Was ist so toll an...

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So kann man es wohl sehen, @Troubadix! Wie gesagt: ich war lange Zeit selbst Feuer und Flamme für die Busoni-Chaconne und wollte hier nur bemerkt haben, dass sie ein nicht so geeignetes Stück ist, um zum Urteil zu kommen, dass Bach nicht immer "stocksteif" ist (was ich, nebenbei gesagt, ohnehin nicht einmal ansatzweise nachvollziehen kann), eben weil Bach hier eigentlich nur noch durchschimmert unter einem dicken spätromantischen Anstrich (ich verzichte auf weitere "elektrische" Metaphern; wer weiß, was unserem @LMG sonst noch so alles in den Sinn kommt... :-D)

Die Busoni-Bearbeitung von BWV 564 finde ich auch sehr schön, besonders das Intermezzo.
 

Ja genau das wars auch. ;-)

Ich wünschte, ich hätte deinen Beitrag ein paar Stunden früher gesehen. Das hätte ich mir nämlich dann nicht entgehen lassen, ist ja ein super Programm. Hach, ärgerlich. Aber so ist das nun mal, wenn man in der (ehemaligen) Kulturhauptstadt wohnt: Da gibt es so viel zu tun, die meisten Veranstaltungen, die man gerne gesehen hätte, entdeckt man erst hinterher :D

So gings mir übrigens neulich erst. Martha Argerich (kennste?) spielt nächsten Sonntag in der Essener Philharmonie, und ich hab das erst letzte Woche mitbekommen, da hab ich mich natürlich geärgert. Sonst hätt ich mir schon viel eher mal ne Karte besorgt. Und dann sagt mir meine Lehrerin nach der letzten Stunde, dass sie zu dem Konzert geht. *argh* Naja, aber halb so wild, ich hab sie eh schon gesehen, letztes Jahr, auch in Essen. Übrigens, weisste, dass jedes Jahr zwischen Mai und Juli das Klavierfestival Ruhr stattfindet? Da werd ich wohl auch mal wieder hier und da was anschauen.

Wünsche dir einen tollen Konzertabend, und berichte doch mal wie es war :)

Danke, aber so vom Hocker gehauen hats mich jetzt auch nicht. Ich wär am Anfang fast weggenickt, bin übelst müde geworden. Das Beste war die Zugabe am Ende, auch so ne Transkription von Wilhelm Kempff, Siciliano heisst die. Die fand ich richtig cool. Glaub ich bin eher so der Transkriptions-Typ, mit dem original Gedudel (sorry :-D) kann ich nicht viel anfangen.
 
[...] weil Bach hier eigentlich nur noch durchschimmert unter einem dicken spätromantischen Anstrich (ich verzichte auf weitere "elektrische" Metaphern; wer weiß, was unserem @LMG sonst noch so alles in den Sinn kommt... :-D)

Aaach Busoni, dieser pittoreske Genremaler,:-D:-D: in Beschreibungen von farbigen Darstellungen der Lebenswelten der Rothäute Nordamerikas ( bestimmt war auch Kriegsbemalung und weite Prärie dabei, sowie riesige Gebirgsketten ) fand er Zeit, sein "Indianisches Tagebuch" zu malen - ein hervorragendes, tolles und exotisches Stück!...
:-D

LG, Olli
 
Ich mag Busonis Nachkomposition (von einer Transkription kann man da nicht mehr sprechen) der Chaconne. Aber noch mehr mag ich Rachmaninows Bearbeitungen aus der E-Dur-Partita für Violine solo:



Außerdem sind die drei Sätze längst nicht so schwierig wie die Busoni Chaconne! :-)

LG, Mick
 
Aaach Busoni, dieser pittoreske Genremaler,:-D:-D: in Beschreibungen von farbigen Darstellungen der Lebenswelten der Rothäute Nordamerikas ( bestimmt war auch Kriegsbemalung und weite Prärie dabei, sowie riesige Gebirgsketten ) fand er Zeit, sein "Indianisches Tagebuch" zu malen - ein hervorragendes, tolles und exotisches Stück!...
:-D

:-D:-D:-D

...womit wir, ausgehend vom alten Bach, der eigentlich Meer heißen sollte, zumindest wenn es nach dem fast so alten Ludwig ginge, dem diese Aussage zugeschrieben wird, auch wenn so vieles, was durch den weniger alten Schindler auf uns gekommen ist, dessen Fantasie entsprungen sein mag, – von jenem alten Bach ausgehend also sind unsere Gedanken nunmehr geradewegs über das große Meer, das natürlich nicht Bach heißen sollte, geflogen, hin zu den geheimnisumwitterten, kriegsbemalten Prärie- und Gebirgskettenbewohnern, die nur durch eine Verwechslung ihren Namen tragen, und mit ihnen zu einem anderen Genremaler, einem Worte-, nicht Tönemaler, der, ohne dort gewesen zu sein, so fesselnd über sie und ihr Land schreiben konnte, wie kein anderer, dem aber, ähnlich dem großen Bach, viel Unrecht durch Bearbeitungen von zweifelhafter Qualität angetan wurde, – über Busoni, der wie jener realistisch-symbolistisch schreibende Sachse ein unterschätzter Meister war und ist, sind wir geflogen, im Epanalepsenflug geflogen, und gelandet, sanft gelandet, in Federkostüm gewandet, beim großen Carl Friedrich, ähhhhm, Gauss?

:-D
 
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So gings mir übrigens neulich erst. Martha Argerich (kennste?) spielt nächsten Sonntag in der Essener Philharmonie, und ich hab das erst letzte Woche mitbekommen, da hab ich mich natürlich geärgert. Sonst hätt ich mir schon viel eher mal ne Karte besorgt. Und dann sagt mir meine Lehrerin nach der letzten Stunde, dass sie zu dem Konzert geht. *argh* Naja, aber halb so wild, ich hab sie eh schon gesehen, letztes Jahr, auch in Essen. Übrigens, weisste, dass jedes Jahr zwischen Mai und Juli das Klavierfestival Ruhr stattfindet? Da werd ich wohl auch mal wieder hier und da was anschauen.

Martha Argerich habe ich diesen Sommer beim Klavierfestival gesehen. Dementsprechend: Ja, das Klavierfestival kenne ich, und Frau Argerich auch :D

Danke, aber so vom Hocker gehauen hats mich jetzt auch nicht. Ich wär am Anfang fast weggenickt, bin übelst müde geworden. Das Beste war die Zugabe am Ende, auch so ne Transkription von Wilhelm Kempff, Siciliano heisst die. Die fand ich richtig cool. Glaub ich bin eher so der Transkriptions-Typ, mit dem original Gedudel (sorry :-D) kann ich nicht viel anfangen.

Ah, das ist eine schöne Transkription, kannte ich nicht. Ein Glück, dass dann am Ende noch etwas für dich dabei war. Das Programm stelle ich mir als Zuhörer schon recht anspruchsvoll vor, vor allem wenn man mit "Gedudel" nichts anfangen kann. Zum Glück bist du wach geblieben - sonst hätte es dich vielleicht doch noch vom Hocker gehauen, im wahrsten Sinne des Wortes ;)
 
DAS ist so toll an Bach

 
Was so toll an Bach ist? Der fingerte sich durch sämtliche Tonarten :blöd:
 
Nicht nur, dass er sich durch sämtliche Tonlagen / Arten fingerte, er fand sogar noch Zeit dabei, mit seiner Gattin ordentlich für Nachwuchs zu sorgen. Wieviele Kinder waren es? 20?

Sorry, lieber Orgelspieler - ich vergaß noch das göttliche Instrument bei Bach in Erwägung zu ziehen. Wieviel Pedal wohl bei ihm zum Einsatz kam?
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich mag Busonis Nachkomposition (von einer Transkription kann man da nicht mehr sprechen) der Chaconne. Aber noch mehr mag ich Rachmaninows Bearbeitungen aus der E-Dur-Partita für Violine solo:



Außerdem sind die drei Sätze längst nicht so schwierig wie die Busoni Chaconne! :-)

LG, Mick


Herzlichen Dank --- hinreissende Musik in hinreissender Interpretation! Schade, dass diese Aufnahme auf Tontraeger anscheinend nur als Schallplatte (nicht mehr) erhaeltlich ist. Ich bin jedenfalls neugierig geworden, mehr von Garrick Ohlsson zu hoeren ...
 
Herzlichen Dank --- hinreissende Musik in hinreissender Interpretation! Schade, dass diese Aufnahme auf Tontraeger anscheinend nur als Schallplatte (nicht mehr) erhaeltlich ist. Ich bin jedenfalls neugierig geworden, mehr von Garrick Ohlsson zu hoeren ...

Es gibt eine CD von Bernd Glemser mit Bach-Transkriptionen. Da sind u.a. die Rachmaninow-Bearbeitungen und die Busoni-Chaconne mit drauf, außerdem ein grandios gespieltes Es-Dur-Praeludium (Busoni). Ich finde Glemser noch besser als Ohlsson. Hier gibt es (leider recht kurze) Klangbeispiele:

https://www.jpc.de/jpcng/classic/de...50-Transkriptionen-f%FCr-Klavier/hnum/7838077

LG, Mick
 
nochmals Danke, CD gekauft ;) Ich kann garnicht sagen, ob mir Ohlsson oder Glemser besser gefaellt, weil beide z. B. die Gavotte so vollkommen unterschiedlich spielen, dass ich immer einen Gesichtspunkt findet, unter dem die eine oder andere Aufnahme "besser" ist. (Bei iTunes kann man uebrigens etwas laenger hineinhoeren: https://itunes.apple.com/de/album/violin-partita-no.-3-in-e/id360979931?i=360979951 )
Auch Bach-Busoni ist uebrigens wunderbar gespielt.
 

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