vertikal Noten lesen

  • Ersteller des Themas Monique.
  • Erstellungsdatum

Moni, Du hast Dich nicht blamiert, vergiss diesen Unsinn mal sofort!

Vor einigem Monaten hat Dir jemand dies mitgeteilt:

Das kommt ganz auf Deine Ansprüche an, wie tief Du in die Materie eindringen willst, wie neugierig Du bist. Wenn Du mit kleinen Melodien, die Dir Spaß machen, zufrieden bist und Dein Klavierlehrer ebenfalls zufrieden ist - was soll's?

Bisher warst Du damit zufrieden, jetzt möchtest Du mehr. Das hat also nichts mit Blamage zu tun sondern mit Erkenntnis. Mir gefällt diese!
 
Beim Blick auf die Noten sollte m.E. folgendes geschehen:

Ein beliebiges VERTIKALES Konstrukt, das sich in den ein oder zwei, manchmal drei Systemen befindet, ist kein "aufgetrenntes", kein "gespaltenes", sondern man kann es sich so vorstellen, wie wenn man EINE ZEILE geschriebenen / gedruckten Text vor sich hat, und einfach eine horizontale Linie durch die Zeile zieht, also den Text waagerecht genau in der Mitte durchstreicht.

Er ist dennoch ohne weiteres lesbar - aber nur, wenn man die oberhalb und unterhalb liegenden Bestandteile als EIN GANZES erfasst, und GLEICHZEITIG auch horizontal liest und erfasst.

Genauso mit den Noten, @Monique.

NICHT gedanklich trennen zwischen den Schlüsseln! Eine Doppelzeile, ganz gleich was für Schlüssel, als EINE FORM, EINE EINHEIT ansehen! Als EINEN Text, aus Buchstaben ( z.B. Akkorde ), Wörtern ( kleine Notengruppen ), und Sätzen ( größere Phrasen ).

Stell Dir die Mozart-Sonatennoten in den jeweils 2 Zeilen übereinander wie RIESENGROßE BUCHSTABEN vor, die nur als EINHEIT Sinn ergeben. "Fühle", "taste" Dich durch diesen Sonatentext!

GLEICHZEITIG möchtest Du natürlich auch ganze "Wörter" und "Sätze" lesen. Am besten geht das, wenn Du die großen Buchstaben ( also die vertikalen Noten, wie viele es auch immer übereinander sind, ist egal ) und gleichzeitig die horizontalen Fortführungen, also das, was "danach kommt", schon VORAB , also vor dem Betätigen der Tasten, erfasst hast. Im Optimalfall so weit voraus wie möglich, und dann dort weiterlesen, beim Spielen, damit Du immer einen Lese-Vorsprung hast, vor dem Betätigen der Tasten! Das ist ganz wichtig. Das Betätigen der Tasten darf das LESEN NIEMALS einholen, NIEMALS !!

LG, Olli!!
 
Moni, ich bin überzeugt, daß diese Takte etwas hakelig liegt nicht am fehlenden Theorieverständnis. Nur weil irgendwann Du gelernt hast, wie die Dur und Moll Akkordzerlegungen heißen oder welche Tonart da vorherrscht, bist Du da nicht automatisch "zu Hause". In diesem Teil des Satzes wird die gleichmäßige Bewegung aufgebrochen, es kommen b-Zeichen vor, Auflösungzeichen, andere Fingersätze als vorher, in Takt 43, 45 und 46 auch neue Bewegungsformen. All das beansprucht Deine Aufmerksamkeit. Selbst wenn Du die Tonarten durch Theoriestudium benennen kannst, können die Finger (genauer das Gehirn) das nicht automatisch spielen. Du kannst es auch ohne Theorie lernen zu spielen, dadurch daß Dir das unvertraute Gelände in diesem Teil durch häufiges langsames Üben vertrauter wird, sodaß Deine Konzentration dadurch entlastet wird. Wir sind praktisch gleichaltrig, und ich habe genau die gleichen Probleme nur mit anderen Stücken. Es dauert länger, als man es sich wünscht, aber es ist möglich.
Und außerdem gebe ich gerne zu, daß ich, wenn ich das Stück länger nicht gespielt habe, an den gleichen Stellen eine Unsicherheit verspüre, sodaß ich mich hier etwas mehr konzentrieren muß.

Gruß
Manfred
 
Na ja , ich sollte ! Aber ich war bisher , ich muss zu meiner Schande gestehen , so was wie ein Theorie - Verweigerer zum Leidwesen meines KLs . Aber ich sehe jetzt ganz reuemütig ein , dass ich mich nun doch mal mit dieser Materie beschäftigen sollte .:puh:

Nein, ein Klavierlehrer ist dazu da, jedem auf möglichst zugänglichste Art das KLAVIERSPIELEN beizubringen, und nicht große Theoriefenster aufzumachen. Wenn der Klavierlehrer dir anstelle von leicht verständlichen ERklärungen, wie etwa in meinem Post, etwas von Theorie vorjammert, ist er nicht der richtige Lehrer für dich. Ich verstehe auch nicht, warum man das vertikale Lesen von Noten gleich wieder mit Theorie, Akkorden erkennen und ähnlichem verkopfen muss. Es geht doch darum, möglichst leicht den Notentext zu verstehen und umzusetzen. und wenn wie bei Mozart die linke Hand immer schön gleichmäßig dahinfließt ,nimmt man diese eben als Anhaltspunkt für die rechte Hand. Und meiner Meinung hat der KL auch nur dieses mit vertikal Lesen gemeint und nicht irgendwelche Erkenntnisse der Harmonielehre. Man muss nicht sich mit Theorie quälen, wenn man nur Musik machen möchte. Schließlich spielt man wegen der eingängigen Klänge und entwickelt sein Gehör und seine Selbstzufriedenheit, wenn die Vorstellung auch auf dem Klavier gelingt. Dazu muss ich jetzt nicht noch als Hobbyspieler "erkennen" was mich verzaubert. Das ist nämlich Wissenschaft und nicht mehr purer Genuss.

Also @monique lass dich nicht ins Bockshorn jagen, denke nicht kompliziert, wo es nur einfach gemeint war!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Olli : Genauso hat es mein Kl gemeint : vorauslesend ! Du hast das wunderbar erklärt .
Manfred : auch Du hast so Recht . Einzeln sind dies Takte überhaupt kein Problem . zusammen schon .
Elli : Ich danke Dir für Dein Verständnis für meine unzulänglichen Kenntnisse in der Theorie . Ich wollte eigentlich immer nur schöne Stücke für mich ganz alleine spielen können und deshalb hab ich mich bisher nie um die Theorie so gross gekümmert .Und auf diesen Wunsch ist mein Kl eingegangen .

Danke Euch !
Liebe Grüsse
Moni
 
  • Like
Reaktionen: LMG
... Ich wollte eigentlich immer nur schöne Stücke für mich ganz alleine spielen können und deshalb hab ich mich bisher nie um die Theorie so gross gekümmert .Und auf diesen Wunsch ist mein Kl eingegangen ....
Ich halte das nicht für verkehrt, Du und Dein KL kennen Deinen Zeithorizont, Deine Zeitverfügbarkeit und Dein Lerntempo. Dann kann mal auch Schwerpunkte setzen und auch auf Dinge verzichten, die andere für sinnvoll halten.
 
Na ja , ich sollte ! Aber ich war bisher , ich muss zu meiner Schande gestehen , so was wie ein Theorie - Verweigerer zum Leidwesen meines KLs . Aber ich sehe jetzt ganz reuemütig ein , dass ich mich nun doch mal mit dieser Materie beschäftigen sollte .:puh:

Mach das mal ein bisschen, es kann nur nützlich sein! Du wirst sehen, dass du die Stücke dann schneller lernst und dich weniger verspielst, weil das, was du spielst, für dich automatisch mehr Sinn ergibt. Zumindest geht das mir so. Ich habe Theorie immer für trocken und langweilig gehalten und das auch "verweigert".... Dann habe ich aber doch in letzter Zeit damit angefangen, und es macht mir mittlerweile sogar Spaß! Also nur Mut. Man kann sich die Theorie ja in ganz kleinen Dosen zuführen...
 
Ja . ChristineK das habe ich jetzt in Zukunft auch vor . Aber wie gesagt ,in kleinen Stücken . Ich möchte meine Musik ,wie bisher weiterüben
LG
Monique
 

Zurück
Top Bottom