macht klavierspielen intelligent?

macht klavierspielen intelligent?


  • Umfrageteilnehmer
    369
Kommt immer darauf an, was man unter Intelligenz versteht.

Es gab mal Zeiten, da wurde jemand als unintelligent angesehen, wenn er nicht schwimmen konnte bzw. es nie erlernte. zzz

Automatisch wird man durch klavierspielen sicher nicht intelligenter... Es gibt ja auch den Musikantenstadl :D

Man trainiert sich aber gewiss irgendwelche Muster an, wie ein Sportler. Läuft er viel, dann bekommt er "Muskeln an den Beinen".

Und beim vielen klavierspielen? Stramme Finger! :rolleyes:

Wenn es wirklich Musik (die, der edlen Künste) ist, dann würde ich sagen, die emotionalen Zentren werden irgendwie besser "durchblutet".

Man "erlebt" intensiver...oft wird es auch wohl so sein, daß eine gewisse Steigerung im Intelligenzbereich möglich ist.

Ich habe jedenfalls noch nie gehört, daß jemand vom klavierspielen dumm wurde - höchstens übergeschnappt.:D http://www.youtube.com/watch?v=oiziGLe1jBw


Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Vielleicht kan man dann besser lesen...

nur ein gedanke
 

Glaube ich eher nicht. Habe mal bei einem Lesewettbewerb gegen ein absolutes Glückskind gewonnen, welches mehrere Instrumente lernen durfte (darunter auch Klavier) und sogar Übungsmöglichkeiten besaß!

Zu jener Zeit habe ich noch um ein Keyboard gebettelt, das wenigstens 2-stimmig polyphon ist und bei dem man nicht immer gleich 2 Tasten gleichzeitig drückt, weil diese zu klein sind ;)

Dieses Mädchen hatte aber in der Schule immer Superleistungen, was jedoch auch daran lag, dass sie auch mal lernte :rolleyes:

Das wird einer der Gründe sein, warum vielleicht von klavierspielenden Kindern bessere schulische Leistungen erbracht werden. Sie sind disziplinierter. Außerdem haben die Eltern ein Druckmittel.

"Wenn du keine besseren Noten hast/jetzt nicht lernst, dann streichen wir dir den Klavierunterricht!"

Was können andere Eltern schon machen?

Wenn man kein Instrument spielt, dann weiß man ja nicht, dass man eventuell für Erfolg auch mal was tun muss. In der Grundschule kriegt man supergute Noten geschenkt und wieso soll das nicht so weitergehen?

Man ist durch das Klavierspiel also eher bereit, seine Fähigkeiten auszubauen und wird dadurch dann für intelligenter gehalten. Auch wirklich intelligenter zu sein ist aber eigentlich was anderes...
 
Zu Eva's Post eine kleine Geschichte in ders genau anders rum war:

Im letzten Schuljahr hat mich ein Mädchen aus meiner Klasse ( bzw. Stufe) gefragt, ob ich sie mit dem Klavier begleiten kann, sie spielt Cello und Qeurflöte ( ich sollte Cello mit ihr spielen).
In der Schule ist sie dieses Jahr Jahrgangszweitbeste geworden, Schnitt 12,3.

Erst wollt ich net wirklich, dann hat sie mir die Noten gegeben und die Probe sollte eine Woche später stattfinden. Habs dann gelernt ( war ein Anfängerstück) und meiner Lehrerin vorgespielt. Meine Lehrerin kannte das Mädchen schon weil ich mal mit ihr Klavier+ Querflöte+ Geige gespielt hab.

Ich spiels jedenfalls durch, und dann sagt meine Lehrerin:
Spiel des auf keinen Fall so schnell, du ziehst der sonst nur davon. Die ist ja auch nicht gerade die Überfliegerin.

Da musst ich erst mal schmunzeln;)
 
Macht Tennis sportlich?
Wird man durch Lungenkrebs zum Raucher?

Ich glaube, die Frage ist genau falsch herum gestellt. Sicherlich fordert Klavierspielen die grauen Zellen aber Intelligenz ist meines Wissens eine recht stabile Angelegenheit, die sich im Laufe des Lebens kaum ändert (von bestimmten Krankheiten mal abgesehen).

Aber ich bin sicher, daß Klavierspielen die Konzentrationsfähigkeit und ein paar andere Kopfdisziplinen fördert.

Eine viel Interessantere (und bauchpinselndere) Frage wäre doch

"Sind Klavierspieler intelligenter als andere Musiker?"
 
Über welche Art von Intelligenz reden wir denn? Mittlerweile unterscheidet man ja zumindest rationale, emotionale und soziale Intelligenz.

Aber wage ich mal eine andere These:
Klavierspieler haben eine (angeborene / anerworbene) Veranlagung zum Autismus. (Was natürlich auf die Forumsteilnehmer nicht zutrifft. :D) Während andere Musiker sehr kommunikativ sind und für ihr Musizieren auf andere Musiker angewiesen, vergräbt sich der Pianist in jungen Jahren in sein Gehäus (das Klavier ist ja auch eine Welt für sich, die durchaus auch alleine bestehen kann) und tut sich schwer, wieder hervorzukommen. - Wäre zumindest ein Mangel an sozialer Intelligenz ...
 
Gut dass ich auch Geige spiele... :D
 
Macht Tennis sportlich?
Wird man durch Lungenkrebs zum Raucher?

Ich glaube, die Frage ist genau falsch herum gestellt.

Genau so sehe ich das auch! Ursache und Wirkung, leider neigt man viel zu oft dazu selbiges zu verwechseln und hinterher sogar noch als "statistisch belegt" zu verkaufen.

wäre noch hinzuzufügen:
macht erfolgreiches Schwimmen breite Schultern und große Hände und Füße? :floet:
 
Im aktuellen Fokus gibt es gerade einen interessanten Artikel über Intelligenz.
Sie schrieben das 6 Jahre Klavierspielen den IQ um 7 Punkte steigert.
Ich wollt es schon sagen..... ich spiele nämlch gerade 6 Wochen und....
...und ich glaube es wirkt schon !

Gruß
Oliveto
 

Ja, Klavierspielen hat ganz klare Auswirkungen auf das Gehirn und dessen Leistungsfähigkeit.

So ist es zB erwiesen, dass Musiker (v.a. Pianisten etc) im Alter eindeutig viel weniger zu Demenz etc neigen (weil die Synapsen etc viel mehr stimuliert wurden/werden als bei hirnmässig nicht vergleichbar aktiven Menschen).

Ich könnte eine ganze Reihe anführen, habe aber momentan leider keine Zeit. Drum hier einige Tipps; wer sich wirklich dafür interessiert, muss diese Bücher haben:

Lutz Jäncke: Macht Musik schlau? (Hans Huber 2009)

Wilfried Gruhn: Der Musikverstand (Georg Olms 2005)

Manfred Spitzer: Musik im Kopf (Schattauer 2002)

Robert Jourdain: Das wohltemperierte Gehirn (Spektrum)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Im aktuellen Fokus gibt es gerade einen interessanten Artikel über Intelligenz.
Sie schrieben das 6 Jahre Klavierspielen den IQ um 7 Punkte steigert.
Ich wollt es schon sagen..... ich spiele nämlch gerade 6 Wochen und....
...und ich glaube es wirkt schon !

Gruß
Oliveto

Spiele seit fast 40 Jahren......und warte immer noch :confused:
:mrgreen:
 
hehe und ich frag mich immer, wie bloed ich geworden waere, wenn ich nicht als kind angefangen haette :D

"bloed werden", oder als ein Wort geschrieben "verblöden", ist auch eine Entwicklung im Sinne einer Steigerung :D - ggf schaffen hierin talentierte das gründlicher und schneller (ob´s da auch Wunderkinder gibt?) :D

Gruß, Rolf
 
Wer hat denn dieses Thema wieder hervorgeholt?

Ja, Klavierspielen hat ganz klare Auswirkungen auf das Gehirn und dessen Leistungsfähigkeit.

Ohne Rücksicht auf die Gefahr, mich zu wiederholen (es passiert schon): Ich halte das für einen Umkehrschluß. Hat man Untersuchungen angestellt, bei denen zwei Gruppen mehr oder weniger gleich leben, nur daß einige Klavier spielen, während die anderen genauso viel Zeit dafür aufbringen, nicht Klavier zu spielen? Und selbst wenn es solche Untersuchungen geben sollte, wären die vermutlich nicht zuverlässiger als eine Wettervorhersage, es gibt einfach zu viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen können.

Menschen, die Spaß daran haben, ihren Intellekt zu nutzen, tun dies auch, und zwar auf jede Weise, die ihnen möglich ist. Ich habe sogar mal gehört, daß gerade in den wissenschaftlich-ìntellektuellen Berufsgruppen viele Hobbykünstler zu finden sind, vermutlich deswegen, weil die froh sind, mal was anderes mit ihrem Gehirn anfangen zu können als komplexe Zahlen zu analysieren, Neutrinos zu fangen oder die Theorien ihrer Kollegen zu widerlegen (so einer ist auch Herr Chang). Natürlich muß man den Intellekt auch fordern, sonst vergißt man, daß man ihn hat, aber dafür muß man nicht unbedingt Klavier spielen und vorhanden ist er sowieso.

Und noch was zum nachdenken:

Es ist tatsächlich(!) erwiesen, daß bei Vollmond mehr Selbstmordversuche entdeckt werden. Liegt das jetzt daran, daß der Vollmond entsprechende Stimmungen hervorruft oder liegt es daran, daß die Betroffenen glauben, daß der Vollmond sie in solche Stimmung versetzt? Oder liegt es daran, daß man bei Vollmond darauf vorbereitet ist, daß mehr Selbstmordversuche passieren und entsprechend aufmerksamer ist?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"Es ist tatsächlich(!) erwiesen, daß bei Vollmond mehr Selbstmordversuche entdeckt werden." Wundert micht nicht: Bei Vollmond sieht man mehr, entdeckt also auch mehr Selbstmordversuche ...

Seit mal behauptet wurde, daß Musik intelligenter mache, ist dieser Irrglaube wohl nicht mehr aus der Welt zu bringen -- wahrscheinlich weil sich Musizierende dadurch gebauchpinselt fühlen, und bestimmt auch weil es ihnen zur Selbstrechtfertigung ihres ansonsten zweckfreien Tuns verhilft.
Mich ärgert dieser Zwang zur Rechtfertigung enorm. Denn der Wert von Musik läßt sich nicht daran messen, welche Sekundär-Effekte sie haben möge. Wer Musikausübung erst durch sekundären Nutzen rechtfertigen muß, den würde ich zu den Banausen zählen und zu Utilitaristen, die der Musik erst einen Zweck anhängen müssen und denen sie sonst nichts sagt.
Für den Wert einer Sache ist es völlig unerheblich, ob die Beschäftigung mit ihr schlauer macht. Jede Hirnübung macht natürlich ein wenig schlauer, aber wenn man lediglich Hirntraining treiben will, kann man auch andere Beschäftigungen wählen und muß nicht Musik machen.

Gesichert ist allerdings, daß schlaue Menschen besser Musik machen -- es mag zwar Gegenbeispiele von dummen Menschen geben, die hervorragend Klavier spielen, aber da verwechselt man 'dumm' vielleicht einfach nur mit 'unintellektuell'. Außerdem ist Schlausein natürlich nicht hinreichend und kein Garant für gutes Musizieren, aber im Großen und Ganzen kann man es als belegt ansehen, daß musikalische Begabung und Intelligenz positiv korrelieren. Man kann aber gleichfalls als belegt ansehen, daß viele andere Begabungen und Intelligenz korrelieren.

Der Guendola hat völlig recht, daß hier wohl ein Umkehrschluß vorliegt. Jedenfalls konnte bisher keine Studie wirklich belegen, daß man durchs Musizieren schlauer wird, nachlesen kann man das beim Bundesministerium für Bildung und Forschung:
http://www.bmbf.de/pub/macht_mozart_schlau_kurfassung.pdf
Wer alle Studien, auf die in dieser Kurzfassung Bezug genommen wird, kennenlernen will, kann sich die Langfassung vom Bundesministerium kostenlos zuschicken lassen oder auch diese am Bildschirm lesen:
http://www.bmbf.de/pub/macht_mozart_schlau.pdf
Ob das schlauer macht, weiß ich nicht, gewiß macht es wissender, und da das nicht so spannend ist und unterhaltsam wie literarische Texte, noch gewisser geduldiger ...
__________
Jörg Gedan
http://www.pian-e-forte.de
 
scherzando, also nicht mit Wut zu goutieren...

"Es ist tatsächlich(!) erwiesen, daß bei Vollmond mehr Selbstmordversuche entdeckt werden." Wundert micht nicht: Bei Vollmond sieht man mehr, entdeckt also auch mehr Selbstmordversuche ...
:D
...die Sprache ist eine tückische Grazie...übrigens wenn sich diese dann zur literarischen Kunst erhebt (ob zweckfrei oder nicht, ist nebensächlich) kann sie erwiesenermaßen sogar auf gelungene Selbstmordversuche verweisen: man denke an Goethes Werther (W. Jens: "im Herzen das Mädelchen, in der Hand das Pistol") nebst Folgen... gottlob schlägt nicht alles so durch, wie der Werther - ich möchte nicht wissen, was "Schuld und Sühne" bei ähnlicher Begeisterung hervorgerufen hätte...

amüsierte Grüße, Rolf
 

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