Alles über den Online-Chang, Erfahrungen, Diskussion

Interessant, dass es eine Stellungnahme von einer seiner Töchter zu seinem Buch gibt, danke für den Link! Die Stellungnahme selbst fand ich nicht überraschend, deckt sich mit dem, was Chang in seiner Einleitung geschrieben hat.

Interessant fand ich, was die Tochter über absolutes Gehör schrieb. Es liest sich jedoch fast so, als ob sie darunter versteht, dass jemand die Taste auf dem Klavier nach Gehör wiederfindet, welche ein anderer vorher anschlug. Das kann aber ja wohl praktisch jeder, hat nix mit absolutem Gehör zu tun, und war übrigens auch das erste, was meine Klavierlehrerin mit mir ausprobierte in meiner ersten Klavierstunde mit 5 Jahren.
Unter absolutem Gehör verstehe ich, wenn jemand auch nach Tagen ohne Musikhören einen Ton singen kann, und das Stimmgerät zeigt eine Abweichung von, sagen wir mal max. 1/10 Halbton vom gewünschten Zielton. Das ist eine ganz andere Qualität, als nur den Ton wiederzufinden.
Aber mglw. habe ich diese Passage der Tochter falsch aufgefasst, und das Tastenfinden war nur als Vorübung gemeint, für den eigentlichen Test des absoluten Gehörs.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mmh... so ganz eindeutig scheint es wirklich nicht zu sein, ob die Testpersonen den gespielten Ton direkt erkannt und nachgespielt oder sich einfach an ihn herangetastet haben... (figure out which note I had played.)

Aber mglw. habe ich diese Passage der Tochter falsch aufgefasst, und das Tastenfinden war nur als Vorübung gemeint, für den eigentlichen Test des absoluten Gehörs.

Das hätte eigentlich keinen Sinn. ;)
Wenn die Testperson das absolute Gehör hat, wird sie den Ton nicht suchen müssen.

Trotzdem ein interessanter Text. :)
 
@ killmymatrix:

Ich gebe dir recht, wenn es sich um einen Absoluthörer handelt, der bereits Klavier spielen kann und somit die Klaviatur kennt.

Jedoch, selbst wenn Kleinkinder und Klaviernovizen absolutes Gehör haben, wird es trotzdem so sein, dass sie nach dem Ton suchen müssen - weil sie noch nicht die Abbildung der "inneren" Tonreferenz auf die Tasten gelernt haben, sie kennen ja die Tasten noch nicht.

Aber, wenn ein Klavieranfänger z.B. zu Beginn der Stunde ohne Klavierbezug den Anfangston des geübten Stückes vorsingen kann in korrekter Tonhöhe, handelt es sich wohl eindeutig um absolutes Gehör.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Das liest sich ja alles völlig übergeschnappt. Die Tochter des Herrn Chang ist also eine "Enkel-Schülern" von Claude Debussy und vielleicht sogar "Urenkel-Schülerin" von Franz Liszt. Die Lehrerin von Changs Töchtern hat mit 16 ein Saint Saens Klavierkonzert gespielt, unter der Leitung des Komponisten.
Changs Tochter hat nach 3 Monaten Unterricht (im Alter von 7) bereits den 3. Preis in einem NY State Competion gewonnen und ist kurz darauf regelmäßig in der Carnegie aufgetreten :p

Muß echt ein witzige Familie sein :p
 
weiß ja nicht, wie das bei Euch Musikprofis ist, aber diese Enkel- Urenkelgeschichte kommt aus den Naturwissenschaften, besonders aus der Physik. Wenn z.B. Dein Doktorvater selbst seinen Doktor bei -sagen wir mal- Einstein gemacht hätte, dann wärest Du ein akdemischer Enkel von Einstein :p. Ziemlich blödsinnig, is aber so, und manche brüsten sich damit auch noch.
Dachte ich mir doch, daß dieser Chang ein Physiker ist :cool:
 
@kathush
Zitat: "... ich musiziere!!! so.. daß niemand mehr einen Menschen hinter dem Spiel vermutet..."

Sehr schön gesagt!

Allgemein:
Mein Hauptproblem mit Chang ist, dass die rchts/links- Verteilung der Stimmen bei polyphonen Sachen (Fugen) keineswegs immer eindeutig ist. Da muss ich dann doch erst HT spielen um zu wissen, welche Hand was spielt und mir wohl Stiche ins Notenbild malen....

Aber beim auswendig lernen oft wieder ganz von vorne anfangen zu müssen, wenn ich wo hängen bleib, empfind ich doch selbst als zu beschämend und blöd und hoffe nun auf seine Methode, die doch hier im thread auch ein ein paar starke Befürworter hat.

reinhold
 
Mein Hauptproblem mit Chang ist, dass die rchts/links- Verteilung der Stimmen bei polyphonen Sachen (Fugen) keineswegs immer eindeutig ist. Da muss ich dann doch erst HT spielen um zu wissen, welche Hand was spielt und mir wohl Stiche ins Notenbild malen....

Aber dann kannst du doch wieder separat üben.

Um besser mitten im Stück neu ansetzen zu können, hilft es oft, an Schlüsselstellen die Fingersätze für die ersten Noten aufzuschreiben, damit man nicht auszählen muß, wo die Hände sich gerade befinden sollten. Dann kann man sehr gut häppchenweise üben.
 
sehr gute idee, das mit den fingersätzen an einsatzstellen, danke!

interessant auch der heute von berufener seite erhaltene tip, stücke mit dem letzten takt beginnend, also zum anfang hin arbeitend, auswendig zu lernen. so übt man viel mehr mögliche einsatzstellen als andersrum.

reinhold
 
sehr gute idee, das mit den fingersätzen an einsatzstellen, danke!

interessant auch der heute von berufener seite erhaltene tip, stücke mit dem letzten takt beginnend, also zum anfang hin arbeitend, auswendig zu lernen. so übt man viel mehr mögliche einsatzstellen als andersrum.

reinhold

Dafür hättest du nur mein Blog lesen müssen :D
 
Hallo erstmal, hab mich schon vor längerer Zeit angemeldet doch das ist jetzt mein erster Post.

Ich wollte mir nochmal Meinungen bzgl. des Online-Changs einholen. Der Punkt ist, dass ich z.B. leichtere Stücke sehr "gefühlvoll" und auch im Sinne des Komponisten (es sei denn Raum für Interpretion ist gegeben oder mir gefällt das Stück anders einfach nicht) zu spielen denke.
An der "Musik" wie hier oft geschrieben wir hakt es deshalb meiner Einschatzung nach weniger. Das Problem scheint bei mir wirklich ein Problem der Technik zu sein. Nicht wirklich ein Problem als mehr eine Schwäche... eine Schwäche die ich jedoch so schnell wie möglich beheben möchte da ich mich eigentlich schon reif sehe für einige komplexere Stücke, die jedoch auch mehr Technik erfordern.

Lange Rede kurzer Sinn, ist der Online-Chang dafür geeignet? Ich weiss das dies hier schon viel besprochen wurde, allerdings würde ich gerne eine Einschätzung für meinen Fall haben. Möglichst auch von einigen Kritikern. :)
 

Lieber Tyheam,

mE kann man nichts "im Sinne des Komponisten" spielen...

Wenn es für Dich "gefühlvoll" ist muss das noch nicht bedeuten, dass die Botschaft bei den Hörern ankommt, denn leider ist die eigene Vorstellungskraft von dem, was man da produziert oftmals so stark, dass man das tatsächliche Endergebnis gar nicht "objektiv" hören und beurteilen kann. Nun ja, schwieriges Thema. Wenn Du Dich mit Deinem Spiel wohlfühlst, dann ist es doch gut. Hauptsache es macht Dir Freude!

Zum Chang:
Die Beschreibung vieler technischen Details wie Daumenübersatz/Untersatz in dieser buchstäblichen Form mE grenzwertig. Ab einem bestimmten Niveau trainiert kein Leistungssportler ohne Personal Coach, wieso sollte das ausgerechnet im Klavierspiel anders sein und sich dieses Spezialwissen aus Buchstaben heraus lesen lassen?! Viele Dinge hängen auch von der Physiognomie der Hand ab, klein und wendig, groß und kräftig... jede Hand muss zu ihrem ureigenen Spiel finden und da hilft nur: suchen und ausprobieren! Erfahrene Coachs sind dabei hilfreicher als Buchstaben... (für Anfänger sowieso).
Dass es KlavierlehrerInnen geben soll, die keinerlei Übekonzepte vermitteln habe ich kopfschüttelnd auch schon vernommen... da hilft wohl nur ein Wechsel!
 
Chang lehrt ja im großen und ganzen nur die Methoden, um effizienter zu üben. Das eigentliche Üben, das Herausfinden der richtigen Bewegungen, die ein entspanntes, kontrolliertes und im Tempo angemessenes Spielen ermöglichen, ist ja immer noch Aufgabe des Schülers.

Zudem kann man mit dem Wissen mancher Techniken (z.B. Daumenübersatz) ja auch seinen Lehrer zu diesem Thema befragen, Chang behauptet ja nicht, dass er einen Lehrer ersetzen würde, ganz im Gegenteil.
 
Das IST das Buch von Chang.

MfG Thomas
 
Merkwürdig, daß kein Verfasser genannt ist. Ich habe indes den Eindruck, daß es sich hier um die PDF-Fassung des "Online Chang" handelt.

Die Selbstbeweihräucherung und die Umständlichkeit der Darstellung (mit andauernden Wiederholungen) halten mich immer wieder davon ab, mir den Online-Chang intensiv zu Gemüte zu führen. Vieles ist alter Wein in neuen Schläuchen - und wird dem Leser als neueste Erkenntnis und allein selig machende Weisheit präsentiert.
 
Hallo koelnklavier,
das ist echt schlimm mit seinen Wiederholungen, und dann noch so langatmig.
Ich bin jetzt bei Seite 136, doch viel Nutzen konnte ich durch die ständigen Wiederholungen nicht ziehen. Frage mich zur Zeit ob es überhaupt noch Sinn hat, in dem langweiligen Schmöcker noch was zu lesen. Ich glaube der ist selber so wirr, dass er garnicht mehr mitbekommt was er da geschrieben hat. Soll das etwa ein Konzertpianist sein?
Viele Grüße Jörg
 
Hi Jörg,

der CC Chang ist kein Konzertpianist. Aber ein guter Didaktiker muss das nicht sein. (Womit ich nicht den Umkehrschluss andeuten will ;-) )

Aber sein Buch ist ganz ok, ausserdem ist es kostenlos (bitte nicht vergessen!!). Wer's nicht lesen will, muss das nicht.

Wenn du schon bei Seite 136 bist, dann bist du schon ziemlich weit. Der Rest ist dann nicht mehr so interessant.

Gruß
 
kein Zwang

Aber sein Buch ist ganz ok, ausserdem ist es kostenlos (bitte nicht vergessen!!). Wer's nicht lesen will, muss das nicht.

Wenn du schon bei Seite 136 bist, dann bist du schon ziemlich weit. Der Rest ist dann nicht mehr so interessant.

Gruß

Da stimme ich voll zu. ausserdem kann man das Buch als Nachschlagewerk benutzen- Wer behauptet denn, dass man es von vorn bis hinten lesen soll.

und wenn Kölnklavier von altem Wein in neuen Schläuchen spricht, so hat der nur teilweise Recht.

Der Vorteil dieses Buchs ist seine umfassende Zusammenfassung vieler Aspekte des Klavierspiels,, die man sich sonst aus vielen anderen Büchern zusammensuchen müsste.

Einen Irrtum möchte ich auch gerne noch mal ausräumen. Um ein guter Klavierlehrer zu sein, muss man kein! toller Pianist sein. Dafür gibt es genug Belege und auch dafür, dass gerade tolle Pianisten ganz schlechte Lehrer sind.
Viele Pianisten können nicht vermitteln, was sie wirklich tun- sie können es via Intuition aber können es nicht in Sprache kleiden.

Beim Klavier scheint es einen Anspruch zu geben, dass der Lehrer immer besser spielen können muss als der Schüler. Das ist aber folgerichtig zu Ende gedacht ein schlechtes System, denn es bedeutete ja, dass der Schüler an den Lehrer nicht heranreichen wird.

Der gute Lehrer wird alle Anstengungen darauf legen, dass sein Schüler ihn möglichst bald übertrumpfen kann. Das ist zuallererst seine Mission, die er verstehen muss.

Im Geräteturnen, Im Tischtennis, Im Tennis, Im Fussball, Im Kampfsport und in vielen anderen Disziplinen ist es offensichtlich, dass die Trainierten ihren Trainer an Können oft weit übertreffen.

Vom Profitennis (wovon ich ahnung habe) kenne ich Trainer, die ihre schüler sehr weit über ihr eigenes Niveau gehoben haben und trotzdem sind die Ratschläge dieser Trainer immer noch wertvoll für die Profis. Und so sollte es auch im KLavierunterricht sein. Der Hochschulprof muss einfach wollen, undzwar bei jedem neuen Studenten, dass dieser anlagen mitbringt, die ihn rein pianistisch über den Prof hinauswachsen lassen.

Insofern ist mir das persönliche KLavierspielt von Herrn Chang nicht wichtig. Er wird schon ganz gut Klavierspielen können. Aber er weiss ziemlich genau, was zu tun ist und kann es in Worte kleiden, die verständlich sind.

Seine Art mag manchem überheblich erscheinen allerdings haben auch andere Werke der Didaktik solchen Unterton.

Man kann dieses Buch ebenn auch nicht einfach lesen, sondern man muss es langsam studieren, Satz für Satz oft und sich selbst Fragen stellen, warum er das schreibt und warum man es bisher anders gemacht hat. Alles was er schreibt ist ein Angebot, welches man annehmen oder auch verwerfen kann. Keiner ist gezwungen, sich daran zu halten.

Der anfänger im Klavierpsiel ist wirklich gut beraten, sich dieses Buch mit hilfe eines erfahrenen Lehrers zu erschliessen.
 

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