Für Harmonienliebhaber!

Mein Post WAR informativ, und ich HABE etwas beigetragen.

xfvxfv dachte, die Kadenz wäre was Besonderes, und ich habe den Hinweis darauf gegeben, daß das eine übliche Kadenz ist und wie sie heißt.

So, und nun hör bitte auf, hier wieder nächtliche Rhetorik-Fingerübungen zu machen. Danke.

LG,
Hasenbein
 
Mein Post WAR informativ, und ich HABE etwas beigetragen.

xfvxfv dachte, die Kadenz wäre was Besonderes, und ich habe den Hinweis darauf gegeben, daß das eine übliche Kadenz ist und wie sie heißt.

aha, dann ist also seit neustem N-D-T eine übliche Kadenz... sehr informativ... da kann man richtig was lernen...

und jetzt, Langohr, zeig mir hier in diesem Faden mal irgendwelche Rhetorik-Fingerübungen...

und wenn das nicht gelingt, was zu erwarten ist, dann mach doch mal folgendes: stell hier ein paar Exempel für interessante und nicht ganz alltägliche Akkordverbindungen rein - das wär mal was informatives hier!
 
aha, dann ist also seit neustem N-D-T eine übliche Kadenz...

um das noch zu klären:
isoliert dastehende Akkordfolgen wie
Des-Dur - G-Dur - C-Dur
F-Dur - G-Dur - C-Dur
a-Moll - G-Dur - C-Dur
sind keine "normalen" Kadenzen - sie sind unvollständig.

Denn ihrem Akkord fehlt der tonale Bezug. Prinzipiell könnte man 22 verschiedene Akkorde (10 Dur, 12 Moll Akkorde) vor die Wendung G-Dur - C-Dur stellen.

normale vollständige Kadenzen wären:
C-Dur - Des-Dur - G-Dur - C-Dur
denn in diesem Fall bietet C-Dur den tonalen Bezug für den folgenden neapolitanischen Akkord (Des ist in C der so genannte Neapolitaner)

dass ein zunächst bezugsloser Beginn mit dem Neapolitaner Probleme bereitet, um die Tonika wieder zu festigen, zeigt der Beginn von Chopins erster Ballade!

im Wagnerbeispiel sprechen nun mehrere Gründe dagegen, in der Akkordfolge H-D-B-E-A-C-As-D-G7-C partout B-E-A als neapolitanische Kadenz zu bezeichnen:
erstens fassen die Melodiebögen anders zusammen: H-D-B-E gehören zusammen, danach A-C-As-D und danach dann G7-C
zweitens H-D lässt weder B erwarten, noch stellen die zwei einen tonalen Bezug zu B her
drittens bleibt die gesamte Akkordfolge nicht aus A stehen, d.h. A wird zwischendurch nicht als Tonika erreicht

dass xfvxfv dennoch beim spielen und hören der ungewöhnlichen Folge von 10 verschiedenen Durakkorden gerade die Wendung B-E-A (entgegen der Phrasierung) aufgefallen ist, demonstriert schön die Wirkung des angedeuteten bekannten im ungewohnten - - das entspricht Wagners eigenen Überlegungen zur Wirkung seiner Harmonik
 
Es macht Spaß euren Theoretiker-Streit zu lesen.:p Da lernt man ja richtig was!
Ich meinte mit dem Wort "Kadenz" auch keine vollständige, sondern eher sowas wie eine Überleitung und da finde ich greift die Jazz-Harmonik schon, denn ich empfand B-E schon als fast zwingende Überleitung zu A.
Aber im Grunde greifen doch theoretische Beschreibungen irgendwann einfach nicht mehr. Am sinnvollsten finde ich noch die Skalentheorie wie sie im Jazz gebraucht wird, da dort auch 6-klänge und ähnliches halbwegs sinnvoll eingeordnet werden können. Aber in diesem Beispiel könnte ich auch keine sinnvole Skala bennen.

Zu der wahrscheinlich schon vergessenenen Tredezime: Natürlich meinte ich eine Undezime. Aber dafür braucht man auch schon große Hände. Ich kennen eine Klavierstudentin, die schon bei Nonen schlapp macht...

Die Katakomben hatte ich mir schon vorher ausgedruckt. :) Wirklich schöne Dissonanzen in der ersten Zeile und mit dem abwärtsgeführte Bass zusammen sehr unheimlich. Die zweite ist etwas weniger spannend bis auf den vorletzten Akkord, ist das ein D mit großer und kleiner 7 ?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die zweite ist etwas weniger spannend bis auf den vorletzten Akkord, ist das ein D mit großer und kleiner 7 ?

siehst Du, genau da zeigt sich, dass ein bloßes Beziffern / Nachrechnen von Intervallen nicht immer viel Aufschluß bringt:
oben die Melodie hat den chromatischen Vorhalt cis (vor dem d)
"in der Mitte" quasi D-Dur Septimakkord

ich würde das nicht als D mit zwei verschiedenen Septimen (groß und klein) bezeichnen - - übrigens die "Auflösung" danach klingt auch interessant, denn der g-Moll Akkord hat ein a im Bass
 
Ja stimmt, meist ist es sinnvoll sich die Stimmführung anzuschauen als nur die Akkorde. Gm/A ist durchaus gut. In der amerikanischen Popmusik wird man ja mit G/A als Dominante zu D geradezu überschüttet, aber in moll ist es eher selten.
 
Gm/A ist durchaus gut. In der amerikanischen Popmusik wird man ja mit G/A als Dominante zu D geradezu überschüttet, aber in moll ist es eher selten.

gewiß, ein Akkord wie a-g-b-d (denkbar als Verkürzung von a 7 9 11, also a-#c-e-g-b-d) wird dominantisch verwendet - - im Mussorgskibeispiel aber ist ein g-Moll Akkord mit dem a im Bass quasi die Auflösung vom vorangegangenen Akkord, und das ist nicht so ganz alltäglich - kein Wunder, dass dann Es und C und noch andere folgen, denn es hätte auf dem g-Moll Akkord mit Bass-a nicht stehen bleiben können.
 
Also, jetzt werfe ich mal etwas Neues ein: Den Prologus Tragicus von Sigfrid Karg-Elert (original für Orgel). Sagenhaft! Wie so vieles von SKE harmonisch sehr viel hergibt. :klavier:
Daneben würde ich noch seine Three Pastels nennen.

Viele Grüße
Michael
 
Leute, hier meldet sich der Dilettant zu Wort: Eure Theorien ganz in Ehren - aber reden wir nicht dann von tollen Harmonien, wenn sich die Haare aufstellen und die Zehen kräuseln?
Just my 5...
 
:tuba:Die 9. Sinfonie von Bruckner! :tuba:
Am besten mit Celibidache mit den Münchnern oder Furtwängler (vor allem bei 2:10-2:40 und gegen Ende des ersten Satzes (beim dritten Video ab 6:00), der zweite und dritte Satz sind auch voll von harmonischen Leckerbissen)!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom