Probleme beim Notenlesen

Möchtet Ihr BLATTspieler oder AUSWENDIGspieler werden?? (Bitte nur Antworten von ANFÄNGERN mit Begründung)

Hier auch beides, wobei AUSWENDIGspieler bin ich ja schon fast, so oft wie ich ein Stück durchspiele, damit es klappt, kann ich es meistens auch schon auswendig :blöd:
Also extra auswendig lernen muss ich somit noch nicht... (Leider geratet es genau so schnell in Vergessenheit :-()

Begründung? Ich kann schlecht an einem Klavier vorbei, und würde mich am liebsten dazusetzen und etwas spielen. Da wärs nicht blöd etwas auswendig zu können...

Blattspielen möchte ich deshalb können, weil ich eben direkt oder zumindest annähernd direkt das spielen möchte was mir gefällt, ohne ewig lange eintrainieren zu müssen ;-)

lg Violetta
 
Ich würde gerne improvisieren können. Dann braucht man den ganzen Kram gar nicht erst. :-D
 
Sehr interessante Antworten!:super:

stellt doch keine Entweder-oder-Alternative dar.
Das sehe ich genauso. Es sind m.M. nach aber 2 grundlegend verschiedende Dinge. Auswendiglernen hat vor allem mit dem Gedächnis zu tun. Als Blattspieler muss ich das Noten lesen perfektionieren.

Ich würde gerne improvisieren können. Dann braucht man den ganzen Kram gar nicht erst. :-D
Sehr Geil! ;) Dann improvisier mal Rachmaninows cis-Moll-Prelude ;)

Da die meisten hier anscheinend in beidem gut sein möchten, empfielt sich da je ein festes Reportoire für das Erlernen vom Blatt/ Auswendiglernen. Oder sollte man jedes Stück vom Blatt und auswendig lernen? Was sagen die Profis? ;)
 
Oder sollte man jedes Stück vom Blatt und auswendig lernen?

Bin kein Profi, würde die Frage aber positiv beantworten. "Vom Blatt" spielen muss man ein Stück anfangs sowieso. Menschen mit ordentlichen Grundlagen an Routine + Kenntnissen können dem Vernehmen nach Stücke auswendig (oder annähernd auswendig) lernen durch bloßes Studium des Textes. Wenn man das irgendwann mal können möchte, muss man anfangen es zu üben.
 
Mit Ausnahme von Begleitstücken spiele ich alles auswendig, aber trotzdem habe ich mich darum gekümmert, alle Noten im Violin- und Bassschlüssel sowohl absolut als auch in Intervallen (Akkorde, Noten mit vielen Hilfslinien) lesen zu können, denn eine einigermaßen gute Blattspielfähigkeit hilft mir ungemein beim Lernen und auch später beim Aufrechterhalten des Repertoires:

- Man kann neue Stücke zumindest in langsamem Tempo direkt durchspielen und dadurch zunächst als Ganzes erfassen, schwierige Passagen herausfiltern etc., was nicht nur für das Einstudieren des Stückes sondern auch im Vorfeld bei der Auswahl des Stückes hilfreich ist.
- Man kann notfalls auch ohne Instrument am Stück arbeiten
- Man findet die benötigten Textstellen bei Gedächtnislücken oder im Unterricht schneller

In unserem speziellen Fall als Forum mit vielen realen Treffen: man kann Stücke, die unter dem momentanen Spielniveau sind, direkt vom Blatt spielen, was den gemeinsamen Austausch am Klavier belebt.

Erst gestern sollte ich im Unterricht eine ganze Seite mit neuem Text durchspielen um zu testen, ob der Fingersatz passt. Mit radebrechenden Notenlesefähigkeiten wäre damit die Hälfte der Unterrichtszeit vorüber gewesen.
 
Mit Auswendiglernen bin ich zufrieden. Denn ich bin nicht in der Lage, direkt von den Noten senkron zu spielen. Höchstens entnehme ich dem Notenblatt während des Spielens den Teil, was ich vergessen habe und es kommt wieder in die Erinnerung, wenn ich kurzen Blick auf die Noten werfe. Weil ich es wasweißich wieviel mal geübt hab.

Und ja, das was @violetta sagte, macht unheimlich viel Spaß, wenn man den riesigen Flügel mit eigenen Fingern auswendig singen lässt. :-D

Improvisieren zu können wäre toll, ja, wie der @Peter sagte. Das erfordert mehr Erfahrung und Spielpraxis am Klavier mMn und kommt mit der Zeit. Ich versuche die Tonleiter des Stücks gleichzeitig beim Üben zu lernen, so erkenne ich sie auch wenn ich Noten eines neuen Stücks zu lesen versuche, kann es bißl variieren beim Üben oder zu einem anderen Teil eines anderen Stückes mit derselben Tonleiter wechseln.

Ich hab das Gefühl, das bringt mich in jeglicher Hinsicht schneller weiter.
 
Improvisieren zu können wäre toll [...] Das erfordert mehr Erfahrung und Spielpraxis am Klavier mMn und kommt mit der Zeit.

Du bist doch die/der mit diesem Riesentalent, stimmts? :super: Kann schon sein, dass das bei DIR mit der Zeit "kommt". :-)
Ein durchschnittlich ausgestatteter Mensch muss das genauso üben wie das Spiel vorgefertigter Stücke.

Ich versuche die Tonleiter des Stücks gleichzeitig beim Üben zu lernen, so erkenne ich sie auch wenn ich Noten eines neuen Stücks zu lesen versuche, kann es bißl variieren beim Üben oder zu einem anderen Teil eines anderen Stückes mit derselben Tonleiter wechseln.

Ich bin wirklich sprachlos (bitte als Kompliment auffassen). Tolle Idee!
 

Ich glaube auch, dass es kein entweder oder ist. Und ich denke auch, dass das Eine beim Anderen hilft.

Aber es kommt auch auf den Level an. Der Zweizeiler aus dem Anfangsteil der Klavierschule stellt wahrscheinlich fuer niemanden ein grosses Problem dar, weder beim Auswendigspielen noch beim Blattspiel. Doch diese Stuecke sind wahrscheinlich nicht gemeint.
Eine Sonatine/- Sonate ist dann schon was anderes... Mit genuegend Erfahrung wird die Sonatine/ Sonate dann aber wieder zum "Zweizeiler aus der Klavierschule" und das Auswenigspielen bzw. vom Blattspielen ergeben sich... Das dauert aber und bedingt eine solide Basis.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich als Anfaengerin eine solide Basis, fuer die Stuecke, die ich auswendig oder vom Blatt spielen moechte, erreiche, ist aber nicht so gross. Also bleibe ich bei der Basis und uebe punktuell was gerade ansteht...
 
Ich bin solche Anfängerin, daß ich noch keine ganzen Sonaten spiele.

Aber die Stücke, die ich einüben muß, spiele ich ganz oft natürlich vom Blatt weg. Ich versuche auch nicht extra auswendig zu lernen. Aber das kommt bei mir von ganz alleine. Und wenn ich das Sück auswendig kann, spiele ich das viel flüssiger als wenn ich immer noch auf die Noten schauen muß.
 
Du bist doch die/der mit diesem Riesentalent, stimmts? :super: Kann schon sein, dass das bei DIR mit der Zeit "kommt". :-)
Ein durchschnittlich ausgestatteter Mensch muss das genauso üben wie das Spiel vorgefertigter Stücke.
Ob ich ein Riesentalent habe, das bezweifle ich. Ich glaub eher, ich weiß, was zu tun ist, dass ich daran Spaß habe und kenne mein Gehirn, wie ich es zu trainieren hab. Die Fortschritte an meiner Spielfähigkeit merke ich jedes mal und das macht Freude.

Ich bin wirklich sprachlos (bitte als Kompliment auffassen). Tolle Idee!
Danke:super: Ich bin mir aber ziemlich sicher, ich bin nicht der einzige, der das so tut. Ich merke mir die Tonleiter so leichter, wenn ich mich beim Üben mit dem einen Stück überanstrenge, wo ich Riesenspaß mit jedem Takt habe, den ich spielen kann. Dazwischen die Tonleiter spielen, dann mit dem Stück weiterüben.

Und wenn ich das Sück auswendig kann, spiele ich das viel flüssiger als wenn ich immer noch auf die Noten schauen muß.
Das ist das Schöne daran, dass man sich beim Auswendigspielen auf die Technik und die Musikalität konzentrieren kann. :-)
 
Jetzt habt ihr mich aber neugierig gemacht. Ich würde gern mehr über das "Riesentalent Saugferkel" erfahren. Wie kann ich einen Uberblick über seinen Karriereverlauf bekommen (ev. Aufnahmen?)?
 
Interessanter Thread. Beinhaltet zwei Fragen: 1. Warum muß ich Noten lesen können und 2. wie lerne ich das? Zu 1. Komische Frage. Genausogut kann man fragen: "warum sollte ich lesen und schreiben lernen". Na weil man sonst weder Bücher noch Zeitungen noch sonst irgendetwas lesen kann. Genauso ist das mit Musik . Von Ausnahmen mal abgesehen (Saugferkel und Mozart :-D) können die wenigsten Leute ausschließlich nach Gehör Stücke exakt wiedergeben. Und selbst die lernen Noten lesen, um eben auch Stücke spielen zu können, die sie nicht vorher gehört haben. Vom Blatt spielen ist dabei nur eine logische Folge, will heißen das machen wir alle, sobald wir ein neues Stück lernen, nur halt in unterschiedlicher Geschwindigkeit :-D. Zu 2. Das ist sicherlich die spannendere Frage. Patentrezepte gibt's da nicht, sondern da gilt der alte kölsche Grundsatz: jeder Jeck ist anders. Mir persönlich hat die alte Schule geholfen, also nicht nur Stücke vom Blatt lernen, sondern auch abschreiben, Musikdiktat und vom Blatt singen, so richtig mit Takt schlagen und so. Ist sicherlich nicht jedermanns Sache und entspricht wahrscheinlich auch nicht dem didaktischen "Stand der Technik", da können euch die Klavierlehrer auf diesem Forum wohl mehr erzählen. Aber mir hat's geholfen :-). Und ansonsten gilt der alte Grundsatz: üben, üben, üben und an den Hörer denken :-D.
 

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