurzeit keine Möglichkeit für Unterricht besteht und man sich nur auf diese Weise das ein oder andere Stück aneignen kann, dann ist das eben seine Art, einzusteigen.

Nicht jeder kann / möchte sich eben immer gleich auch professionellen Unterricht leisten.

Ich weiß, das ist vermutlich nicht so optimal als es gleich richtig zu lernen aber ich bin da etwas eigenbrödlerisch veranlagt und möchte es immer erstmal selbst schaffen anstatt "vorgeschrieben" zu bekommen wie ich es machen soll. Nennt es Naivität, nennt es verschenktes Potenzial, nennt es künstlerische Freiheit aber so mache ich das nunmal, sonst würde ich es nicht machen ;)

Ok, Dir muss aber klar sein, dass Du - aus den bereits mehrfach genannten Gründen - sicher nicht allzuweit kommen wirst. Die Grundlagen sind nuneinmal das Wichtigste, Musicus hat das schon sehr schön beschrieben. Youtube ist kein sehr guter Lehrer, wenn Du Clair de Lune wirklich mal können willst, für den Anfang von Elise isses vielleicht grad noch ok.
Du musst letztlich selbst entscheiden, welchen Anspruch Du an Dein zukünftiges Spiel setzen willst...

Grüße,
Ragtimer
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich weiß, das ist vermutlich nicht so optimal als es gleich richtig zu lernen aber ich bin da etwas eigenbrödlerisch veranlagt und möchte es immer erstmal selbst schaffen anstatt "vorgeschrieben" zu bekommen wie ich es machen soll. Nennt es Naivität, nennt es verschenktes Potenzial, nennt es künstlerische Freiheit aber so mache ich das nunmal, sonst würde ich es nicht machen

Hallo Fluffy,

Du hast da einfach falsche Vorstellungen, wie Klavierunterricht abläuft.

Ein guter (!) Lehrer wird dir nicht einfach "vorschreiben", was Du zu tun und zu lassen hast, sondern Dir Anregungen und Tipps geben. Bei bestimmten Dingen, die an sich wichtig sind, wird er vielleicht auch sagen: "OK, dann mach's halt nicht / anders, aber ich weise Dich darauf hin, daß dann das und das schwierig bleiben wird." Er wird dann aber nicht gnadderig sein oder Dich rauswerfen.

Und er wird froh sein darüber, daß Du so viel eigenen Antrieb besitzt.

Aber mal ehrlich - ist es wirklich dieser Punkt, der Dich vom Unterrichtnehmen abhält? Ist es nicht doch das Geld? Hand aufs Herz :D

LG,
Hasenbein
 
ja, finde das auch nicht so schlecht, bin aber nur anfänger ...

würde dennoch nicht auf die unterstützung von meinem KL verzichten wollen, schließlich korrigiert er hier und da meine haltung und so vieles andere und erklärt und erklärt und ... duracell!
 
Hallo, erstmal vielen dank für die zahlreichen Antworten, vieles interessantes aber auch beängstiegendes dabei.

Hab an meinem "Defizit" die letzten 2 Tage gearbeitet, so langsam geht es aber es war eine schwere Geburt, gestern hätt ich vor Frust fast auf das Keyboard gehauen konnte mich aber im letzten Monent noch zügeln ;)

Das Hauptproblem war / ist: Immer wenn ich mit der rechten Hand eine Taste drücke will die linke automatisch auch was drücken was mich immer rausgebracht hat. Deshalb konnte zb. einige zweihändige Sachen spielen, weil da die Noten aufeinander lagen, spielt die linke Hand aber gleichmäßig wie beim Schwanensee Walzer oder Amelié und die rechte Hand irgendwo dazwischen wirds kniffelig.

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Warum ich keinen Klavierunterricht nehme? Nun ja, neben den schon erwähnten Gründen (die ich auch ernst meine) ist es sicherlich auch das Geld, aber auch die wöchentliche Terminverpflichtung und die damit verbundene Anfahrt die ich nur mit dem Fahrrad tätigen könnte (im Winter weniger schön).

Mir ist absolut bewusst das jeder Laie Youtube Videos machen kann und deswegen vieles falsch vermittelt wird, deshalb beschränke ich mich auch nie auf einen einzigen sondern gucke mir diverse Videos von vielen Personen an und versuche zu vergleichen was anders gemacht wird und warum. Wenn ich etwas lerne versuche ich sehr viele verschiedene Greiftechniken aus, besonders bei den Arpeggios von Clair de Lune (dieses schnelle spielen mit der linken Hand im Mittelteil) fällt mir auf wie wichtig das ist und wie viel man falsch machen kann.

Ihr seht das sicherlich wieder anders aber ich denke sich aus vielen Quellen zu bedienen ist ein sehr guter Kompromiss, zumal sich Klavierlehrer auch nicht immer einig darüber sein dürften was die bessere Technik ist oder gibt es immer nur eine richtige Technik?

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Hier direkt ein Beispiel meiner aktuellen Fähigkeiten bereitstellen möchte ich jetzt nicht so gerne, wenn hier schon alle Youtube Videos pauschal als Seuche bezeichnet werden will ich mich euer hochkarätigen Kritik nicht unbedingt aussetzen, das wäre wohl etwas demotivierend für mich. Ich werd auch nicht den Eindruck los das mich hier einige konservative Pianisten wegen meiner "alternativen" herangehensweise zu gern in der Luft zerreissen würden :D

Wer dennoch ernsthaft Interesse hat, ich kann bestimmt ein paar Beispiele per PN zukommen lassen (muss mir nur ein Kabel kaufen um das Keyboard an den Computer anzuschließen). Es würde mich selbst auch sehr interessieren wie gut oder schlecht ich eigentlich spiele...
 

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