Wann bekommt ihr eure Lieder für den Sonntag?

Zu Anfang habe ich meine Lieder mit unserem Pfarrer ca. 6 Wochen vorher abgesprochen (waren aber alles VA-Messen oder Kasualien wie Kolpinggottesdienste).

Mittlerweile bekomme ich meine Lieder (an einer Kapelle, in der alle zwei Wochen Gottesdienst ist, abwechselnd mit allen Pastören des Pastoralverbundes) in der Regel am Donnerstag oder Freitag vorher (läuft so ab: ich gehe ins Pfarrbüro oder rufe dort an, frage, wer den Gottesdienst macht, überlege mir evtl. kurz was (ist dank Diözesananhang nicht schwer) zum Vorschlagen und rufe den entsprechenden Geistlichen an; ich mache das allerdings erst seit Anfang der Fastenzeit, vorher haben dort der eigentliche Organist der Propsteikirche und eine ältere Dame amtiert, die beide ein gehöriges Stück fahren müssen, während ich in strammem Schritt 20 Minuten brauche.

Vorspiel entfällt mangels Einzug, Kommunion nehme ich irgendwelche Variationenfolgen oder auch Partiten; Auszug nehme ich irgendwas barockes, zum Beispiel einfaches von Buxtehude oder auch was französisches, aber das hat nicht so viel inhaltlichen Bezug zum Gottesdienst, eigentlich nur die Tonart des Schlußliedes. Bei der Kommunion nehme ich manchmal Choralbearbeitungen, die passen könnten, auch wenn man sie vielleicht nicht singt (z. B. Ostern über Victimae paschali laudes, es paßt super und ähnelt Christ ist erstanden ein bißchen).

Aber die Lieder früher als Donnerstag zu kriegen habe ich außer bei meinem eigenen Pfarrer nur bei einem älteren Geistlichen hingekriegt, der sich meine Telephonnummer hat geben lassen, nachdem ich einmal mangels Zeit nicht zum Üben gekommen bin (Altpapiersammeln für Kolping u. ä.). Dann hatte ich die Lieder für Ostern schon Montags.

Gruß Organo pleno
 
Als ich in einer festen B-Stelle (100%) war bekam ich die Lieder anfangs Dienstags am Ende frühestens Samstags, bei allerweltsgottesdiensten auch schon mal Sonntags vor dem GD. Dann musste die Pfarrerin halt klar kommen, dass das Vorspiel aus der ersten und letzten Zeile des Chorals bestand und ich jede Strophe gleich harmonisiert habe.
Kam es früher, oder habe ich selbst die Lieder rausgesucht, war das Vorspiel meist als Fuge und die einzelnen Strophen unterschiedlich harmonisiert. Ich liebe es, die Strophen nach dem Text auszuharmonisieren.
 
Als ich in einer festen B-Stelle (100%) war bekam ich die Lieder anfangs Dienstags am Ende frühestens Samstags, bei allerweltsgottesdiensten auch schon mal Sonntags vor dem GD. Dann musste die Pfarrerin halt klar kommen, dass das Vorspiel aus der ersten und letzten Zeile des Chorals bestand und ich jede Strophe gleich harmonisiert habe.
Kam es früher, oder habe ich selbst die Lieder rausgesucht, war das Vorspiel meist als Fuge und die einzelnen Strophen unterschiedlich harmonisiert. Ich liebe es, die Strophen nach dem Text auszuharmonisieren.


Möchte ja nicht unhöflich sein, aber sollte man als B-Musikerin halbwegs abwechslungsreiche Vorspiele und Begleitungen nicht auch ohne große Vorbereitung hinbekommen?
 
Möchte ja nicht unhöflich sein, aber sollte man als B-Musikerin halbwegs abwechslungsreiche Vorspiele und Begleitungen nicht auch ohne große Vorbereitung hinbekommen?

Also eine Begleitung stilistisch zum Liedtext immer passend zu machen, das machste nicht ohne Vorbereitung wenn man die Lieder erst vor dem Gottesdienst bekommt. Da kann dann schon mal pasieren, dass die moll-romantisch-lastige Begleitung ausgerechnet auf die fröhliche Liedstrophe fällt und die wuchtige Begleitung mit dem c.f. im Pedal zu einem eher schlichten Text......
 
Also eine Begleitung stilistisch zum Liedtext immer passend zu machen, das machste nicht ohne Vorbereitung wenn man die Lieder erst vor dem Gottesdienst bekommt. Da kann dann schon mal pasieren, dass die moll-romantisch-lastige Begleitung ausgerechnet auf die fröhliche Liedstrophe fällt und die wuchtige Begleitung mit dem c.f. im Pedal zu einem eher schlichten Text......

Nun ja, man wird ja nicht jeden Sonntag mit Liedern konfrontiert, die man noch nie gespielt hat, nach ein paar Jahren Organistenpraxis hat man wohl die Inhalte der gängigsten Strophen grob im Kopf und während des Gottesdienstes hat man ja auch noch Zeit für kurze Auffrischung des Gedächtnisses...

Was mir aber generell an den Beiträgen in diesem Faden auffällt: Bei den meisten wird alles tagelang vorher bis zur letzten Note durchgeplant und teils sogar auf die Predigt abgestimmt. Ich könnte das gar nicht, ich entscheide über meine Stücke und Improvisationen oft erst im Gottesdienst selbst, weil die auch zur (nicht vorhersehbaren) Atmosphäre passen sollten.
 
Nun ja, man wird ja nicht jeden Sonntag mit Liedern konfrontiert, die man noch nie gespielt hat, nach ein paar Jahren Organistenpraxis hat man wohl die Inhalte der gängigsten Strophen grob im Kopf und während des Gottesdienstes hat man ja auch noch Zeit für kurze Auffrischung des Gedächtnisses...

Was mir aber generell an den Beiträgen in diesem Faden auffällt: Bei den meisten wird alles tagelang vorher bis zur letzten Note durchgeplant und teils sogar auf die Predigt abgestimmt. Ich könnte das gar nicht, ich entscheide über meine Stücke und Improvisationen oft erst im Gottesdienst selbst, weil die auch zur (nicht vorhersehbaren) Atmosphäre passen sollten.

Also ich kenne von den meisten Liedern meist nur die erste, max. 2 Strophe. Wie die weiteren Strophen lauten, vor allem bei den ewig langen Paul Gerhardt -Liedern - deren Liedstrophen ja grade von gegensätzlicher Natur sind, weil Paul-Gerardt-lieder ja schon oft eine Predigt für sich sind, habe ich nicht parat.
Selbst bei gängigen Liedern komme ich selten weiter bis zur 2. Strophe.
 
Kam es früher, oder habe ich selbst die Lieder rausgesucht, war das Vorspiel meist als Fuge und die einzelnen Strophen unterschiedlich harmonisiert. Ich liebe es, die Strophen nach dem Text auszuharmonisieren.

Meinen Respekt hast Du! Und ich habe bisher noch keinen Musiker gehört, auch keinen A-Musiker, der sich dieser Mühe unterzogen hat, die Strophen nach dem Text auszuharmonisieren. Andere Registrierung, ja ok, aber eine Harmonisierung der verschiedenen Strophen nach Textentsprechung - finde ich schon außergewöhnlich liebevoll und großartig!
 
Also ich kenne von den meisten Liedern meist nur die erste, max. 2 Strophe. Wie die weiteren Strophen lauten, vor allem bei den ewig langen Paul Gerhardt -Liedern - deren Liedstrophen ja grade von gegensätzlicher Natur sind, weil Paul-Gerardt-lieder ja schon oft eine Predigt für sich sind, habe ich nicht parat.
Selbst bei gängigen Liedern komme ich selten weiter bis zur 2. Strophe.

Wahrscheinlich weil die anderen Strophen auch kaum gesungen werden, ist bei uns jedenfalls so, dass meistens die ersten zwei auf dem Programm stehen, egal wieviele es sonst noch gibt. Und das ist in allen 5 Kirchen so, in denen ich regelmäßig spiele.

Aber selbst wenn man den Text gerade nicht präsent hat, kann man ja die Strophen unterschiedlich harmonisieren damit es nicht so eintönig wird. Und das sollte gerade für Berufsmusiker wirklich aus dem Stegreif möglich sein.
 
Wahrscheinlich weil die anderen Strophen auch kaum gesungen werden, ist bei uns jedenfalls so, dass meistens die ersten zwei auf dem Programm stehen, egal wieviele es sonst noch gibt. Und das ist in allen 5 Kirchen so, in denen ich regelmäßig spiele.

Aber selbst wenn man den Text gerade nicht präsent hat, kann man ja die Strophen unterschiedlich harmonisieren damit es nicht so eintönig wird. Und das sollte gerade für Berufsmusiker wirklich aus dem Stegreif möglich sein.

Unterschiedlich harmonisieren ja - zum Text passend - nein. Gerade passend zum Text harmonisieren ist ja gerade bei den Paul-Gerhardt-Liedern so reizvoll.
 

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