Schallabsorber an der Klavierrückwand

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patbone

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25. Nov. 2010
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Hallo

Melde mich nach langer Abstinenz wieder mal zurück. Seit März steht nun ein wunderbares Schimmel C 116 T bei uns im Wohnzimmer und macht fast täglich viel Freude.
Nachdem es nach ein paar Monaten nun auch noch professionell gestimmt wurde, klingt es noch schöner (ich hatte ein bisschen den Verdacht, dass es vor dem Transport überhaupt nicht gestimmt wurde, aber egal).

Allerdings gibt es ein paar akustische Problemchen, die ich gerne optimieren möchte. Das Klavier steht in einem recht grossen offenen Raum von ca. 70m2 (Wohnen/Essen/Küche), mit grossen Fensterflächen, wenige Möblierung und viele harten reflektierenden Materialien (Gipsglattstrich, rohe Betondecke, Parkettboden). Zu allem Übel ist es auch noch ein Niedrigenergiehaus mit kontrollierter Lüftung und Bodenheizung, die allerdings nur mit niedrigen Temperaturen arbeitet. Soviel zum - nicht eben optimalen - Standort.
Das Problem ist nicht die Luftfeuchte (ein PianoLife Saver ist eingebaut), aber der Klang bzw. die Lautstärke. Der Nachbar (Doppeleinfamilienhaus) hört das Klavier offenbar sehr gut, allerdings hört er auch sonst die Flöhe husten. Wir hören von ihm praktisch nix, er meint er höre von uns alles... Naja...

Jedenfalls möchte ich gerne einmal so geannte Schallabsorberplatten ausprobieren (Empfehlung vom Klavierstimmer), die passgenau in die hinten offene Rückwand zwischen die Rasten (nennt sich so, oder?) hineingelegt werden. Dies sollte den Luftschall deutlich dämpfen, ich habs mal mit einer Daunendecke simuliert, die ich hinters Klavier gehängt habe, das macht schon einiges aus und klingt auch weniger "verschmiert", z.B. bei Musik mit viel rechtem Pedal.

Meine Frage also, wo findet man sowas, wäre sowas geeignet und/oder hat jemand von euch Erfahrungen damit?

Vielen Dank schon mal für eure Tipps und Meinungen,
beste Grüsse, pb
 
Hallo patbone,

hinter meinem Klavier sind Akustikschaumstoff-Platten, allerdings ohne "Noppen". ;)
(Wie die Firma heißt und wo man sie kaufen kann, weiß ich nicht, da ich sie von meiner Klavierlehrerin bekommen habe.)

Da auch bei mir die Raumakustik problematisch ist, empfinde ich den Klang durch den Akustikschaumstoff als wesentlich angenehmer.
Ob das allerdings eine ausreichende Maßnahme ist, damit Euer Nachbar nichts mehr hört, bezweifle ich.

Viele Grüße
Clavifilius
 
Hallo patbone,
auch ich bin viel weg in letzter Zeit und freue mich, dich hier wieder zu sehen.
Deine Situation kenne ich gut und habe auch schon verschiedentlich wirksam gegengesteuert. Schallabsorberplatten? Ich weiß nicht so recht, mir ist das etwas unsympathisch, es klingt mir nach einer Art Strangulierung deines dir mit gutem Recht zustehenden Klavierklangs. Es ist gut, wenn du auf die Befindlichkeiten deiner Nachbarn eingehst - aber alles hat m. E. seine vernünftige Grenze dort, wo der aufrechte Gang anfängt aufzuhören.
Es gibt mehrere moderate Lösungen. Diese hier habe ich vor Jahren mal einer meiner Cousinen erstellt: Eine Weichfaserplatte (an anderen Stellen im Forum mehrfach beschrieben) im Aufmaß der Klavierbreite und Klavierhöhe wurde hinter das Klavier gestellt. Dieses hatte demgemäß schon einen vergrößerten Abstand zur Wand - schon allein dies reduziert die Schallübertragung zum Nachbarn. Mit der Platte dazwischen wird das nochmal weniger, und zwar sogar mit Vorteilen für dich, wenn du die Platte unten an das Klavier und oben an die Wand lehnst. Die Schrägstellung ist günstig für das dir entstehende Klangerlebnis. Und wenn du dann dem Nachbarn noch mehr Schallreduzierung gönnen möchtest: Bei meiner Cousine habe ich hinten oben am Klavier zwei Haken montiert, und hinten oben an der Platte zwei Ösen. Hängt man die Platte mit den Ösen in die Haken, dann ist das Klavier hinten "zu". Dies - als Option im beschriebenen Sinne - sollte genügen.

Ansonsten: Wenn du wirklich keine Nervereien mit den Nachbarn haben willst, dann wäre womöglich eine komplette zusätzliche schalldämmende Zwischenwand für den Raum zu empfehlen. Sicher eine sehr teure Lösung, aber immerhin im Endeffekt absolut unauffällig und für den Wohnkomfort auf Dauer deutlich freiheitsfördernd.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Wenn es darum geht, den Nachbarn zu schonen, kannst du mit wenig Aufwand riesigen Effekt erzielen. Allerdings wird sich der Klang auch verändern. Allerdings nicht unbedingt zum negativen. Wer weiß, vielleicht magst du es ja sogar lieber. Und das geht so:

Schaumstoff auf der Rückseite zwischen die Rastenbalken klemmen, und zwar passgenau. Genau, einfach reinstopfen bis keine Lücke mehr da ist. Das bringt schon richtig viel. Wenn es dann noch mehr sein darf: nimm vorne die obere bzw. untere Abdeckplatte ab und versehe die von innen ebenfalls mit Schaumstoff. Allerdings so, dass nichts die Saiten oder die beweglichen Mechanikteile berührt. Und auch keinen Schaumstoff nehmen, der schon am zerbröseln ist. Ideal ist, wenn die Öffnungen dadurch dicht werden. Dazu ist es evtl. sinnvoll, nicht nur die untere Abdeckplatte mit Schaumstoff zu versehen, sondern auch die Fugen. Musst halt mal rumprobieren, wie sich der Klang verändert und wie die Lautstärke. Der Effekt ist auf jeden Fall gewaltig!
 
Schaumstofflieferanten sind hier im Forum verschiedentlich genannt worden (im Zusammenhang mit Raumakustik verbessern) - Stichwort: Basotect.

Wenn ich Tastenscherge richtig verstehe, wird durch diese Maßnahme das Klavier wesentlich leiser. Ergänzend solltes Du dann Gummidämpfer unter die Füße stellen, um die Körperschallübertragung etwas zu reduzieren.

LG

Pennacken
 
Hallo,

was schlagt Ihr vor um einen Flügel etwas in der Lautstärke zu dämpfen?

Beste Grüße

H.
 
1. Maßnahme: Auf Teppich stellen!
 
Danke fisherman, da steht er schon.

Beste Grüße

H.
 
1. Dicken Teppich oder Schalldämmatten. Dämpft etwas die Höhen.
2. Intonieren lassen (falls nicht schon optimal intoniert)!
3. Schalldämmatten unter der Decke anbringen.

LG

Pennacken
 
Die Lösung so wie "Tastenscherge" für ein Klavier vorschlug ist also nicht unbedingt für einen Flügel sinnvoll?
 

Die Lösung so wie "Tastenscherge" für ein Klavier vorschlug ist also nicht unbedingt für einen Flügel sinnvoll?

Doch doch! Ein Freund von mir hat das gemacht: wieder Schaumstoff zwischen die Rastenbalken klemmen und es wird unglaublich viel leiser. Wenn man es mächtiger haben will, klappt man bei Bedarf einfach den Deckel hoch. Man kann auch herumexperimentieren, wo man den Schaumstoff hinpackt und wo man evtl. eine Lücke lässt. Damit kann man z.B. die Höhen dämpfen und noch mehr Bass durchkommen lassen. Und für den Nachbarn unten drunter halt diese Piattino-Untersetzer.
 
Danke "Tastenscherge", das bringt mich schon sehr viel weiter.
Welche ungefähre Stärke hatte denn dieser Schaumstoff?

Beste Grüße

H.
 
Keine Ahnung, aber recht dick war der schon. Viel hilft viel. Dicke ist aber eigentlich auch egal, hauptsache gut abgedichtet. Wenn er zu dünn ist, kann man ja mehrere Lagen reinstopfen. Mach da keine Goldschmiedearbeit draus.
 
Nochmals vielen Dank "Tastenscherge", dann werde ich mal experimentieren.

Beste Grüße

H.
 
Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich nach acht Jahren das Thema wiederbelebe.

Ich habe dasselbe Problem. Mein Klavier steht in einem engen Durchgang zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer. Zwischen den Wänden sind knapp 2m Abstand und der Klang hallt sehr, sodass laut Spielen keine Freunde macht.

Ich möchte das Klavier gerne leiser machen, geht das? Ich habe eine Schaumstoffmatte zwischen Klavierrücken und Wand geschoben und ein bisschen hat es geholfen.
Nun möchte ich eine Lösung mit Akustikschaumstoff versuchen.
Bringt es mehr, wenn ich dicke Platten (7-10cm) zwischen Klavierrücken und Wand klemme, oder wenn ich sie, wie hier empfohlen, passgenau ausschneide und zwischen die Rasten klemme?
Im ersten Fall ist das Klavier durch die Platten an die Wand gekoppelt, im zweiten steht es frei, 5 cm von der Wand entfernt. Mehr Abstand geht leider nicht.

Würde Akustikschaumstoff an der gegenüberliegenden Wand zusätzlich helfen?

Experimentieren geht eher schlecht: ich möchte ungern die Platten schneiden und dann wieder zusammenkleben.

Nachbarn sind kein Problem: die Wände des Zwischenraums wo das Klavier sind nicht gemeinsam.

Das Klavier steht auf Piattino-Untersetzern.

Danke im Voraus!
 
Würde Akustikschaumstoff an der gegenüberliegenden Wand zusätzlich helfen?
Versuche doch mal provisorisch einen dichten Stoff an der Wand zu befestigen.
Vielleicht kann man, wenn es von Erfolg gekrönt ist, eine Vorhangstange an der Decke befestigen und etwas entspechendes aufhängen und je nach Bedarf und akustischen Vorlieben zu Seite schieben.
 
Versuche doch mal provisorisch einen dichten Stoff an der Wand zu befestigen.[...]
Die Idee ist gut, werde es versuchen. Habe aber vermutlich keinen passenden Stoff: Selbst Decken sind nicht dick genug und absorbieren kaum im mitteltiefen Frequenzenbereich. Aber erste Priorität ist natürlich das Klavier leiser zu machen.

Vielleicht mal einen besseren Platz suchen, das Schlafzimmer zum Beispiel.....
Geht leider nicht: kein Platz; die einzig mögliche Wand ist eine Trennwand zur Nachbarwohnung.
 

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