Musiktheoriebuch für erwachsene Schüler

Stilblüte

Super-Moderator
Mod
Dabei seit
21. Jan. 2007
Beiträge
11.407
Reaktionen
17.007
Mein motivierter, erwachsener Schüler möchte unbedingt die Grundlagen der Musiktheorie lernen und hat mich u.a. nach geeigneter Literatur gefragt.
Ich kenne nun grundsätzlich nicht so furchtbar viele Musiktheoriebücher und schon gar keine, die wirklich bei null Komma null anfangen, sondern meistens wird die übliche Basis vorausgesetzt bzw. nur sehr kurz abgehandelt.
Er meinte, vielleicht gebe es ja ein "Musiktheorie für Dummies" (es gibt da ja so eine Buchreihe) oder vergleichbares.
Es darf gerne auch ein Buch sein, das ich zusammen mit ihm bearbeite, aber ich glaube, er möchte das auch alles selber verstehen können.

Er kann Notenlesen, kennt die Halbtonschritte einer Dur/Molltonleiter, die Intervalle, Dur/Moll-Akkorde; manchmal erkläre ich ihm zwischendurch ein bisschen was und oft machen wir am Ende der Stunde ein bisschen Gehörbildung.

Ich habe noch nie jemandem Musiktheorie erklärt und bin nicht sicher, wie ich das am besten machen sollte, in welcher Reihenfolge, wie genau erklären usw.

Zunächst geht es mal um das Übliche, Quintenzirkel, Kadenzen und so weiter, möglichst nicht nur blanke Fakten, sondern auch Zusammenhänge, Entstehung usw.

Bin für Vorschläge dankbar!
 
Ich habe noch nie jemandem Musiktheorie erklärt und bin nicht sicher, wie ich das am besten machen sollte, in welcher Reihenfolge, wie genau erklären usw.

Ich hab`s: Du übst hier ein bißchen im Forum, dann sagen wir dir ob`s passt :D

Bücher, die ich ganz gut fand waren:

- die "Da Capo" Reihe (3 Bände + Arbeitsbände und Lösungen) = mein Favorit, da viele Übungen drinne und ganz übersichtlicher Aufbau

- ganz unterhaltsam und sehr fantasievoll ist auch "Grama- Das Dorf der Töne".

- eher konventionell, aber auch ganz gut und bei Adam und Eva beginnend sind die Bände von Ziegenrücker "Praktische Musiklehre"

- außerdem gibt es noch einige Kurzfassungen der Musiklehre wie z.B. das "ABC der Musiklehre" oder "Grundlagen der Musik". Auch gibt es vom Manz Verlag ein Vorbereitungsheft fürs Musk Abi. Das ist zur groben Übersicht ganz gut, aber mehr auch nicht.

- nicht so gut für den Einstieg eigent sich m. E. der Krämer "Harmonielehre" und Kaisers "Gehörbildung".


LG, Sesam
 
Liebe Blüte,

die Vorschläge hier sind ja schon sehr gut. Ich mache das so, dass ich die Theorie immer in Verbindung mit der Praxis setze.

Ich beginne also bei Kindern (meistens auch bei Erwachsenen) mit Intervallen, denn eine Melodie und ein Stückchen des Anfangsunterricht sind erst mal so aufgebaut (Notenwerte, Tonhöhen, Noten etc. lass ich mal weg, die sind ja Voraussetzung). Erst nur Tonschritt (Sekunde - Dissonanz) und Tonsprung (Terz - Konsonanz), dann immer mehr. So fließen Erfahrungen mit den Stücken, Gehörbildung und theoretischer Zusammenhang ineinander und es wird allumfassend gelernt. Meine Grundregel ist also, immer nur das in der Theorie zu machen, was in der Praxis gerade ansteht und erlebbar gemacht werden kann.

Dann kann es schnell zu Dur und moll gehen, Aufbau von Dreiklängen und ihren Umkehrungen, Phrasenlängen, Perioden........ . Ich lege ein Notenheft an, in dem diese Dinge aufgeschrieben werden und nachgeschaut werden können. Das finde ich eigentlich besser als so ein Buch, aber wenn ein Schüler so etwas will, kann er sich natürlich eins kaufen.

Dann Aufbau der entsprechenden Tonleitern in Dur und moll etc., dann erst den Quintenzirkel, dann Kadenzen ............................. . Immer in Verbindung mit dem Stück, Gehörbildungsübungen und möglichst eigenen Versuchen, mit dem Material zu experimentieren.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich mache das exakt genauso wie chiarina und auch bei meinen Schülern hat es all die Jahre gut funktioniert. Damit habe ich auch bessere Erfahrungen gemacht als mit Schülern, die sich ein Buch kaufen oder alles erst mal im Netz nachlesen. Da sehen sie dann alles Mögliche auf einen Schlag und sind eher verwirrt. Einige sind auch fast schockiert und meinen, dass sie das nie verstehen werden und es ist teilweise schwierig sie von der Meinung abzubringen, dass das alles hochkompliziert und undurchschaubar ist :?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ist es nicht viel Mühe, für jeden Schüler manuell ein Notenheft zu erstellen, in dem die Musiktheorie am Ende umfassend und zum Nachschlagen erklärt ist?

Wenn's um Harmonielehre geht, von Anfang an und auch abseits der Klassik, wäre meine Empfehlung die "Neue Harmonielehre" von Frank Haunschild - ist aber ohne H, dafür mit Bes und leicht zu lesen.

LG
 
Ich mache das so, dass ich die Theorie immer in Verbindung mit der Praxis setze.


Genau das ist auch mein Credo: die Theorie soll nicht losgelöst vom eigentlichen Musizieren betrachtet werden. Sie soll uns helfen bessere Musiker und Klavierspieler zu werden. Dabei ist kein Instrument besser geeignet den Stoff im wahrsten Sinne "begreifbar" zu machen.

Zur Unterstützung bei dieser Aufgabe benutze ich sehr gerne die vorzügliche dreibändige "Praktische Musiklehre" von Ziegenrücker und kann sie nur wärmstens empfehlen. Anders als bei seinem schon weiter oben erwähnten "Theorie-Crashkurs" ABC-Musik bietet diese Reihe eine didaktisch hervorragend aufbereitete Kombination aus theoretischem Lernstoff und, wie der Titel vermuten lässt, praktischer Übung in Klatschen, Singen, Spielen, Notieren, usf.

Liebe Grüße,
Robert
 
ich bin auch durch die schule gegangen, wie sie von chiarina beschrieben wurde.
ich bin mir aber nicht sicher, ob das hier der richtige weg ist. offensichtlich handelt es sich um einen wissensdurstigen erwachsenen. ich denke, dem kann man schon auch zutrauen selbst das richtige pensum zu finden.
aber warum muss es denn ein buch sein? ich würde Harmonielehre im Selbststudium empfehlen.
 

Zurück
Top Bottom