Was haben die Casio-Digitalpianos so drauf?

xXanonymXx

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Sich durch ein Werbevideo aufmerksam werden lassen, ist ja okay.

Zu glauben, dass der Sound im Video derselbe ist, den man später zu Hause hat, ist naiv. Ohne Test wird es wohl nicht gehen.

CW
 
Die Tastaturen der Casios sind recht gut. Zumindest wenn die Celvianos dieselbe Tastatur haben wie die Privias. Tendentiell etwas zu leicht, aber man kann ziemlich präzise spielen. Der Klangerzeuger war in der Vergangenheit mittelprächtig. Es gab Resonanzsimulation und Halbpedalierung, aber der Ausklang war kurz und die Sample-Loops kürzer. Das neue AiR-System ist allerdings eine echte Verbesserung. Den Hemingway-Billigbolzen von Thomann etc. waren aber auch schon etwas ältere Privias (PX-330 etc.) Lichtjahre voraus.

Preis-Leistung ist bei den Casios durchaus interessant. Es sind natürlich keine hochpreisigen Kawais oder Clavinovas. Aber mit den billigeren Yamaha-Serien kann so ein Casio erschütternderweise nicht nur mithalten, es schlägt sie meiner Meinung nach. Es ist insgesamt betrachtet ein solides Gerät mit einem ebensolchen Klang.
 
meine Frage wäre:
möchtest Du (aus welchen Gründen auch immer) unbedingt ein e-piano oder gibt es evtl. auch Alternativen im akustischen Bereich? Denn für die aufgerufene Summe an Euronen bekäme man schon ein gutes akustisches Instrument.

Viele Grüße
hennes
 
Die Frage ist, mit welchem Clavinova willst du vergleichen? Es ist schlicht unwahrscheinlich, für 1200 Euro ein Gerät zu bekommen, das in der 4000-Euro-Liga spielt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei Casio normalerweise besser als bei Yamaha, d.h. du kriegst definitiv mehr Gerät, als du für's selbe Geld bei Yamaha bekämst. Das heißt aber eben nicht, dass du nicht durch Mehreinsatz von signifikant mehr Geld nicht noch ein signifikant besseres Gerät bekommen könntest. Da ist bei Casio dann irgendwann Schluss, während die Konkurrenz noch Möglichkeiten bietet.

Mein persönlicher Preis-Leistungs-Tipp bleiben Kawai CA-15 und CA-65. Das sind nicht nur solide Geräte, sondern es sind für ihre Preiskategorien ausgezeichnete Geräte. Sie kombinieren gute bis sehr gute Klangerzeugung mit ausgezeichneten Tastaturen: selbige (RM3 Grand beim CA-15, Grand Feel beim CA-65) sind die besten Tastaturen von Kawai und schlagen meiner persönlichen Meinung nach mit Ausnahme der AvantGrand-Serie alles, was Yamaha aufzubieten hat. Die Kawais bieten tendentiell einen etwas weicheren Flügelklang als Yamaha, in dem Punkt hilft aber nur Probehören.

Wenn du richtig viel Geld in die Hand nehmen willst, schau dir auch das CA-95 und CS-10 an. Da bist du dann aber in der 3000- bzw. 4000-Euro-Klasse; die Modelle benutzen einen Holzresonator, um eine natürlichere Abstrahlung zu erreichen. Und ich habe ein CA-95 probegespielt: das Erlebnis war bemerkenswert. Auch, weil das gesamte Instrument subtil vibriert, ganz wie ein "echtes". Auch die großen Clavinovas sind aber natürlich ausgezeichnete Geräte: alle Unterschiede zwischen den Tastaturen fallen in die Kategorie "Maulen auf höchstem Niveau"; so bleiben letztlich vor allem Geschmacksfragen beim Klang und bei der Ausstattung.
 
Ich hatte mal solch ein Casio (damals das Flagschiff von denen, ca. 4500 DM) und war recht zufrieden.
Aber ob ich es heute empfehlen würde, weiß ich nicht.
Am Einfachsten ist es, Du spielst die Dinger an und machst Dir selbst einen Eindruck.
Das Werbevideo kannste getrost in die Tonne kloppen. Warum? Weil man den Flügel eben auch nur über Boxen hört und nicht akustisch. Im Studio vor Ort, da bin ich mir sicher, liegen beim Klang Welten zwischen den beiden Instrumenten.
 
Beim Klang sind alle Digitalpianos einem guten Pianino unterlegen. Und was anderes kann man in einem Werbevideo nicht demonstrieren. Der Vergleich mit einem zehnmal so teueren Flügel verbietet sich von selbst.

Es kommt auf die Mechanik (Tastatur) an und die kann man nur selbst testen. Außerdem werden bei Digitalpianos gern die Pedale unter den Tisch fallen gelassen. Die sind aber auch wichtig.
 
Beim Klang gibt es natürlich auch riesige Unterschiede. Z.B. wie gut ist die Umsetzung der Dynamik, wie gut kann man mit anderen Worten piano und forte spielen... ansonsten: wie "dünn" ist der Klang, wie lang ist der Ausklang, klingt er natürlich oder offenkundig "geloopt" (bei älteren Sample-Pianos fing die Loop-Phase gerne schon nach 1-2 Sekunden an, da klang schon jeder Akkord seltsam), wie gut sind Resonanzeffekte umgesetzt, gibt es Dämpfer und Auslöse-Geräusche, und so weiter.

Einen prinzipiellen Punkt kann das Digi aber tatsächlich fast nie lösen: den Raumklang. Das Digitale gibt einen Ton wieder, wie ihn Mikrofone hören und Lautsprecher wiedergeben. Das ist etwas anderes als ein großer Resonanzboden. Besser ist da theoretisch zumindest ansatzweise die Resonator-Technik, wie sie die erwähnten Spitzenmodelle verwenden. Außerdem haben so etwas die "TransAcoustic"-Klaviere von Yamaha und Kawais ATX-f-Klaviere und -Flügel, aber das sind netztlich schon wieder Akustik-Instrumente mit Silent-Schaltung.
 
Beim Klang gibt es natürlich auch riesige Unterschiede. Z.B. wie gut ist die Umsetzung der Dynamik, wie gut kann man mit anderen Worten piano und forte spielen... ansonsten: wie "dünn" ist der Klang, wie lang ist der Ausklang, klingt er natürlich oder offenkundig "geloopt" (bei älteren Sample-Pianos fing die Loop-Phase gerne schon nach 1-2 Sekunden an, da klang schon jeder Akkord seltsam), wie gut sind Resonanzeffekte umgesetzt, gibt es Dämpfer und Auslöse-Geräusche, und so weiter.
Klar, aber Sample-Stretching, Looping und Velocity-Layer usw. wirst du in Werbevideos nicht vorgeführt bekommen. Kein Hersteller stellt schließlich die Mängel seiner Klangerzeugung in den Vordergrund. ;-)

Digitalpianos kann man auch als Nachfolger der stummen Klaviatur sehen. Was man eben nimmt, wenn ein richtiges Klavier aus irgendeinem Grund nicht geht, man aber trotzdem üben und spielen will.
 
Wenn ein Laptop direkt daneben liegt, kannst du auch ggf. andenken, Pianoteq durchzuschleifen. Das hat eine recht passable Simulation eines Steinway D drauf, außerdem optional als AddOn ein Yamaha U3 (heißt dort "U4", vermutlich aus Markengründen), und ein offiziell abgesegnetes Blüthner-AddOn gibt es auch. Pianoteq ist ein Modelling-Instrument, d.h. es wird alles durch mathematische Modelle errechnet.

Das Ergebnis ist nicht unbedingt "besser" als ein sehr gutes Sampling-Piano wie Ivory, aber definitiv sehr viel flexibler, weil du an allen möglichen Parametern inklusive Saitenlänge und Hammerhärte drehen kannst, und seit Version 5 spätestens muss sich Pianoteq auch definitiv nicht mehr hinter Ivory&Co. verstecken. Ach ja, und es gibt auch ein Yamaha C5 in Pianoteq. Heißt dort "Rock Piano". Wenn du denn helleren Klang bevorzugst.;-)

Die Basis-Version ist recht preiswert, späteres Upgrade auf Standard- oder Pro-Version (mit jeweils mehr Knöpfen zum Spielen) ist "verlustfrei" möglich (das heißt, Basis+Upgrade ist nicht teurer als direkt die höhere Version zu kaufen).
 
Da ich einige Jahre ein MP6 hatte, kann ich diese Frage mit ziemlicher Sicherheit verneinen. Die Firmware ist die Steuersoftware, mit dem Update gleicht Kawai Fehler aus und reicht manchmal kleinere Features nach. Die Klänge selbst werden dabei üblicherweise nicht ausgetauscht, und das ist im Gerät auch nicht vorgesehen. Persönlich mag ich den etwas weicheren Klang sehr, daher ist von den Asia-Herstellern der Kawai EX sowieso einer meiner liebsten Flügel, und genau der steckt in den Digis von Kawai drin. Yamahas sind traditionell eher hart und brillant im Klang, bei Bösendorfer bin ich gerade nicht sicher. Ich glaube, weicher als Yamaha, aber möglicherweise auch noch etwas härter als Kawai.

Was dir vielleicht helfen könnte: die neueren Kawai-Geräte haben alle einen "virtuellen Klavierstimmer" an Bord, und man kann damit eine ganze Reihe Sachen einstellen. Unter anderem kann man in Grenzen die Intonation verändern, also z.B. die Hämmer etwas härter machen. (Die Bedienungsanleitung ist im Netz, z.B. hier.) Wenn du noch mal zum Händler fahren solltest, könntest du ausprobieren, wie sich z.B. die "Bright"-Einstellungen auswirken, vielleicht kommt das deinen Vorstellungen ja schon entgegen.
 

Das 95 ist kein Nachfolger vom CA-65. Es steht in der aktuellen Serie einfach über dem 65, die gemeinsamen Vorgänger waren CA-63 und CA-93. Und ja, du hast Recht: der Hauptunterschied ist die Lautsprecher-Bestückung. CA-95 und CS-10 benutzen beide als Spitzenmodelle der jeweiligen Serie ("Concert Artist" bzw. "Classic Series") einen Holz-Resonanzboden. Ob dieser einen Preisunterschied in der Höhe rechtfertigt, darüber kann man sicher streiten. Aber das ist genau das Alleinstellungsmerkmal der "großen" Modelle.

So rein persönlich gesprochen: ja, der Unterschied ist enorm und würde ich mir jetzt gerade etwas digitales kaufen wollen, ich würde vielleicht die Differenz drauflegen (ich spiele aber auch nicht ständig per Kopfhörer). Das ganze Instrument vibriert leicht durch den Resonanzboden, wie ein echtes Klavier. Und der Raumklang ist ebenfalls deutlich verbessert.
 
Ok super,dann fühle ich mich nicht so blöd wenn das neue viel besser ist als das jetzige :-D.Außerdem bieten Internetshops wie bauer-music auch Ratenzahlung mit 0% Zinsen.Jetzt läuft alles geschmeidig...

Ratenzahlung mit 0% Zinsen gibt's nur auf dem Papier. Wenn der Händler nämlich die Zinsen übernimmt (und das muss er in dem Fall), dann wird er Dir bei Barzahlung einen Rabatt in dieser Höhe geben. Vielleicht nicht ohne Nachfragen, aber mit Nachfragen bestimmt.

Und auch bei 0% Zinsen muss die Tilgung bezahlt werden. Manche vergessen das ...

Grüße, Jörg
 

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