Wie wird arpeggiert?

Marlene

Marlene

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Hallo,

leider bin ich im Internet nicht fündig geworden und ich möchte die Frage nicht bis zum nächsten Unterricht zurückstellen.

Das Arpeggierungszeichen steht vor einem Akkord. Woher weiß ich wie der Akkord arpeggiert werden soll? Entweder der Akkord bleibt liegen, also jeder Finger hält die jeweilige Taste gedrückt bis die letzte Taste gedrückt ist. Oder jeder Finger löst sich sofort nach dem Anschlagen. Anhand des Arpeggierungszeichens kann man ja wohl nicht sehen wie der Akkord arpeggiert werden soll. Richtet sich die Ausführung des arpeggierten Akkordes nach dem Kontext der Musik?

Liebe Grüße
Marlene
 
Jeder angeschlagene Ton bleibt bis zum Ende des Notenwertes liegen.

Grüße
Manfred
 
Hmmm... Der Akkord (ein Vierklang) ist als Viertel notiert. Das heißt demnach, dass jeder Ton 1/16 gehalten und dann wieder gelöst wird? Und Deiner Antwort zufolge bleibt ein Akkord nicht liegen (was ja einen anderen Klang hervorrufen würde)?

Ich bringe hier anscheinend etwas durcheinander.
 
Hallo Marlene,

Du schlägst die vier Töne sehr schnell nacheinander an, so schnell, dass die Zeit vom ersten bis zum vierten Ton vernachlässigbar im Vergleich zum notierten Notenwert des Akkordes ist. Das Timing ist eher wie bei einem kurzen Vorschlag.

Meist (immer?) wirst Du die drei unteren Töne etwas vor der entsprechenden Zählzeit spielen, so dass der letzte Ton exakt auf der Zählzeit kommt und in Deinem Fall also die ganze Viertel ausgehalten wird.

Auf keinen Fall solltest Du das Arpeggio auszählen.

Ciao
- Karsten

P.S.: Ich rede hier von Akkorden, die im Notenbild mit einer vertikalen Wellenlinie markiert sind.

Edit: Peter kann das mit weniger Worten ausdrücken (s. u.)
 
Wenn der Akkord als Viertel notiert ist, gilt das für jede Note. Natürlich ist eine etwas später angeschlagenen Note rein mathematisch kein ganzes Viertel mehr. Der Akkord selbst erklingt klanglich als ein Viertel.

Karsten war 2 Sekunden schneller :)

Meist (immer?) wirst Du die drei unteren Töne etwas vor der entsprechenden Zählzeit spielen...
Oha! Kenne ich so nicht, muss ich mal drauf achten. Wenigstens bei Piazzolla mache ich das nicht so, eher umgekehrt.
 
P.S.: Ich rede hier von Akkorden, die im Notenbild mit einer vertikalen Wellenlinie markiert sind.
Ergänzung: Im Zweifelsfall verläuft das Arpeggio von unten nach oben, andernfalls endet die Wellenlinie mit einer Pfeilspitze, die die Verlaufsrichtung anzeigt. Obligatorisch ist die Pfeilspitze bei Verwendung des Arpeggios in beide Richtungen innerhalb des gleichen Stücks oder wenn etwa beide Hände gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen arpeggieren.

LG von Rheinkultur
 
Der Vierklang wird mit links gespielt, es gibt keine Pfeilspitze. Ich zähle das Arpeggio nicht sondern die rechte Hand und wenn mir der Akkord gelingt (5 und 4 zicken noch ein wenig), dann klingt er wie das Vorbeischrammeln an Gitarrensaiten (so soll er klingen). Aber er gelingt immer öfter :).

Aber nochmal die Frage: Gibt es auch Akkorde die komplett liegenbleiben bis der letzte Ton gespielt ist?
 
Der Vierklang wird mit links gespielt, es gibt keine Pfeilspitze. Ich zähle das Arpeggio nicht sondern die rechte Hand und wenn mir der Akkord gelingt (5 und 4 zicken noch ein wenig), dann klingt er wie das Vorbeischrammeln an Gitarrensaiten (so soll er klingen). Aber er gelingt immer öfter :).

Aber nochmal die Frage: Gibt es auch Akkorde die komplett liegenbleiben bis der letzte Ton gespielt ist?
Dann in jedem Fall von unten nach oben ausführen. Der Akkord selbst ist immer über die Dauer des kompletten Notenwerts mit allen angegebenen Tönen auszuhalten - entweder bleiben die Tasten niedergedrückt oder der Akkord wird ins rechte Pedal genommen, wenn der zu arpeggierende Akkord so weit gespannt ist, dass man die Töne nicht mit den Fingern niedergedrückt halten kann. Bei kleinen Händen gilt: Lieber arpeggieren als Töne weglassen, es sei denn, die Akkordfolgen sind so schnell nacheinander auszuführen, dass keine Zeit zum Arpeggieren bleibt.

LG von Rheinkultur
 
Aber nochmal die Frage: Gibt es auch Akkorde die komplett liegenbleiben bis der letzte Ton gespielt ist?
Ja klar, das ist eigentlich immer so. Auf Zählzeit, bei der der Akkord notiert ist, kommt das Gitarrenschrammeln, wobei jeder Finger liegenbleibt. Die Finger bleiben dann liegen, bis der Notenwert rum ist.

Natürlich ist die Zählzeit nur "klick" und das schrammeln macht "schruuuuum", ist also länger als das "klick". Drum mein Hinweis, man zieht es meistens vor, so dass die letzte Note (das "m" von "schruuuuum") mit dem "klick" zusammenfällt.
 
wie das Vorbeischrammeln an Gitarrensaiten (so soll er klingen)
Genau, und das beantwortet auch Deine Frage.
.............
Karsten, das gibt´s doch nicht. Jedesmal wenn ich auf Senden klicke, taucht ein Bruchteil vorher die Meldung auf, dass es weitere Beiträge gibt und wieder bist Du es. :-D
.................

Marlene, noch zum Hören, Sekunde 40 bis 52: Da werden in der linken Hand alle Akkorde (in dem Stück sind es halbe Noten) "geschrammelt".


Hier (ab ca. 0:45) sieht man dabei auch sehr schön die Handbewegung, gehalten werden die weitgriffigen Akkorde mit Pedal:
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha, dann habe ich doch nichts durcheinandergebracht.

Danke für Eure Rückmeldungen und einen schönen Tag. :-)
 

Jeder angeschlagene Ton bleibt bis zum Ende des Notenwertes liegen.
und notfalls mit Hilfe des Pedals, denn es finden sich Legionen von arpeggierten Akkorden, die niemand greifen kann (man denke an den Mittelteil von Chopins großem c-Moll Nocturne oder an den berühmten siebenstöckigen Akkordturm in Skrjabins weißer Messe)

sehr hübsch, weil die Frage "wie?" grafisch beantwortet wird, ist die Notation von Liszts Klavierfassung des Schubert/Goetheliedes "Meeresstille".
 
Liebe Marlene

Ich höre da leider gar nix.

Liebe Grüße
Gernot
 
Sorry, jetzt klapp es. Mein Computer war gerade überfordert...

Nun das ist ein sehr scharfes Arpeggio, aber es ist eines. Ob das zum Charakter des Stücks passt, kann ich natürlich nicht sagen.

Liebe Grüße
Gernot
 
Sorry, Gernot, da ist was schief gegangen. Aha, hast es doch gehört. Es soll in der Tat etwas schroff und ruppig klingen.

sehr hübsch, weil die Frage "wie?" grafisch beantwortet wird, ist die Notation von Liszts Klavierfassung des Schubert/Goetheliedes "Meeresstille".

Meinst Du das?

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Ich bin des Gitarre spielens nicht mächtig. Ist das "schrumm" genug?

https://soundcloud.com/marlene-esser/90-t16
 
Liebe Marlene

Ich meinte das Arpeggio in der mp3 Datei, nicht das Liszt-Notenspiel.

Gruß
Gernot
 
Ja klar, meiner, der ruppige... :-D

Blöde Frage: kann man hören in welcher Tonart ich "schrumm" gemacht habe? Mick als Absoluthörer kann es sicherlich.
 
Ich habe ja die Finger 5 und 4 ins Fitness-Center geschickt. ;-):-D
 

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