Womit komme ich jetzt am besten weiter?

  • Ersteller des Themas Herr Toteninsel
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@Ludwig: Perfekt mit sauberen Trillern spiele ich die C-Dur Sonate sicherlich auch nicht, aber ich komme passabel durch. (Das klingt jetzt äußerst armselig)
 
@koelnklavier: Ein sehr schöner Gedanke. Keiner kann ohne Vorurteile das Andante aus dem 21. Klavierkonzert von Mozart spielen oder auch die C-Dur Sonate
 
@koelnklavier : So habe ich das natürlich nicht gemeint ;) Deswegen habe ich ja auch die beiden Komponisten gemeint, bezüglich berühmter Etüden -> Das hat natürlich nichts mehr mit Übungswerken zu tun. Wenn ich Chopins op.10 oder 25 höre, dann hat das nichts mit technischem Interesse, sondern nur mit dem Herzen zu tun.
 
@Ludwig: Eine wunderbare Aufnahme. So hört sich das bei mir nicht an. (Besonders nicht der Triller, der direkt in den ersten Paar Takten kommt. 5,6. Takt?)
 
Ich finde nichts Verwerfliches oder Ehrenrühriges daran, sich mit den Burgmüller-Etüden op. 100, 105 und 109 zu beschäftigen. Aber natürlich machen die großen Namen mehr her.
Mein Beitrag sollte niemanden davon abbringen, sich damit zu beschäftigen! Es ging darum, den Tipp von @elli, GANZEN Burgmüller zu lernen, zu hinterfragen. Man muss ja nicht auf jeden Zug gleich aufspringen. Bei dieser Vorgehensweise, und das betrifft auch andere Etüdenwerke, wird man wohl auch sehr einseitig bleiben, es sei denn man lernt turboschnell.

Klavirus
 
@Klavirus: Habe jetzt mal die Ballade angespielt, weil ich sie in meinem Klavierbuch gefunden habe. Mir macht das Stück durchaus Freude und es scheint wirklich nicht allzu schwer zu sein. Natürlich liegt die Nadel im Heuhaufen nicht im Heuhaufen, sondern im Tempo ;)
 
Vielleicht gründet ihr mal eine Selbsthilfegruppe (AG = anonyme Größenwahnsinnige).

Klingt wie ein Hauch von Resignation.... was ist verwerfliches daran sich an zu schwierigen Dingen abzumühen? Irgendwo muss man ja mal anfangen. Ich glaube nicht das die braven klavierschüler jemals etwas gescheites zustande bringen. Dort fehlt dann das archaisch/rebellische, jener Funken Persönlichkeit. Was nicht heißt, das man technisch rudimentär klimpert. Nur ganz ehrlich, würde ich nicht abundan verbotene Früchte naschen, hätte ich schon längst die Lust verloren. Ich muss auf die fresse fliegen, sonst klappt es nicht.

Lg lustknabe
 
@Lustknabe : Ich kann nicht verhehlen, dass mir das sehr sympathisch ist, wenn ich den Einwand auch verstehen kann. Aber ein bisschen nach den Sternen greifen - Das muss schon.
 
Klingt wie ein Hauch von Resignation.... was ist verwerfliches daran sich an zu schwierigen Dingen abzumühen? Irgendwo muss man ja mal anfangen. Ich glaube nicht das die braven klavierschüler jemals etwas gescheites zustande bringen. Dort fehlt dann das archaisch/rebellische, jener Funken Persönlichkeit. Was nicht heißt, das man technisch rudimentär klimpert. Nur ganz ehrlich, würde ich nicht abundan verbotene Früchte naschen, hätte ich schon längst die Lust verloren. Ich muss auf die fresse fliegen, sonst klappt es nicht.

Lg lustknabe

Jaaaa! Wenn früher meine Lehrerin, nachdem ich ein neues Stück vorgeschlagen hatte, sagte: "Zu schwer!", war das für mich das Signal: jetzt erst recht! Bin dabei aber selten auf die fresse geflogen, höchstens hat's länger gedauert und mehr "Arbeit" gemacht. Aber das ist doch die Art von Arbeit, die wir wollen!!!!!

Klavirus
 

@Klavirus: Danke. Es mag ein bisschen abgedroschen klingen, aber man wächst schließlich nur an Herrausforderungen. Hoffe, dass ich diese bewältigen kann.
 
vielleicht kann Euch ein Ausspruch unseres ehemaligen Trainers motivieren. Ist zwar nicht Musik, sondern Sport, aber es gilt hier genauso. Er sagte: "Aufgeben tut man Briefe!" Also ran an die Tasten!:super:
 
Update: Da ich die Noten der Ballade von Burgmüller in meinem Klavierbuch hatte, habe ich sie jetzt geübt und für die kurze Zeit läuft es gar nicht schlecht. Ich konnte sie nicht flüssig vom Blatt spielen, aber zumindest musste ich nicht viel auf Notensuche gehen.
Problematisch sind für mich hauptsächlich die Takte 3/4 und deren spätere Wiederholungen, wenn die rechte Hand stacc. und die Linke legato spielen soll. Mit beiden Händen alleine schaffe ich ein angemessenes Tempo, auch in der Linken, aber beide zusammen ist entweder eine Kakophonie des Klavieramateurismus oder extrem langsam.
Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich diese Stelle trainieren kann? Ich weiß, dass es dabei um die Unabhängigkeit der Hände geht, aber was ich dazu gefunden habe, hat mir bisher nicht weitergeholfen. Vielen Dank für eure Hilfe...

Herr Toteninsel
 
Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich diese Stelle trainieren kann?
beim autofahren:
- linker Fuß: Kupplung
- rechte Hand: Gangschaltung
- linke Hand: Lenkrad

das sind drei verschiedene Sachen gleichzeitig --- da du hier noch schreibst, scheint das ja zu funktionieren (vorausgesetzt, dass du Auto fahren tust)*)

was soll jetzt so fuchtbar schlimm daran sein, links legato und rechts staccato zu spielen?

___________
*) falls du nicht Auto fährst: auch beim Gebrauch des Essbestecks machen beide Hände simultan verschiedenes.
 
Mach Dir doch eine kleine Fingerübung, z.B. im Fünftonraum oder als Tonleiter. Links und rechts spielst Du jeweils den gleichen Ton um eine Oktave versetzt, eine Hand legato, die andere stakkato, und dann immer nach einer Phrase abwechseln.
Holger
 
@rolf: ja, sehr witzig. Übrigens fahre ich wirklich Auto. (Kein Automatik!)

@Holger: Probier ich mal aus. Danke!

@Klavirus: Steter Tropfen hölt den Stein... Das wird wohl stimmen.
 
jepp, und nun gilt es, den Witz der Sache zu begreifen: jeder ist fähig, zwei verschiedene Bewegungen mit den Armen/Händen simultan auszuführen - das merkt man schon bei ganz banalen alltäglichen Angelegenheiten (autofahren, mit Besteck essen usw.) Und bei diesen alltäglichen Angelegenheiten denkt man nicht groß darüber nach.
Nutzanwendung: prinzipiell ist die motorische Fähigkeit, gleichzeitig stacc. und leg. zu spielen schon vorhanden. Das zu wissen, kann nicht schaden.

Was hört man, wenn bei zwei gleichzeitig gespielten Tönen der eine stacc. angeschlagen wird und der andere nicht? Man hört kurz zwei Töne, dann klingt nur einer davon weiter. Was passiert? Der Finger der einen Hand lässt die Taste hoch, der andere nicht.
=> das einfach zu machen ist ebenso leicht wie trivial (nach paarmal probieren)

...noch was ärgerliches, weil es (möglicherweise nicht von dir, aber sehr oft) nicht gehört werden will: hätte man Tonleitern und Arpeggien stets geübt, hätte man da sinnvollerweise auch gleich allerlei Anschlagsarten, Rhythmen, Dynamiken und deren Gruppierungen / Kombinationen mitgelernt - jedenfalls dort, wo ordentlicher Unterricht erteilt wird. In diesem Fall würde sich die Frage hier gar nicht erst stellen, weil man das längst ohne nachzudenken könnte!
=> es wird dir nicht schaden, ein paar Skalen mit unterschiedlicher Anschlagsweise zu üben.
 
Ohne ein Mindestmaß an Klavierunterricht wird Dein Vorhaben schwierig, auch wenn Du in der Mittelstufe stehst. Mitunter meinen Klavierschüler auch Stücke zu können, weil sie kein Korrektiv besaßen, und ihnen viele Dinge nicht auffallen konnten. Wie z.B. spielst Du in der Mozart-Sonate in C den Triller im 4. Takt, und warum so, wie Du ihn spielst? Und: in welchem Tempo spielst Du den ersten Satz, auch im Hinblick zum Beispiel auf die Läufe der Takte 46 bis 57? Es gibt hundert "Fallstricke" auch in dieser Sonate. Meines Erachtens werden solche Sonaten, ebenso wie Beethovens 49, 1, im Unterricht zu früh behandelt. Ich würde sie nicht unter fortgeschrittenere Sonatinen rechnen, sondern als durchaus vollwertige Sonaten mit überschaubarem technischen Aufwand. Zumindest wenn man sie wirklich gut spielen möchte. Aber was sollte man auch anders?
 

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