Zählzeiten und wie zähle ich richig

  • Ersteller des Themas amicusrarus
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Hi,

also ich bin auch eher Anhänger der Gefühls-Methode, besser Hör-Methode, wie der Berechnungs-Methoden.

MMn lernt man erstmal wie sich die verschiedenen n-Tolen anhören und wie sie sich spielen.
Dann versucht man verschiedene n-Tolen gleichzeitig zu spielen, indem man abwechselnd die n-Tolen in jeder Hand auch mehrfach spielt und dann versucht sie übereinander zu bringen.
Man kann dafür erstmal einfach zu wiederholende Fingersequenzen, die den n-Tolen entsprechen, in jeder Hand benutzen.

Lange n-Tolen in der Klassik (Chopin) kann man besser im Kontext des Stücks erlernen.

Die grafisch den Zeitstrom darstellenden Methoden (zB auch die Kästchen) finde ich zum Lernen auch nicht schlecht, da man dann sozusagen den Zeitstrahl abfährt und dann zur richtigen Zeit die Töne erzeugt. Ist gerade für lange n-Tolen gut.

Bei den gemeinsamer Teiler-Methoden ist mMn 4 über 3 (Viertel) für heutige Stile besonders wichtig, da sich das auf den gemeinsamen 1/16 Puls abbilden lässt und dann vorgezogenen, synkopischen 1/16 entspricht, die man auch so deutlich spielen sollte.

Gruß
 

Tatsächlich ist das erste Beispiel einfacher zu spielen, als das zweite Beispiel. Dort kommt zu den zwischen 3 und 4 wechselnden Rhythmen der linken Hand noch die extreme Weitgriffigkeit in sehr hohem Tempo hinzu, es handelt sich also um eine schwierige Konzertetüde, nicht nur wegen dem Polyrhythmus.

Gerade das erste Beispiel zeigt aber, dass einen die Mathematik beim Erlernen dieser Stelle (und das ist frühes 19. Jahrhundert) nicht weiterbringt. Man muss auch überlegen, welchen Klangeffekt Beethoven dort erreichen wollte. Ob da jeder Ton der n-tolen auf die Pikosekunde mathematisch exakt kommt, ist nicht entscheidend und nicht hörbar. Wie bereits richtig gesagt wurde, konzentriert man sich auf die zusammenfallenden Noten (in beiden Beispielen zu Beginn jedes Viertels) und "spielt in diese hinein". Das wird mit steigendem Tempo sogar einfacher.

Viele Grüße!
 
Ich bin ein Anhänger der mathematischen Methode - ich übe auch meine Triller nicht nach Gefühl sondern exakt. Ist halt Geschmackssache oder Gehörsache oder Verstehenssache. Dafür schmeisst es mich beim Vorspielen auch nicht raus und wenn doch, kann ich auch mitten im Triller wieder einsteigen...- oder das Stück rückwärts spielen...:party:
P.S. Über Klangeffekte mache ich mir keinen Kopf - das ist bei mir angelegt. Ich habe nur eine sehr präzise Vorstellung davon, was der Zuhörer hören soll und übe das solange, bis es paßt..
 
Aber interessant wie schnell unser Neuling den allgemeinen Tonfall annimmt. Normalerweise dauert so etwas länger :pokal:

LG lustknabe
 

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