Klavier zu laut??

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pianoman

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Hi,

bin vor kurzem von einem recht alten E-Piano auf ein akustisches Klavier umgestiegen. Meine Wahl fiel auf das Yamaha v118n da es mich durch mehrmaliges Probespielen mit seinem Klang und Anschlag überzeugt hatte.

Zu Hause war der Klang ebenfalls sehr gut, nur, etwas durchdringend laut.
Deshalb brachte ich eine große Schaumstoffmatte hinter das Klavier an und klemmte auch kleine Teile zwischen die Streben des Resonanzbodens. Der Klang war nun etwas "wärmer" aber als ich das Dezibelmeter zu Hand nahm schwankte der Schalldruckpegel immer noch zwischen 80 und 95db (manchmal sogar 100 db bei bestimmten höheren Tönen).
Bei gedrücktem Dämpfpedal sind die Werte auch nicht wesenltich geringer. Nur der Klang ist natürlich dumpfer.

Nun will ich euch fragen, ob es noch bessere Methoden gibt um die Lautstärke zu senken, oder ob ich nur aufgrund meines anfänglichen Übens auf einem E-Piano überempfindlich bin.
Bei längerem Üben jedoch bekomme ich so ein Rauschen im Ohr (Tinnitus??).

Danke für eure Antworten,
pianoman
 
Dein Beitrag liefert wieder Wasser auf die Gebetsmühlen der Digitalpianoverfechter :-)
Im Ernst, Musikmachen kann gehörschädigend wirken (nicht nur bei Paukern, auch Geiger kennen das Problem hoher Dezibelzahlen).
Viele Klaviere kann man mit einem Moderator nachrüsten, der bewirkt die Dämpfung dort, wo der Klang erzeugt wird (und macht einen Teil davon kaputt). Frag mal Deinen Klaviertechniker des geringsten Misstrauens :)
 
also ich hab zwar keine ahnung wie laut gewöhnliche klavier sind

aber ich weiß zB dass auf arbeitsplätzen bereits ab 80 db gehörschutz zur verfügung gestellt werden muss, und ab 85 MUSS dieser getragen werden, da es ab dann wirklich gehörschädigend wird...


würd mich echt interessieren wie laut mein klavier ist :)
 
Hi,

Danke für eure Antworten.

Naja ich glaub langsam, dass so manches Klavier diesen Pegel überschreitet. Hab mal recherchiert und herausgefunden, dass Klavierlehrer einem durchschnittlichen Schallpegel von 80db ausgesetzt sind. Naja mein Piano ist da wirklich etwas lauter mit so durchschnittlichen 85db.

Werd mal meinen Klaviertechniker konsultieren was er dazu meint. Vielleicht kauf ich mir auch eine Gehörschutz, falls ich mal länger übe.
 
Die Lautstärke eines Klaviers hängt zum einen von Größe und Beschaffenheit des Raumes ab in dem es steht (Sofas, Bücherregale, (Wand-)Teppiche etc. dämmen den Schall), zum Anderen kann man ein Klavier durch Intonation auch weicher und somit leiser machen (ein neues Klavier sollte an Ort und Stelle dem Raum angepasst werden). Da dies eine heikle Angelegenheit ist und die Gefahr besteht, das Klavier "abzustechen", sollte man einen routinierten Intoneur zu Rate ziehen.
Wenn wirklich nur mehr ein Gehörschutz in Frage kommt, dann gibt es Ohrstöpsel mit verschiedenen Filtern, die erst ab einer bestimmten db-Anzahl aktiv werden.
 
Im Klaviergeschäft neulich fand ich den neuen Yamaha-Flügel lauter als den Blüthner von 1939. Der Fachmann bestätigte das und meinte, dass ab ca. den 50er Jahren die Instrumente tatsächlich lauter geworden seien. Die Begründung der Hersteller sei angeblich, dass "der Kunde" das so wünsche, aber davon sei er persönlich nicht recht überzeugt.

Gruß
Tosca
 
Danke für eure weiteren Antworten,

Also der Raum in dem ich spiel, ist eigentlich recht groß und hoch mit Teppichboden, aber ansonsten viele Betonwände u. nicht viele Gegenstände.

Was mir aufgefallen ist, ist dass der Nachhall (damit mein ich eigentlich ein Nachhallen sehr hoher Töne) auch bei sehr leichtem Anschlag recht lang ist. Ist das ein Zeichen, dass vielleicht auch die Matten hinterm Klavier nich viel dämmen bzw. aus dem falschen Material sind?
 
Groß und hoch: da bringt Teppich auf der kleinsten Fläche nicht allzu viel.

Hohe Betonwände - wenn's geht noch richtig schön glattgespachtelt? Da fiele mir als erstes Strukturtapete ein (die mit den eingelagerten Polystyrolkügelchen).

Wenn es aber wirklich *sehr hohe* Töne sind, wie Du schreibst: mit Wellenlänge in Metern = 340 durch Frequenz in Hertz kommst Du mit 1 kHz (Zeitzeichenpiep) auf 34 Zentimeter - richtig hoch hieße daß der Raum im paar-Zentimeter-Bereich (halbe Handbreit oder so) extrem viele reflektierende Elemente enthält -?

Ich denke mal, dass die Dämmmatten hinter dem Klavier nicht übermäßig viel bringen - die Abstrahlung geht ja zum größten Teil nach vorn und zur Seite.

Decke abhängen (da gehören die Dämmmatten wohl eher hin), Strukturtapete, Pflanzen aufstellen.
 
Hi Pianoman,

ich hätte da auch noch ein, zwei Tipps zu den bereits genannten:

Also:

erstmal dicke Vorhänge aufhängen (ist zwar vielleicht nicht ganz chic, erfüllt aber durchaus schallschluckende Zwecke!)

Dann Schalldämmplatten: die kannst Du bemalen, ganze Kunstwerke drauf erstellen, falls Dir sowas Spaß macht oder auch wie bereits vorgeschlagen mit Tapete bekleben und dann an die Wand nageln.

Mit Stoff oder Teppich bezogene Schaumstoffwürfel an die Decke oder die Wand hängen. Das kann sogar sehr dekorativ sein, wenn man sie farblich an den Rest den Raumes anpaßt.

In dieser Weise wurde das Klassenzimmer meiner Nichte schallgedämmt, da sie taub ist und nur mit CI hören kann. Das erleichtert ihr die Sache ungemein!

Damit und den anderen Vorschlägen, solltest Du keine Ohrenschmerzen mehr bekommen - hoffe ich. :wink:

Liebe Grüße
Moonlight
 
Hey Pianomann!

Hier ein Beispiel für einen Händler der spezielle Akkustikschaumstoffe anbietet. Dort findest du auch einen Link "Fragen und Antworten" der beschreibt welche Materialien benötigt werden.

Gruß
Siska

http://www.sonatech.de/
(Hoffe werde jetzt nicht gelünscht)
 
Hi,

Vielen Dank für eure Tipps!

Jetzt glaube ich kann ich mal alles in Ruhe analysieren und ich werde euch dann von meinem Resultat Bescheid geben :-)

Danke nochmal!!
 

Hallo, wollte mir das Yamaha im Internet anschauen.
Gefunden habe ich nicht das V 118N sondern V 118N-T,
ist evtl. das Gleiche (???).
Und folgenden Satz:
Das Yamaha V 118N-T eignet sich durch seine hohe Durchsetzungskraft und tonale Tiefe hervorragend für große, weite Räume!
Hört sich nach einem Konzertinstrument für Säle an.

Damit läge es also primär am Piano.
Oder eben an beidem, Raumausstattung und Piano.
Wurdest Du dahingehend beraten/vorgewarnt?

Vielleicht lässt sich ja das Piano vom Klavierbauer/stimmer von der Lautstärke etwas bremsen.
VG
 
Hallo,

und noch ein gut gemeinter Ratschlag (bekanntlich ja das schlimmste, was passieren kann ;-) ):

Vielleicht hilft es, die Füsse des Klaviers vom Boden besser zu entkoppeln. Meins steht auch auf Parkett-Fussboden, ich habe unter diese Plastik-Teller, auf denen die Rollen stehen, Filz geklebt. Dadurch übertragen sich die Schwingungen vielleicht weniger auf den Estrich und damit auf das ganze Haus.

Gruß
Bernd
 
Hi,

kann es sein, dass sich die Akustik eines Raumes mit schalldämmenden Materialien nicht nur reduziert (gewünschter Effekt), sondern auch verschlechtert (hoppla!)? Wenn ein super Konzertflügel in einen sogenannten "schalltoten Raum" landet, bleibt vom Klang nichts mehr übrig. Ich persönlich würde nicht allzuviel Dämmmaterial verwenden. Ein Klavier ist nun mal LAUT :shock: !

Gruß

bert
 
Hi Bert,

tja, ich denke, da sollte man abwägen, was einem wichtiger ist: die Gesundheit (sprich weiterhin gutes Hörvermögen) oder aber eine absolut brillante Klangqualität (die man dann vielleicht irgendwann aber nicht mehr wirklich hören kann).
Pianoman bekommt ja nach längerem Üben ein Rauschen im Ohr und das ist sicherlich etwas, das man nicht einfach als gegeben hinnehmen sollte (sprich, ein Klavier ist nunmal laut). Und es ist ja mittlerweile nachgewiesen, dass zu große Lautstärke das Gehör auf Dauer schädigt.

Meine Meinung: wenn es für einen persönlich unangenehm wird, sollte man etwas ändern, auch wenn man dadurch ein wenig an Klangqualität verliert. Klavier spielen sollte auf keinen Fall "krank" machen, sondern Freude bereiten!

Liebe Grüße
Moonlight
 
Wenn es nur um den eigenen Gehörschutz geht. würde ich auch auf Schallfdämmung verzichten. Es gibt Ohrstöpsel, die deutlich billiger und in diesem Zusammenhang effektiver sind und man verzichtet auch nicht auf den guten Klang. Viele Musiker tragen Ohrstöpsel.
 
Schließe mich an- Gesundheit geht vor.
Als wir beim Klaviertesten waren gabs auch Klaviere die waren einfach lauter wie der Rest. Ein Kawai z.B. hatte einen recht leichten Anschlag und lauten sehr brillianten Ton. Mir gefiel das recht gut, dachte da tut sich meine Kleine leichter mit Spielen, aber meiner Tochter war es zu laut.
Unser Krauss-Klavier nun ist sehr angenehm von der Lautstärke obwohl wir momentan keinen Teppich und noch keinen Wo-Zi-Schrank haben und ein hoher WiGa angrenzt.
Bin gespannt ob das Yamaha-Piano
keine Ohrengeräusche mehr verursacht wenn der Raum z.B. mit Vorhängen versehen ist und die Decke mit Stoff abgehängt.
Ist ja doch ein großer Aufwand der sich lohnen sollte.
Drücke jedenfalls die Daumen!!
 
Hallo Aconcagua,

Zu deiner Beschreibung, das Klavier sie für große weite Räume:


Nein, beim Kauf wurde ich nicht darauf aufmerksam gemacht, was mich nun ein wenig ärgerlich macht. :?
Hätte vielleicht selbst zuerst im Internet recherchieren sollen!

Ich habs ja auch probegespielt, aber der Raum beim Verkäufer war ja auch ziemlich groß, da dürfte das Klavier perfekt hineingepasst haben.
 
Hi nochmal,

nun hab ich eine Übergangslosung gefunden um die Lautstärke zu reduzieren, weis allerdings nicht ob es meinem Piano schadet.

Hier meine Lösung:

ich hab einfach die Hämmer näher an die Saiten gebracht, nun hat es eine angenehme Lautstärke auch wenn es ein wenig dumpf klingt und es, nun ja, eine Menge seines dynamischen Potentials verloren hat.

Aber ich kann es jederzeit umstellen, sodass ich wieder die volle Klangqualität (aber auch die volle Lautstärke) hab.

Als Übergangslösung ist es phenomenal aber ich bin skeptisch ob es nicht irgendwie den Hämmern schadet
 
Kommt drauf an, wie Du es bewerkstelligt hast. Ein Moderatopedal macht doch meines Wissens nichts anderes?
 

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